[21h26] Games -- Nachtrag „
F-Zero GX“: Im „Sapphire-Cup“ der „Long Pipe“-Kurs in Port-Town. Wenn das nicht Droge ist, dann weiß ich nicht was.
In Höchstgeschwindigkeit kacheln 30 Fahrzeuge in eine kilometerlange Röhre rein, streuen sich auf der Suche nach Beschleunigungsstreifen quer über die gesamte Röhre, oben, links, unten, rechts, kreiseln spiralförmig über den ganzen Röhrenquerschnitt. Die Röhren verjüngen und verbreiten sich, werden zu Sprungrampen. Das Gehirn hat nach zehn Sekunden aufgegeben, den Rest kann nur noch das Unterbewusstsein machen. Die direkte Verbindung Auge <-> Hände ohne Umweg Hirn. So muss Geschwindigkeit sein.
Hirn ausschalten. Ja, jetzt weiß ich was ich in letzter Zeit vermisst habe. Die Zeit ohne Hirn.
„F-Zero“ ist soeben um einige Prozentpunkte bei mir gestiegen.
Gee-Magazin
[16h48] Medien -- Neues Videospiel-Magazin: „
Gee“ -- Games, Entertainment, Education. Das Heft macht auf dem ersten Blick einen guten Eindruck, weil es mit aufgeräumten Layout daherkommt, welches sich merklich erwachsener als die Konkurrenz gibt. Nicht sensationell, aber doch deutlich anders.
Und dann fängt man an das Magazin auch zu lesen und vorbei ist es mit dem frisch erworbenen Respekt. Das Heft (3,- EUR) besteht aus kurzen Info-Häppchen ohne Tiefgang. Einige Artikel wirken bis aufs Entsetzlichste gestellt (z.B. Photostrecke „
Volkszählung -- Streifzug durch deutsche Spielzimmer“), andere sind schamlos
dem Web entnommen („
Für uns hat Tal Blevins die Leipziger Games Convention mit der E3 in Los Angeles verglichen“).
Die Tests wirken heruntergerissen und in der Bewertung willkürlich. So bekommt „Viewtiful Joe“ eine Seite lang Lobhudelei, am Ende aber nur 7 von 10 Punkten. Warum, wird nicht andeutungsweise erklärt.
Es mag erstaunen wie „Gee“ in der Erstausgabe an soviele fette Anzeigen gekommen ist. Antwort: Tauschgeschäfte. Auf allen in „Gee“ beworbenen Fernsehsendern liefen „Gee“-Werbespots. Zeig'mein Spot, ich druck' deine Anzeige.
[15h51] WebDev -- Die multimediale Arbeitswelt wäre um einiges simpler, wenn irgendwo einfach stehen würde: „
Geht“ oder „
Geht nicht“.
Den gesamten gestrigen Vormittag habe ich versucht QuickTime VRs via JavaScript zu steuern. Eine nicht unbeträchtliche Menge Zeit geht flöten, weil auf Apples Developer-Site derzeit in Sachen QuickTime einiges kreuz und quer geht und man auf sehr viel „Link Rot“ stößt, Links also ins Leere führen.
Ärger wird es schon, wenn man dann fündig wird (u.a.
QTVR JavaScript-Befehle), aber man die Sachen nicht zu laufen kriegt. Und auch der von Apple spendierte Beispiel-Code nicht mit Mozilla oder Safari laufen will. Und sich im Web sowieso nicht ein einziges anderes Beispiel (funktionierend oder nicht-funktionierend) finden ließ. Irgendwann gegen Mittag, reift dann die Kenntnis, dass man eben stundenlang geradewegs in eine Sackgasse reingerannt ist.
QTVR-Steuerung via JavaScript? Bis zum Beweis des Gegenteils: Geht nicht.
Und für alle die mir nun das Gegenteil beweisen wollen: ad1/ Ich rede von JS -> QTVR (namentlich: Ansteuerung von Nodes), nicht umgekehrt! ad2/ Ja, crossbrowserkompatibel, at least Mozilla.
Nachklapp zu Apples QTVR. Apple muß sich die Frage gefallen lassen, ob man QTVR schon beerdigt hat. So gibt es von Apple themself keine Software die QTVRs auf Basis der seit QT5 vorhandenen „cubic panaromas“ erstellen kann. Das QT VR Authoring Studio wird auch nicht auf den offiziellen Software-Seiten promotet, versteckt sich irgendwo ganz hinten im „Made4Mac“-Bereich.
Das sind so die kleinen „Nebenkriegsschauplätze“, abseits der derzeit recht verkorksten Apple-Updates und Upgrades, bei denen der Apfel keine gute Figur macht.
F-Zero GX
[15h18] Games -- Für den gepflegten Frust- und Aggressionsabbau aus dem Kaufhausregal geklaubt (der örtliche Videospiel-Handler war noch ohne):
F-Zero GX für den Gamecube.
Das was im Vorfelde behauptet wurde und dann von zahlreichen Testberichten unterstrichen wurde, bestätigte sich: das Spiel ist schnell, es ist sehr schnell. Ein Rennspiel auf Speed wie allenfalls die höheren Levels von Rez.
Die Steuerung wirkte auf mich anfangs zu arcadig, aber wenn man sich langsam an das Tempo gewöhnt, kommt man besser zurecht und fängt an mit Analog-Stick und Schultertasten gleichzeitig zu steuern.
Die schwereren Strecken gingen mir flüssiger von der Hand als die einfachen Kursen. Die Strecken sind, je schwieriger, desto ausgeflippter. In „F-Zero“ wird mit einer Art Magnet-Gleiter gefahren, weswegen nicht nur auf Bahnen oder in Röhren gefahren/geschwebt wird, sondern auch außen auf Röhren. Gemischt mit Loopings, Sprüngen, Beschleunigungsstreifen und bis zu 29 Konkurrenten, spielt sich auf dem Fernseher ein mächtiges Spektakel ab, zumal die Grafik nie auch nur einen Hauch ruckelt.
Und trotzdem: die ganz große Liebe ist es nicht. Jeder „Science-Fiction-Racer“ muss sich an „WipeOut“ (wann war dat? 1995?) messen lassen. Eine derart perfekte Symbiose von Grafik (The Designers Republic), Spiel/Spielbarkeit und Sound (Chemical Brothers, The Orb, Leftfield, Prodigy) erlebt man nur alle 3-4 Jahre (Jet Set Radio, Rez).
Und da springt „F-Zero“ trotz aller technischer Potenz zu kurz. Sowohl Grafik als auch der technoide Sound sind effektheischerisch. Aber die Strecken besitzen keine Persönlichkeit. Zwar gibt es Wasser-, Wüsten-, Wald- und Stadtwelten, aber man könnte die Hintergründe ebensogut auch anderen Strecken zuordnen, es würde keinem auffallen.
Wo XBox auf „dicken Schwanz“ macht („wir haben die technisch beste Konsole“), Sony mit schierer Marktmacht alles niederwalzt („werfen wir es auf dem Markt. Wenns floppt, kratzt es keinen“), hätte Nintendo mit seiner Marke und den Franchises wie F-Zero, Metroid, Zelda etc... einiges in die Waage zu werfen. „Risiko“ ist aber nicht das Ding von Nintendo. Wagen tun andere was, wie z.B. Capcom mit „Viewtiful Joe“.
Und so spielt sich „F-Zero“ nett, aber auch wie eine verpasste Chance. Zum Frustabbau reicht es.