dogfood Dezember 2004 [2]

Montag, 13. Dezember 2004

[15h33] Die Zelte abgebrochen und in die Wohnung geangen. Eine Stunde später war ich 50,— EUR los. In der Apotheke gingen 25,— EUR für Salbeitee, Großpackung Aspirin und ein häma hämo homo homöopatisches Mittel gegen Halsentzündungen drauf („Meditonsin“).
Danach ging es zur Post Susannenstraße um meinen Packen von 16 CDs loszuschicken. Schlange war, wie befürchtet, bis zum Eingang raus und es hat auch nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich dran gekommen bin. Damn' you: 14 CDs, Slim Cases à 2x 7 CD-Stapel wären noch als Briefsendung losgegangen. 2x 8CDs Slim-Case waren dagegen ein Paket. Plus Express-Zuschlag bis morgn mittag (und Umschlag), macht nochmal 25,— EUR.
Sounds like a fun day.
Weiterarbeiten...
[10h12] Ein mitunter grenzwertiges Wochenende gehabt und ein nicht minder grenzwertiger Montag steht mir bevor. Am Samstag bekam ich immer heftigere Migräne und kam kaum aus dem Bett raus. Ich wachte in der Nacht mehrmals auf, aber am Sonntag ging es mir besser. Aber wie der Sonntag so ins Land ging, bekam ich immer stärkere Schluckbeschwerden. Bei mir ist das Stufe 2 der Grippe-Symptome.
Wieder eine üble Nacht in der ich mehrmals aufwachte, weil ich nicht mehr schlucken konnte (bzw. glaubte nicht mehr schlucken zu können). Nun sitze ich im Büro und schlürfe Honig mit Tee. Es geht mir zwar etwas besser, aber der Vormittag steht im Zeichen von CDs brennen. Für einen Kunden 16 Bilder-CDs duplizieren. Pro Stück zehn Minuten, macht fast drei Stunden. What a fun.
Und irgendwann im Laufe des Tages die Bazillen über die Schanze streuen und sich mit Honig, Zitronen und Aspirin eindecken.

Freitag, 10. Dezember 2004

[10h41] Bei all den Superhelden-Referenzen die in den Kritiken zu „The Incredibles“ auftauchen, mir fällt noch eine andere ein: der gute alte Comic franko-belgischer Prägung, präziser: die "École de Marcinelle" rund um Franquin, Will etc...
Dieser Retro-SF-Style und die Mischung aus „Abenteuer“ und „menschlichen Problemen“ erinnerte sehr an Spirou und Fantasio aus der Franquin-Ära (oder der sehr unterschätzten Fournier-Periode).
Witzig ist wie quer durch die Rezensionen in den Zeitschriften sich verschiedene „Bildungsstufen“ in Sachen Comics abzeichnen. Bei Andreas Borcholte von SPIEGEL Online reicht es für die generöse Bezeichnung „Marvel- oder DC-Comics“.
Den richtigen schweren Expertise-Hammer holt Andreas Platthaus in der FAZ raus. Alles drin: Verknüpfung mit Moores „Watchmen“, den Superman-Trickfilmen aus den 40ern, Verweis auf Superhelden des „Golden Age“ wie Plastic Man oder Captain Marvel.
Einzige Unterlassung: wie kann man bei Superhelden-Familien-Problemen nicht an die „Fantastic Four“ denken? Gummi-Man Richard Reed ehelicht die Unsichtbare Susan, wohnen gemeinsam mit ihrem Bruder „Die Fackel“ Johnny und Schwager(?) Kraftprotz Ben, „Das Ding“. Es wird zudem ein Sohn gebärt, der ebenfalls über Superkräfte verfügt.
Es gibt sehr viele Motive in „The Incredibles“ die an die Fantastic Four erinnern.

Donnerstag, 09. Dezember 2004

[14h53] Software — Hey, ich habe lange nichts mehr böses über Macromedia gesagt.
Wie wäre es damit: Wenn Dreamweaver MX 2004 in optionalen Regionen von Templates bei ISO-8859-1-Encodierung auf diakritische Zeichen stößt, die nicht als HTML-Entities ausgeschrieben sind, gibbes eine Warnung in der irgendwas von UTF-8 und Charset geschrieben wird. Beim nächsten Abspeichern werden alle Umlaute im Templates und den darauf angewandten Seiten zerschreddert. Sieht irgendwie so aus, das DW MX 2004 intern auf UTF-8 umschaltet, obwohl in den Dokumenten per META-Tag ISO-8859-1 geschaltet ist. Also gibt es in den ISO-8859-HTML-Seiten plötzlich UTF-8-Umlaute.
So eben durfte ich mich vom Content einer 40 Seiten umfassenden Website verabschieden... Helles Köppchen Pahl hat zum Glück heute mittag ein Backup gemacht. Außer CSS-Frickeleien ist damit kein Content verloren gegangen.
Ich will es mal so formulieren: natürlich sollte man aus einem einzigen Ereignis nicht auf einen allgemeingültigen Bug schliessen. Vielleicht hatte ich nur schlechtes Karma... Wenn es aber ein allgemeingültiges DW MX-2004-Problem wäre, wäre es einigermaßen erschütternd, dass dieses nun in der 3ten Ausgabe der Template-Engine noch vorkommt.
Und insgeheim bestärkt mich das in meiner Ansicht das UTF-8 Teufelszeug ist und nur von Amis als Lösung für alle Encoding-Probleme gehalten wird. kein Wunder, haben die doch exakt null diakritische Zeichen. Ich schwöre immer noch auf ISO-8859-1. Man bleibe mir bloß mit UTF-8-BOM, UTF-8-NoBOM, UTF-16-BOM, UTF-16-NoBOM, UTF-16-BOM-Byte-swapped und UTF-16-NoBOM-Byte-swapped vom Leib. Kein Standard der in sechs Geschmacksrichtungen daherkommen muss, kann eine Lösung sein...

Mittwoch, 08. Dezember 2004

[15h36] WebDev — Zum 1.1.2005 gibt es für Gewerbetreibende so etwas wie die Zangsverpflichtung zum PC. Gewerbetreibende haben dann Umsatz- und Lohnsteuer elektronisch mit Hilfe einer ELSTER-kompatiblen Software abzugeben. Die daraus resultierenden Probleme (eigentlich gibt es die Software derzeit nur für Windows) wurde hinlänglich geschrieben.
Natürlich finde ich es ausgesprochen widerwärtig als Bundesregierung oder auch nur als Oberfinanzdirektion München, die Verantwortlichen des ELSTER-Projektes, einerseits OpenSource zu propagieren (wie es insbesondere die Stadt München getan hat), andererseits eine Software nur mit einer Plattform im Hinterkopf zu entwickeln.
Noch ein Stückchen bizarrer finde ich dich ELSTER-Website („Hasse mal noch ein Frame über?“). Für eine kommunale Website scheint sie mir unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit sehr grenzwertig zu sein. Klar, Gewerbetreibende dürften zum Jahresanfang umrüsten, aber selber das eigene Geraffle nicht gepackt kriegen... Ab 31.12.2005 darf abgemahnt werden.
[11h33] Köff... Die Witzfiguren von der GEZ... Gestern, beim Verlassen des Büros gen Kundenmeeting, sehe ich zwei Männer im schlammfarbenen Parka um die Einfahrt herumschleichen. Ich dachte zuerst die würden eine Retro-Folge von „Der Staatsanwalt hat das Wort“ von DDR1 drehen.
Ich denke mal das waren Special-Agents im Auftrag des Gebühreneinzuges, da heute morgen „rechtsverbindliche“ Formulare im Briefkasten lagen.
Ich wiederhole: es lagen ein(!) nicht-adressiertes Formular in einem Gemeinschaftsbriefkasten der von vier Mietsparteien benützt wird...
Liebe GEZ, wie vergrillt muss die Denkstube sein, um in einem Briefkasten an dem deutlich erkennbar zumindest drei verschiedene Firmen firmieren, ein einziges, nicht persönlich-adressiertes Formular reinzuschmeißen?
Sorry Jungs, aber für die Gebühren die ich zahle, lasse ich euch gerne noch länger zappeln.
[11h24] Nachtrag zu der HVV-Geschichte von gestern.
Ich habe als Monatskarten-Abonnent einen Brief des HVVs erhalten. Es geht um die Wochenendregelungen. Bis dato durfte man als Kartenbesitzer bis zu fünf Personen für lau in den Zonen A, B und C kutschieren.
Nun wird diese Regelung einerseits verschlechtert, weil man nur noch einen Erwachsenen und drei Kinder auf seine Karte mitschleppen kann. Andererseits gilt dafür die Regelung im Gesamtbereich, also auch den Zonen D und E. D.h. man kann am Wochenende gratis nach Lüneburg, Buchholz, Buxtehude, Stade, Mölln, Ratzeburg und Bad Oldesloh fahren.