001207 Dan Shafer Keynote "The once an future web"
Dan Shafer ist chefredakteur und mitgründer von builder.com, einer website für webdesigner unter dem dach des großen online-dienstes cNet.
shafer lenkte den fokus gleich auf eines der dinge die wahrscheinlich bei den meisten besuchern im hinterkopf umherspukte: dem zustand des marktes. shafer bemerkte die abwesenheit der "dot.coms" die in den letzten jahren noch aufwändige stände zu präsentation und rekrutierung hatten.
um aber keine "bad vibrations" zu verbreiten, versuchte er daß positive zu sehen. es handelt sich nicht um den niedergang des marktes, sondern um eine transitions-phase. ihm pflichtete jim allaire, gründer und chef von allaire software bei.
die derzeitig schlechte phase sei voraussagbar gewesen. seit zwei jahren fand eine immer stärkere abkopplung zwischen der börsennotierung und der tatsächlichen geschäftlichen basis stand, zwischen dem vermeintlichen "anspruch" auf luxus und dem reelen geschäft. eine abkopplung die durch trends in der gesellschaft verstärkt wurden, wie z.B. dem erfolg einer sendung wie "wer wird millionär?".
all das was jetzt die (US-)webszene durchmacht, hat aber nichts mit dem web selber zu tun, wie allaire betonte. es beruht eher auf der staatsökonomische entscheidung die vor neun monaten von der US-regierung und der US-zentralbank gefällt wurden: die derzeitige konjunktur langsam abzubremsen.
abgesehen von diesen finanzpolitschen faktoren glaubt allaire daß ein großteil der dot.coms an ihrem sterben selber schuld sind, daß sie in ihrem business-modell nicht unterscheiden konnten zwischen etwas "was 'nur' interessant ist" und etwas was einen mehrwert schafft.
allaire und shafer waren sich einig daß das was jetzt zu beobachten ist, nicht den rückzug von unternehmen aus dem web bedeutet, sondern die gelegenheit die bisherigen geschäftsmodelle zu "evaluieren" und entsprechend zu ändern. dementsprechend beobachten wir im eigentlichen sinne kein sterben, sondern, ähnlich wie bei einer larve die zu einem schmetterling wird, die geburt eines größeren dings.
shafer bemerkte daß er beobachte wie die "connectivity" zunehme, weil immer mehr gerätschaften ans netz angeschlossen werden. allaire warnte aber vor überoptimismus, da er eine fragmentierung des bereiches durch eine unzahl von standards befürchtet (dem schließe ich mich an -kai). wer will schon eine GUI für eine internet-appliance an fünfzehn verschiedenen geräten anpassen...
das gespräch zwischen shafer und allaire sollte in der abschluß-keynote fortgesetzt werden...
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