dogfood Oktober 2003 [1]

Dienstag, 07. Oktober 2003

[20h35] @#!@%&! #*%$ @§#%&%#@!!
[10h39] WebDev -- Wie weiter unten angedeutet, hat es nun anscheinend eine Übereinkunft wichtiger Firmen gegeben, wie man sich im Streit um die „Eolas-Patente“ verhalten will.
Eolas hält, simpel gesagt, dass Patent auf das „nahtlose Einblenden“ von Inhalten im Browser via Plug-Ins. Eolas hat unlägst Microsoft verklagt und in erster Instanz recht bekommen. Die Schadensersatzansprüche von Eolas bewegen sich in Milliardenhöhe und als nächstes wären vermutlich andere Browser- und Plug-In-Hersteller an der Reihe gewesen. Das Schlüsselwort bei den Patenten von Eolas scheint „nahtlos“ zu sein.
Daher haben sich Microsoft, Apple, Macromedia, das W3C und Konsorten zusammengesetzt und sind anscheinend nun zur einer halbwegs befriedigende Lösung gekommen.
  1. Microsoft wird den Internet Explorer 6 im nächsten Jahr entsprechend updaten, vermutlich andere Browserhersteller nachziehen
  2. Jeder Browser-Inhalt der via <EMBED>, <OBJECT> oder <APPLET> eingeblendet wird, also nahezu alle Flash-, Quicktime, Shockwave, RealAudio, Java u.ä., wird vor dem Laden ein Meldung aufspringen lassen, die der User mit OK bestätigen muss („Press OK to continue loading the content of this page“).
  3. Die Ausnahme von der Regel: wenn die entsprechenden HTML-Tags durch JavaScript erzeugt werden (wie z.B. bei den meisten Werbebannern). Hier wird es keine Meldung geben.
Der dritte Punkt ist der wichtigste, weil er alle Webdeveloper den Ausweg öffnet, Flash- (und andere) Inhalte wirklich nahtlos auf eine Seite zu integrieren, ohne dass der Besucher durch Meldungen geplagt wird. Microsoft gibt auf einer Seite ein konkretes beispiel (runterscrollen bis zum letzten Codebeispiel). Es bleibt aber zu hoffen, dass Eolas diesen Ausweg offen läßt.
Es sieht aber wohl so aus, als würde man diese Änderungen alle erst ab Anfang 2004 unter die Leute bringen wollen (obwohl ich bisher nur explizit vom Internet Explorer/Windows gelesen habe).
Ferner ist Bestandteil der konzertierten Aktion (nicht „konstatiert“ wie es gestern im „Tod auf See“-Krimi hieß), die Entwicklung von Tools für Web-Entwickler, damit diese Sites auf jene Problematik untersuchen und verändern können, siehe entsprechenden Macromedia DevCenter-Artikel.
Ein anderer Artikel von Macromedia listet auch nochmals explizit, die Wege auf, um dem Eolas-Patent aus dem weg zu gehen und auf einer anderen MM-Seite eine Test-Matrix die aufzeigt mit welchen Browsern der Umweg über JavaScript funktioniert.
Drei Steps für den Workaround: 1/ in einer externen JavaScript-Datei (es muss extern sein!) werden in einer JS-Funktion document.write-Befehle geschrieben, die in das HTML-Dokument die OBJECT, PARAM und EMBED-Tags reinschreiben. 2/ Einbindung des externen JS-Dokumentes in der HTML-Datei (im HEAD-Bereich). 3/ An der Stelle im BODY-Bereich, wo normalerweise die OBJECT etc...-Tags stünden, wird nun die JS-Funktion in 1/ aufgerufen: <SCRIPT language="JavaScript" type="text/javascript">embedFlash()</SCRIPT>.
Wohlgemerkt: die Workarounds basieren alle auf JavaScript, eine Geschichte die im Zuge der Viren und Würmern sehr gerne von c't und Konsorten verteufelt wird. Nun wird es aber heißen: ohne JavaScript, keine nahtlose Einbindung von multimedialem Content.
An dieser Stelle Gratulation an die von mir sonst oft und gerne gescholtenen Macromedia, die recht schnell und recht umfangreich Material für den Workaround in einem „Active Content“-Center zusammengestellt haben.
[10h34] Apple -- Brandheiße Meldung, direkt von einem Apple-Entwickler bekommen: Apple wird heute ankündigen dass Panther am 24.Oktober erscheinen wird. Panther ist seit dem Wochenende im „Golden Master Status“, nur die externen Developer werden noch mit dem Status „Release Candidate“ abgespeist.
[09h28] Heute folgt wieder ein Selbstversuch aus der Reihe „Im Dienste der Wissenschaft und für die Menschheit“: wieviele Vitamin-C-Brausetabletten kann ein Mensch in, ich gucke auf die Uhr, fünfzehn Stunden essen? Wird ihm dabei schlecht? Hilft es überhaupt? Ich erwarte eigentlich die Antworten „Fünf“, „Ja“ und „Nein“.
Die laufende Nase beim ersten Augenaufschlag, sowie der etwas kantige Abgang des Speichels in den Hals runter, sind das Indiz einer schon wieder bevorstehenden SommerHerbstgrippe.
Wenn ich das Arschloch im Bus erwische, dass die Bazillen immer mit sich herumschleppt...
[07h55] WebDev -- Nun liegen endlich offizielle Erklärungen von Microsoft, Apple, Mozilla, Macromedia und Konsorten vor, wie mit der Problematik des PlugIn-Patentes von Eolas umgegangen wird. Hier erst mal die Links, ich werde es erst später durchlesen...
John Dowdell/Macromedia, Macromedia, Mozilla, Microsoft.

Montag, 06. Oktober 2003

[10h17] Montag morgens, in der Büroküche.
„Wo warst du denn letzte Woche?“
„Ich war bei einem Kunden in Frankfurt und habe mir dann einen Urlaubstag genommen um bei meinem Freund in Mainz zu bleiben
Cut! Können wir die Einstellung nochmal drehen?

Sonntag, 05. Oktober 2003

[23h05] Neues zur der rothaarigen Frau von unten
Eigentlich gibt es nichts neues zu vermelden, es hat nur jemand aus der Leserschaft nachgefragt...
Jeweils eine Wohnung neben und unter mir standen monatelang leer, nachdem die Vormieterinnen, Frauen älteren Jahrganges, in kurzen Abständen das zeitliche gesegnet hatten. Die Wohnungen wurden dann renoviert und zum Verkauf bzw. Vermietung angeboten.
Und mit einem mal war die Wohnung unter mir besetzt. Das erste Lebenszeichen welches ich erspähte, war ein Gartentisch auf der Terrasse mit Handy und Zigaretten, sowie kurze Zeit später ein rothaariger Kopf.
Es ging einigermaßen lebendig zu, auf der kleinen Terrasse. Es wurde viel telefoniert, es wurden Freunde zum Essen eingeladen. Und irgendwann dann, habe ich sie vermutlich gesehen. Eines Samstages bin ich früh morgens aufgestanden, aus der Terrasse unter mir drang Lärm und ich sah Handy und Zigaretten auf dem Tisch liegen. Ich ging dann Einkaufen, und auf dem Weg zur Wohnung kam mir in meiner kleinen Straße eine rothaarige Frau entgegen. Mir dämmerte es, dass es die Nachbarin gewesen ist, zumal ein Blick aus meiner Küche zeigte, dass nun Handy und Zigaretten vom Tisch verschwunden waren.
Damit wäre sie ungefähr Ende Dreißig. Die halbkurzen Haare kirschrot gefärbt. Vom Aussehen, Frisur und Klamotten würde man irgendwie auf Friseurin, Marke „Salon Helga“ tippen.
Sie hat draußen auf der Straße ein silbernes Fahrrad angekettet. Seit neuestem hat sie auch im rechten Zimmer nicht mehr die schwarzen Jalousien runtergezogen und man sieht gegen die Fensterwand gestellt, eine Rattan-Couch.
Abgesehen vom Spaß aus Puzzleteilen sich das vermeintliche Bild über einen Menschen zusammenzubauen, strahlt die Frau nichts wirklich interessantes aus.
Am Donnerstag, bei Rückkehr vom Treffen mit einem potentiellen Kunden, völlig überrascht festgestellt, dass die Wohnung aus dem Nachbarhaus, angrenzend an meiner Wohnung ja doch bewohnt ist, obwohl ich in den fast drei Jahren die ich hier wohne, nicht einen Pieps gehört hätte. Auf dem Balkon steht absolut nix und ich habe auch im hochsommerlichsten Hochsommer-Sommer nicht den Funken von Lebewesen auf, am oder um den Balkon herum bemerkt.
[22h30] Seit zehn Minuten spiele ich den Grenzdebilen und wandere mit einer Unterhose auf dem Kopf durch die Wohnung. Frisch gewaschen und über den Heizlüfter im Bad gehängt, war sie kuschelig warm...
[16h11] Muss ich mich ja mal kurz selber loben: ohne Anlaß die Wohnung durchgesaugt. Kein Damenbesuch und keine Fuselbällchen die, wie Dornenbüsche in Western, mit dem Wind durch die Wohnung rollen. Es hat also nicht wirklich einen Grund gegeben. Brav. Schulterklopfen verdient.
[15h49] Mein wichtigtes Ereignis heute: es gab den im Zwei-Jahres-Turnus stattfindenden Staubsaugerbeutel-Wechsel.
[13h30] FM4 -- Für alle Jünger wie mich: die gesammelten Bios und Photos der FM4-Moderatoren.
[01h24] Wenn ich denn alles korrekt konfiguriert und eingestellt habe, sollte diese Seite, dogfood.html, von nun an direkt aufrufbar sein: http://dogfood.kaipahl.de. Spart paar Buchstaben beim Eingeben.

Samstag, 04. Oktober 2003

[11h56] Gerade auf FM4 „Beau comme garçon“ von Clarika gehört und wollte über den wunderbaren Text schwärmen... Dann habe ich ihn nochmal im Web nachgelesen :-) Kein poetischer Text über ein netten Jungen. Nicht wirklich. Besser.
On aurait pu s'croiser un jour dans l'catalogue de la Redoute
Mes doigts poisseux sur tes contours, page 22 en beau maillot d'foot
J'aurais pu frôler tes chaussettes, toi taggant le mur de cette boîte
Avec du gin-whisky piquette sur de la house, quelle éclate !
J'aurais pas loupé ta bobine dans cette boutique „made in U.S“
Où pour l'prix d'un 3-pièces-cuisine tu vends des jeans pleins d'trous aux fesses
Tu m'aurais dit l'air inspiré : „Tu es belle en destroy“
Très en forme tu aurais rajouté : „Love me please, I'm a solo boy !“
T'es beau comme garçon, mais y a tant d'air dans ta tête
Qu'on peut y faire de l'avion ... Lalalalala Lalalalala
T'es beau comme garçon, mais y a tant d'air dans ta tête
Qu'on peut y faire de l'avion. Ca aurait pu être chouette.
On s'est loupés ct'été aussi au club Sunbeach Love Fun itou
Tu surfais sur une mer pleine d'huile LEs xxxx celles de tes genoux
Tu roulais trop vite sur ta Harley orange
Je marchais les pieds nus dans mes tongues en promo
T'écoutais plein d'tubes, d'la musique un peu strange
Moi, j'fredonnais un truc du genre ... heu ... San Francisco
T'aurais mis la compil de slows juste avant qu'j'monte sur ton carosse
Tu t'serais recoiffé dans l'rétro, sourire en coin et p'tit coup d'brosse
Tu m'aurais dit l'air inspiré : „Whaouh, mais elles sont top tes tongues !“
„C'est quoi ça, c'est Kenzo ? Quoi, c'est Tati ! Non !“
Très en forme t'aurais rajouté : „Allez, accroche-toi, accroche-toi, ça va l'faire mortel !“
T'es beau comme garçon, mais y a tant d'air dans ta tête
Qu'on peut y faire de l'avion ... Lalalalala Lalalalala
T'es beau comme garçon, mais tant d'eau dans ton ciboulot
Qu'on peut y faire du bateau. Ca aurait pu être beau
P't'être alors qu'tu m'aurais aimée, tu m'aurais trouvée exotique Too much pour tes potes trop branchés mon survet jaune, mes sacs plastique
C'aurait pas été réciproque, d'abord j'ai d'jà un amoureux
Mais si j'ai b'soin d'un cake en stock, j'sais qu'j'peux compter sur toi mon vieux
P'tite gueule d'amour, sois pas fâché, c'est pas la fin des z'haricots
Avec ma copine t'as l'ticket, elle aimerait bien ton numéro
Tu y aurais dit l'air inspiré : „Eh, t'es belle en destroy“
Très en forme t'aurais rajouté : „Love me please, I'm a solo boy !“
"T'es beau comme garçon, mais y a tant d'air dans ta tête
Qu'on peut y faire de l'avion ... Lalalalala Lalalalala
T'es beau comme garçon, mais tant d'eau dans ton ciboulot
Qu'on peut y faire du bateau ... Lalalalala Lalalalala
T'es beau comme garçon mais l'p'tit vélo dans ta caboche
M'aurait fait des mollets d'melon ... Lalalalala Lalalalala
T'es beau comme garçon, mais y a tant d'air dans ta tête
Qu'on peut y faire de l'avion ... Lalalalala Lalalalala
T'es beau comme garçon mais l'p'tit vélo dans ta caboche
M'aurait fait des mollets d'melon, et ça c'eut été moche !
[09h54] Ich hasse es ein Wochenende, bzw. den Samstag so anfangen zu müssen. Um 6h30 die Augen das erste Mal aufgemacht, umgedreht, nach einer Zeit noch mal die Augen aufgemacht und „9h00“ abgelesen. Arggghhh. Wieder so spät, wieder Massenauflauf im Supermarkt. Dann habe ich mich vor die Alternative entweder jetzt im vollen Supermarkt reinzugehen, oder heute nachmittag vor leeren Supermarkt-Regalen zu stehen...
Aus der Ferne sah alles okay, alles leer aus. Mit einem Mal schiessen drei Einkaufswagen aus dem Supermarkt, um die Ecke biegen zwei weitere, mit Bierkisten beladene Wagen und Fußgänger kommen aus allen Löchern gekrochen und strömen in den Supermarkt. Ich überlegte für einige Sekunden ob ich mich heulend auf den Bürgersteig schmeißen sollte.
Ein weiterer Fehler: ich habe Pfandflaschen mitgenommen. Irgendwo am Horizont, am anderen Ende der Schlange, war der Pfandautomat auch bereits auszumachen. Direkt vor mir ein reichlich verwester Vierzigjähriger mit ebenso schütteren wie auch lockigen Haupthaar. Der hatte in seinen Einkaufswagen dann auch nur eine Kiste Bier sowie drei Tüten mit Bierflaschen. Bei jeder einzelnen der zirka 40 Bierflaschen aus den Tüten (es war auch VitaMalz dabei), hätte ich ihm liebend gerne eben jene über den Kopf gezogen um einen noch breiteren Scheitel zu ziehen. Ich habe mich gefragt ab wievielen Bierflaschen Pfand eigentlich einkommenssteuerpflichtig wird.
Immer wenn ich samstags im Supermarkt bin, ist auch der Typ von Harry-Brot da, breitet seine fuffzich Paletten auf dem Boden aus und räumt sein neues, als Brot bezeichnetes südamerikanisches Naturkautschuk in den Regalen ein. Mit der Folge dass man erstmal zwei Stunden nicht ans Regal kann, ohne als Reinhold-Messmer-look-a-like über die gelben und roten Plastikkörbe zu klettern. Ich muss irgendwie das Prinzip des Supermarktes (Einkauf von Waren) nicht verstanden haben. Mir kommt es immer mehr wie ein gigantisches „Spiel-ohne-Grenzen“-Revival vor.
Treuer Begleiter meiner Runde im Supermarkt, war ein proper aussehender Dreißiger mit Wachmann-Uniform, der zwischen all möglichen Regalen geschossen kam und mir vor den Einkaufswagen lief. Er hatte keinen Wagen, sondern beschloß, einem chinesischen Akrobatenkind gleich, seine Ware in einer Armbeuge vor der Brust zu sammeln und balancierend aufzutürmen. An der Kasse war der Turm des Blauuniformierten schon über seinen Kopf hinausgewachsen. Und ich überlegte mir, ob das nicht der rechte Zeitpunkt wäre an sein geometrisch absolut perfekt sitzenden Schnurrbart zu zupfen um auf Echtheit zu überprüfen. Jene Sorte von Schnurrbart, wie sie bevorzugt von der Bundeswehr und/oder Homosexualität nahestehenden Männern getragen werden.
Aus dem Supermarkt raus, sah ich hinter mir am Himmel eine dunkle Front sich abzeichnen, einen Schauer verheißend der in 100 Jahren von meinen Nachkommen nur noch als „The Big Wet“ bezeichnet werden würde. Ich lief nach Hause, ich lief um mein Leben.
[01h05] Dienst am Leser: Da ich gebeten wurde, hier der „Letzte“-Fragebogen, der derzeit im Web kursiert. Morgen, ebenfalls auf besonderen Wunsch: was die „Rothaarige“ aus dem Erdgeschoß macht.
Letzte Zigarette: Vor mehreren Jahrzehnten zuletzt probiert und die Sinnhaftigkeit dieses stinkenden Etwas nicht begriffen.
Letzte Autofahrt: Hmm. Ich habe irgendwie das Gefühl eine Autofahrt vergessen zu haben, aber spontan erinnere ich mich nur an die vom letzten Sonntag. Inklusive Parkplatzsuche, eine zehnminütige Autofahrt für eine Strecke von... zehn Fußminuten (jaja, es hat hat genieselt geregnet). Hey, das ist Eimsbüttel!
Letzter Kuss: Je nach Intensitätgrad und beteiligten Körperteilen zwischen knapp zwei Monaten und zirka einem Jahr.
Letzter Weinkrampf: Ich stosse mich am Wort „Krampf“. So gesehen ist der letzte „Weinkrampf“ mehr als ein Jahr her. Insofern verblüffend, weil ich mich schon für „winterdepressiv“ hielt, der im Februar/März in ein schweres Loch fällt. Nö, kann mich nicht entsinnen, dass es heuer auch so war. Geweint habe ich zuletzt ungefähr August. Im Kleinen betrachtet war natürlich wieder eine Frau schuld. Im Großen der Themenkomplex „eigene Unvollkommenheit“. Warum sehe ich nicht aus wie George Clooney, habe Asche bis zum Abwinken, bin erfolgreicher Romanautor und besitze einen iPod.
Letztes Buch: Ich kämpfe noch mit dem Mann’schen „Zauberberg“. Das Buch scheint momentan zu gewinnen, aber ich bin zäh.
Letzter Film: Auf DVD „Green Mile“, im Kino „Irgendwann in Mexico“. Wollte eigentlich was dazu schreiben, bin aber ebensowenig dazu gekommen, wie zur Rezension von „The League of Extraordinary Gentlemen“ (ein Comic der mich davon überzeugt hat, dass Alan Moore endgültig den Griffel aus der Hand legen sollte, bevor er noch mehr Scheiße schreibt. Ich glaube nach „Watchmen“ und, mit großen Abstrichen, „From Hell“)
Letztes benutztes Schimpfwort: Kann ich mich nicht erinnern, in der Regel „Fuck“ oder „Scheiße“. Da ich heute gearbeitet habe, beides mit Sicherheit oft und gerne benutzt. Beide Wörter benütze ich im übrigen nicht nur als Schimpfwörter, sondern auch als Ausruf des Erstaunens.
Letztes Getränk: Tee, Friesenmischung. Heute fast ausschließlich Tee in allen Variationen gesoffen.
Letztes Essen: Zu Abend Salat (Gurken et Tomaten). Danach zwischendurch: Bretzeln und Vollmilchschokolade. JA, BEIDES GLEICHZEITIG!
Letzter Anruf: Heute, aus Köln, Jan. Von seinem Urlaub in den Staaten erzählt und seinen Heißhunger auf einen „Medienserver“ a la Tivo ausgelebt.
Letzte Sendung im TV: Den ganzen Tag lief im Hintergrund CNN und CNBC. Heute morgen habe ich auf EUROSPORT nebenbei noch eine Aufzeichnung der Frauen-Fußball-WM gesehen und heute abend auf Video das Monday-Night-Football-Spiel. Achtung, Außenstehende: die Zufälligkeit dass ich just heute den Fragebogen beantworte, könnte zu einer Verzerrung meiner Außendarstellung führen.
Letzte Dusche: Heute morgen. Wenn ich das Haus nicht verlassen, lasse ich das Duschen auch schon mal ’nen Tag sausen, wenn nicht gerade Hochsommer ist, oder ich noch Kneipengeruch mit mir herumschleppe, so wie heute.
Letzte CD: Heute hat bei mir den ganzen Tag ein aufgezeichnetes MP3 mehrerer Sonntag-Morgen-Sendungen von FM4 gedudelt. Letzte CD, geschenkt bekommen, Cassandra Wilson, „Travelling Miles“.
Letzter gekaufter Gegenstand: Zählen die anderthalb Kilo Fruchtgummis vom Donnerstag? Ansonsten Sportschuhe am Mittwoch, nachdem ein Paar völlig überraschend durch „Sohlenbruch“ sein Geist aufgegeben hat, und die anderen Schuh-Paare durch unangenehmes Quietschen bei feuchtem Wetter auffallen. Einen so hohen, Basketballschuh-ähnlichen Schaft wie bei den neuen Tretern habe ich noch nie gekauft. Komme aber überraschend gut zurecht. Nur das Ausziehen nervt. Wenn ich zuhause bin, will ich Schuhe so schnell wie möglich loswerden. Beim Versuch die neuen Schuhe elegant, mit den Füssen selbst, auszuziehen, mehrmals fast auf die Fresse geflogen und dabei auch noch ein Regal mit abgeräumt.
Letztes Mal aufgeregt wegen: Heute, wg. Job. Dann setzte die Mantra ein. „Kai, du bist ein Dienstleister, du bist Dienstleister am Kunde“ und dann war gut. Zumal eine Kundenkorrektur mich auch auf eine Idee gebracht hat.
Letzte Enttäuschung: Es gibt vieles im Leben was mich enttäuscht. Ein verpasster Bus, eine Niederlage von Pauli oder den Steelers, Bäng, da kommt sie schon rücklings und umarmt mich ganz fest, die Enttäuschung. Aber um der Bedeutungsschwere des Fragebogens gerecht zu werden, muss natürlich zu einer „richtigen“ Enttäuschung gegriffen werden. Unten, im Bergischen Land, da haben sie einen schlechten Männergeschmack, greifen nicht zu, wenn es eine einmalige Chance gibt.
Letzte Worte: Keine letzten Worte, nur ein Stück: Sam Cookes „A Change is Gonna Come
Letzte sexuelle Fantasie: Ausgangspunkt: ich sitze auf Couch, Frau legt Kopf in meinen Schoß. Nein, nicht das naheliegende.
Letzte merkwürdige Begegnung: Die Gruppe junger Frauen vor dem Altonaer Bahnhof, die Passanten abgriff, um Spenden und Mitgliedschaft für ein Verein zu sammeln, der sich für härtere Strafen gegen Triebtäter einsetzte. Es hat keine zehn Sekunden Quatscherei gebraucht, da fing die durchaus attraktive, dunkelhaarige Sarina (Mitgliedausweis) aus Frankfurt an, mir über den Rücken zu streicheln.
Letztes Mal amüsiert: Heute abend beim Football-gucken, heute morgen bei den wunderschönen Toren der Deutschen Frauen, gestern beim Kneipengespräch mit dem Kunden, unter der Woche beim Chatten und eMail-schreiben.
Letztes mal verliebt: Ich verweise auf die Antwort fünf Fragen früher und entsprechenden hiesigen Einträgen, ich glaube August oder Juli.
Letztes Mal umarmt: Mindestens letzten Sonntag. Wahrscheinlich aber zuletzt am Mittwoch. Jutta, beim Abholen der Post im alten Büro, hatten wir uns doch 2-3 Monate nicht mehr gesehen. Sarina güldet nicht, da es kein Umarmen war.
Letztes Mal getanzt: Offizielle Antwort: nie. Auf weiteres nachfragen: auf der Geburtstagsparty von Don (nicht Antville-Don) vor vier Jahren. Und selbst das ist jetzt irgendwie gelogen.
Letztes Konzert: Ach du Scheiße. Kann ich mich nicht dran erinnern. Ich finde aber Konzertpreise inzwischen nur noch abartig. Das einzige was mich, neben Björk, noch reizen würde, wäre Jango Edwards im Würde noch seine letzten Klamauktournees durchziehen („Do you want to fuck with me? Do you want to see my Bobo?“)
Letzte Website besucht: Antwort belanglos, da ich u.a. wg. dem Fragebogen rumgesurft bin.

Freitag, 03. Oktober 2003

[19h47] Bahh! Nachdem es mit meiner Laune im Verlaufe des Tages bergab ging, die auf der heutigen ToDo-Liste stehenden Dinge erledigt, innerlich den gestreckten Mittelfinger gezeigt, eben Abendessen gemacht und jetzt endlich zu dem kommend, worauf ich mich 2-3Tage schon freue: endlich das Monday-Night-Game vom Wochenanfang sehen. In den nächsten zirka zweieinhalb Stunden (Spielunterbrechungen werden mitunter per FastForward überbrückt, dafür zusätzliche Replays gemacht) werde ich recht unkommunikativ sein.
Übrigens, NFL, darf man dass? Packers gegen Bears als Monday Night fernab von Halloween zeigen? Ich finde nicht. Tradition verpflichtet!
[17h36] Friday Five -- Die schnellsten Friday Fives aller Zeiten:
1. What vehicle do you drive?
2. How long have you had it?
3. What is the coolest feature on your vehicle?
4. What is the most annoying thing about your vehicle?
5. If money were no object, what vehicle would you be driving right now?
Frage 1: Keines. Rest entfällt.

Larry David in "Curb Your Enthusiasm"
[17h12] TV -- Jan ist diese Woche von der anderen Seite des Atlantiks zurückgekehrt und berichtet von einer fabulösen Serie (von HBO, who else): "Curb Your Enthusiasm"
Es geht, im semi-dokumentarischen Stil, um den Alltag eines TV-Produzenten, gemischt mit fiktiven und reelen Personen. Moment, kennen wir nicht irgendwoher dieses Spiel mit den Meta-Ebenen? Jemand der versucht seine Comedy an eine Fernsehanstalt zu verhökern?
Yep, das wohlige "Seinfeld"-Feeling kommt auf. Nicht zu unrecht, denn der Autor und Hauptfigur der Serie ist Larry David, der sich hier selber spielt und seinerzeit Produzent und Mit-Erfinder von Seinfeld war. Gab prompt in dem dritten Jahr der Serie nun eine Reihe von Emmy-Preisen bzw. Nominierungen.
Irgendwann 2007 dann auch bei uns, synchronisiert auf RTL II, zwischen "Pimper dir den Superstar" und "Bohlen, the Movie". Nein, gibt es noch nicht auf DVD.
[17h04] Apropos Coen-Film: in Österreich gab es einen Toten in einem Altersheim, als ein 85jähriger Mann einen anderen, 78jährigen Patienten gewürgt hat. Wohlgemerkt: der 85jährige ist gestorben. An Herzinfarkt, als er versucht hat, den Zimmergenossen zu erwürgen...
[11h50] Film -- Eagerly awaiting: "Lost in Translation". Filmstart in Deutschland erst Anfang Januar. Arghhh!
Okay, bis dahin ist "Intolerable Cruelty" auch ein netter Zeitvertreib (startet in 2Wochen). Coen-Bros plus Clooney. Need to say more?
Kill Bill? Don't know. In Artikeln wurde ausführlichst vom Blutbad berichtet, welches Tarantino da zusammengebraut hat. Eigentlich nicht mein Ding. Wenn allerdings Leute schon "Irgendwann in Mexico" als bluttriefend bezeichnen, da bin ich ja anscheinend gut gerüstet (wirklich Blut fliessen, tut in "IiM" kaum, die leeren Augenhöhlen von Depp sind nicht zu erkennen, weil dunkel, und das abgezogene Gesicht im Krankenhaus kennt man seit dem Mittelalter von DaVinci...). Jedenfalls war der Trailer zu "Kill Bill" mit der göttlichen Thurman sensationell.
War da noch was?

Donnerstag, 02. Oktober 2003

[16h21] Job -- Heute abend habe ich ein Gespräch mit einem potentiellen Kunden über eine Zusammenarbeit an einem von der EU ausgeschriebenen Projekt.
Ich habe mir die letzten Tage die 80+x Seiten Ausschreibung und Begleitmaterial durchgesehen. Wundern tut einem nix mehr... Was für ein Berg von Papieren.
Die EU hat recht feste Vorstellungen vom Konzept der umzusetzenden Website. Ziel der Website: dem EU-Bürger Informationen an die Hand zu geben. Da ist dann viel von FAQs, Verknüpfungen von Inhalten, Verlinkung von Websites, automatische Übersetzungssysteme die Rede. Nur eines haben die vergessen.
Den Bürger. Der Bürger darf die dargereichten Informationen aufnehmen. Aber selber auf die Website einwirken, sei es durch ein Forum oder durch eine Wiki-ähnliche Applikation, nicht die Spur von zu sehen.
Was in den Begleitinfos im übrigen auch auffiel: während die angeforderten Dienstleistungen sich an diverse Standards halten müssen, hat die EU kein Problem intern Standardisierung durch Monokultur zu erreichen, Stichwort: Outlook, Office2000. Richtiggehend erschreckt hat mich:
Most web-based information systems (those which are dissemination-oriented or implement simple transactions) are implemented using the browser as the user interface and a script-oriented development tool such as ColdFusion.
In den darauffolgenden Absätzen zur EU-IT-Architektur wird sich noch konkreter für ColdFusion ausgesprochen.
Bitte? ColdFusion? Eine proprietäre Lösung durch ein Unternehmen, welches sich seit Jahren nicht durch stringente Strategie und Europafreundlichkeit (Lokalisierungen, Preise...) auszeichnet?
[10h22] Job -- Meine Steuerberaterin weist mich per Rundschriebauf veränderte Anforderungen an Rechnungen von Seiten unserer geliebten Finanzämter.
Für mich ergibt sich, wenn überhaupt, nur die Änderung evtl. die UmSt-ID-Nummer des Kunden eintragen zu müssen. UmSt-ID-Nummern müssen gesondert vom Finanzamt beantragt werden, werden aber meines Wissens nur bei Auslandsgeschäften benötigt.
Im einzelnen muss eine Rechnung ab 1.1.2004 folgende Dinge enthalten:
  • Ausstellungsdatum Rechnung
  • Fortlaufende Nummer
  • eigene Steuernummer (von mir/euch/Rechnungssteller)
  • wenn vorhanden: eigene UmSt-ID-Nummer
  • wenn vorhanden: UmSt-ID-Nummer des Kunden ("bei innergemeinschaftlichen Lieferungen der Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers" Häh?)
  • vollständiger Name des Rechnungsausstellers
  • vollständiger Name des Kunden
  • Menge, Art, Umfang der Lieferung/Dienstleistung
  • Steuersatz (7%, 16%) bzw. Hinweis auf entspr. Bestimmung der Steuerbefreiung
  • zu zahlender UmSt/MwSt-Betrag
  • evtl. Datum einer Anzahlung, wenn diese bereits feststeht und nicht mit dem Rechnungsdatum übereinstimmt
  • Preis je Einheit ohne Steuer
  • Jede Preisminderung oder Rückerstattung, sofern sie nicht im Preis je Einheit enthalten ist.
Wer keine derart konforme Rechnung erstellt, riskiert am 1.1.2004 das Recht auf Vorsteuerabzug der Rechnung zu verlieren.
Ausnahmen werden nur für Rechnungen unter 100,- EUR gemacht.
[10h17] Ping ... Pong

Mittwoch, 01. Oktober 2003

[19h37] Code -- MacOSXHints bringt heute ein sehr hübsches Perl-Script, welches alle 10 Sekunden ein Verzeichnis oder Dateien "scannt" und bei Veränderungen eine Meldung ausgibt.
(In diesem Zusammenhang bedankt sich die "Nörgelnase" für eine ganz nette Mail. Ja, ich bin momentan wieder ganz geschmeidig)
[12h42] Ich bin heute unausstehlich (falls das bislang noch nicht zwischen den Zeilen durchklang) und habe Gleichmut buddhistischer Größenordnung aufbringen müssen, um meinem Bürokollegen der drei(!) Stunden lang seinen Schreibtisch aufräumte und seinen Tacker reparierte, nicht eine aufs Maul zu hauen.
Aber es hat sich gelohnt. Der Gordische Knoten der sich da irgendwo in 3876 Zeilen Perl-Code verbarg (MT::App::CMS), konnte erfolgreich durchschlagen werden. Ich glaube, ich bin mit der Anpassung von MT für den Kunden zumindest was die Perl-Seite angeht, durch. Der Rest sollte "nur noch" JavaScript, HTML und Grafik sein.
Ich glaube draußen scheint die Sonne. Sehe ich da freundliche Gesichter? Höre ich Vögel in den Bäumen zwitschern? Ist mein Schritt federnder geworden? Sehe ich im Park korpulierende Liebespaare?
[11h20] "Da ist ja der Briefumschlag den ich seit einer Ewigkeit suche"
Keine Ahnung ob es interessant ist, aber es muß wichtig sein, wenn mein Bürokollege meint mir das jetzt mitteilen zu müssen. Deswegen stelle ich es ins Netz rein. Könnte ja noch für jemand anders wichtig sein. Also: der Briefumschlag ist gefunden worden.
[10h23] Ich bin gerne bereit die Vorteile eines Büros gegenüber Heimarbeit zu propagieren. Aber es gibt Tage, da spürt man, dass es besser gewesen wäre zuhause zu bleiben. So wie heute.
Am besten alle Jalousien unten lassen, damit kein Lichtstrahl die Konzentration stört. Okay, einen halben Meter hochziehen, damit man die Pflanzen sehen kann. In die Stereoanlage wird Musik aus der Abteilung "Weltschmerz" eingeschmissen (ungefähr á la "Sunny Side Up", sonntag morgens auf FM4). Um Gottes willen nichts was nerven könnte oder in irgendeiner Art und Weise Widerhaken hat oder für Widerstand sorgen könnte.
Ich bin irgendwie aufs Schwerste verpennt, nachdem ich gestern ungefähr zwei Minuten nach Abpfiff der Championsleague vor laufendem Fernseher eingepennt bin. Wie auch immer, im Halbschlaf habe ich es geschafft zur Harald Schmidt-Show und später zum Baseball umzuschalten (freaky, eh?). Von Harald Schmidt habe ich überhaupt nichts mehr gemerkt (wer war Gast?), vom Baseball immerhin dass die Cubs gewonnen haben "in einem Spiel dass sie jederzeit im Griff hatten".
Ein Gedanke der mich gestern den ganzen Abend beschäftigt hat (okay, den halben Abend, die zweite Hälfte lag ich ja komatös im Bett): warum ist es im Mailänder San-Siro-Stadion so hell gewesen? Ist bei denen um halb zehn noch nicht die Sonne untergegangen? Oder haben die solch eine perverse Flutlichtanlage?
Es gibt Tage, da glaube ich, dass mein Tun weitaus weniger für die Weltvölkergemeinschaft bringt als das von Nelson Mandela, Karl-Heinz Böhm oder Mutti Theresa.