[001116]: im cinemaxx fand ein apple/adobe-seminar statt dynamic graphics for the web. seminar? na ja, eher produkt-vorstellung.
schwächer als vor zwei monaten (damals schwerpunkt quicktime), aber besser als das trockene seminar von adobe deutschland im curio-haus. nicht zuletzt dank der hervorragenden präsentatoren von apple europe: oren ziv (kalifornier) und zwei schotten.
die schotten haben sich leidenschaftlich über englisches webdesign lustig gemacht (bank of england als beispiel für eine langweilige first-generation-website).
wie stark dagegen fiel der deutsche adobe-präsentator ab: präsentierte golive-features anhand einer "bärenhunger"-site mit "bärenstyle" und, richtig, bären-bilder.
da wird einem stundenlang eingebleut man sei die creme de la creme der designer-zunft und dann kam der adobe-mann und zeigte kuschelige bären-bilder. hey, adobe, das kam verdammt unkühl!
wie im übrigen auch daß der mann in photshop 6 jede zweite aktion wiederholen mußte weil er nicht wußte wo das richtige werkzeug zu finden war. sehr peinlich wenn eines der hauptfeatures von photoshop 6 das verbesserte workflow sein soll...
zu den details:
- die webtools finden sich im großen und ganzen immer noch nur in der externen applikation imageReady 3 wieder, so das man eigentlich permanent zwei anwendungen offen haben muß.
- neu: die in photoshop bearbeiteten dateien müssen nun nicht mehr abgespeichert werden bevor sie an imageReady übertragen werden.
- das texttool ähnelt nun dem werkzeug im illustrator. die eingabe findet also nicht mehr in einem großen fenster statt, welches die sicht auf die eigentliche grafik versperrt.
- photoshop besitzt nun auch vektoren-werkzeuge. man wird die praxis abwarten müssen wie mächtig und praktikabel dieses werkzeug ist. denn zu meiner verblüffung erklärte der präsentator das die vektoren keine vektoren im eigentlich sinne sind, sondern nur eine art live-berechnete maske, angewandt auf eine farbfläche.
- einer der beiden wichtigsten veränderungen im workflow ist das verschwinden der options-palette zugunsten einerkontext-sensitiven menüleiste. einge langzeit-anwender von photoshop haben aber probleme in diesem menü einen neuen pinsel o.ä. auszuwählen.
- die zweite wichtige neuerung: dieebenen-palette ist nun endlich strukturierbar: ebenen lassen sich in der palette farblick markieren, oder in ordnern zusammenfassen.
ein großteil der restlichen änderungen sind minimal, oder ich kann nicht erkennen wo ein mehrwert liegen soll.
zusammenfassen von paletten in der "paletten-well" oben rechts: was soll der unterschiedsein wenn ich eine palette zusammenklappe, oder nach oben in die well schieben muß, um sie zu minimieren?
ob ich nun die ebenen-effekte anhand eines pulldown-menüs anwähle, oder in dem ich ihn in einer sidebar anklicke: where is the beef?
photoshop geht einen gefährlichen weg: einerseits werden auf krampf neue funktionen eingebaut, die die user aus der print-design-ecke schlichtweg nicht interessieren, bzw. die anwendung auch nur unnötig fett machen.
auf der anderen seite ist photoshop für screendesigner aufgrund der trennung zwischen photoshop und imageReady suboptimal.
positiv gilt es aber zu vermekren: obwohl zumindest unter der haube einiges substantielles verändert wurde (text-engine, vektoren), gibt es derzeit relativ wenig beschwerden über photoshop 6.
das größte problem ist die tatsache das photoshop 6 EPS'se mit beschneidungspfaden in einem neuen format abspeichert, welches derzeit von quark XPress nicht gelesen werden kann.
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