dogfood Juli 2002 [1]

[12h42] Web -- Irgendwie dünkt es mir danach Bücher von Howard Rheingold zu kaufen, nicht zuletzt aufgrund eines Interviews. Aus dem Interview folgende goldenen Worte die ziemlich meine Erfahrung widerspiegeln, die ich letztens via eMail und Communities gesammelt habe.

[11h12] Flash -- Einen guten Überblick über die derzeitigen "Mediaplayer" und die veränderte Lage durch die neue Video-Abspielfähigkeit von Flash 6, gibt es bei Flashmagazine. Der Artikel ist erfreulich meinungsfreudig.

Einige Korrekturen zum Artikel: Microsoft hat sehr wohl den Windows Media Player auch für anderen Plattformen portiert, namentlich OS X. Ob Sorensons Spark-Codec wirklich mit zum besten Codec gehört, welches es derzeit gibt, ist nicht unumstritten. Unerwähnt bleibt auch wie es um die Stabilität von Flash bei grossen Videos bestellt ist. Macromedia weist zumindest permanent dadraufhin dass Flash nur für Web-Assets ausgelegt ist, und nicht 20MB grosse Videos. Es funktioniert zwar, aber man begibt sich in Grauzonen damit. (Link by John Dowdell/MM)

Ansonsten gibt es noch andere lesenswerte Artikel bei Flashmagazine.

[19h12] Typography -- Gefunden in der css-d-Mailingliste: was passieren kann wenn Anfänger am Kerning herumspielen. (Link by Tim Luoma)

Wo wir schon dabei sind: wie mache ich einen Screenshot?

[18h30] Director -- Wieder ein Beispiel in dem die Tatsache dass ich lieber die US-Versionen von Software kaufe, mir den Arsch rettet.

Ich sitze gerade an der Portierung eines alten, von mir mit Director geschriebenen, Jump'n'Run-Spiels. Portierung heisst: das Spiel soll nicht als EXE-Datei laufen, sondern innerhalb eines Containers einer dritten Partei aufgerufen werden. Ich habe ja unter der Woche schon erwähnt dass zur meiner Verblüffung/Ärger, der Container zur Kommunikation mit dem Spiel Shockwave-Mechanismen benützt, das Spiel daher nicht über die Director-Engine betrieben wird, sondern die lahmere und beschränktere Shockwave-Engine.

Beim Testen ergeben sich dadurch Probleme dass der Container sich beharrlich weigert bei mir zu laufen, ich muss daher zu Netrixx nach Wandsbek fahren. Dort habe ich auch am Donnerstag den Container inkl. Spieleaufrufs zum Laufen gebracht. Problem: nach einer Zeit tauchte eine deutsche Shockwavefehlermeldung auf.

Mit trial'n'error (rausnehmen von Spielelementen) gewann ich den Eindruck dass das Spiel auf Resourcen-Probleme stösst. Kein Wunder, arbeitet viel mit Transparenzen, Kollisionsabfragen und Blabla. Konnte mir schon vorstellen, dass Shockwave da an sein Limit kommt.

Erst zurück in meinem Büro gelang es mir nun der Sache auf den grund zu gehen. Da die Shockwave-Engine benutzt wird, kann ich den "Container" mit einem Browser und dem Shockwave-PlugIn simulieren. Und bekam, "Hooray", die englische Fehlermeldung. Und die englische Fehlermeldung konnte ich dann auch "googlen" und fand heraus, dass die Fehlermeldung die neugeschriebene Shockwave 8.5-Variante vom alten "Script-Error" ist! Nix mit Resourcen!

Es wird noch besser: der/die Scriptfehler ist/sind nicht das eigentliche Problem, sondern die Folge eines anderen Problems. Zur Tastaturabfrage benutzte ich ein Director-PlugIn ("KeyPoll-Xtra"). Unter Shockwave lassen sich aber nicht alle Xtras verwenden. Die fehlerhafte Initialisierung des Xtras führte dazu dass das gesamte Initialisierungsscript abbrach, und diverse Spielevariablen nicht korrekt "gefüllt" waren. Und erst als Shockwave auf die "leeren" Spielevariablen stiess, gab es die Fehlermeldung.

Ich habe in den letzten zwei Tagen Blut und Wasser geschwitzt, da ich befürchtete dass Spiel für Shockwave neu umschreiben zu müssen. Puuuhh!

[10h30] News -- Es gibt zwei Sites für die ich wirklich kohle hinlegen würde: Google und BBC News. Wenn ich im hiesigen Radio eine kleine News aufschnappe, kann ich bei der BBC nachschauen. Natürlich hat die BBC die News schon auf der Site, und dazu auch schon Hintergründe, Analyse, Links, und was das Herz sonst noch will.

Gestern oder am Donnerstag berichtete hr-chronos am Morgen kurz von einem sensationellen wissenschaftlichen Fund: 6-7 Millionen Jahre alte, menschliche Knochen und Schädel im Tchad. Das wäre damit weitaus älter als alles was man bisher an menschlichen Vorfahren entdeckt hat.

Nicht nur das Alter ist eine Sensation, sondern auch der Fundort. Bislang ging man davon aus dass der Übergang vom Affen zum Menschen vor 5 Millionen Jahren in Ostafrika stattfand. Der Affe ging aufgrund der Steppen oder Savannenlandschaft Kenias zum aufrechten Gang über.

Der nun gefundene Sahelanthropus tchadensis ist aber nicht nur älter, sondern im nördlichen Zentralafrika gefunden worden, einer Gegend die damals eher sehr dicht bewachsen gewesen sein soll. Es hätte dort also gar kein Anlaß gegeben, dass ein Affe zum Aufrechten Gang übergeht.

Kurzinfos vom DLF, BBC: Alter Schädel gefunden, Interview mit dem "Finder" Michel Brunet, Gegner bestreiten dass es ein menschlicher Schädel ist, FAQ zum Tchad-Schädel. Mehr Infos nach einer kostenlosen Registrierung bei "Nature"

[23h33] Software -- Mein Einstieg in das ganze professionelle Multimedia-Gedöns erfolgte 1996 mit dem Macromedia Director (Dir4.04). Potential dieses Authoring-Tools ist großartig, aber es bricht mir nicht nur aus sentimentalen Gründen das Herz, wenn ich sehe wie dass Ding seit 2-3 Jahren von Macromedia vernachlässigt wird. Ich schrieb ja bereits des öfteren an dieser Stelle darüber, und bin nicht der einzige der glaubt dass der Director derzeit arg verwest riecht.

Das Problem kurz geschildert: Macromedia nährt die Konkurrenz am eigenen Busen in Form von Flash, ohne den Director-Entwicklern die klare Ansage zu geben wie es weitergehen soll. Man hat derzeit das Gefühl dass beim Director Features eingebaut werden, die in zwei Jahren dann doch alle eh in Flash unterkommen.

Mit dem letzten Update (8.5) wurden dick neue 3D-Features beworben, an den Basics aber nicht ein Jota weitergearbeitet. Die QuickTime-Integration und die Druckfunktionalität ist seit drei Jahren unverändert (schwachbrüstig). Wenn mit Director 9 nicht akzeptable Print-Funktionen reinkommen, brauche ich das Ding nicht zu kaufen, denn ich bezweifle dass Printomatic je mit einer OS X-Version des PlugIns/Xtras kommen werden. Nimmt man dann Preis von Director, plus geringe Verbreitung des Shockwave-PlugIns (zum Abspielen von Director-Dateien im Web) plus Stillstand in einigen wichtigen Bereichen, stellt sich die Frage wozu noch auf das Pferd Director setzen?

Mein Gefühl nach dem 8.5er-Update war: Macromedia weiß selber nicht was sie mit dem Director anstellen sollen. Das Gefühl wurde verstärkt durch den Autismus mit dem MM in Mailinglisten reagiert wenn im 4Wochen-Turnus just jene Fragen von Entwicklern aufkommen.

Macromedia hat mich nun zum zweiten Mal in den letzten 6 Monaten gebeten einen Online-Fragebogen auszufüllen. Wieder habe ich das Gefühl dass die Jungs nicht so richtig wissen wohin die Reise gehen soll. Es gibt anscheinend Überlegungen das Bundle anders zusammenzustellen, oder zu verbilligen.

Bemerkenswert fand ich allerdings Fragen die Macromedia knapp sechs Jahre zu spät stellt: Soll Shockwave in "Director Player" umbenannt werden, oder vice versa?

Damit versucht MM einen schweren Strategiefehler endgültig auszumerzen. Shockwave sollte anscheinend einst als Oberbegriff für von MM-Programmen produzierte Internet-Inhalte dienen: Flash, Director, Authorware, ich glaube sogar Freehand. Die von Flash generierten Web-Dateien bekamen 1996 oder so, folgerichtig das Kürzel "SWF" -- "Shockwave for Flash". Das Problem: irsinnigerweise bekamen die Director-Web-Dateien das Kürzel "DCR", während Macromedia bald lieber den Namen "Flash" pushte. Der Begriff "Shockwave" ist eigentlich nur noch für Director-Web-Dateien gedacht. Aber jedermann stellt aufgrund der Kürzel die Verbindung zu Flash her, schliesslich liest sich ".swf" auch fast ein genuscheltes "schockwaf".

Seitdem vollführt Macromedia einen unglaublichen Eiertanz. Jahrelang wurde "swf" gar nicht mehr "erklärt", kurzzeitig war es dann die Abkürzung für irgendein Wort welches ich schon wieder vergessen habe, und inzwischen ist "swf" die Abkürzung von "small web format", aber auch nur semi-offziell. Nur was "Shockwave" mit dem Director zu tun hat, wissen die wenigsten.

[23h05] Tech -- Die Kübel Häme liegen ja schon seit Dezember bereit. Bald könnten sie in Aktion treten: lt. den Mercury News nach sechs Monaten ist die Resonanz auf "Segway" bzw. "Ginger" eher bescheiden (link by Doc Searls). Ich würd so'n Ding ja eh blind kaufen. Wg. Büroumzug und längerem Arbeitsweg erst recht. Obwohl die Methfesselstrasse vielleicht etwas holprig ist.

[22h32] Schade, die schmale, zarte Mondsichel ist leider mit der digitalen Kamera nicht gut aufzunehmen. In realiter kommt sie wesentlich deutlicher durch.

[22h06] Fussball -- Gepflegtes Reporter-Auflaufen-lassen durch Kenny Dalglish in der Samstags-Ausgabe der SZ.

[20h30] Flash -- Mike Chambers, einer der Macromedia'schen Fünfeinigkeit die ein Weblog unterhalten, rapportiert derzeit von der FlashForward-Konferenz aus New York.

Interessant die Schilderung aus einigen Keynotes/Sessions. Am Mittwoch gab es Sessions mit, bzw. über: Branden Hall, Videos in MX. Am Donnerstag die MM Keynote, Flash im Zusammenspiel mit ColdFusion und Dynamic Drawing. Am heutigen Freitag scheint der Schwerpunkt auf Flash Remoting zu liegen.

Alle Gewinner des FFNY02-Wettbewerbes gibt es bei Josh Dura zusammengefasst.

Das Video von gmunk wird mit dem Begriff "Motion Graphics" exaktestens beschrieben. Wer schon dabei ist, kann sich gleich auch noch die Sachen auf der Hauptsite der gmunkstudios ansehen. Sehr souverän, to say the least. Ich werfe mich wieder in den Staub.

Sieger im Bereich Navigation wurde eine Navigation für eine Art Portfolio (oder Bilderausstellung): Hungry for design. Mir ging die Navigation zwar schnell auf die Nerven, weil sie doch recht lange braucht zum Aufbau. Aber die recht nahtlose Integration in das Sujet, sowie die Andeutung von "Dynamik" und "Eigenleben" die sie reinbringt, hat was. BTW: Mal ehrlich: wie häufig haben wir gerade auf der Website versucht auf die Brustwarze zu klicken in der Hoffnung es wäre Bestandteil der Navigation, oder zumindest ein Riesengag?

Etwas was mir quasi seit Existenz des Internets auf den Keks ging, sind "virtuelle Hosts", und der Versuch mit irgendwelchen derartig hochgezüchteten Kunstgebilde Kohle machen zu wollen (Schöne Grüsse an ID-media). MP4dotCom ist der Gewinner in der Applikations-Sparte. Das ganze riecht mir irgendwie auch dort zu kommerziell, aber es hat eine gewisse Faszination. Wenn jetzt noch die Richtigen den in der Flash-Applikation angefangenen Faden weiterspinnen, ham'wa 'ne richtige Killerapplikation. The Sims online, anyone? Habbo Hotel Zwo?

Tony Hawk kann einpacken: G-MAX Skateboarding, Sieger in der Spielekategorie.

Ziemlich klasse, weil, Achtung mein Lieblingswort, sehr souverän, die Portfolio-Site von Max Weber. Man werfe auch einen Blick auf seine Trickfilme.

[20h09] Apple -- Danke an Martin der mich darauf aufmerksam macht, dass die Keynote von Steve Jobs nicht am Montag, sondern am Mittwoch Nachmittag 15h stattfindet. Übertragung via QuickTime. Die MWNY beginnt zwar in der Tat schon am Montag, aber in den ersten zwei Tagen sind "nur" Konferenzen angesagt, noch nicht die Messe.

Blicke über die Börse der am heissesten gehandelten Gerüchte geschweift: neu dabei, ThinkSecret mit der Meldung das wohl ein iPod 20GB vorgestellt wird. Neue G4s sollen erst kurz nach der MacWorld präsentiert werden, wenn die Lagerbestände geleert werden. Mitte August soll laut ThinkSecret angepeilt sein.

[19h33] Urban -- Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen: die zweite Hälfte aus der Heise-Meldung "Musiker für und wider Kopierschutz"

Ich denke das Wort "Kopierschutz" ist auch falsch gewählt. Richtiger wäre vielleicht: "Kopierherausforderung" oder "Kopierhürde".

[10h37] Web -- Notiz an mich selbst: Websites zum Thema "Impressum"-BS: Generator bei Digi-Info, Erläuterungen beim "Traumprojekt"

[21h43] MacOS X -- Unlängst flog eine Sicherheitslücke des MacOS X-Betriebssystems auf. Kurz gesagt: Fremde Leute können sich in den "Software aktualisieren"-Prozeß einklinken, und statt der Apple-Updates wird anderes ungutes Zeug heruntergeladen (Problem ist übrigens auch auf OS 9 präsent!)

Das Interessante ist für mich nicht das Leck selber, welches vom Finder Russel Harding ausführlichst dokumentiert ist. Vielmehr habe ich mich schon öfters gefragt, wie man am besten die Daten an der Ethernet-Schnittstelle kontrollieren kann, um festzustellen wer was pingt, oder auch interne Datenformate zu entschlüsseln (quasi "reverse-engineering"), um dann eigene Clients in Flash oder Director auszusetzen. workingmac, bzw. John C. Welch bietet eine "Anfängererklärung" des Sicherheits-Problems, und ist inspirierender Stuff was man mit Sniffing so alles treiben kann.

Zum Sniffen der Ethernet-Schnittstelle weist workingmac auf eine Freeware namens "Sniffels" hin, die derzeit etwas schwer zu besorgen ist, da die meisten Links tot sind. Via Google bin ich dann auf einen Link zu einer etwas älteren Version von Sniffles gestossen (v2.0 statt v2.1).

[21h27] MacOS -- Am Montag gibt es die Keynote von Steve Jobs auf der MacWorld New York. Die Gerüchteküche dampft auf hohen Touren.

Seit einigen Tagen gibt es das Gerücht einer Umbenennung der iTools (Apple-Webdienste wie eMail, Website, Datenspeicherung via Internet) in ".mac" ("dot Mac"). Ein witziges Wortspiel mit den Webservices von Microsoft ("dot NET") wäre es ja. Die Auguren sind sich aber nicht einig ob es ein Fake von ThinkSecret oder gar Apple themself ist (Apple arbeitete schon häufiger mit gefälschten Gerüchten um "Lecks" aufzuspüren). Hmm. Sollte weiterbeobachtet werden.

In diesem Sinne ist ein Artikel in der BusinessWeek interessant, der Mac OS X dahingehend lobt, weil dass Betriebssystem die Latte für Microsoft anhebt, und wieder zu mehr Wettbewerb, also -- klassisch-kapitalistische Theorie -- zu mehr Innovation führt.

[20h49] Ich sehe die Kohle momentan nur so zwischen meinen Händen rieseln. Es ist nur virtuelle Kohle, aber irgendwann werden die sich auch in Form einer gedruckten Rechnung manifestieren.

Heute nur unterwegs gewesen. Zwei Kundenmeetings, Besichtigung der Wohnung meiner Mutter, und zurück ins Büro

"Projekt2", wie ich es mal nennen will, droht richtig in die Hose zu gehen, weil die Dokumentation einer dritten Partei richtig dünn gewesen ist. Das Wort bei dem bei mir alle Alarmlampen angegangen wären, war in der Dokumentation nicht drin. Nach dem Motto "die werden wissen was sie tun" bin ich auf die zarten Andeutungen von "Gefahrenquellen" in der Doku nicht angesprungen.

Heute war dann die Suppe eingebrockt: ich begriff anhand von Fehlermeldungen zum ersten Mal was die Drittpartei eigentlich wirklich vor hatte. Vor Jahren hatte ich mit jemanden anderem (Gruß an Ray) ein ähnliches Projekt gemacht, was aufgrund eines etwas anderen Lösungsweges, klappte.

Ich muss morgen vormittag noch mal im Netz wühlen. Die Fehlermeldung in deutsch hilft beim "googlen" nicht weiter. Zum Glück arbeite ich auf meinen Rechnern überwiegend mit englischen Versionen. Und wenn's "googlen" nicht weiterhbringt, bin ich in der Sackgasse, und muss mit dem Entwickler der Drittpartei telefonieren.

Unterm Strich: der geplante Zeit- (und damit Kosten-) Rahmen ist/wird gesprengt.

Noch mehr auf die Nüsse geht mir die neverending Story rund um die Wohnung meiner Mutter. Die Handwerker waren natürlich nicht fertig. Weder waren alle Türen und Rahmen gestrichen, noch waren die Wände fertig geweißt. Die Handwerker-Firma hat dank der "Schlüssel in Fahrstuhlschacht gefallen"-Aktion eh schon bei mir verschissen. Ich werde eine Rechnung wegen dem Fahrstuhl-Notdienst bekommen, und darf mich mit den Handwerkern auseinandersetzen, dass die doch bitt'schön die Rechnung zu übernehmen haben ("Unternehmer-Risiko").

Die Resthoffnung einmal viel Geld zu zahlen, aber dafür komplett mit dem Mist in Ruhe gelasen zu werden, sind heute gestorben. Die Maklerin legte mir nahe: Herd reinigen, Schrauben des Scharnier der Gefrierfach-Tür anziehen, neuen Duschkopf montieren, neue Klobrille montieren, Kalk von Badezimmerkacheln reinigen.

Ach ja: und der Teppich im Schlafzimmer darf mit 99%iger Sicherheit neu verlegt werden, weil das Bett meiner Mutter Rostflecken hinterlassen hat.

Ich möchte mich endlich auf Privatleben und Arbeit konzentrieren, und nicht den elenden Bullshit drumherum!

Gestern die Info erhalten, dass meine Büro-Tische hier doch nicht gebraucht werden. Ich kann sie auch im neuen Büro nicht gebrauchen (muss vorhandene Tische übernehmen). Folge: Sperrmüll anrufen und schreddern lassen (Aufwand!) oder AVIS-Anzeige reinsetzen und verkaufen (Aufwand!) oder bei mir auf dem Speicher im fünften Stock (logo: fahrstuhllos! Aufwand!) lagern für, ja für was eigentlich? Ich neige momentan zum Lösungsmodell "Grosses Lagerfeuer".

BTW: braucht jemand IKEA Büro-Tische aus der EFFEKTIV-Serie? Tischplatte in Buche, schwarze Beine (nicht die T-Füsse)

Zum inzwischen vierten Male bei Hansenet wegen meines ADSL-Anschlusses in der Wohnung angerufen. Zum dritten Mal die Auskunft erhalten "Oh, da ist ja noch kein Job-Ticket. Ich werde es in die Wege leiten, wir werden die Leitungen bestellen, das kann noch so 3 Wochen dauern". Da meine Anrufe im 2Wochen-Turnus erfolgen, kann jedermann sich ausrechnen, wie lange ich nun schon auf den heimatlichen Anschluß warte. Wir bedanken uns übrigens auch bei Ron 'Chuzpe' Sommer für die exzellente Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern aus der TK-Branche bzgl. der schnellen Vergabe von Leitungen.

Gestern, wie beschrieben, mich mit Bank wg. Erbschafts-Scheck unterhalten. Ging auch wieder locker eine Stunde flöten.

Bullshit, Bullshit, Bullshit allerorten, unproduktiver Bullshit. Aber wehe die Jungs vom Finanzamt haben ihre Umsatzsteuervoranmeldung eine Woche zu spät!

[19h46] Moment, bin gleich da, muss nur zu den Beastie Boys mal kurz schwer abnicken.

[18h21] Und es gibt Tage, da kann der Besuch der Sony-Site nur mit Absturz quittiert werden. Maaaaaa, meine Kopfschmerzen!

[18h11] Maaaaaaa, ich hab' wieder Kopfschmerzen! Und ich WEISS dass es heute noch mehr werden.

Wieder ein Tag zum getrost in die Tonne kloppen (und es sind gerade mal erst dreiviertel des Tages um!) Auf dem Menü des heutigen Tages: s.u. eine mehr oder weniger vergebliche fahrt nach Wandsbek, eine Umsatzsteuer-Voranmeldung, drei Rechnungen bezahlt (call me Finanzjongleur), wobei nur eine einzige Rechnung etwas reeles hatte, die anderen beiden gingen an Vater Staat. Dann mit Bank telefoniert, wieso denn der Scheck meines franz. Onkels zurückgeschickt wurde. Dann mit Onkel telefoniert und ihm versucht auf französisch in die Geheimnisse des innereuropäischen Geldverkehrs einzuweihen (Bank hat nicht den Scheck zur Nicht-Abnahme zurückgeschickt, sondern zur Bestätigung und Auszahlung des gelds von Franz-Bank an D-Bank).

Und Kopfschmerzen. Maaa!

Und morgen werde ich die Krise bekommen, wenn ich sehe dass die Wichtel der Abteilung Entrümpelung und Renovierung den Teppich nicht gepackt haben. Ich glaube morgen fliesst Blut.

[13h26] Auf die erste eMail wird nichts gewantwortet. Die zweite beantwortet der Dienstleister aus dem WebDevelopment-bereich per HTML-eMail. Inhalt: "hab' im Internet nix gefunden, versuchen's auf einen anderen Rechner". Heute auf einen anderen Rechner im 35 Fahrminuten entfernt liegenden Wandsbek ausprobiert. Einen Step weitergekommen. Beim zweiten wieder hängengeblieben. Anruf. Heute nicht da. Wieder zurückgefahren. Dann das Licht aufgegangen: er könnte das das Ding in diesem anderen Dateiformat brauchen... So war es auch.

Man kann natürlich Dokumentationen auch so schreiben, dass sie erstens einen Ansprechpartner aufführen, der auf eMails antwortet, und zweitens nicht ganz so schmallippig daherkommt. Und für das nächste Mal lernen wir den Unterschied zwischen Director und Shockwave! Grrrrrrrr!

Das und die 30C Grad Außentemperatur sind die richtige Umgebung um die Umsatzsteuervoranmeldung auf dem letzten Drücker zu machen.

[12h36] Film -- Rod Steiger ist gestorben. Wenn man sich seine Filmliste ansieht, so ist man erstaunt in wievielen mäßigen Filmen er mitgemacht hat. Aber mit "In the heat of the night" hat er sich als wunderbar ambivalenter Polizeichef ins Hirn eingebrannt.

[09h19] Lufthansa hat im August Sonderangebot: Paris für 188 Euro, Mailand für 243 Euro, Madrid für 250 Euro (ab Frankfurt) (eben im Reisebüro habe ich Lufthansa HH-PAR schon für 178,- € gesehen).

[09h12] Ich nehme an, es besteht ein subjektiver Unterschied zw. 90 und 104. 90 können mehr als 104 sein, wenn man 90 nicht gewohnt ist. Obwohl. wenn der 104er erstmals seit langem auf technische Hilfsmittel verzichten muss, und daher die 104 wirklich bei ihm als 104 durchschlagen, möchte ich auch nicht tauschen wollen.

Wird wohl ein weiterer Tag sein, an dem es 30+C warm werden wird. Dabei war die Bettwäsche bereits heute nacht so widerlich klebrig...

[23h05] Film -- "Ride with the devil" von Ang Lee. Ang Lee ist chinesischer Regisseur und bekannt geworden durch "Tiger & Dragon". Hier versucht er sich nun an einen Western mit Tobey Maguire, jenem Maguire der gerade als Spiderman auf deutschen Leinwänden klebt.

Zu Zeiten des amerikanischen Bürgerkrieges gibt es eine Gruppe von jungen Leuten (knapp unter 20 Jahre alt) die sich einer Guerilla-Truppe der Südstaaten anschliesst, während die Nordstaaten die Heimat erobern. Man begleitet die jungen Leute knapp ein Jahr lang. Liebe und Leiden. Am Ende, nach einer Art finalen Schlacht, sind die Südstaatler aufgerieben, die Leute haben keine Bestimmung mehr, wissen nicht mehr was sie im Leben tun sollen.

Der Film von Ang Lee ist sonderbar, denn er besitzt eigentlich keine stringente Geschichte. Es wird nicht so richtig klar wieso der Film just zu dem Zeitpunkt einsteigt obwohl es durchaus einschneidende Punkte gibt. Die Motive der Jungs wird nicht klar. Es ist als ob ein Stöckchen Holz im Fluss treibt und man schaut dem Ganzen zu. Dass das Ganze sich über Unerheblichkeit heraushebt, ist den Schauspielern zu verdanken, allen voran Tobey Maguire, dem Schwarzen, und der Frau (Jewel, bekannte Sängerin in den USA).

Es ist kein richtiger Western. Der Film passt in überhaupt keinen Schema. Er ist durchaus schön photographiert.

An manchen Tage wird ein solcher Film mich langweilen, an anderen Tagen schätze ich dahinplätschernde Filme. Aufgrund der Schauspieler 7 von 10 Beissstöckchen in meiner Film-Topliste.

[22h12] Film -- Am Sonntag "Verschollen" mit Tom Hanks gesehen. Der Film wurde seinerzeit stark gelobt, weil man als Zuschauer sehr stark in das Geschehen involviert wird. Wer den Film nicht kennt: der FEDEX-Mitarbeiter Tom Hanks stürzt ab, überlebt als einziger und strandet auf einer einsamen Insel. Dann das übliche: Robinsonade, Floß basteln, zufällig vom Frachter aufgefischt werden, Freundin längst anderweitig verheiratet.

Man merkt, ich spule den Inhalt runter, weil man nicht gerade behauptet kann, dass der Film mit einem tricky Plot gesegnet ist. Der Film fällt in den ersten Minuten sehr unangenehm auf, weil man sich in einen FEDEX-Werbespot glaubt, derartig plakativ wird die Firma in Wort und Bild auf Zelluloid gebannt.

Die Minuten mit dem Flugzeugabsturz sind dann aber in der Tat sehr bewegt, sehr "subjektiv" und nehmen einen mit.

Das war es dann aber auch schon. Der Rest des Filmes ist ziemlich voraussehbar und hat mich kalt gelassen. Die Schlußszene war noch ganz hübsch (Hanks steht in der US-amerikanischen Einöde an einer Kreuzung, als eine hübsche Frau im Pick-Up anhält).

Ein Film für "es gibt halt nichts besseres"-Abende. 6 von 10 Volleybälle.

[21h51] Heute nachmittag richtig stinkig gewesen. Ich habe letzte Woche auf Bitten der Entrümpelungs und Renovierungsfirma den Fahrstuhlschlüssel besorgt, damit die Jungs den Fahrstuhl beim Beladen blockieren können. Der Hausmeister war nicht begeistert, hat mich gewarnt dass der Fahrstuhl leicht steckenbleiben würde, dass dann der Notdienst kommen müsse, und mir dann die Rechnung serviert werden würde.

Kein Problem. Schliesslich zahle ich eine mittlere vierstellige EURO-Summe für Profis, und habe nicht irgendwelche langhaarigen Studenten-Freaks. Am nächsten Morgen übergebe ich den Schlüssel, weise ausdrücklich daraufhin den Schlüssel mit Vorsicht zu handlen.

Seit gestern klingele ich der Firma hinterher um an den Fahrstuhlschlüssel ranzukommen, hatte ich doch dem Hausmeister versprochen ihn heute wieder zurückzugeben. Im dritten Anlauf wurde der Schlüssel dann wirklich in den Briefkasten geschmissen.

Heute nachmittag dann der Hausmeister, Schlüsselübergabe, und er grinst mich an. Und bei der Story die er mir erzählt, denke ich das mir meine Eingeweide aus den Shorts rutschen!

Diese Deppen von Profis haben nicht nur den Fahrstuhl steckenbleiben lassen! Denen ist der ganze Schlüsselbund durch den Spalt den Fahrstuhlschacht runtergefallen! Die halbe Hausverwaltung haben die herbeigerufen, Notdienst und weiss der Geier was! Und mir kein einziges Wort gesagt! Wieviel Scheiße kann man im Kopf umhertragen?

Ich habe Entrümpelung und Renovierung aus einer Hand bestellt, um Nervereien zu sparen. Und was habe ich jetzt? Super-Nervereien. Jede Wette dass die den Teppich auch nicht sauberkriegen, so dass ich im Appartment meiner Mutter den Teppich neu auslegen lassen kann. ARGGHHH!

[13h43] Hitzestufe 1: Herr Pahl sieht sich veranlasst in Shorts zu kommen. Hitzestufe 2: Herr Pahl sieht sich veranlasst den Ventilator von zuhause mitzubringen. Hitzestufe 3: Herr Pahl sieht sich veranlasst den Ventilator auf eine Position festeinrasten zu lassen (statt umherzudrehen), damit überhaupt noch sowas wie kühlende Wirkung kommt. Und angeblich sollen dass nur läppische dreissig Grad (90 ° F, für unsere Gäste jenseits des Atlantiks) sein.

[12h47] Auch witzig: wenn Leute auf die Referer ihrer Weblogs gucken. Sogar im Südkalifornischem beheimatete Entwickler. So, muss dem Mann antworten und klarmachen dass ich nicht für die Konkurrenz arbeite... Aber, hey, wenn ich dafür villeicht ein schickes T-Shirt oder eine Tasse bekomme...

[12h42] WebDev -- Es liegt ein Hauch von Agression in der Luft. Zwei wichtige Artikel zum Thema Webdesign, mit einer wuchtigen Rhetorik wie Dampfhammer.

In "A few valid points" nimmt Webdesign-L-Main-Man Steve Champeo einen news.com-Artikel auf den Spiess. Und Jeffrey Zeldman macht in "Accessibility: the myth of ugly" einige interessante Bemerkungen zu Accessibility und Usability-Apologethen. Allen hinter den Ohren geschrieben die zuhause oder bei der Arbeit noch einen Jakob Nielsen-Schrein haben...

[12h38] Falls zufällig jemand neues von außerhalb hier mal vorbei schaut: die Antwortzeiten auf eMails verkürzen sich rapide, wenn man mir in "plain text" schreibt. HTML-eMails unbekannter Herkunft landen bei mir nämlich ins SPAM-Körbchen, wo ich nur alle 2 Tage vorbeischaue.

[09h50] Flugzeugunglück -- Nachtrag: ich habe gerade von Alexander die Info bekommen dass gestern im "Heute Journal" wiederum ein anderer deutscher Luftfahrexperte auftrat, und meinte es gäbe keine international einheitliche Regelung was bei sich widersprechenden Kommandos zu tun ist.

[09h28] TdF -- Zur Tour de France gestern. Echte TdF-Fans tun sich, wenn möglich, nicht die ARD/ZDF-Übertragungen an. Mit einiger Begeisterung habe ich festgestellt dass die EUROSPORT-Übertragungen wieder ganz okay sind.

Den On-Air-Auftritt von Eurosport halte ich sowieso für einen der besten in der Fernsehlandschaft, aber die Intro zur TdF-Sendung, inkl. der Musik, die ist seit drei Jahren ungeschlagen.

Abschied nehmen hiesst es von alten Kommentatoren-Duo. Klaus Angermann, vielleicht wegen seines Nebenjobs beim NOK, ist nur noch als freier Reporter für andere Medien unterwegs, und Tony Rominger sind nicht mehr dabei.

Stattdessen Carsten Migels, der gute BMX-Experte der auch ab- und zu auch schon Rad-Weltcup kommentierte. Dazu Ulrich Jantzsch (o.ä.), der früher für das DDR-Fernsehen, DSF und PREMIERE Radsport kommentierte (ich meine auch schon mal für EUROSPORT). Die Experten an der Seite scheinen sich abzuwechseln. Jan Schuur (Sohn vom legendären "Täve") kommt zwar dröge daher, aber nicht uninteressant was er erzählt.

Kurz: so wünsche ich mir Radsport-Übertragungen: gute Kommentatoren, keine zwölf Stunden Features und Vorberichterstattung, sondern Sport pur. Thx.

[09h11] iPod -- MacNews weist auf einen interessanten Artikel über die Konstruktion des iPods hin: "Design Chain"

[08h43] Flugzeugunglück -- Das wird den Schweizer Lesern des Blogs "erfreuen": Heute morgen hat ein Sprecher der deutschen Pilotenorganisation Cockpit dem russischen Piloten Schuld an der Kollision gegegeben. Hintergrund: Gestern wurden mehr Details zum Ablauf des Unglücks bekannt. 44 Sekunden vor dem Crash kam eine Warnung des russischen TCAS (Kollisionswarngerät) die Maschine höher zu ziehen, eine Sekunde später(!) die Anweisung des Fluglotsen die Maschine runter zu ziehen. Das erklärt die 20 Sekunden bis die Russen reagierten...

Piloten sind im Falle solcher abweichender Anweisungen gehalten, den Anweisungen der TCAS-Maschine zu folgen.

Stellt sich die Frage wieso der Schweizer Fluglotse erst so spät gemeldet hat...

Noch übler wür die Schweizer Flugsicherung: Die Flugleitzentrale Karlsruhe hatte bereits 2 Minuten vor dem Crash eine Warnung vor der Kollision, konnte aber die Schweizer telefonisch nicht erreichen, da deren Telefonzentrale gewartet wurde, und nur eine Telefonleitung zur Verfügung stand.

Ich hatte im Verlaufe der letzten Woche eine Diskussion mit einem Schweizer, der mir zur Vorsicht riet vor vorschnellen Urteilen...

[08h34] Von den Toten wiederauferstanden. Na ja, so einigermassen. Gestern mittag nach hause gegangen. Bei den "Informationen am Mittag" im DLF gedöst, bei der "Tour de France" eine halbe Stunde auf dem Trimmrad gesessen, dann gedöst, zu "Ortzeit am Abend" im DLR Abwasch gemacht, zu "Columbo" auf PREMIERE gegessen und gedöst. Die erste Stunde "High Fidelity" auf PREMIERE vor mich hingedöst, zum "Sunday Night Game" im Baseball auf PREMIERE gedöst, zu "Informationen vom Tage" im DLF eingeschlafen, aufgewacht als draussen vor dem Fenster ein im Haus wohnendes Ehepaar sich mit impertinenter Lautstärke von Freunden verabschiedete, das war als das "Kulturjournal" im DLF lief, zu den 3-Uhr-Nachrichten auf MDR Info aufgewacht, und mit Durst in die Küche geschlürft. Um halb Acht zu "Bayern 5 aktuell" aufgewacht und wie ein neuer Mensch (na ja, halbwegs) gefühlt. Aber topinformiert!

[13h03] Ich fühle mich an, als hätte man mir mit der Schrotflinte ins Hirn zerschossen. Konzentrationsfähigkeit gleich Null, obwohl ich heute vormittag zuhause noch mal 'ne Viertelstunde gedöst habe. Ein Anruf bis um 14h führen, und dann ab Nachhause. Das sehr warme Wetter trägt auch nicht zu meinem Wohlbefinden bei.

[08h51] Ich werde mich heute nur noch durch den Tag schleppen. Ich habe heute nach ca. anderthalb Stunden geschlafen. In drei Portionen. Don't ask me why.

Ich hätte mich wahrscheinlich nicht ins Büro geschleppt, wenn ich nicht auf eine dringende eMail/Anruf warten würde. Hier schütte ich mich aber erstmal mit Schlaf-Yogi-Tee zu.