Meine Woche KW #6

Wie war die Woche?

Durchwachsen. Gut angefangen und dann immer dööfer werdend und am heutigen Sonntag müde, unmotiviert und für nichts den Fokus.

Highlight der Woche der Beratungstermin für die Immobilienfinanzierung. Einerseits wurden meine Befürchtungen bestätigt, dass es mit der Kreditvergabe für Selbständige nicht einfach ist, andererseits für die von mir gesteckten Rahmenbedingungen gut genug. In meinem konkreten Fall – Darlehen über 100.000,– über zehn Jahre – weigern sich knapp ein Drittel aller Banken ein Darlehensangebot abzugeben. Ein zweites Drittel macht es unter Vorbehalt. Das dritte Drittel gibt gleich grünes Licht und die Angebote dieses „grünen Drittels“ sind durchaus attraktiv.

Unter Berücksichtigung des Eigenkapitals, der gewünschten Tilgungsraten und der Nebenkosten/Gebühren beim Hauskauf, liegt die Latte des Hauspreises bei 200.000,– Euro. Bei allem drüber muss ich noch mal nachdenken, ob ich mehr Eigenkapital reinstecke, als ich eigentlich aus meinen Reservern dafür freimachen wollte.

Der Punkt der den Hauskauf am kompliziertesten macht, ist der Umstand dass ich keinen Führerschein habe und auf ÖPNV angewiesen bin. Das verbaut etliche Gegenden. Beispiel Märchenviertel in Schiffbek. Zwar guter ÖPNV (Metrobus, alle 10min) bis Billstedt. Aber dann biste halt in Billstedt. Was machste, wenn du mal in ein Café gehen willst? Da hilft die Billstedt zwischen Kik, Lidl und Backwaren-Shops nicht weiter. Musst du doch wieder in die Innenstadt rein. Das soll nicht snobistisch klingen, aber dies wird die letzte große Investition meines Lebens sein. Hier werde ich die letzten 20 Jahre meines Lebens verbringen. Deswegen muss ich mir auch permanent die Frage stellen: „Ist es auch das, was ich auch im Alter von 70 noch ertrage?“

Gut, jetzt also wieder der Blick auf die Immo-Portale neu starten und lokale Makler rausschreiben.

Zum Job. Harziger Wochenanfang, weil Drupal den Einstieg sehr schwer macht. Drupal ist ein sehr „meinungsstarkes“ Experten-CMS. Problem 1: die „Meinungsstärke“ macht die Annäherung schwierig, weil da unterschiedliche Vorstellungen beim Workflow gegeneinander knallen. An einigen punkten sehe ich den Sinn darin. An anderen Punkten bin ich mir nicht sicher, ob der Herangehensweise des Default-Templates mit der Festlegung auf BEM und SMACSS und der Einbindung von Zilliarden von CSS-Dateien so sein muss.

Problem 2: „Experten-CMS“. Drupal lebt inzwischen in seiner eigenen Welt der Begrifflichkeiten. Und da inzwischen die 8te Version von Drupal erschienen ist, sind die Begrifflichkeiten inkonsistent und dank Dokumentations-Tohuwabohu auch nicht immer erklärbar. Stichwort: „Bundle“, in Drupal 8 als neue Abstraktion für „Content-Type“ eingeführt, damit sie auf mehr “Entity-Typen“ als nur „Nodes“ angewandt werden können. Ja, genau. So ging es mir auch.

Dafür dass Drupal 8 schon so lange in der Entwicklung ist, und diesen Ruf geniesst, hat es mich überrascht, wieviele Lücken und Widersprüche in der Doku hinsichtlich Drupal 8 auftauchen. Mich erinnert es an Typo3, das irgendwie auch in seiner eigenen Blase schwebt und eine „tough love“-Attitüde hat.

Und dann gibt es immer wieder die Momente, wo du ahnst, was für fassungslose Möglichkeiten dir Drupal gibt. Der Blick auf das Rendering-Diagramm offenbart, an welche Edges-Cases gedacht worden ist. Das komplexe Cache – wenn es hält was es verspricht: wow.

Ansonsten: Dreimal Kleinkram von Bestandskunden. Konzeption, Gespräche und Verhandlungen mit einem neuen Kunden. Überprüfen einer API.

Mein Medienkonsum war unter der Woche wieder kaum vorhanden – abgesehen vom Weiterlesen der Mars-Trilogie. Erstmals gab es einen „Aha“-Moment: eine ausschweifende Beschreibung einer Biologin, die eine wichtige Etappe im Terraforming-Prozess des Mars verdeutlichte: Schnee, Schneeschmelze, Wasserläufe und Pflanzen. All die hunderte von Seiten Landschaftsbeschreibungen aus dem ersten und zweiten Band, hatten nicht diese Gravitas wie diese 4-5 Seiten.

Dieser „Klick“-Moment hat bei mir auch die retrospektive Sicht auf die bisher abgelaufene Trilogie verändert, weil mit einem Schlag vieles an geschilderter Technologie realer erschien. Ich kann es nicht erklären, warum.

Inzwischen bin ich paar Dutzend Seiten weiter, und das alte Gefühl ist zurückgekehrt: Warum, warum, warum. Warum diese langantmigen Beschreibungen, die die Story nicht vorwärtsbringen und die die Charaktere nicht stärker beschreiben. Aber da muss ich jetzt durch.

Was macht die Küche? Siehe oben: Müdigkeit, gepaart mit Unlust, lassen mich da nicht viel machen. Am Freitag habe ich mein erstes Brot mit Mehl Typ 1050 versucht – die Typangabe bezeichnet nicht, wie man vielleicht glauben könnte, den Mahlgrad, sondern den Mineralgrad. Das Brot was bei Mehl Typ 1050 herausgekommen ist, schmeckte eher wie Graubrot und daher ein Geschmack irgendwo zwischen „pappig“ und “irgendwas mit Getreide“.

Next Up: Heute abend die nächste Woche planen und nach Möglichkeit irgendwas finden, damit ich morgen motivierter in die Woche reinkomme. Irgendwas um die Birne wieder frei zu kriegen und früh ins Bett gehen.