Wie war die Woche?
Vorsichtig formuliert: etwas unvorhergesehen. Unterm Strich war die Woche besser und ich habe mich auch besser gefühlt.
Am Montag und Dienstag überraschend drei Anfragen bekommen. Mit viel Schmerzen einer Anfrage abgesagt und mit Vorfreude einer zugesagt und für Anfrage Nr. 3 an ein Dossier mitgearbeitet, das über Zu- oder Absage entscheidet. Sollte alles klappen, versprechen die Projekte eine interessante Bandbreite an unterschiedlichen Technologie-Stacks, Projektstrukturen und Herausforderungen.
Am Freitag per ICE um neun Uhr nach Berlin gedüst um über Anfrage #2 zu sprechen und die Verträge zu unterzeichnen und um 17 Uhr wieder zurück. Ich würde den 9h-ICE nach Berlin als Hipster-ICE bezeichnen – erkennbar am hohen Anteil an Macbook-, Funkkopfhörer-Träger und Mützenträger. Bei allen drei Punkten muss ich ja inzwischen auch ein Kreuzchen machen.
In Berlin konnte ich beim Gang zur Büroküche öfters einen Blick auf die Rückseite des „Kottis“, das Kottbusser Tor, bzw das „Neues Kreuzberger Zentrum“ werfen. Eine Monströsität, die auf ihrer Nordseite vorallem viel blanke Wandfläche mit einem Minimum an Fenstern bietet. Die Adalbertstraße starrt auf eine riesige Betonfläche. Laut Wikipedia sollte es eine Art Lärmabschirmung für die in den 60er/70er Jahren geplante Südtagente sein. Es ist verblüffend, was für Hässlichkeiten sich Stadtplaner im Laufe der Jahrzehnte einfallen lassen.
Was habe ich die Woche gelernt?
- Mehr initiativ/proaktiv zu kommunizieren. Zum wiederholten Male eingetrichtert bekommen. Vielleicht auch irgendwann mit nachhaltigem Erfolg.
- Das Thema Einbindung von SVGs und deren Styling via CSS
- Testen von
console.log
-Ausgaben via Mocha/Chai und Sinon. - Die blinden Flecken des Hamburger ÖPNvs im Osten und Westen.
Wie war der Code?
Für die allesaussersport-Skripte habe ich das Refactoring des NHL-Skripts abgeschlossen. Ich nutze eine neue Datenquelle (die NHL selber), habe einige Funktionen ausgelagert und verallgemeinert. Es ist das erste Skript, das einen recht allgemeinen Algorithmus zur Erkennung von „gruppierten“ Spielen verwendet und diese dann auch nicht mehr als Einzelspiele ausgibt, sondern so wie ich es im Blog verwende: als Block von Spielen.
Es ist ein kleiner, weiterer Schritt, mir nicht nur die NHL-Ansetzungen zu geben, sondern perspektivisch eine Datenbank anzuflanschen.
In dem gleichen Maße, in dem ich einiges durch Refactoring glatt gezogen habe, hat sich aber die Komplexität durch die Gruppierungsfunktion wieder erhöht. Ich musste wider Erwarten auch gestern noch am NHL-Skript arbeiten, da es Fehler zwischen dem Zusammenstellen der Javascript-Objekte zur Ausgabe und der Ausgabe selber gab. Diese Bugs wurden bislang nicht durch die Tests erfasst, da sie nur die Objekte, aber nicht die console.log-Ausgabe selber, überprüften.
Das länger dauernde NHL-Skript (gepaart mit zwei Arbeitstagen die mir in dieser Woche kurzfristig abhanden gekommen sind), hat den Zeitdruck für andere Skripts erhöht. Das MLB-Skript, was für das Spring Training nicht sauber arbeitet, werde ich vermutlich vor Beginn der regular season nicht mehr hinbekommen. Beim SKY-Skript brennt es gerade, da hier nach den Änderungen für das NHL-Script, einige Anpassungen nachgezogen werden müssen. Es brennt um so mehr, weil nächstes Wochenende die Formel 1 wieder startet und ich auch noch ein Parsing dafür ins Script einbauen müsste. Ähnlich tut auch Eurosport brennen.
Meine Hoffnung ist es, nach den Arbeiten an den Scripten für SKY und Eurosport konkretere Vorstellungen zu haben, wie sich die Verbindung zwischen dem Zusammenstellen der Datensätze (JS-Objekte) und der Ausgabe gestaltet. Das fühlt sich momentan nicht sehr nachhaltig an. Ich habe da noch kein Gefühl für entwickelt.
Was war sonst?
Erkältung: Quasi weg. Bisschen trockenen Alibi-Husten. Nase läuft kaum noch.
Medienkonsum: Bester Podcast der Woche: Bill Simmons mit den ehemaligen Obama-Beratern/-Redenschreiber Jon Favreau und Dan Pfeiffer. In Deutschland undenkbar, dass sich jemand wie Simmons so komplett frei zwischen Sport, Popkultur und Politik bewegt wie Simmons – und damit auch noch Geld verdient. Das ist in Deutschland ein Lücke, in die man reingehen kann – nur das Problem der Refinanzierung bleibt ungelöst. Diejenigen die Simmons im Geiste noch am Nächsten kommen, sind das Sportradio360-Team rund um Jens Huiber. Dort kann man aber auch sehr gut sehen, wie horrend die Vermarktungsmöglichkeiten als Einzelgänger sind und dass Medienkonzerne nicht willens sind, in Long Tail-Inhalte zu investieren, die nicht in IVW- oder AGOF-Zahlen einzahlen.
Im Podcast fand ich die Charakterisierung von Donald Trump als ersten Präsidentschaftskandiaten, den 24h/7-News-Channels gebärt haben. Alles nur oberflächlich. Sein Wissen ist breit, hat aber keine Tiefe. Alles bei Trump basiert auf jene Erregung, die die News-Channels produzieren. Alle in Washington bescheißen nur. Alles Verschwörung. Es geht nur um Punditry und Umfragezahlen.
Buch: Weiterhin „Mars-Trilogie“, weiter irgendwo kurz hinter der Mitte des zweiten Bandes und weiterhin gibt mir das Erzähltempo einige Rätsel auf.
Neues Computer-Spiel: Factorio. Ein Spiel wie meine Arbeit am Rechner… Als schiffbrüchiger Raumfahrer, versuchst du auf einem Planeten Ressourcen zusammenzutragen um daraus Dinge zu bauen, mit denen noch mehr Ressourcen zusammengetragen werden können, Forschung vorangebracht werden kann etc… und irgendwann am Ende der Kette ist eine Rakete zusammengebaut, mit der man den Planeten wieder verlassen kann.
Was diese Beschreibung (im Gegensatz zum Artikel bei „Rock, Paper, Shotgun“) nicht klar macht, ist die Komplexität, die sich durch die schiere Skalierung des Ganzen ergibt. Es braucht knapp eine halbe Stunde, da erinnert das Spiel an Programmierung. Iteratives Arbeiten, permanentes Refactoring, um das Zusammentragen der Ressourcen in eine höhere Skalierung zu bringen.
TV: Rechtzeitig vor Beginn der March Madness habe ich diese Saison meine College Basketball-Spiele 2, 3, 4, 5 und 6 gesehen.
Next Week: Ich weiß nicht, was mich wann erwartet. Beim Berliner Projekt werde ich den Workflow zum ersten Mal durchexerzieren, bis am Ende mein erster Commit und eine erste sichtbare Änderung an deren Website steht. Beim anderen Projekt geht es um die Entwicklung eines groben Timings der nächsten Wochen, nach dem letzte Woche eine wichtige Entscheidung für das Server-Setup gefallen ist. Beim dritten Projekt kommt es auf die Frage an, wann eine Entscheidung gefällt wird und, wenn positiv, wie schnell es dort los geht.
Insgesamt war das eine interessante Woche und es verspricht eine interessante Woche zu werden.