Hundeleben[04] -- Kreislaufen
Im Verlaufe des Abends habe ich mich immer elender gefühlt. Ich war mit zwei Freundinnen in einer Kneipe. Wir haben über dies und das gesprochen. Natürlich auch über denJob und die restlichen zehn Stunden Leben die man im Laufe eines Tages hat.
Ich fühle mich als würde ich die ganze Zeit Wasser treten. Oder permanent im Kreis laufen ohne in der Lage zu sein Entscheidungen zu fällen und diesen Kreis zu durchbrechen.
Es gibt sehr viel Abschied. Tanja geht für sieben Monate nach New York. Isabel überlegt nach Berlin zu ziehen. Leute um mich herum, haben wenig Zeit. Sie haben soviel zu tun. Auch eine Art sich zu verabschieden.
Die "Bürogemeinschaft" hat sich von mir entfernt. Oder ich mich von ihr. Heute ist wieder einer der Tage an denen alles dadrauf hinauszulaufen scheint daß es für alle beteiligten Personen besser ist, wenn ich die Bürogemeinschaft verlasse.
Ich habe eigentlich bis auf die Raumprobleme in der Wohnung keine faktischen Gründe noch in der Bürogemeinschaft zu bleiben. Nur eines hält mich. Das Bauch-Gefühl. Obwohl es derselbe Bauch ist, der mich tagein, tagaus mit schlechter Stimmung peinigt wenn ich im Büro bin. Zuletzt heute. Grundlos. Es ist ein Kreis.
Immer mehr Leute empfehlen mir die Gemeinschaft zu verlassen und vielleicht sogar in Festanstellung zu gehen oder in eine andere Stadt zu ziehen. Wieder stemmt sich der Bauch dagegen. Der Bauch stemmt sich gegen alles. Der Bauch läßt mich im Kreis laufen.
Alles ist noch möglich. Mein Abgang aus der Bürogemeinschaft. Vielleicht schmeiße ich genervt den ganzen Multimedia-Kram hin. Vielleicht setze ich alles auf eine Karte und ziehe woanders hin. Ich weiß es nicht. Ich werde wohl noch ein paar Tage im Kreis rumlaufen. Und blicke neidisch auf alle die ihren Weg gehen. Egal ob es ein gerader Weg ist, oder in Schlangenlinien. Kongratulation.