020413, 21h41 Radio: Very nice. Die heutige Ausgabe von Coldcuts Solid Steel ist ein einstündiges Herbie Hancock-Special (Interview, Stücke, Covers). Auf der einen Seite ein Mensch mit offenen Ohren. Auf den Einsatz von Vocodern ist er gekommen, nachdem er in den Siebzigern ein Stück vom Franzosen Henri Salvador gehört hat. Im gewissen Sinne aber ist Herbie Hancock ein Autist, da er überhaupt nicht bekommen hat, wie seine Musik in den Achzigern und Neunzigern ein Revival erlebte, bzw. andere Leute beeinflusst hat.
Eines Tages kam seine Tochter zu ihm, um ihm mitzuteilen dass es da eine Gruppe gibt, die mit einem Sample von ihm einen grossen Hit hätte. "Ach so. So, so." Tage später ihm Auto, schreit seine Tochter plötzlich, "Dad, Dad, das ist das Stück, erkennst du deinen Sample wieder?". Herbie Hancock lauschte "Groove is in your Heart" von Deeelite und erkannte seinen Sample nicht. Wieder ein paar Tage später gab ihm seine Tochter den Soundtrack von "Blow Up" (Yep, den 60er-Kultfilm). Hancock brauchte seine Zeit, aber dann hat er seinen Sample wiedererkannt und freut sich noch heute über das was Towa Tei und Deelite daraus gemacht haben.
020413, 18h50 Film: Neuer Stuff by Roger Ebert: "Fresher, Wilder pictures" aus der Rubrik "Mowie Anwer Man", geht der Frage nach, wie es kommt dass Billy Wilders Filme noch heute frisch wirken. Cameron Crowe, der ein Interview mit Wilder als Buch veröffentlicht hat, beschreibt recht präzise wie Wilder mit Filmideen umging. Am Anfang steht der Gag/die Ausgangssituation, und dann werden um den Gag Figuren und Situationen herumgeschrieben. "Some like it hot" basiert auf der Idee "A romantic comedy set against the St. Valentine's Day Massacre". "Das Appartment" basiert auf "The poor fellow who must sleep in the still-warm bed where lovers had been.". (Darüberhinaus beantwort die Rubrik die Frage ob es wirklich der Urin von Jodie Foster war, den man in "Panic Room" prasseln hört, oder ob ein Double Harn gelassen hat).
"Human Nature" von Michel Gondry ist nun in den USA in den Kinos gekommen. Kritik von Ebert: "You had better go alone, because in any crowd of four, there will be three who find it over their heads, or under their radar. They would really be better off attending 'National Lampoon's Van Wilder,' unless you want to go to the trouble of having them fitted with electric collars."
020413, 17h49 Es war wieder ein Freitag, der den Samstag komplett umgeschmissen hat.
Eine Freundin hatte sich für den Abend angesagt, mit gemeinsam-Abendessen-machen. Die erhöhte Besuchfrequenz in meiner Bude macht sich positiv bemerkbar, da der Zeitraum zwischen den Besuchen immer kleiner wird, ergo auch der Zeitraum in der ich die Wohnung einsauen kann. Dass aber ein Kommentar kommt wie "so sauber und aufgeräumt habe ich mir deine Wohnung nicht vorgestellt", nachdem ich diesmal gerade nur eine halbe Stunde für Aufräumen-Wischen-Staubsaugen verbracht habe, hat mich auf den falschen Fuss erwischt. Ich habe es immer noch nicht herausbekommen ob das als Lob gemeint war.
Ich war sogar schneller als in meinem imaginären Zeitplan fertig (nicht zuletzt auch weil das Soufflée viel zu schnell aufging und ergo nach zehn Minuten statt sich noch im "Aufgehen" befindlich, kurz vorm Verbrennen stand). Beim Zapping stolperte ich über "Tracks", das Musikmagazin bei ARTE, dass einen Live-Mitschnitt von Röyksopp brachte. Meine Verblüffung wuchs von Minute zu Minute: "Was, das Ding stammt von denen? Wie? Das auch? Nein! Das ist doch nicht etwa...". Hat mich dann doch erstaunt wie ich bislang derartig an den Namen vorbeigeschlittert bin.
Da die Freundin etwas warten liess (Frauen! Ruft an: "Ich fahre jetzt los", ruft zwanzig Minuten später an, immer noch von zuhause: "Hast du eigentlich Soja-Öl? Gut! Ich fahre jetzt los! Doch, echt! Wirklich!"), spielte ich mir den linken Daumen mit Rez blasig.
Sie kam dann, hatte Hunger, aber anstatt uns sofort ans Essen zu machen, verschwatzten wir uns in der Küche. Erst knapp zwei Stunden später, kurz nach elf, machten wir uns ans Werk. Keine Ahnung was wir da gekocht haben. Manch einer würde von einer Vergewaltigung meines Woks sprechen, aber unterm Strich hat die Melange aus Blumenkohl, Reisnudeln, Chinakohl, Karotten, Kokosmilch, Koriander, Limonen, Zwiebeln, Chilipaste, Soja-Öl, Tofu, Sojasprossen und Zitronengras überraschend gut geschmeckt. Sogar ziemlich gut.
Ich habe mich gestern (und tue es heute auch noch) ziemlich für sie gefreut. Sie erinnert mich immer so ein bißchen an "Calimero", dem schwarzen Trickfilmküken mit der Eierschale auf dem Kopf, der geborene Pechvogel (Sie: u.a. vor einigen Wochen im Urlaub ausgeraubt, Finger gebrochen, vor einigen Tagen auf dem Fahrrad vom Auto angefahren). Und vor knapp einem halben Jahr kam es beruflich und privat knüppeldick. Ich hätte den Brocken wahrscheinlich hingeworfen. Umso erstaunter war ich, das sie es gepackt hat, und auch beruflich es zwar noch nicht endgültig "geschafft" hat, aber wieder Anschluß gefunden hat, in Form eines gut bezahlten Praktikums. Und ihr Arbeitgeber ist sehr zufrieden mit ihren Leistungen.
Hat mich vor Monaten sehr gefrustet, dass ich ihr nicht helfen konnte, denn sie war ein "guter" Mensch, der das nicht verdient hatte, was ihr da widerfahren ist.
Irgendwann gegen vier eingepennt, um acht aufgestanden, einkaufen gegangen. Bis um drei abwechselnd vor mich hingedöst, gepennt, Formel-1-Übetragungen angesehen/-gehört. Und jetzt bin ich hier im Büro.
020413, 17h44 "Irgendwann in der zweiten Klasse habe ich gelernt wieso Eierstöcke drinnen sind, und Hoden draussen: Eierstöcke wollen es warm haben und sind daher drinnen, Eier gehören dagegen in den Kühlschrank" (Frollein Frieda auf FM4)
020411, 22h49 Web: Ein Lob an Yahoo.de. Die haben einen richtig feinen Fußball-Liveticker. Eine HTML-Seite mit Aufstellung, Statistiken und Kurzkommentaren, via META-Tag alle zwei Minuten refresht. Und wenn ein Tor fällt, gibt's einen Sound. Praktisch, einfach, schnell, kein fetter Javaticker.
020411, 22h40 Was ist los mit der "Dub/Drum'n'Bass-Szene"? Das neue Album von Smith & Mighty "Life is..." erntet einen derben Veriss nach dem anderen. Rockers Hi-fi scheint es nicht mehr in der Original-Besetzung zu geben (zumal sie ihr letztes Album vor 4 Jahren gemacht haben) und auf MDR Sputnik läuft in Clubhouse gerade ein Mix von Bigga Bush/X-Rockers der mit einigem Fug und Recht als lasch bezeichnet werden darf. Tststs. Früher war alles...
020411, 13h40 Tech: Das ist dann doch eine Überraschung: Microsoft macht einen Rückziher in Sachen "Hailstorm"/"My Services". NY Times.
020411, 11h12 Ich bin wieder zurück vom "Bewerbungsgespräch" bei "ABB".
Jetzt in voller Länge was ich am Samstag nachmittag nur angedeutet habe. Ich habe am Samstag um 17h ein Telefonanruf bekommen. Vom Büroapparat auf mein Handy weitergeleitet. Ein Herr erklärte mir dass er meine Telefonnummer von meiner Website hätte, und ob ich Interesse hätte eine Stelle in einem Team anzunehmen, Leute zu leiten und so.
Es war alles sehr merkwürdig, dennoch machten wir ein Termin aus. Ich verstand das ABB dahintersteckte. Aber es gab keine Details um was es ging, noch warum man auf mich gekommen ist. Und um die Sache rund zu machen, telefonierte er, den Hintergrundgeräuschen nach zu urteilen, aus einem Call-Center. Ich bereitete mich darauf vor, dass es beim Termin weniger um Headhunting, sondern mehr um Versicherungen, Kaffeemaschinen und Rheumadecken gehen würde.
Heute morgen war es dann soweit. Alstercity, Osterbekstrasse 90c. Ein wuchtiger Glasturm. Wie ich so die Firmenschilder las, wurde mir klar, dass es nicht um "ABB" ging, sondern um "AWD" -- den "Allgemeinen Wirtschaftsdienst", einen Finanzdienstleister der Versicherungen und Fonds u.ä. verhökert. Scheint wohl keine Angestellten im eigentlichen Sinne zu haben, sondern Zillionen von "selbständigen Finanzberatern".
Immer noch nicht mit dem Hauch Ahnung ausgestattet, um was es eigentlich gehen würde, aber dafür 10 Kilogramm Skepsis mitgebracht. Kurz vor zehn war ich da und setzte mich am Empfang hin um auf Mandy zu warten. Ich sah die Leute rein- und rausspazieren. Alle, ausnahmslos alle mit Hemd, Krawatte, Anzug. Viele Jungdynamiker, einer mit Douglas-Tütchen.
Mandy (Nachname tut nix zur Sache) kam auf mich zu und gab mir ein Formular, dass ich doch ausfüllen sollte. Das übliche Formular: Adresse, Anschrift, Ausbildung, Hobbys. Nach fünf weiteren Minuten kam die 23jährige Mandy zurück, und führte mich in einen kleinen Besprechungsraum, ca. 3x3qm. Glastisch, vier Bambusstühle, natürlich eine Yucca-Palme, und ein eingeschaltetes Siemens-Laptop mit AWD-Desktop. Nun wollte ich es wissen: warum ich. Der AWD boomt, sucht daher Leute, schaltet Anzeigen, und guckt auch im Internet nach (Hallo, AWD-Leser!). Ich wurde ausgesucht weil ich einen "interessanten Lebenslauf" hatte, was sich ungefähr genauso anhört, wie wenn man der Freundin sagt, man würde sie aufgrund des Charakters schätzen. Und die Augen, die wunderschönen Augen. Muss nicht gelogen sein, aber es lag der schwere Geruch von Rhetorik in der Luft.
Apropos Rhetorik, es gab zum Zwecke des "Warmmachens" auch die obligatorischen zwei Minuten Kleingespräche über Parkplatzprobleme und Öffentliche Nahverkehrmittel.
Mein Lebenslauf ist so interessant gewesen, dass sie ihn prompt ein zweites Mal hören wollte ("Erzählen Sie doch mal von sich"). Danach war AWD dran sich vorzustellen. Sie zeigte mir dann einen zehnminütigen Industriefilm über AWD, und verschwand kurz (Nein, es gab keine verspiegelte Glasscheibe zur Beobachtung).
Das Video wurde vom Laptop abgespielt. Ich hätte fast gebrochen. Männeranteil ca. 75%, alle in Schlips und Anzug und glattgeleckt, als wären sie gerade irgendwelchen Bildkatalogen entsprungen. Alle lächelten, freuten sich über ihre Unabhängigkeit als AWD-Finanzberater. Die Schulungen die gezeigt wurden, zeigten einen Dozenten mit dem obligatorischen Stift und dem Whiteboard zur Linken. Jacke ausgezogen, Hemdärmel dynamisch nach oben gerollt, fensterloser Seminarraum, mit 20-40 wissbegierig lauschenden unabhängigen Finanzberatern. Auch alle ohne Jacke, aber Hemd (vorzugsweise blau) und Krawatte. Vornübergebeugt, um sich auf einem Block Papier alles aufzuschreiben, oder gerade den Stift gegen die Lippen schlagend. Diese verfluchten "Collegestühle", wo man ein kleines Tischchen aus der linken Armlehne klappen kann.
Schnitt. Glückliche Kunden, glückliche Berater. Dann die Börseneinführung von AWD. Man sieht die Frankfurter Börse, sowie vom Scheitel bis zum Pimmel grinsende Vorstandmitglieder. Als es soweit war, klatschten der jungdynamische Mit-Vierziger CEO Carsten Marschmeyer und der etwas schmerbäuchige CFO Rolf Brommer sich "Hi-Five" ab.
Überhaupt Freund Carsten. Er sprach mich darufhin persönlich an. Carsten Merschmeyer sieht so aus, wie jene Schauspieler die in den Achzigern bei billigen Nachmittags-Soaps im US-Fernsehen den reifen-sportlichen Typen repräsentieren. Carsten und seine Betonfrisur sprachen also zu mir, blickten mir direkt in die Augen. Carsten saß aufrecht in seinem Büro. Bläuchlich abgedunkelt, Glastisch. Er schwärmte mir wie toll der Job sei, was für Zukunfstaussichten.
Und erklärte mir wie das 4-Säulen-Ausbildungssystem der AWD aussah, Mandy kam gerade wieder herein, und mir wurde schlagartig klar wie sich Mandy und Carsten meine Zukunft vorstellten. Im blauen Hemd, mit Krawatte. Hi-Five klatschend und auf den Bauchansatz des Gegenübers starren. Ich sollte selbständiger Finanzberater werden. Mit allem Schnickschnack von dem Carsten schwärmte: Aktienoptionen, Jahresverdienst ab 100.000 DM, transparente Hierachie, Aufstiegschancen, Seminare an attraktiven Plätzen.
Okay, die nicht unattraktive Mandy wäre noch ein Argument gewesen. Aber so ziemlich das einzige. Noch habe ich mir den Kopf noch nicht genügend gegen die Wand gehauen, als das ich die Brocken hinschmeissen würde, und auf einen 9-to-5-blue-collar-Job umschalten würde. Das Gespräch wurde von mir relativ schnell beendet, danke und viel Erfolg.
020410, 12h26 Web: Ich glaube selten dass ich nur noch mit offenen Mund auf etwas gestarrt habe: Beetle Buggin. Ich bin so klein, ich bin nur die Asche auf dem Haupt von Wireframe.
020410, 12h10 Web: Ich habe da Gefühl als würde gerade eine Explosion an Designer-Portale stattfinden, trotz der fortgesetzten Abwesenheit der "Mutter aller Portale" k10k.
Tonnen von Newsfeed von diversen Portalen: stereotypography (auch wieder ein Beispiel dass die Meisten Websites anscheinend mit PC-Gamma gestalten) -- MOLUV -- linkdup -- computer.love. More to come.
020410, 09h34 Gestern hatte Harald Schmidt wieder einen Gast der "A"-Kategorie in der Show: Isabel (Isabella?) Rosselini (Rossini?), Tochter von Ingrid Bergman (oder Ingmar? Oder beides?).
Es dürfte kaum eine Frau geben, von der es ein derart stilisiertes Image gibt. Der Name braucht nur zu fallen, und man sieht das zierliche Gesicht vor sich. Kurze Haare, kleiner, aber voller Mund, leichter Unterbiss. Irgendwie zerbrechlich wirkend.
Und obwohl Frau Rosselini in realiter 10-20 Jahre älter als auf den Photos aussieht, erzeugt es keinen Bruch in der Wahrnehmung.
Den Bruch gibt es erst, wenn sie anfängt zu lachen. Es ist eine Männerlache. Und zwar von der Sorte die man in schummrigen Seemannsspelunken hört, wo man sich bei Pointen den Ellbogen in die Rippen rammt. Ein kehliges "Huahuahua Hua". Den ganzen Körper durchschüttelt es. Es ist als ob auch noch der letzte Meter Dickdarm seinen Teil dazu beitragen will, dass das Lachen voluminöser klingt. Ich habe nur noch drauf gewartet dass sie Harald Schmidt auf die Schulter haut, und der mit dem Gesicht auf den Schreibtisch fällt und sich das Nasenbein bricht. "Huahuahua Hua".
Das zweite Detail fällt einem in bestimmten Einstellungen auf: Miss Rosselini hat einen dicken Hals, fast genauso dick wie der ganze Kopf, von Adern durchzogen. Und stark herabfallende Schultern. Es hätte mich nicht gewundert wenn sie, nachdem Harald Schmidt wg. gebrochener Nase sein Bewustsein verloren hat, ihren senffarbenen "Christine Kaufmann-Gedächnis"-Kaftan ausgezogen, und eine zwei Minuten lange Bodybuilding-Kür gegeben hätte. Und dann wäre David Lynch aus dem Regieraum gekrochen und hätte "Schnitt" gesagt.
020408, 22h27 Es hat gerade zwei Tage gebraucht um mich zum Audiogalaxy-Fan zu machen, und LimeWire in die Tonne zu kloppen. 1,6GB(!) Downloads alleine heute! Geheimtipp: Stichwort "BTTB" eingeben. Höre gerade den Mix von Mark Rae.
020408, 18h44 Es ist an der Zeit es zuzugeben. Wir sind keine normale Bürogemeinschaft. Stattdessen ein von einem geheimnisvollen amerikanischen Milliadär finanziertes Geheimprojekt. Wir sind der Nachfolger von "Biosphere 2": "Atmosphere III".
Bei Biosphere 2 ging es noch darum inwieweit man einen hermetisch abgeschlossenen Raum soweit herrichten kann, dass die von einer Gruppe von Menschen aufgebrauchten Ressourcen wie Sauerstoff, Wasser und Nahrung innerhalb dieses Raumes regeneriert werden können.
Atmosphere III stellt nun zum ersten Mal eine praktische Anwendung dar: inwieweit ist eine Gruppe von elf Personen in der Lage zu arbeiten, ohne dass von aussen Sauerstoff zugeführt wird. Der Feldversuch ist recht erfolgreich, teilweise wurde schon drei Tage am Stück gearbeitet ohne das ein Ion frische Luft in die Arbeitskammern gekommen ist. Die psychologischen Nebenwirkungen des Sauerstoffmangels halten sich in Grenzen. Dann und wann irres Auflachen, einseitiger Verlust des Gehörs oder übernervöse, ja teilweise agressive Reaktionen sind an der Tagesordnung. Einige Probanten gehen noch ein Schritt weiter und entziehen sich durch stetes Rauchen weiteren Sauerstoff.
Ein endgültiges Fazit von Atmosphere III wird erst in den kommenden Monaten gefällt werden können. Ich bleibe am Ball.
020408, 12h17 Web: Ich schmökere heute mittag in der RES (s.o.) und klappere auch einige der dort erwähnten Links ab. Zu den "RES10" (sozusagen die RES-Favs des Jahres) gehört die Agentur Preloaded, die wiederum eine quitschbunte Site für den Softdrink "Alive" gemacht haben. Das Design ist angemessen, und die Qualität der Flash-Spiele dort, ist ziemlich gut.
Preloaded ist auch bekannt für Film-Agentur Hammer & Tong. Man beachte die Flash-Version der Site (auf kleinen Banner oben links klicken). Mehr zu Preloaded in Shift 059.
Und noch wat aus der RES: Trollback. Mein Liebling: Das "Flix"-Video.
Ebenfalls vertreten: Koolhaas und Prada (Architekt und Designer) wegen dem neuen Prada-Store in New York. Bilder des Ladens gibt es zu sehen bei Fashion-Avenue, Fashion-Windows und Architectural Record (mit QT-VR-Rundgang)
020408, 11h47 Web: Wer Nachschlag zu Michel Gondry haben möchte, der die Titelstory in der aktuellen RES ist: Director-File besitzt exzellentes Material, viele Videos und Erläuterungen zu den Videos.
020408, 10h16 OS X: In einer Beziehung ist das Betriebssystem Bullshit. Man weiss nicht wo man was umstellen muss. Es gibt in OS X eine unheilvolle Beziehung zwischen Systemeinstellungen und Programmeinstellungen.
Ein Beispiel welches mir vor kurzem passiert ist: Im FTP-Client Interarchy habe ich versucht den "passiven" Transfermodus einzuschalten. Es gibt auch eine entsprechende Einstellung in den Interarchy-Preferences, die sich allerdings immer zurückschaltete. Auf Blöd habe ich dann in den Netzwerk-Systemeinstellungen von OS X nachgesehen, und habe dort in den Einstellungen des ftp-Servers eine Checkbox für den "passiven" Transfermodus gefunden. War diese angetickt, war auch die entsprechende Checkbox in Interarchy angetickt.
Man muss also drauf kommen dass 1/ Checkboxes im FTP-Client null Wirkungen zeitigen, 2/ man stattdessen die Systemeinstellungen aufsuchen muss und 3/ eine Checkbox anticken muss, die für den passiven Transfermodus des eigenen ftp-Servers gedacht ist, damit der ftp-Client "passiv" mit anderen ftp-Servern kommunizieren kann!
Wer meint das wäre wieder so eine Experten-Geschichte, dem empfehle ich das aktuelle Sicherheits-Update von Apple aufzuspielen. Die Konsequenz ist ein teilweises Initialisieren der Einstellungen des Microsoft Internet Explorers. Wer versucht die Farben des Explorers einzustellen, eine leere Startseite oder ähnliches, wird erstaunt sein, dass diese Änderungen nicht abgespeichert werden.
Erst wenn man in den Internet-Systempreferences Veränderungen vornimmt (in meinem Fall die voreingestellte Startseite gelöscht), akzeptiert der IE alle Veränderungen.
020408, 09h22 Heute ist die PAGE 5/02 den Abonnenten geliefert worden. Dadrin: meine letzten Tipps. Klassischer Abgang: Mein letzter Tipp als PAGE-Autor zeigt wie man ein Bild in BBEdit reinschiebt. Das dogfood-Logo.
020408, 09h05 Job: Was macht man, wenn man feststellt dass die HTML-Seiten zu denen letzte Woche Korrekturen gekommen sind, bereits korrigiert sind. Mitte Februar. Ja, man ist etwas verunsichert.
020408, 08h30 Heute Deadline. Wenn bis heute Abend nicht die erwarteten eMails eintreffen, muss ab morgen Plan B in Kraft treten. Seufz.
Überhaupt morgen. Wieder zum Konsulat latschen. Danach oder davor "Hallo" beim Finanzamt sagen.
020408, 08h27 Seit 8h07 schiesst mir wieder der Begriff "Idiosynkrasie" durch den Kopf. Ich dachte übrigens Mitte letzter Woche daß es bei mir soweit wäre. War aber doch nur Nesselfieber.
020406, 23h12 OS X: Ich erwähnte den Trick selber schon mal: Wie verhindere ich den Network Check von Office v.X. Sinngemäss auch verwendbar für andere feine Software die meint sie müsse ohne mein Wissen wild durch die Netzwerkwelt herumpingen. Flash MX anyone?
020406, 22h04 Nicht minder feister Mix: "Silly Solid Swound System". Mit Playlist (runterscrollen). Bei "Sundowner" von den Strike Boys kriege ich mich überhaupt nicht mehr ein.
020406, 21h32 Arghhh! Es läuft gerade ein Wahnsinnsmix von Coldcuts Solid Steel-Show auf FM4, und ich finde keine aktuelle Playlist! Von Old School-Reggae/Ska über Big Beats, Jungle zu Afrikanischem.
020406, 19h06 Seit ziemlich genau 126 Minuten frage ich mich, wieso man mich für eine leitende Position haben würde wollen. Und irgendwie erwarte ich dass es am Donnerstag vormittag eher um Herbalife, Kaffeemaschinen, Lebensversicherungen oder ähnliches geht.
Ein reichlich schräger Tag, der zeitmässig dank langem Abend (erst um halb fünf zuhause gewesen) und kurzer Nacht (halb neun zum Einkaufen gelatscht) völlig aus den Fugen geraten ist. Nachdem ich heute vormittag gemerkt habe, dass ich eh nur mit glasigen Augen auf den Monitor starre, bin ich wieder zurück nachhause, und habe vor mich hingedöst während das DLF über Israel, Palästina et al. reportierte, die Mittagskommentare versendete. Später bei einem Dokumentarfeature über Kaiser Nero und schließlich Fußball-Bundesliga weitergedöst.
Höchstwahrscheinlich wird es deshalb einen längeren Abend hier im Büro geben. Passt scho'. NBA-Basketball gibt es heute Abend erst um 0h30 auf INSOLVENZ SPORT 1 (Dallas - San Antonio), und bis Mitternacht läuft 'ne Wahlsendung auf TV5, die ich hier via Satellit empfangen kann.
Seit gestern, Freitag, ist der offizielle Beginn des Wahlkampfes um den Präsidentenposten in Frankreich. In der blauen Ecke der Titelverteidiger Jacques Chirac, in der roten Ecke, Premierminister Lionel Jospin.
Erster Knackpunkt beim Wahlkampf war bereits der Dienstag letzter Woche, Mitternacht. Bis dahin mussten alle Kandidaten beim Wahlbüro eine Liste von 500 Unterschriften sog. "Paten" abgeben, um an den Wahlen teilnehmen zu können. Dabei können die Kandidaten sich nicht irgendwelche "Paten" aus den Fingern saugen. Als Pate kann nur einer der ca. 48.000 Bürgermeister und andere Volksvertreter in Frankreich fungieren. Man kann sich vorstellen dass es für extremere Kandidaten nicht unbedingt einfach ist, 500 Volksvertreter zu finden, die unterschreiben wollen.
Es ist aber nun eine neue Rekordzahl von 17 Kandidaten zusammengekommen, und die "Extremisten" haben sich überraschend "gut" geschlagen. Die Rechtsextremen werden mit zwei Kandidaten antreten: Le Pen und Bruno Mégret, die Trotzkisten mit drei (Arlette Laguiller, Olivier Besancenot und Daniel Gluckstein) und die Grünen haben Noël Mamère.
Durch das Raster gefallen sind zwei Grüne Splitter-Kandidaten: Brice Lalonde und Antoin Waechter, beides unter Mitterand Minister gewesen. Und beide haben keine 200 Paten zusammenbekommen.
Ein überraschendes "Opfer" hat es gegeben: Charles Pasqua, der auf ca. 440 Paten kam. Sehr überaschend, denn Pasqua ist eine sehr bekannte politische Figur. Der grobschlächtige Korse ist gut vergleichbar mit Franz-Josef Strauss. Seit langem im Zentrum der polistischen Biosphäre, Strippenzieher, wortgewaltig, nicht unwitzig, sehr weit rechts stehend. Das Aus ist insofern überraschend, da er nicht nur lange Zeit Innenminister war, sondern, wie eben erwähnt, viele Beziehungen hatte. Obwohl er 1998 die Chirac'sche RPR verlassen hat, um eine eigene Partei zu gründen, dachten viele Beobachter dass es für ein Mann mit seinen Kontakten ein einfaches wäre 500 Unterschriften zu besorgen.
Am Freitag begann die offizielle, 16tägige Wahlkampfperiode, d.h. es treten recht restriktive Regeln für die Medien in Kraft. Die "CSA", Aufsichtsbehörde für audiovisuelle Medien, wacht auf die Minute genau, ob wirklich alle Kandidaten dieselbe Sendezeit im Fernsehen bekommen. Dies betrifft auch die "normale" Berichterstattung in den Nachrichten! Und das bei 16 Kandidaten. Und dieser Zwang der Gleichberechtigung betrifft auch Satiresendungen.
Die Umfragen zeigen derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Chirac und Jospin mit roundabout 20-25% im ersten Wahlgang, und ca. 50-50 im zweiten Wahlgang. Spannend auch die Frage nach dem "dritten Mann". Viele dachten an den ehemaligen sozialistischen Innenminister Jean-Pierre Chevènement. Dieser hat sich mit den Sozialisten über die Frage nach grösserer Selbständigkeit Korsikas zerstritten und hat seine eigene Partei gegründet. Zentrist, kein Freund des förderalismus oder einer starken EU. Tatsächlich ist nach einer Aufholjagd nun der rechtsradikale Le Pen mit roundabout 13% die Nummer drei, gefolgt von der Trotzkisten Arlette Laguiller (10%). Dahinter ein Trio mit Chevènement, dem grünen Mamère und dem Kommunisten Robert Hue bei ca. 6-7%.
020406, 17h50 Musik: Erst heute nachmittag via FM4 mitbekommen: Frank Tovey a.k.a. Fad Gadget ist gestorben.
Ich habe von Frank Tovey nur eine Maxi-Single (oder war es eine EP?) gehabt. Aber eine grandiose. 1987 oder 1988 gekauft. Ich muss nachgucken wie sie heisst. Sie ist auch eine der Stücke auf meiner Playlist gewesen, die ich 1988 bei Radio Bremen 4 anderthalb Stunden gespielt habe.
020405, 8h30 Spontankauf in der Buchhandlung:
Am nächsten Morgen rief ich gleich als erstes in Jordys Zimmer an (ja, immerhin das: sie hatte auch mir ihre Zimmernummer gegeben, allerdings fragte ich mich jetzt, ob sie da nicht nur ein Spielchen spielen wollte). Es meldete sich niemand, und das sagte mir etwas, das ich lieber nicht erfahren wollen hätte. Ich erkundigte mich an der Rezeption und hörte dort, daß sie bereits am Vorabend ausgecheckt hatte, und ich dürfte ziemlich bedripst gewirkt haben, denn der Angestellte erzählte mir von sich aus, er habe keine Ahnung, wohin sie gefahren sei. Im selben Moment aber tauchte die unsichtbare Frau aus der Cocktailparty aus dem Nichts neben mir auf, nun aber plötzlich sehr bemerkbar in einem kotzgrünen Jogginganzug, mit fettigen Haaren und einem narbigen, nacktem Gesicht ohne einem Hauch von Make-up. "Suchst du nach Jordy?" fragte sie, und vielleicht erkannte sie mich ja wieder.
aus T.C. Boyle; "Schluss mit Cool" (Orig: "After the plague")
020404, 09h32 http://www.planetpoint.com/michelgondry/index.html (Link by Matt Haughey)
020403, 10h06 Momentan habe ich so ein bißchen "Kacke an den Händen". Gestern bin ich mit der Überzeugung ins Büro gegangen, ich könnte meine Umsatzsteuer-Voranmeldung machen, um dann festzustellen, ätsch, Kontoauszüge wg. techn. Probs erst ab 5ten downloadbar. Okay, alle Steuer- und andere offiziösen Geschichten auf Freitag verschoben.
Heute habe ich mir für den Tag vorgenommen die Sounds für den Websounds-Workshop mit Reason zu finalisieren. Ich lade mir noch einige "Refill" (zusätzliche Samples) herunter. Folge: Reason verlangt zur Re-Initialisierung die CD, die ich heute zum ersten Mal seit einer Woche nicht mitschleppe... Arghhh!!!
Seufz. Also Alternativprogramm für den heutigen Tag überlegen.
020403, 08h27 Zwei Aufreger des gestrigen Tages, auch wenn sie nicht richtig zusammen passen:
Mann des Tages: Javier Solana. Der "Aussenminister" der EU schlägt endlich das vor was die meisten denken: Scharon und Arafat sollen zurücktreten und Platz für "frische" Politiker machen, die miteinander verhandeln können.
Unmannschaft des Tages: Deportivo La Coruna die Roy Keane und David Beckham von Manchester United böse zu Klump gefoult habe. Im Falle von Beckham in der 90. Minute beim Stand von 0:2. Bei beiden musste man fürchten das diverse Bänder und KNochen gerissen sind, aber es scheint gerade noch glimpflich abgelaufen zu sein. Die BBC meldet im Falle von Keane ine Oberschenkel-Zerrung die ihn einen Monat lahm legt, und bei Beckham gar nur eine Verstauchung.
020402, 14h03 Web: Flash kann nun auch eigene Cookies etzen, sog. "SharedObjects". Mehr schreibe ich in Dreamworker, oder man schaue sich das Adressbuch-Beispiel im Macromedia Application-Development-Center an.
020402, 11h50 Verfluchte Bank. Kontoauszüge kommen paar Tage später, ergo kann ich heute auch keine Umsatzsteuervoranmeldung machen. #@$&*#!
020401, 11h06 Schönstes Oster-Geschenk ever. Danke Brigitte.
020401, 09h58 Web: Schöne Site: GUI Galaxy, eine Art Designportal. Einer der Kontributoren ist "Ra", dessen Illus es mir angetan haben. Und noch'ne Site: Renascent.
020401, 08h31 Web: Und das sind Links des Tages aus einem hervorragendem Weblog: Gepflegte Verarschung aus Sicht einer Betroffenen. Pornos können mitunter geschmacklos sein. Pornos können zudem auch ziemlich gut aussehen.
Das mit Flash überhaupt irgendetwas vernünftiges entstehen kann, muss verwundern, denn wo überall man auf eine grössere Ansammlung von Flash-Spezi in einem Forum sieht, sei es früher auf dreamless.org, oder nun auf flashforum.de, kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, man hätte es mit Volldebilen zu tun. Zwanzig Zeilen lange Sigs, eigene Flash-Anims als Icons, bunter als es sogar der Schockwellenreiter erlauben würde. Ich kenne eigentlich nur ein Forum wo es einigermassen normal zugeht: die FlashCoders-Mailingliste.
020401, 08h24 Die gute Nachricht: der Schleim in der Nase verfärbt sich langsam ins gelblich-trübe. Es dauert nur noch ungefähr zwei Tage bis er so dick und zäh wird, dass er sich mit einiger Körperbeherrschung in den Rachen hochschnieffen lässt, um dort dann ausgespuckt werden zu können. Kopfschmerzen waren zum Glück nur am Samstag. Ich wusste dass meine Kur aus Chips, Kirschkuchen und Schokolade wirken würde...
Hier geht es zu den dogfood in der zweiten März-Hälfte....
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