dogfood Juli 2002 [4]

Mittwoch, 31. Juli 2002

[22h09] "Switch" -- Tag zwei im neuen Büro. Oder Tag Anderthalb. Oder Tag Eins. Je nach Zeitrechnung. Den Morgen habe ich damit verbracht unter und über Tische zu kriechen und eine Schweissspur hinter/unter/über mir zu lassen. Shit, die Tischfläche ist doch kleiner als ich dachte. Vielleicht nur eine Frage der Organisation... Der digitale krempel war recht schnell aufgestellt, und verbunden. Ein marginales Problem mit dem ISDN-Telefon wurde mit meiner brillianten Logik und dem ausführenden Organ Haujobb durch dass Anschließen des NTBAs an das Stromnetz gelöst (sonst bekommt das Telefon zu wenig Strom und schaltet nach 10 Sekunden das Display ab).
Ansonsten eMails geschrieben ohne Ende. Kollegen und Kunden, um mitzuteilen dass ich noch unter den Lebenden weile. Der mit den großen Schweißflecken am T-Shirt. Natürlich habe ich es mir nicht einfach gemacht, und eine unpersönliche Rund-eMail verschickt...
Konnte ich mir zeitlich erlauben, denn heute war eh nur ein halber Arbeitstag. Der Nachmittag stand im Zeichen der Problemlösungen. Am Ende des Tages stand es: Kai - Probleme 2:1
Um 15Uhr hatte ich Übergabe der Wohnung meiner Mutter mit der Maklerin. Übergabe ging glatter über die Bühne als ich dachte, wobei das Damoklesschwertes des Teppich-Neu-Verlegens immer noch über mich schwebt. Die Maklerin hat sozusagen Bestandsaufnahme gemacht, und es obliegt der Verwaltung ob sie sich an mich gesundstoßen will in Form eines niet- und nagelneuen Teppiches.
Aber ich habe die Wohnung von der Backe, jetzt geht es "nur" noch um Geld. Kai - Probleme 1:0
Ich hatte es gar nicht vor, habe aber das Wetter, bzw. die beschwingte Laune genutzt um das Konto meiner Mutter aufzulösen, rechtzeitig bevor der Dauerauftrag zuschlägt und die Augustmiete überweist. Auch das ging problemlos. Besser: wäre problemlos gewesen, wenn ich besser aufgepasst hätte und nicht vor mich hingeträumt hätte.
Ich hatte nicht aufgepasst wieviel noch auf dem Konto war, und habe irgendwie auch nicht reagiert als die Kassiererin bei der Auszahlung fragte ob es große Scheine sein dürften. "Jo, jo".
jetzt bin ich Besitzer von 5x 500,- EUR und einem 200,- EUR-Schein. Nicht unwitzig, weil die Gestalter bei der Farbgebung schwer auf Speed gewesen sein müssen (der Zweihunderter ist ein Traum in Gelb). Aber wie soll ich Fünfhunderter Euro-Scheine loswerden? Zum Ägypter gehen: "Tach, ich nehm' ein Falafel-Sandwich. Kann ich auch mit einem Tausend Mark-Schein zahlen? Die fuffzig Pennig hab' ich auch klein!" Geeez, ich Penner... Ich denke an der Nuss werde ich noch Monate zu knabbern haben. Nein, ich habe kein Bankkonto in einem Hamburger Bankinstitut. Ja, ich weiß, Online-Banking hat manchmal Nachteile...
Das Schein-Debakel war quasi der Anschlußtreffer der Probleme. Aber immerhin: 2:1 Gab schon schlechtere Tage.
[19h13] WebDev -- Eines der nützlichstens HTML-Tools, HTML Tidy (HTML-Checker und -Cleaner), wird nun innerhalb von SourceForge von versch. Entwicklern betreut.
[19h06] TV -- Wieso müssen diese Rübennasen von CNN immer nach Anschlägen immer die gleichen Scharfmacher interviewen, wie z.B. diesen (Daniel?) Gold?
[17h48] Hardware/Microsoft -- William Crawford schildert in seinem O'Reilly-Weblog von einer weiteren Perfidität des "Palladium"-Datenschutzmonsters von Microsoft und Intel. Demnach stellen Hardware/Computer externen Dienstleistern auch Informationen zur Verfügung welche Daten der User über sich preisgeben möchte. Ein Webshop hat so die Chance Preisermäßigungen an den User zu geben, wenn er bereit sein sollte datenschutztechnisch seine Hosen runterzulassen. Für andere wiederum könnten Waren teuerer werden.
[06h21] Platt wie eine Flunder bin ich gestern abend um 22h50 ins Bett gefallen, mit Beginn der Sportnachrichten im DLF. Und bereits vor den 23h-Nachrichten war ich weg. Von einer gewissen Nervösität bzw. Unruhe befallen, wachte ich dann noch einmal in der Nacht auf, und schließlich um halb sechs aufgestanden.
Der Umzug gestern ist gut, teilweise zu gut abgelaufen.
Im Vorfelde gab es noch einige Unruhe um die Umschaltung der Telefonleitung und des ADSL-Anschlusses. Mein Schutzengel bei Hansenet hat ein Auge auf seine Listen geworfen und dabei festgestellt, dass ich wohl einen anderen Splitter und ein anderes ADSL-Modem bräuchte. Etwas was Hansenet mir bis dato noch nicht zugeschickt hatte. Nach all den Erfahrungen die ich und andere mit dem etwas, na ja, inflexiblen Kundendienst von Hansenet gemacht haben, haben wir uns für mittags im neuen Büro verabredet, zum Hardware-Austausch unter der Hand.
Die Telekomiker und Hansenet wollten irgendwann am Nachmittag ("zwölf bis sechszehn Uhr") aufschlagen. Daher habe ich mir gestern vormittag Zeit gelassen, in der Wohnung Platz freigeräumt um die Tischplatten lagern zu können, und anderen Bullshit weggeschmissen.
Es war gestern wieder ein heißer Tag. Sobald man sich in geschlossenen Räumen befand, lief der Schweiß aus allen, aus wirklich allen, Poren. Auch im Bus, dem 20er, mit dem ich um kurz nach elf nach Altona fuhr. In Altona in den 2er umgestiegen.
Der Fahrer war die schwarze Ausgabe vom Meister Propper. Klein, stämmig, Glatze. Und der coolste Busfaher den ich je gesehen habe, sozusagen Mr. Shaft der HVV-Belegschaft. Die Lässigkeit mit dem er den Bus durch das enge Ottensen rangiert... Ottensen ist ein altes Stadtviertel, mit hohem Ausländeranteil, geilen kleinen Restaurants und Schnickschnack-Läden, eng, verwinkelt, viele junge Deutsche. Dann bog er in die Bahrenfelder Straße ein, mitten im Herzen von Ottensen, die nächste Bushaltestelle in Rufweite, und musste stoppen. Die Straßen sind so eng, dass der Bus beim Einbiegen auch die Gegenfahrbahn in Beschlag nehmen muss. Just dort ist aber gerade eine Smart-Fahrerin, die glaubte der Bus würde abstoppen und sie noch durchlassen. Tat Mr. Shaft nicht. Mr. Shaft war sich der Wichtigkeit des ÖPNVs bewusst, fuhr nochmal an, bewegte sich um den entscheidenen Meter vorwärts, und machte die Lücke für die Smart-Fahrerin zu, grinste die Fahrerin an, und bewegte sich nicht mehr.
Die Autofahrerin, ca. zwanzig, mit Streber-Brille, fasste das als pure Provokation auf, und machte keine Anstalten zurückzusetzen.
Die Zeit verstrich, und irgendwann schwante ihr, dass gerade ca. 30 Leute im Bus, und zwanzig Leute an der Bushaltestelle sie anstarrten, dazu nochmal 30 Passanten auf der Strasse. Sie starrte ins absolut regungslose Gesicht von Mr. Shaft. Nach ca. zwei Minuten reifte in ihr die Erkenntnis, dass sie die Konfrontation mit Mr. Shaft nur verlieren konnte. Und setze in eine Parklücke zurück. Mr. Shaft ging mit keinem Blick mehr auf die geduckte Gestalt hinterm Smart-Lenkrad mehr ein. Mr. Shaft hatte gewonnen. Gäbe es mehr Leute wie Mr. Shaft im HVV, hätte Hamburg keine Probleme mit den öffentlichen Nahverkehrsmittel.
Angekommen im neuen Büro, kam Haujobb, der IT-Verantworliche auf mich zu, paar Jahre jünger als ich, und wir stellten uns vor. Er sagte mir auch dass Hansenet bereits am Vormittag gekommen wäre, und alles im Serverraum installiert hätte. Hab' meinem Hansenet-Schutzengel Bescheid gesagt (danke nochmals an dieser Stelle für die Hilfe!!!)
Der Serverraum war an dem Tag "the room to go". Klimaanlage-gekühlte 24 Grad bei 10% Luftfeuchtigkeit, sehr, sehr angenehm. Wir versuchten zu erahnen wo der Hansenet-Techniker im Schaltboard mit den 312 Eingängen (kein Scherz!) das Patchkabel untergebracht hat. Mussten letztendlich das Kabel per Hand vom NTBA und Modem zurückverfolgen.
Richtig umgesteckt, Telefon und Router am Platz eingesteckt. Telefon lief zur unserer Überraschung, denn wir hatten noch mit dem Eintreffen der Telekom gerechnet. Nur Internet ging nicht, na ja, warten wir auf die Telekom.
Telekom kam bis 16h nicht. Anstatt gleich Terz zu schlagen, habe ich mir die Geschichte noch mal näher angesehen. Das Modem zeigte mit seinen LEDs keine Verbindung zum Router an, und vice versa. Also mit einem Crossover-Ethernetkabel und dem Powerbook in den Serverraum marschiert, und geguckt was das ADSL-Modem anzeigt, wenn das PowerBook direkt ranhängt. Bingo: jetzt zeigte das Modem eine Verbindung an. Wie gut dass ich erst am Freitag zuletzt die Hanset-Geschichte (bei mir zuhause) angeschlossen hatte. Ich ahnte das Problem: zwischen ADSL-Modem und meinem Router muss irgendwo ein gekreuztes Ethernetkabel angeschlossen werden. Also Kabel zwischen Bodenklappe und Router ausgetauscht, und mein Lebenselexier floss wieder mit 2MBit/s (oder so) durch meine Adern!
Kurz nach sechs dann zu ElvisKoyak um mit seinem Skoda-Kombi die restlichen Sachen aus dem alten Büro zu verfrachten. Es ging fast besser als ich dachte, da wir für den Transport der Sachen (Tischplatten) zu mir nachhause (fast) nur eine Fahrt machen mussten, und dann auch für alle Rechner, Monitore etc... zum neuen Büro, nur eine Fahrt brauchten. Das hat mich wirklich überrascht, und war damit fast unaufwendiger als gedacht.
Fast. Die Einschränkung bezieht sich auf eine 1m60 x 1m60 große Tischplatte, die einige Zentimeter zu groß war um quer, hochkant oder schräg ins Auto zu passen. Die mussten wir dann zu Fuß vom alten Büro zu mir nachhause tragen. Im Endeffekt muss man sagen, dass diese Aktion aber noch das Da Capo war, welches den Abend abrundete. Ich hatte die Idee eine Abkürzung zu nehmen, und quer durch das Baugelände hinterm alten Büro zum Falkenried zu laufen. Am Morgen war mir aufgefallen dass dort im Bauzaun wieder eine Lücke war, durch die man durchgehen konnte. Und so haben wir um kurz nach neun auf einem riesigen, verlassenen Gelände zwischen Abrissruinen, Sandlandschaft, Erdhügel, Brennesselbüschen, Wassergraben und asphaltierter Baustrasse ("sieht aus wie Stalingrad") eine IKEA-Tischplatte getragen, haben uns über V-Rally für den Game-Boy und die Vorzüge von Airport unterhalten. Am Falkenried zogen wir an verdutzten Restaurant-Besucher vorbei, und mussten uns bemühen keinen Lachflash zu bekommen. Zuhause angekommen, die letzte Treppe rauf, als ElvisKoyak von einem Umzug erzählte, wo ihnen auf der Treppe im dritten Stock ein Klappbett plötzlich aufgeklappt ist, und sie nicht mehr vor und zurück konnten. Mit Müh und Not konnte ich die Tischplatte in die Wohnung tragen ohne vor Lachen zusammenzubrechen.
Zum Abschluß habe ich ElvisKoyak dann noch zum Ägypter eingeladen. Wir beiden waren ziemlich fertig mit der Welt, wussten aber dass wir was geschafft hatten. An dieser Stelle auch nochmal danke an ElvisKoyak!
Siehe oben, um kurz vor elf dann im Halbtoten-Zustand noch das Bett aufgeklappt, dBox auf Radio-Modus umgeschaltet und ins Bett gekippt. 8-9-10-Aus.

Dienstag, 30. Juli 2002

[17h15] Bin offensichtlich wieder online :-)
[08h47] Ich hab' den gestrigen Abend hinter mir gebracht, kurz nach Mitternacht bin ich aus dem Büro gewesen. Es wäre beinahe zu einer herzzerreissenden, drehbuchreifen Abschiedsszene gekommen, als am Abend ein Schmetterling durch die weit aufgerissenen Bürofenster geflogen ist, und zweimal sich fast auf meiner Hand niedergesetzt hätte.
Ich hätte mich knallhart vor der untergehenden Abendsonne gestellt, meine Bert Kämpfert und Burt Bacharach-CDs abgespielt und die Szenerie abphotographiert.
Heute werde ich irgendwann am Mittag ins neue Büro fahren, und dort mit Telefon und PowerBook der Dinge harren die Telekom-technisch auf mich zukommen. Davor werde ich noch verzweifelt versuchen in meiner Wohnung Platz für sechs Tischplatten freizuschaufeln. Und am Abend dann den Bürokrempel in die Wohnung, bzw. neue Büro bringen.
Ich bin heute also während eines Großteils des Tages nur via Handy zu erreichen (0179 / 534 12 04) und habe die Rufumleitung meiens Büroanschlussen natürlich nicht eingeschaltet. Von eMails bin ich auch über weite Strecken des Tages abgeschnitten.
[08h24] News -- Nachrichten die aufgefallen sind. HR-Chronos berichtet von einer Serie von vier Morden in sechs Wochen begangen von US-Veteranen des Afghanistan-Feldzuges an ihren Ehefrauen, alleine am US-Stützpunkt Fort Bragg. In Fort Bragg sind die Einheiten für die "Special Operations" in Afghanistan stationiert. Mehr im Guardian, bei der BBC und bei CNN.
Die Tour de France hat ihren offiziellen Dopingfall: die Ehefrau des Tour-Dritten, der Litauer Rumsas, wurde an der Grenze mit verbotenen Präparaten erwischt. Laut dem Boulevardblatt "Le Parisien" soll die Frau gestanden haben, dass die Präparaten für ihren Mann waren.
Nur ein Vorgeschmack von "things to come". France Info bringt heute morgen einen Bericht über Gen-Doping. Die Forschung sei schon so weit fortgeschritten, dass Gen-Doping an Tieren durchgeführt wird. Dabei wird den Tieren Gene eingeführt die die Dopingmittel quasi intern produzieren. Mäuse haben so z.B. schon soviel EPO produziert, dass sie einen Hämokritwert von über 80% hatten (Doping-Limit ist 50%) Unter dem Vorwand der schnelleren Heilung von Sportverletzung wird die Forschung nun an Menschen vorangetrieben. Die Vorteile sind auf der Hand: es gibt wohl derzeit keine Möglichkeit Gen-Doping aufzudecken.
[01h22] Vertippe mich zu häufick. zullte mick jetzd schlfn lägn.
[01h08] Radio -- Lieber SWR, wenn ich schon einen neuen Radiosender namens SWR Cont.Ra startet (eine Name übrigens, den sich keine Sau merken kann), dann schaut's doch dass man irgendwo auf eurer Website Info dazu bekommt. Auf der Homepage nix, unter Radio nix, auf der A-Z-Seite nix zu SWR Cont.Ra, nix zu Digitalrundfunk, nix zu Cont.ra, nix zu Astra. Suchfunktion ebenfalls Fehlanzeige. Der SWR hat alleine für SWR3 sechs verschiedene Internet-Streams. SWR Cont.Ra, soweit ich es sehen konnte, Fehlanzeige.
Was ist SWR Cont.Ra? Ein Programm was vorerst wohl nur in Rheinland-Pfalz/Baden-Württemberg digital (also: DAB) via UKW ausgestrahlt wird. Ausstrahlung via ASTRA ADR (also semi-analog) ist geplant.
Es handelt sich um ein Programm welches im Laufe eines Tages zwischen den Schwerpunkten Wort und Musik zu wechseln scheint.
Die Informationspolitik vom SWR ist fast so tölpelhaft, wie die Tatsache dass SPIEGELonline es immer noch nicht geschafft hat, die verlinkten Artikeln auf im SPIEGEL-Inhaltsverzeichnis optisch zu kennzeichnen.

Montag, 29. Juli 2002

[22h38] Nach etwas mehr als einer Stunde Zusammenpacken, gab es knapp eine Stunde Essen, und dann in erstaunlicherweise nur einer Stunde alle Tische abgebaut. Jetzt den Krempel aufräumen...
[21h00] Business -- Man sollte sich die Artikel der Dienstagsausgabe der SZ zum Thema Bertelsmann durchlesen. Insbesondere der Artikel von Leyendecker und HJ Jakobs ist filmreif. Spannend.

Sonntag, 28. Juli 2002

[22h34] Ein ausdrückliches Hurra für die Erfindung der "baked Beans", neben Nudeln mit Sicherheit DIE kulinarische Allzweckwaffe im Single-Haushalt. Hunger, aber nicht wissen was machen? Blind in den Schrank greifen und mit dem Gegriffenen entweder Nudeln dazu machen, oder baked Beans draufschütten. Fertig ist das Abendessen. Heute: "El Paso-Topf": baked Beans mit Reis.
[19h17] Ein unüblich fleissiger Sonntag geht in sein letztes Sechstel. Heute vormittag die Wohnung meiner Mutter geputzt. Vorallen in Sachen Küchenschränke gab es Handlungsbedarf. In der eigenen Wohnung Magazine von der einen Ecke der Wohnung in die andere Ecke gestapelt und sortiert. Andere Magazine aussortiert für den "Altpapiercontainer", Platz in den Regalen freigeschaufelt, um die Bücher aus den Kartons zwischenzulagern, da die Kartons wiederum für den Umzug am Dienstag gebraucht werden, bzw. um andere Magazine und Videokassetten aus den Regalen den Dachboden raufzuschleppen. Politik der kleinen Schritte. Step für Step wird um jeden einzelnen Quadratmeter Wohnung gekämpft.
Ich hänge ansonsten wieder auf dem Balkon, der Abend lungert mit einer typischen Sommerträgheit rum, die Sonne hat sich schon hinter der Häuserzeile verschanzt, so daß sie genug Licht und Wärme spendet, aber gleichzeitig auch erträglich ist.
[16h16] Business -- Das ist nicht uninteressant. Verschiedene Zeitungen werden morgen melden dass Middlehoff Bertelsmann verlassen wird/muß (BILD) (Streit über zukünftige Ausrichtung von Bertelsmann) und neuer Chef von -- Tadaaa -- Telekom wird (Berliner Kurier)! Die Trennung von Middlehoff soll noch heute bekanntgemacht werden. [SPIEGEL, Finacial Times Dtschld, c't]
[07h53] Pssst. Ich kann jetzt nicht laut schreiben, die Straße schläft noch! Nur aus einigen Wohnungen höre ich kleine Kinder spielen. Ich sitze wieder auf dem Balkon! Geiles Wetter. Neben mir auf dem Boden: O-Saft, Joghurt, Tee. Für meine Maßstäbe schon ein ausgewachsenes Frühstück. "Dekadenz, Dekadenz!", Hihihi.

Samstag, 27. Juli 2002

[23h22] Web -- Hohlbacken. Da behauptet Strato lt. Heise, ein DoS-Angriff auf Rechenzentrum am Donnerstag um 17h, sei vermutlich auf Inder zurückzuführen, "das würde von der Zeitverschiebung passen". Sunflyer widerlegt das ganze mit technischem Background.
Ich verweise auf den Zeitunterschied, weil Indien zu eines der wenigen Ländern gehört, deren Zeitzone um eine halbe Stunde verschoben ist (+5h30 UTC). Klar, dass die Jungs dort um exakt 20h30 anfangen zu hacken. Da spricht schon die Zeitzone für, gell...
[18h16] Web/Politics -- No comment.
[17h55] MacOS X -- Notiz an mich selber, für die Firewall: re: Streaming: port 554 for RTSP/TCP data, ports 6970 through 6999 (inclusive) for RTP/UDP data.
[17h40] TV -- Die schlechte Nachricht des Tages, zumindest für mich: düstere Wolken ziehen am Himmel des PREMIERE-Sportprogrammes auf. Angeregt durch eine eMail von Alex, habe ich ma nachgeguckt. Situation stellt sich derzeit so dar:
Freitagsspiel der 2ten Liga live, (nur) je ein Fußball-Spiel pro Woche aus England, Spanien und Österreich.
Reduzierung im American Football: nur noch 2 Spiele pro Woche (unsicher ist ob es nach Ende der Baseball-Saison vielleicht doch noch regelmässig das 19h-Spiel gezeigt wird), SuperBowl fraglich, derzeit keine Rechte für die NBA-Saison (Verhandlungen sind im Gange, erste Runde ist aber schon gescheitert). Auffälligerweise ist inzwischen auch die NHL aus dem Webangebot von PREMIERE gekegelt worden. IRL wurde vor einigen Wochen mitten in der Saison aus dem Programm genommen.
Autsch.
[15h54] Ich werde gerade Zeuge eines Naturschauspiels, ca. 20cm von meiner Nase entfernt. Eine Spinne hat ein Netz eingerichtet, und ein ca. viermal so großes Insekt hat sich gerade darin verfangen. Fünf Sekunden später ist die Spinne zur Stelle und bearbeitet das Insekt. Nach drei Minuten scheint das Insekt regungslos zu sein. Nach fünf weiteren Minuten sieht man dass sich das Insekt noch ein wenig bewegt. Aber die Spinne scheint ihr Paket geschnürt zu haben und versucht das schwere Paket (4x so groß!) abzutransportieren. Das Insekt blebt am Netz hängen, die Spinne rennt zurückt, verpackt zwei weitere Minuten das Insekt etwas besser. Die Flügel werden nun aufrecht vom Insekt "weggeklebt". Wieder setzt das Insekt zum Transport an. Man sieht warum sich das so schwierig gestaltet. Beim Transport wird das Netz vom Insekt weggerissen. Also schneidet die Spinne einige Fäden des Netzes weg. Dann geht es relativ schnell, und das Insekt ist quer über das ganze Netz geschleift. Das Insekt wird sicher an einer Strebe des Geländes vertäut.
[15h23] Ich sitze auf dem Schaukelstuhl auf dem Balkon und die Sonne prallt auf's graue T-Shirt. Ich stehe alle drei Minuten auf, lehme mich über das Balkongeländer und schreie "Dekadenz, Dekadenz, Dekadenz!" in die Häuserschlucht des Itzehoer Wegs hinein.
Dann setze ich mich wieder in den Schaukelstuhl, packe das PowerBook auf meinem Schoß, lausche dem FM4-Stream der via ADSL und Airport ins PowerBook gebracht wird, und hacke bedeutungsschwangere, aber auch hochamüsante Sätze in dogfood ein, welches nicht minder kabellos in Minutenabständen auf mein Site raufgeladen wird.
Wieder der Dekadenz einen Schritt näher gekommen, fehlen nur noch iPod und Segway, und dann kann das kapitalistische System von mir aus flöten gehen, ich hab' dann alles...
Höre ich mich happy an? Ich glaube das trifft es.
Wie ich es mit Hippo unter der Woche diskutiert habe: ich fühle mich, als würde ich mich auf der Zielgerade befinden. Irgendwann in der nächsten Woche ist dann alles vorbei, wird der Büroumzug durch sein, die Wohnung meiner Mutter übergeben sein. Es ist fast wie ein persönlicher Reboot.
Auch beruflich geht es in den nächsten Wochen mit etwas erhöhter Schlagzahl weiter. Zwei klitzekleine Projekte stehen quasi vor der Rechnungserstellung, zwei etwas größere Projekte sind in der fortgeschritteneren Planungsphase. Und ein drittes Projekt zu dem ich ein KV abgegeben habe, welches also noch nicht in trockenen Tüchern ist, würde knapp zweieinhalb Wochen recht intensives Arbeiten und Entlohnung mit sich bringen.
Und heute wieder einen 20cm-Stapel Magazine weggebracht.
Karl Lagerfeld
[02h40] TV -- Gulp! Ich sehe gerade auf TV5 die Wiederholung eines Interviews vom Dezember 2001. Der Herr rechts ist... nicht der wiedergeborene Klaus Kinski, nicht Heino.
Es ist Karl Lagerfeld, nach eigenen Angaben "aus Fitnessgründen" auf knapp über 60kg abgemagert.
Im französischen fernsehen kommt er auch ungleich witziger und schlagfertiger rüber als in deutschen Sendungen. Gibt selber zu, dass er die Beziehung zu Geld verloren hat. Hat keine Ahnung was eine Baguette oder Metroticket kostet. Aber weiß dass seine Polaroids für mehrere tausend Francs verkauft werden.
Am Ende der Sendung hat er sogar seine Brille abgenommen. Sehr warme, dunkle Augen, die wesenlich lebhafter als der der Rest seines Körpers wirkten.
[02h27] dogfood -- Da macht man mal eine gehässige Bemerkung, die man auch schön allgemein hält, damit sich niemand angesprochen fühlt, und prompt werde ich aus allen Ecken gefragt: "Bin ich etwa gemeint?"
Nein, natürlich nicht.

GIGA-Logo
[02h09] Vorgestern, gegen 22h30 hat es mich dann doch vom Sofa geschmissen, als auf GIGA plötzlich ein Spiel vorgestellt wurde, dass ich vor zwei Jahren i.A. geschrieben hatte. Zwar wurde das Spiel nicht im Bild gezeigt, aber namentlich erwähnt, und ist bei GIGA im "Free & Fun"-Bereich herunterladbar.
Aberwitzig, wenn ich daran denke wie unperfekt das Spiel ist (wurde inkl. Entwicklung der Animation in etwas mehr als einer Woche im Director zusammengekloppt), und welche Gewichtsklasse ansonsten bei GIGA Games vertreten ist. Ich kann aber nicht verhehlen, dass es auch ego-fördern ist.
[01h04] Apple -- Bezüglich der in der Vorwoche kursierenden Meldung über die Verärgerung Microsofts über die schleppenden Absatzzahlen von Office v.X, gab es einen interessanten eMail-Verkehr zwischen Tim O'Reilly (der sich über MS "FUD"-Attacke ärgerte) und einem anonymen MS Mac-Entwickler. Im Dialog gewinnt so manches Statement eine andere Gewichtung.

Freitag, 26. Juli 2002

DW MX Template-Titel
[22h32] brain -- Ein ziemlicher Brocken von Text, weil keine ganz einfach zu erklärende Materie: "Dreamweaver MX -- Templates mit Wenn und Aber".
Dieser neuer Text den ich im "brain"-Bereich abgestellt habe, erklärt wie man in Dreamweaver MX mit den neuen Template-Features eine Navigation generieren kann. Der von DW MX erzeugte Code ist dabei relativ schlank, sieht man einmal davon ab, dass die Formatierung in den generierten HTML-Dateien eine Katastrophe ist.
So ein Feature wäre übrigens auch mit BBEdit umsetzbar. Die Generierung der Seiten würde über ein in BBEdit-Includes eingebundes AppleScript geschehen. Ist für mich einen Tick zu komplex. Ich habe alle Hände voll zu tun mit Lingo, ActionScript, JavaScript, HTML4 etc... Da fällt AppleScript einfach hinten rüber. Dann und Wann greife ich dazu (z.B. bei der Erzeugung der Permalink und Archive von dogfood), aber es ist immer ein mühsamer "trial'n'error"-Prozeß...
[16h50] Nachhause gestürmt. Das Hansenet-Paket mit Splitter und ADSL-Modem, welches nun 4-6 Wochen bei mir vor sich hingammelte, wurde aus dem Regal gezerrt. Plastikfolie aufgerissen, Anleitungen überflogen. Modem auf Splitter gesteckt. Splitter an TAE angeschlossen. Telefon an Splitter angeschlossen, Modem an Splitter angeschlossen, Laptop an Modem angeschlossen. 15 Minuten vorbei.
PowerBook sanft aus dem Schlaf geweckt. Netzwerk-Kontrollfeld angeschmissen. Neues "Umgebung" eingerichtet, Zugangsdaten ins PPPoE-Tab eingegeben, Einstellungen aktualisiert, Browser gestartet, c't-Bookmark angeklickt, TOP CHRONO: 17 Minuten (und das auch nur, weil ich in die Anleitungen gucken musste).
[16h49] Taadaaaa! Erster Eintrag via ADSL von zuhause.

Donnerstag, 25. Juli 2002

[17h37] Eben war die nun inzwischen vierte Besichtigung der Wohnung meiner Mutter. Wieder kam von den potentiellen Mietern die Frage: "Sagen Sie, ist der Verkehrslärm nicht sehr störend?". Im Beisein der Maklerin umgehe ich die eigentlich zu machende Bejahung in dem ich sage "Ä, keine Ahnung, ich habe noch nie in der Wohung meiner Mutter übernachtet."
Auf dem Rückweg fällt mir nun ein: was passiert eigentlich wenn in einigen Monaten der Mieter mir beim Einkaufen über den Weg läuft und mir ohne Vorwarnung die Fresse poliert, weil er sich von meiner Aussage betrogen fühlt?
Ich weiß nicht ob ich es bereits mal geschrieben habe, aber nebenbei erwähnt: Als ich einst meine im gleichen Hochhaus liegende Wohnung 1995 besichtigt habe, gab es ca. 10-15 Interessenten, und am Ende blieben drei über. Und das bei einem Mietpreis der vor sieben Jahren höher war, als die vorgesehene Miete der Wohnung meiner Mutter! Und jetzt die vierte Besichtigung. Fünf Interessierte die in den vorigen drei Besichtigungen ablehnten. Der Wohnungsmarkt muss teilweise sowas von zusammengebrochen sein...
Was die Lautstärke angeht: es ist wirklich übel. Es fällt einem anfangs noch nicht mal so auf. Erst auf Dauer wird der Lärm wirklich zermürbend. Erschwerend kommen die Nebeneffekte des Lärms hinzu: im Sommer das Fenster tagsüber nicht aufmachen können, da man sonst nicht telefonieren oder fernsehen kann. Nachts das Fenster nicht aufmachen können weil um halb sechs die Rush-Hour beginnt, oder mitten in der Nacht Peterwagen mit Blaulich aus der Polizeiwache an der Troplowitzstrasse rausfahren, oder Rettungswagen ins UKE reinfahren. Wäsche draussen nicht aufhängen können, weil nach zwei Tagen der Staub bereits fingerdick draufliegt.
Insofern war mein Umzug vor knapp anderthalb Jahren sehr angebracht.
[13h59] Software -- Von der Newsfront (via MacEdition und ThinkSecret).
Microsoft plant für ein nächstes Update vom Office v.X die Integration der "Services". Dabei handelt es sich um eine Apple-Schnittstelle für "Dienste" die OS X systemweit zur Verfügung stellt. Wenn ich mich nicht täusche, werden diese Dienste erst mit Jaguar auch für "Carbon"-Anwendungen "erreichbar" sein.
Diese Dienste ermöglichen es z.B. die systemweite Rechtschreib-Prüfung von Apple zur Verfügung zu stellen (siehe Omniweb, die in HTML-Formularen bereits darauf zugreifen), oder Text zu markieren und durch ein einfaches Menü an den Mail-Client zu schicken.
Quark bereitet eine Generalüberholung aller Komponenten des Quark-Workflows vor (u.a. auch der Server-Geschichten). Eine OS X-Version wird als Quark XPress 6 erscheinen, aber es bleibt fraglich ob es noch dieses Jahr passieren wird. Ferner wird aus Kostengründen ein Großteil der technischen Aktivitäten (Programmierung u.ä.) aus USA und Deutschland abgezogen und nach Indien verfrachtet.
Eines der grössten Probleme beim Erkennen einer Entwicklung, sind Entwicklungen die sich über einen langen Zeitraum erstrecken, und erst langsam an Fahrt aufnehmen. Wenn man sie erkennt, ist es zu spät. Der Lawinen-Effekt...
Möglicherweise passiert Quark gerade sowas. Ich habe heute mit jemanden in einer Werbeagentur gesprochen, der mir gesagt hat, dass die gesamte Agentur mit ihren 25 Lizenzen in den nächsten Wochen von Quark auf InDesign umstellt. Quark wird vom Systemadministrator von der Platte gekratzt.
Zwei Gründe: InDesign ist mächtiger als Quark, und die sich anbahnenden Update-Kosten für Quark und deren Plug-Ins ("Xtensions") sind uferlos. Jetzt der Sprung auf Quark 5, dann der bereits jetzt sich abzeichnende Sprung auf Quark 6 bzw. einer OS X-Version. Die Upgrade-Kosten alleine, bewegen sich in der Grössenordnung einer Vollversion InDesign.
Das was die Entwicklung von InDesign gebremst hat, ist nun aus dem Weg geschoben. InDesign 2 soll in der Geschwindigkeit nun gut genug sein, und die Dienstleister der Werbeagentur (Druckereien/Belichter) haben sich nach Absprache ebenfalls bereit erklärt InDesign-Dateien, bzw. PDF-Dateien zu akzeptieren.
Mit jedem Update wird Quark seinen Usern es schmerzhaft bewusst machen, wie daneben die eigene Preispolitik ist.
[13h55] Bereits vor kurzem erwähnt, hier nochmals: Musik geht sowas von direkt ins Gemüt wie kein anderer Sinn (vielleicht der Tastsinn mit Streicheln/Schmerz ausgenommen). Sowohl im negativen ("Wer hat das Radio mit NDR2 wieder lauter gemacht?") als auch im positiven: www.mixoftheweek.com. Gehört und weiterempfohlen: Woche 174 mit einer kuriosen Mixtur aus 70er-Jahre Pop, Latin und Chansons und Woche 180 mit im weitesten Sinne Trip Hop-lastigem.
[12h15] Web -- Eine Eigenart der Leute, ist der Glaube mit jedem über alles quatschen zu können, egal was für ein (Halb-)Wissen man hat. Da treten dann plötzlich Menschen mit Geschichten und Anmerkungen auf, wo ich mir die Zunge blutig beissen muss, um die Streitaxt nicht rauszuholen. Klar, die Gefahr bei jeder Gelegenheit anzufangen herumzuschwadronieren ist da, und noch mehr wenn man intensiv Weblog betreibt. In diesem Sinne hoffe ich anderen Leuten nicht zuviel zuzumuten.
Apropos herumschwadronieren: eigentlich wollte ich was anderes schreiben.
Zwei Artikel gehen auf "emerging" ("neu" wäre das falsche Wort) Technologien ein. Molly Holzschlag wird zum Thema XHTML interviewt. Glaubt man ihr, ist man als Webdesigner morgen weg vom Fenster wenn nicht XHTML. Mir gefällt nicht die Prämisse dass man nur mit XHTML "accessible" bzw. konform nach Section 508 sein können soll. Noch weniger gefällt mir das Molly H. nirgends diese Behauptung unterfüttert. Wieso soll man mit standardkonformen HTML4 nicht in der Lage sein behindertengerechte Tabellen zu erzeugen?
O'reilly bringt eine Übersicht zu SMIL2.0. Yet another standard. Als Webdesigner bekommt man zweimal am Tag neue "Standards" um die Ohren gehauen. Das sind dann alles theoretisch gut aus, aber nur selten wird auf den wunden Punkt hingewiesen: Wo ist die Praxis? Wo sind die Clients die SMIL benützen (man komme mir nicht mit den Bezahl-Player RealONE)? Wo sind die Clients die eine auch nur in Ansätzen akzeptable Menge des vier Jahre alten CSS-2-Standards unterstützen?
SVG anyone?

Mittwoch, 24. Juli 2002

[12h08] Büro -- So, heute habe ich mir per Telefon von Hansenet den definitiven Termin der Leitungsumschaltung abgeholt: nächsten Dienstag (der 30te). Bleibt nur noch der Thrill ob auf Anhieb das Ganze auf die richtige Telefonsteckdose geschaltet wird.
Ansonsten ein Tag der bislang durch Telefoniererei mit Gesprächspartner, kurz aus dem Haus gegangenen Gesprächspartnern, den ganzen Tag außerhäusigen Gesprächspartner und das Telefon nicht abnehmenden Gesprächspartnern geprägt ist.
Mein Drucker spuckt gerade ein Screendesign nach dem anderen aus, bis heute nachmittag muss ich für ein Kundenmeeting noch ein Word-Dokument "in Form" bringen. Ja, man hat zu tun.

Dienstag, 23. Juli 2002

[18h40] Nachträge -- Der Tim Love-Link ist gespeichert, und wird verwendet wenn ich den zuhause "connected" bin, und es mir auch traue den Real-Player für OS X zu installieren. Ich kann gar nicht glauben dass das Ding keinen Schaden anrichten soll.
Es gibt einen ganz einfachen Test für Zeitungen und deren Größe: der Badewannen-Test. Nur eine Zeitung die sich in der Badewanne umblättern lässt, ohne dass man das Wasser verlassen muss, oder die Zeitung nass wird, ist eine gute Zeitung.
Ja, Apple hat wieder die "Europa-Steuer" eingeführt. QT6 Pro kostet 30US$ (exkl. MwSt) oder 40,60EUR (inkl. MwSt). Macht unterm Strich einen Aufschlag von 76% die die Europäer neben der Mehrwertsteuer zusätzlich zahlen müssen. Beim MacOS X 10.2 beträgt der Aufschlag nur 8% (129,- US$ vs. 161,- EUR = netto 139,- EUR)
Oh, und RES wird übrigens im September mit neuem Layout aufwarten. Mehr wenn meine "Homebase" "connected" ist.
[13h00] Software -- Vielleicht nur ein subjektiver Eindruck, aber ich muss gerade feststellen dass Fireworks MX schlechter als FW 4 geworden ist (oder gab es da die gleichen Probleme?).
Dadurch dass FW MX Schriften anders strukturiert als z.B. Illustrator, gehen beim Import von AI-Dateien die Einstellung zu den Schriftschnitten flöten. Aus der Eurostile Demi Oblique wird Eurostile normal. Darf dann alles per Hand nachkorrigiert werden.
Wirklich ärgerlich wird es aber, dass anscheinend das Kerning, trotz Nulleinstellung, sich leicht unterscheidet. In FW MX läuft die Schrift breiter, ohne allerdings dass die Textboxen grösser werden. Folge: Schrift bricht um. Und wenn die Textbox dann auch noch mittig gestellt ist, dann kann die Textbox nicht einfach grösser gezogen werden, da sich dadurch die Positionierung der Schrift ändert.
Hmm. Wielange wird es dauern bis dann auch "Interoperabilität" zwischen Software als Kaufargument erkannt wird? Na ja, FW MX hat sich damit keinen Gefallen getan. Wird eben in Illustrator weitergewerkelt.
[09h14] Gestern abend, Tatort Küche. Ein ausgekautes Stück Kaugummi liegt auf der Spüle.
Wie kommt das Kaugummi da hin? Ich habe zuletzt vor Jahrzehnten Kaugummi gekaut, und kann mich generell keines Besuches entsinnen der heftig kauend meine Wohnung betreten hätte?
Unter dem Schrank über der Spüle klebten auch keine Kaugummi-Leichen herum. Wie bzw. woher ist das Kaugummi gekommen?
[09h05] Apple -- Apple fällt etwas unangenehm durch Geldschneiderei auf. iTools -- ääh -- .mac kostet 49/99,- US$/Jahr. QT6 Professional kostet 30US$/40,60 EUR. Dazu dann das MPEG-Modul für QT6 dass auch noch mal 20-30 US$ kosten soll. Für Mac OS X 10.2 ist kein Upgrade-Preis vorgesehen, und zu allem Überfluss ist iTunes 3 nun auch mit Lizenzbedingungen ausgestattet, die ausdrücklich erwähnen dass man nicht garantiert alle iTunes-Dienstleistungen immer kostenlos anzubieten.
Irgendwie riecht das für mich nach hohen Kostendruck bei Apple, denn so eine Geschichte wie .mac wird mit solchen Preisen gegen die Wand fahren. Und wenn es gegen die Wand fährt, beraubt sich Apple einiges an Funktionalität für Anwendungen wie iSync, iCal et al.
Das sich Apple sie ein Dealer verhält und erst die Leute anfixt und süchtig macht, bevor die Rechnung kommt, ist durchaus marktwirtschaftlich. Aber doch nicht bevor man solche Essentials wie iSync, iCal und so auf den Markt wirft?

Montag, 22. Juli 2002

[22h14] Presse -- Wolf Schneider at his best. "Fünf Vorschläge zur Verbesserungen von Zeitungen" in der Dienstags-Ausgabe der Berliner Zeitung.
Kann man natürlich so nicht ganz unredigiert durchgehen lassen. Lehre Vier sollte gestrichen werden, bzw. ersetzt werden durch: Zeitungen sollten ferner in einem lesbaren Format gedruckt werden. Nicht das U-Bahn-untaugliche DIN A2-Format, aber auch nicht das Winzigstformat der "Hamburger Morgenpost". Ideal sind die Grösse der "Le Monde" oder "Liberation", also ca. DIN A3.
Running man
[21h55] "In the mood" sein, oder den "flow" haben. Diese beiden urdeutschen Ausdrücke beschreiben sehr gut, was passiert wenn es z.B. bei einer graphischen Arbeit plötzlich anfängt zu fliessen. Hier eine Korrektur, dort was rangezeichnet, "Hey, das sieht genial aus?!". Man spürt dass man eine Punktlandung gemacht hat, und grinst den ganzen Tag in sich hinein.
[18h21] Business -- Re: Worldcom: "Frage: Wie geht es eigentlich anderen global players in der Branche, wie wird es ihnen in einem halben Jahr, in einem Jahr gehen?" [WWKlein]
Och, danke der Nachfrage. Wenn ich erst mal den Umzug durch habe, wird's wieder.
[17h23] Web -- Mit dem Niveau der Fragen in Dreamworker geht es steil bergab. Es kommt eine Flut an neuen Usern die bei Dreamweaver auf irgendwelche Hürden stossen, und offensichtlich aber nicht mit einem Hauch von HTML-Wissen gesegnet sind. Wenn das ein Vorgeschmack ist auf die neuen Käuferschichten die mit Dreamweaver MX "Internet-Applikationen" basteln soll, dann "Gute Nacht, Web".
Um mich nicht mißzuverstehen: es ist kein Dreamworker-spezifisches Problem, da ich auch in versch. Mailinglisten ähnliches beobachte: viele Anfängerfragen, oder Dinge die tausend Mal durchgekaut sind. Ich hoffe es ist nur ein Sommerloch. Dreamworker-spezifisch ist allenfalls die große Menge an HTML-Analphabeten die sich ein 500,- EUR teures Programm zulegen.
[17h18] Groove des Tages: Björk "Alarm Call", Matthew Herbert "You saw it all", Dead Kennedys "Holiday in Cambodia", Johnny Cash "Tennessee Stud", Meinrad Jungblut "Sonnendeck".
Musik kann großartig sein, und ist vermutlich die unvermittelste Art ins Hirn anderer Leute zu kommen.
[15h48] Auto -- Der neue Audi A8 sieht eher wie ein langweiliges Fahrzeug aus. Für ein Comic den ich zeichnen muss, muss ich einen Blick auf verschiedene Details werfen. Und dann sieht man einige extrem schöne Formen und pfiffige Übergänge (Kotflügel, Übergang Kotflügel/Unterboden vorne, Übergang Seitenpartien zu Motorhaube). Schade dass die Gesamtform mit sowenig Pep daherkommt.
[15h17] Das Internet macht es vor. Eigentlich sollten wir unser ganzes Leben durchlizenzieren und mit Genehmigungen pflastern.
Das erste was einem an einen regnerischen Tag einfällt: Regenschirme. Nur mit Regenschirm-Lizenz sollte man selbige führen dürfen. Abruptes Stehenbleiben auf dem Fußweg, oder zu tiefes Halten von Regenschirmen, sollte zum sofortigen Lizenzentzug führen, alleine unser aller Augenlicht wegen. Kleinwüchsige Personen unter 1m75 dürften sowieso kein Regenschirm führen. Allenfalls eine kleine Pappe die sie sich über den Kopf halten können.
Das zweite was wir vom Internet lernen können: Vernetzung. Entzug der Regenschirm-Lizenz sollte zum sofortigen Entzug der Einkaufswagen-Lizenz führen. Die Menge der Leute die nicht einen Regenschirm führen können, ohne das es in versuchter Augäpfel-Ausstecherei ausartet, ist vor Supermärkten am grössten. Jenen Supermärkten in denen die Einkaufswagen bevorzugt in anderer Leute Laufwege stehen gelassen werden.
Manch einer wird sich fragen, ob ich es mit Genehmigungen nicht übertreibe... Man beobachte einmal wieviele Leute schon beim richtigen Auspacken der Sachen vom Einkaufswagen auf das Laufband vor der Kasse scheitern. Einbuchtungen vor der Kasse werden ignoriert, stattdessen quält sich die Unperson am Wagen vorbei, ans vordere Ende des eigenen Einkaufswagen. Meistens nicht ohne dass der dicke Hintern fünf Packungen Caramac und ein "Fisherman's Friend"-Display zu Boden reisst.
Gearscht sind dann die Leute die sich vorschriftmässig verhalten. Weil sie brav hinter dem Wagen bleiben, können sie erst sehr viel später an das Laufband zum Auspacken gelangen. Denn nun sind zwei Wagen zwischen unsereins und der vorplazierten Kunden: unser Wagen, und "ihr"/"sein" Wagen, statt wie gewollt, und so von Generationen von klugen Kassenbereich-Gestaltern erdacht, nur mein Wagen.
Ich hasse Regen.
[12h39] Web -- Ich kann nicht verhehlen dass mir das Internet immer weniger Spaß macht. Nun ist auch Google als eine der unantastbaren Webgötter gefallen: "Google filtert" bei Telepolis.

 

Hier geht es zu den dogfood in der dritten Juli-Woche....

<<= dogfood-Indexseite

 

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