Ich bin seit Jahren Konsument von Newsletter – allerdings umfasst dieser Konsum erst seit 1–2 Jahren Newsletter außerhalb meiner Branche Webentwicklung. Newsletter aus dem Bereich Technik, Gesellschaft, Comics und Science Fiction bieten einen Ort der Inspiration, der früher durch Blogs und deren technischer Helfer, dem Feed-Reader, abgebildet wurde.
„Nothing here – but this newsletter“ ist ein wöchentlicher Newsletter, der von vier bis fünf Menschen mit einem leichten australischen Einschlag produziert wird: dem Science Fiction-Autor Corey J. White, Marlee Jane Ward, Austin Armatys und m1k3y plus Special Guest.
Der Newsletter ist eine Mischung aus Links und Empfehlungen aus Technik, Wissenschaft, Gesellschaft und Science Fiction plus angeschlossener Popkultur. Jede Woche ist eine Überraschungstüte, in die man sich festlesen kann.
U.a. in der aktuellen Ausgabe:
- eine Website die zur Schonung von Umweltressourcen so Low-Tech gebaut wurde, dass sie nur zeitweilig zu erreichen ist
- Landschaftsgestaltung zur Optimierung von Computernutzung
- Reportage von der Tschernobyl-Stalker-Subkultur
- Musik, die in Großbritannien zu einer Haftstrafe führt
- US-Wirtschaft startet Planspiele für eine Weltwirtschaft in der Klimakatastrophe
Einer meiner inneren Dämönen mit denen ich seit 22 Jahre kämpfe, ist mein Abschied vom Zeichnen. Ich habe es einst studiert. Ich habe bei einem internationalen Wettbewerb einen zweiten Preis gemacht. Ich hatte zumindest den Zeh in der damals blühenden Hamburger Comic-Landschaft drin gehabt.
Aber es juckt mich immer mehr, wieder in das Zeichnen einzusteigen. Und dann sehe ich (per Link aus dem obigen Newsletter) jemand wie Hannah Blumenreich und ihre Spider Man-Panels. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Ehrfurcht und „das will ich auch wieder machen“. Ein wunderschöner lockerer Strich, der aber so effizient ist, dass er alles notwendige beschreibt und dabei auch noch den Formen eine Dynamik und Individualität gibt. Kleine, unaufgeregte Alltagsgeschichten, die aber trotzdem „connecten“.
Von solchen Inspirationen zehre ich Tage lang und bin der Newsletter-Szene dankbar.