dogfood Dezember 2002 [4]

Dienstag, 31. Dezember 2002

[14h36] Radio -- Heute bis Mitternacht, sowie vermutlich morgen zwischen sechs Uhr und Mitternacht, bringt B5 Aktuell wieder die halbstündigen Features ihrer Korrespondenten. Verschiedene Korrespondenten bekommen eine "carte blanche" und dürfen fünfundzwanzig Minuten über ein Thema ihrer Wahl berichten (Real- und WMP-Stream vorhanden).
Von den bereits zu Weihnachten ausgestrahlten Berichten, ist mir der der italienischen Koresspondentin aufgefallen, die über den Umgang Italiens mit Mussolini und seiner Politik berichtete. Und ein US-Koresspondent berichtete über den Niedergang der US-Stadt Detroit, der prototypisch für Stadtentwicklung steht.
[12h52] Phatt -- Unlängst äusserte ich Unverständnis über die Klage die die Eltern von fetten Kindern in den USA gegen McDonalds anstrebten. Klein, Weltweit hat einen Text ausgegraben, der sich etwas eingehender mit dem Phänomen der Verfettung aufgrund entsprechender Produktstrategien beschäftigt: Supersizing.
[10h34] In Abwesenheit irgendeines auch nur andeutungsweise interessantem Fernsehprogramm bei meiner Rückkehr gestern abend, bin ich bei ARTE hängen geblieben.
Es gab einen Dokumentarfilm "Verschollen im Packeis". Das hört sich sowohl vom Titel als auch Sujet wie eine 08/15-Doku an, wie sie zu Dutzenden im ZDF, auf Discovery oder weiß der Geier wo, laufen.
Was aber diese Männer durchgemacht haben, ist way beyond mind, außerhalb allem was vorstellbar ist.
Es geht um die "British Imperial Trans-Antarctic Expedition" des Ernest Shackleton von 1914 bis 1917. Shackleton brach auf um die Antarktis zu Fuß zu durchqueren und so für das britische Commonwealth in Beschlag zu nehmen.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges fuhr man in England los. Was danach kam, war ein Unglück nach dem anderen. In der Antarktis eingekommen, wurde das Schiff im Januar 1915, die "Endurance", vom Packeis eingeschlossen. Man bemühte sich einige Tage lang das Schiff zu befreien in dem man versuchte das Eis zu spalten um zu einer 400m entfernten noch freien Rinne zu gelangen. Ohne Erfolg. Also beschloß man bis zum nächsten Frühling zu bleiben.
Im Zeitraffer was in den nächsten Monaten noch folgen sollte: Schiff wurde vom Packeis zerschmettert, man schlug sich zu Fuß nach Norden durch, das Eis wurde dünner, man stieg in die Rettungsboot um. Man versuchte knapp 200 Meilen zu einer Insel zu rudern, von der man wusste dass dort Vorräte gelagert waren. Der Versuch musste wegen Erschöpfung abgebrochen werden. Stattdessen gelangte man auf einen unbewohnten Felsen und musste sich von Robben ernähren. Eine Abordnung von sechs Mann versuchte sich mit einem Boot dann 800 Meilen ostwärts zur nächsten bewohnten Insel durchzuschlagen. Auf der Insel angekommen, musste man noch 36 Stunden auf die andere Inselseite zum Hafen durchmarschieren.
Die Entbehrungen die diese Männer über anderthalb Jahre durchmachen mussten, sind unfassbar gewesen. Während einer Phase wurde die Verpflegung so beschrieben: "Täglich bekamen wir einen Zwieback. Morgens haben wir ihn angesehen, mittags gelutscht und abends aufgegessen."
Ein großer Faktor zum Überleben der knapp zwanzig Männer, war der Führer Shackleton, der mit allerlei Tricks und Strategien arbeitete, um seine Mannschaft bei der Stange zu halten. Während des letzten 800 Meilen-Rudertrips hat Shackleton zum Beispiel jedesmal wenn er merkte dass einer der Männer kurz vor dem Erfrieren war, an alle ein heißes Getränk verteilt und den Kranken nicht merken lassen, dass er den Tee wegen ihm hat machen lassen. Ein kleiner, aber effektiver Trick.
"Verschollen im Packeis" wird am Mittwoch um 15h15 auf ARTE wiederholt, und am Freitag, 3.1. um 20h15 auf 3SAT.
[10h06] Ich glaube die Frage was ich heute abend tun werde, hat sich erledigt. So müde wie ich jetzt bin, werde ich wohl irgendwann am frühen Abend ins Bett steigen.
Ich war gestern bei einer Freundin und habe Rettungsversuche am PC unternommen. Der kleine Sohn fuhrwerkte mit der Maus auf Windows 95 herum, Fenster gingen auf und plötzlich war der Schreibtisch leer. Nach einem Neustart ging dann nix mehr. Windows konnte nicht mehr starten weil es eine Datei vermisste.
Es stellte sich dann gestern heraus, dass gleich das ganze windows/command-Verzeichnis weg war. Möglicherweise auch noch mehr. DOS war auch keines da, auch keine Diskette um das CD-Laufwerk zum laufen zu kriegen.
Die Not war groß, immer Menschen wurden fernmündlich involviert, bis hin zum Schwager der den Rechner eingerichtet hatte (und das BIOS-Setup mit einem Passwort abgeriegelt hatte), aber seit der Scheidung vor einigen Jahren von der Familie nicht mehr gesehen ward. Ein Hausfreund hatte eine Startdiskette in seinem Fundus, aber alle Installationsversuche auf dem Pentium-I 60MHz (!) mit seinem 32MB (!) fruchteten nichts.
Um halb zehn, knapp sechs Stunden nach meinem Eintreffen, haben die anwesenden Personen die weisse Flagge gehisst.
Heute morgen bin ich prompt müde und ziemlich leer. Ich kann nicht verhehlen, dass dieser Tage bei mir eine gewisse Unlust wächst fleischgewordene Hotline zu spielen. Seit ca. zwei Monaten geht pro Woche mindestens ein Arbeitstag drauf um im Bekannten- oder Freundeskreis Soft- oder Hardware zu reparieren/einzurichten.
Das Ganze ist um so frustrierender wenn man sich ansieht was Firmen wie M&M Trading oder Gravis an Dienstleistung abliefern. Das in einem der Macs 133er-DIMMs statt wie von Apple nahegelegt, 100er-DIMMs, eingebaut sind, wird ignoriert. Und das Problem eines abgelieferten Rechners soll nur aus einer vermeidlicher Vireninfektion bestanden haben (ich habe meine Gründe dieser Aussage nicht zu glauben).
Kein Bock mehr.

Montag, 30. Dezember 2002

[12h22] Software -- Seitdem ich auf meinem PowerBook Festplatte und System neu installiert habe, weigert sich Dreamweaver MX die Tastatur-Kurzbefehle konfigurieren zu lassen. Besser gesagt: DW MX erkennt die "Apfel"-Taste nicht, und ohne "Apfel"-Taste kein Shortcut.
Auch das per Hand editieren der entsprechenden XML-Datei hat leider nix gebracht...
Ich habe nur mäßig Bock mich in die ganz tiefe Fehlersuche zu begeben, zumal weder Google noch der MM-Support irgendwas zu Tage brachten. Ich habe bereits auf dem vorigem System das Problem bei irgendeiner Anwendung (ich glaube es war Flash) gehabt, dass der Shortcut zum Reinzoomen "Apfel" - "+" nicht erkannt wurde (im Gegensatz zum Rauszoomen).
Wie gesagt, kein Bock auf Fehlersuche zu gehen, ein Workaround musste her.
Eines der Tools aus OS9-Zeiten die ich am schmerzlichsten vermisste, war QuicKeys, ein Programm dass all mögliche Maus-, Tasten und Menüsequenzen quer durch alle Applikationen aufzeichnen und dann abspielen konnte. Damit habe ich einiges in Director oder Photoshop "runter gebatcht". Das Problem der neuen Version war der gegenüber der OS9-Version reduzierte Umfang. Erst sein kurzer Zeit ist QuicKeys in der Lage unter OS X Tastenkürzel auf Menübefehle zu legen.
Dumm für QuicKeys: es gibt eine kostenlose Alternative: Youpi, inzwischen ebenfalls in der Lage Menübefehle auszuwählen. Was soll ich sagen? Funkt. Mein DW-Problem behoben. Respect und Props nach Frankreich!
Web -- Das sei zwischendruch eingestreut: mit dass geschickteste an URL-Handling das ich kenne: MacUpdate. Genauso wie bei VersionTracker werden hier tagtäglich die neuesten Software-Updates aufgelistet.
Der Clou: um nach einer Software zu suchen, reicht es aus die URL auszuschreiben und um den Suchbegriff zu ergänzen. Wer eine Firewall für Mac sucht, schreibt: www.macupdate.com/firewall.

Alles Fake
[10h15] Dafür dass ich vor zwei Stunden noch zu den Scheintoten gehörte, geht es mir erstaunlich gut.
Nicht unerheblich zu dem Problem aufzustehen trug die Tatsache bei, dass es heute morgen um acht aber sowas von zappenduster war, dass ich zweimal auf die Uhr gucken musste, mich noch einmal beim Timer des Videorecorders vergewisserte und sicherheitshalber auch noch die Zeitansage bei "B5 Aktuell" abgewartet habe.
Ich torkelte ins Bad, vom Bad ins Zimmer mit den Klamotten und erblickte dort erstmals die weiße Pracht die sich über Nacht niedergelegt hatte, was das Ganze noch surrealer machte, denn gestern abend hat es noch geregnet und die vorhergesagten Temperaturen lagen alle derart bei weit über null Grad, dass ich schon die ersten Cabrio-Fahrer mit offenen Verdeck erwartet hatte.
Auch im ziemlich wachen Zustand kann man sich der Illusion der perfekten Winterlandschaft hingeben. Vorausgesetzt man hält sich die Hand so vor das Gesicht, dass dabei die untere Hälfte des Blickfeldes abgedeckt wird. Auf den Straßen und Bürgersteigen ist nix, aber auch gar nix liegengeblieben.
[03h27] TV -- Filmtipp für den Montag: auf ARTE läuft um 20h45 "Mon oncle" von Jacques Tati, quasi als Nachklapp zum großen Tati-Themenabend (hier die ARTE-Minisite) von letzter Woche.
Nun aber ins Bett, in vier Stunden geht der Wecker...
[02h33] Ein Nachteil wenn man Abends zu viel Tee säuft: man kommt nicht vor drei ins Bett. Bad Idea, vor allem wenn es am nächsten morgen ins Büro geht, sprich: der Wecker also in weniger als fünf Stunden zu klingeln droht...
An diesem Wochenende habe ich den Stapel an Magazinen abgebaut, der danach gierte von mir durch- bzw. zuende-gelesen zu werden.
Und so kommt es dass ich nun einiges in Magazinen lese, worüber ich in den letzten Monaten aus anderen Quellen etwas mitbekommen habe...
Und so stolpere ich wieder über die Site von Chris Cunningham, um mir einige seiner Musikvideos anzusehen. Bitterböse: "Afrika Shox" für Leftfield. Ein Video welches in Großbritannien nur nachts laufen darf und damit indirekt Beleg für eine der Stoßrichtungen die ich in einem Artikel für die KEYBOARDS verfolgen werde. Einerseits werden die Abspielplattformen für Videos aus dem "Independent"-Bereich immer schlechter, bzw. kleiner (remember VIVA2?). Auf der anderen Seite gibt es immer noch eine funktionierende "Independent"-Szene, und die Produktionsmittel für solche Videos werden immer billiger. Konsequenz: andere Distributionsformen für solche Videos. Das dürfte eben nicht nur Internet bedeuten. Ich vermute dass mittelfristig die Audio-CD durch DVD-Video ersetzt wird. Mal sehen was meine Interview-Partner dazu sagen werden.
Ich lese gerade die Sommer-Ausgabe von RES und breche innerlich röchelnd zusammen, da dort eine ausführliche Besprechung meines Lieblings-Musikvideos des Jahres ist: DJ Shadows "Six days" (hier als 9MB großes QT-Video). Hätte ich auch ein halbes Jahr eher bemerken können...
BTW: Auch beim Lesen entdeckt: eine Website für Musikvideo-Macher: MVWire.
[01h33] QT -- Nettes Musikvideo: "Number One" von "Playgroup". Gutklassig finde ich wie im Video die "Leere" des Hintergrundes (aus)gestaltet ist.
[00h59] QT -- Das Logo der WM2006 ist zwar umstritten, aber gemessen an den Logos der letzten WMs durchaus überdurchschnittlich. Nun gibt es ein erstes Werbefilmchen welches "introduces the identity" der WM 2006, gedreht vom britischen "Studio AKA". Der QuickTime-Film, wohl komplett in Hamburg gedreht, ist eher dünn. Wenn das schon alles an Identität ist, würde ich sagen: "Weitersuchen".

Samstag, 28. Dezember 2002

[23h16] TV -- Sofortiger Guckbefehl an alle die PREMIERE haben! Football, Oakland gegen Kansas! Spiel geht noch bis ca. 2 Uhr. Sowas von Platzverhältnissen hat die Sportwelt noch nicht gesehen! Da war einst das 74er-WM-Spiel in Frankfurt Deutschland-Polen was für Warmduscher! Der halbe Platz ist unter Wasser, teilweise knöcheltief! Die Spieler schmieren weg, der Ball ditscht unberechenbar auf! Das wird der erste Rasensport bei dem ein Spieler ertrinkt!
[16h22] Ich bin es ja gewohnt auf meinem FAX Spam zu empfangen. Seit einigen Wochen empfange ich aber sogar per Telefon Spam. Zu völlig unvorhersehbaren Zeiten klingelt das Telefon und ein FAX-Gerät piept mich an.
Nach einigen Malen habe ich dann das Telefonat über die Telefonanlage auf mein FAX umgeleitet. Nichts. Der/das/die Gegenüber legt auf.
Ich werde immer noch angepiept. Mal nachmittags, mal morgens, mal um drei Uhr nachts. Gerade das nächtliche Klingeln geht durch Mark und Bein, da ich vor etwas mehr als einem Jahr um zwei Uhr nachts den Anruf aus dem Krankenhaus bekommen habe, dass meine Mutter verstorben sei und meine Großeltern mit knapp 93 Jahren sich nun auch in einem Alter befinden in dem es sie jederzeit ...
Mal sehen. Ich habe heute die Telefonzentrale so umprogrammiert, dass das FAX auch an der normalen Nummer nach einem FAX horcht, und ich hoffe das FAX greift sich dann den Pieper bevor das Telefon klingelt.
[16h17] Es gibt definitiv Momente im Leben, da gehen mir Computer gewaltig auf die Nervenm. Wenn zum Beispiel der Firewire-Brenner mit einem Schlag nur noch 4fach brennen kann, weil die Geschwindigkeit des Datentransfers für alles andere zu lahm ist. Wieso? Heute mal doof angeschlossen? Hat das CD-Laufwerk Probleme mit dem schnellen Lesen? Habe ich OS X 10.2 schräg installiert? Oder liegt es am 10.2.3-Update? Oder braucht's ein Toast-Update? Oder baut irgendeine Systemerweiterung Mist?
Ich habe erst mal Norton Systemworks rausgeschmissen, inkl. des ganzen Krempels den Norton in den Systemverzeichnissen reinpackt. Hat ebenso wenig gebracht wie das Aufspielen des Toast 5.2-Updates. Seufz...

Freitag, 27. Dezember 2002

[23h49] Nachklapp zu dem Eintrag zur Siebert-Kolumne. Ich bin heute bei der Recherche zu einem Artikel zweimal über Texte zum Thema "Privatkopie" von CDs gestolpter.
Die Geschichte mit dem Recht des CD-Besitzers für private Zwecke Kopien zu erstellen, ist leider juristisch nicht einwandfrei geregelt. Die Plattenfirmen, namentlich Sony, stellen sich auf dem Standpunkt dass nur eine Kopie erlaubt ist. Die anscheinend etwas alltäglichere Interpretation scheint aber zu sein, dass bis zu sieben Kopien erlaubt sind und diese auch verschenkt werden dürfen. Wobei die Zahl "sieben" willkürlich gewählt ist und keinen Freibrief für den Besitzer von 300 CDs darstellt, jetzt von jeder CD sieben Kopien zu erstellen.
[21h37] Beim Zappen im Fernsehen übern einen kurzen Bericht über Indios gestolpert: es gibt in Brasilien einen kleinen Indio-Stamm, bei dem kiffen sich die Indianer zu Tode. Die Lebenserwartung liegt bei ca. 30 Jahre und sogar die kleinen Kinder sniffen sich das Pulver via Bambusrohr in die Nase rein.
Die Droge wird aus einer Pflanze gewonnen und wurde ursprünglich in einem Korb durch den Fluß gezogen. Die aufgelöste Droge hat die Fische betäubt und Herr und Frau Indio brauchten nur zuzugreifen.
Brasilianer drangen in das Gebiet der Indios ein und töteten u.a. alle Schamanen des Stammes. Die Droge war ursprünglich nur den Schamanen erlaubt. Ohne Schamanen und ohne Häuptling (auch getötet) gab man die Droge frei, damit jeder selbst seine Urahnen sprechen konnte. Und dies behielt man nun schon einige Generationen bei. Obwohl die Erwachsenen früh den Drogentot sterben, schrumpft der Stamm nicht, da genügend Kinder gezeugt werden.
[15h57] Politics -- Re: Klonbaby.
Bemerkenswerter Satz eines franz. Wissenschaftlers heute nachmittag auf RFI: das Baby ist nicht als Kind der Mutter anzusehen sondern aufgrund der identischen Gene als um 30 Jahre zeitversetzes eineiiger Zwilling.
Das wirft so ganz nebenbei die Frage nach Inszest, Erbreihenfolge und ähnlichem auf. Wobei auf der Pressekonferenz, lt. BBC, auch verkündet wurde, dass in den nächsten Wochen vier weitere Klonbabies zu erwarten seien, von denen zwei aus Genmaterial von toten Kindern --äh-- gezeugt/produziert/geschaffen wurden.
Auch bemerkenswert: die Meldung des Klonbabys ging bereits heute nacht bei MDR Info auf Sendung, heute morgen auch auf RFI. Nur auf der BBC-News Website kam die Meldung erst heute mittag. Und während in Deutschland und Frankreich von "Sekte" die Rede ist, spricht die BBC von einem "zweifelhaften Unternehmen" ("controversial company").
[15h55] Jeeez, die Wohnung innerhalb von knapp einer Stunde komplett aufräumen, staubsaugen und aufwioschen zu wollen, ist definitiv zu anstrengend...
[10h40] Wenn man heute so durch die Straßen fährt, fragt man sich wieso eigentlich dieses Land nicht gleich zwischen dem 24ten und dem 5ten Januar komplett geschlossen hat. "Werktag" würde ich das ganze nicht nennen wollen. Wie wäre es wenn wir das ganze Paket an mehr oder weniger überflüssigen Feiertagen in diese Tage reinpacken? Der 27te Dezember wird zum Totentag erklärt, der 28te ist "Frohnleichnam", der 29te wird Tag der deutschen Einheit und am 30ten können wir noch einen Gedenktag für die Toten des 17.Junis einrichten. Alternativ liesse sich zumindest dieser Tag gleich mit dem Totentag am 27ten abfrühstücken. Falls man z.B. Pfingsten zum Beispiel verlegen würde wollen...
[02h34] Software -- In den letzten Tagen habe ich mir die "Großpackung" Final Cut Pro gegeben. Das Tutorial durchgenommen, einige Sites besucht, neben dem Tutorial die anderen drei Handbücher überflogen.
Ich entwickle langsam ein Feeling für das Programm. Nicht einfach verstehen, sondern das Gefühl zu bekommen was in dem Programm steckt, welche Pfade ich gehen kann. Das ist wie wenn man in einer unbekannten Stadt ausgesetzt ist. Dann kann man zum Stadtführer greifen, brav das Touristenprogramm absolvieren und dem Buch glauben was es über Land und Leute schreibt. Oder man kann nach einer ersten Einweisung versuchen auf eigene Faust durch die Stadt zu promenieren und dabei die Leute beobachten.
Wenn man sich die Compositing-Möglichkeiten anschaut, begreife ich langsam warum Leute "After Effects" und Konsorten als "Photoshop plus Zeitachse" bezeichnen. Ich glaube es hat Klick gemacht...

Donnerstag, 26. Dezember 2002

[17h03] TV -- Weihnachten auf PREMIERE. Nachdem für die Premiere-League-Spiele in dieser Saison bislang diversen Kommentatoren abgestellt worden sind, ist mein "main-man" Wolf Fuß nun endgültig wieder back. Nicht eines, nicht zwei, nicht drei, sondern vier Spiele in sechs Tagen! Bislang. Bis Neujahr stehen drei weitere Spiele an... Hehehe.
[13h50] Schrökliches Wetter draussen. "Schmelzwetter" bringt immer einen Hauch depressive Stimmung mit sich. Vier Grad und den letzte Rest an Schnee der draussen noch liegt, rafft es dahin.
Auf PREMIERE Nostalgie läuft gerade ein überraschend weiser Film "1000 Meilen bis Yokohama" von 1962 mit Alec Guiness als japanischer Diplomat. Ältere Frau reist mit Schwiegersohn und Tochter nach Japan. Schwiegersohn ist ein Diplomat, der in Japan Handelsverhandlungen durchführen soll. Während der Überfahrt treffen die drei auf dem Schiff auf Alec Guiness. Dabei hegen sie, dank dem zweiten Weltkrieg, noch zahlreiche Vorurteile gegen Japaner.
Der Film bringt relativ geschickt Dinge wie Rassismus, Vorurteile, Verhalten im Ausland, Anpassung an fremde Sitten aufs Tablett. Und New Economy wurde auch schon thematisiert: "Marktforschung? Die beste Marktforschung ist Lebenserfahrung!"

Mittwoch, 25. Dezember 2002

[22h34] Film -- Ich bin etwas geschockt: auf PREMIERE läuft gerade "Dick und Doof erben eine Insel". Die Erwähnung des Sprechers einer "Atombombe" läßt ahnen, dass es der spätesten Filme von Laurel/Hardy ist, die ich bislang gesehen habe.
Und so ist es. Ich bin geschockt, weil ich Stan Laurel noch nie so alt gesehen habe. Eingefallene Wangen, ein Gesicht mit harten Konturen, Ringen unter den Augen.
Wenn ich die Daten auf IMDB richtig sehe, war es in der Tat der letzte Film den beide gedreht haben. Laurel war damals 60 Jahre alt, sollte aber erst 15 Jahre das Zeitliche segnen.
'Brushed' Oberfläche
Alte und neue Buttons
[20h03] MacOS X -- Der Hype um die in Bälde anstehende MacWorld in San Fransicso nimmt zu, wobei viele sich einig sind: das ganz große Ding wird erst später im Jahr präsentiert. Irgendwas was ähnlich wie der iPod, ein "digital lifestyle device" ist.
MacOSRumors, nicht immer die treffsichersten in Sachen Gerüchte, behauptet zu wissen was das nächste Ding ist, und behauptet ferner dass die leichten graphischen Änderungen die einige Applikationen (z.B. iChat) mit dem 10.2.3-Update erhalten haben (siehe Bild, die Buttons ragen nicht mehr heraus, wurden nun in die Oberfläche "versenkt") eben damit zu tun haben, dass die Anwendungen im Aussehen an "the next big thing" angepasst wurden.
George Bush
Weltpolitiker beim Pizza bestellen Weltpolitik machen
[18h57] Christian hat mir eine "cleane" Version des weltpolitikisierenden Sohnemanns geschickt. Die Anspannung vor dem "Showdown" ist deutlich zu spüren.
Wollpullover ja, V-Ausschnitt nein.
Ist das am Zeigefinger ein Pflaster? Hat er sich wieder im Vollsuff verletzt? Über eine "Pretzel" gestolpert und dabei auf eine Bierflaschen-Scherbe gefallen? Nee, die Amis trinken ja nur aus Dosen.
[15h09] TV -- In Abwesenheit irgendwelche offener Börsen, überträgt CNBC das Morgenprogramm von MSNBC (dem kollegial verbundenen US-Nachrichtensender). Dramatische Musik setzt ein, Paukenschläge, Computergrafik, Schrift rauscht ins Bild: "Showdown with Saddam". Soweit also die Analyse eines Nachrichtensenders, in drei Worten komprimiert: "Showdown" gegen, nein, nicht Irak, sondern "Saddam".
Während der Computergrafik hat sich die Moderatorin zu einem riesigen Tisch bewegt, der aussieht wie ein Sandkasten: ein ca. 5-7m großes, dreidimensionales Modell der arabischen Halbinsel, schick mit Schildchen versehen (nicht genau zu erkennen, möglicherweise per Computer VR-mäßig eingeblendet).
Dazu wird dein ein Militär aus Washington geschaltet, der Auskunft über mögliche Strategien gibt ("vom Westen, durch die Wüste"). Vor dem Werbeblock wird dann noch das Bild eines US-Soldaten eingeblendet (Titel "America's bravest") der seinen Weihnachtsgruß aufsagen darf.
Design des Studios und der Grafik sehen aus wie eine Mischung aus dem technozoiden SF-Design von FoxSports und Kriegkommando-Stand.
Das ganze hinterläßt den schalen Geschmack, dass die Jungs/Mädels besser auf einen bewaffneten Konflikt vorbereitet sind, als die Bundeswehr.
[13h06] Heute nacht habe ich die Björk-Website geplündert und mir einiges Bildmaterial für Schreibtischhintergründe gesogen. Alles in einen Ordner gepackt und per Systemeinstellungen wird nun alle halbe Stunde sanft in ein anderes Bild überblendet. Und wenn dann mir plötzlich Björk von einem 15"-LCD-Screen entgegenblickt, wird mir ganz anders...
George Bush im Fernsehen
George macht Weltpolitik
[12h53] Das ist jenes Photo welches ich gestern erwähnt habe. Ich habe es heute nacht noch mal bei "Lou Dobbs Moneyline" aufnehmen können, leider hat CNN noch einen Textbalken mehr darübergekleistert. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine Bush hat auf dem Photo auch einen Wollpullover mit V-Kragen getragen...
[02h55] Film -- Christian meinte einst über "O'Brother where art thou" dass es eine der perfektesten DVD-Produktionen wäre. Der Film wurde nochmals "nachbehandelt" und ist nun so perfekt, dass man quasi überall auf Standbild schalten kann und man bekommt ein ästhetisch perfektes Bild.
So gesehen, sind eigentlich alle Superlative aufgebraucht mit der man "Die Stadt der verlorenen Kinder" bedenken kann. Die Story ist etwas krude, aber die Optik, das Design, mein lieber Scholli!
Das ganze spielt in einer an Jules Verne angelegten SF-Welt. Dreckig, jahrtausendwende-industriell. Alles, inklusive dem Casting, ist verzerrt, übertriebn und karikaturhaft. Der Einsatz von Farbe, sei es durch Materialien, Computernachbearbeitung oder auch Licht, ist ein Traum. Fast der ganze Film ist durchgängig in den Komplementärfarben Rot-Grün gehalten (das Grün mit einem Stich ins Türkis, das Rot ins Rost-rot übergehend). Ein Farbkontrast für den ich irgendwie ein Faible habe.

Dienstag, 24. Dezember 2002

[21h25] MacOS X -- Ich hatte zwar zwischenzeitlich mitgekriegt, dass es einige wackelige Bemühungen gab OS X "theme-tauglich" zu machen, wie einst MacOS 8+ mit Kaleidoscope.
Das man nun aber schon so weit ist, hätte ich nicht gedacht.
[20h07] TV/Software -- Ich habe auf CNN gerade ein, mit Verlaub, schwachsinniges Bild von George Bush Jr. gesehen. Mit dem Untertitel versehen "USA versuchen Nordkorea-Krise diplomatisch zu lösen", sieht man einen G.W.B. mit runtergerutschter Lesebrille, etwas zerzausten Haaren, die rechte Hand scheint zur Brille greifen zu wollen und im Hintergrund ist verwaschen ein großer Tannenbaum zu sehen.
"Fürchtet euch nicht, Daddy Bush kümmert sich um euch". Goebbels (ja, es ist wieder ein Nazi-Vergleich) hätte das Photo nicht perfekter aussuchen können.
(Update: Ich habe das Bild etwas später doch noch fotographieren können)
So ganz nebenbei, weil ich es nicht mehr rechtzeitig geschafft habe zum Photoapparat zu greifen, habe ich auf der CNN-Website nach dem Photo gesucht, und ich habe auch der QuickTime-Site gesucht, wo es einst von CNN noch eine Art "Video-on-Demand"-Dienst gab.
Dabei ist mir nun aufgefallen das Apple sich anscheinend inzwischen nahezu komplett aus dem Streaming-Markt (im Sinne von Live-Broadcasting) zurückgezogen hat. Es gibt bis auf Bloomberg und NPR keinerlei News-Angebote mehr.

Auch Amseln sind
keine Freunde von Eisregen
[19h44] Selten dass in meiner Straße ein Parkplatz frei ist, heute abend sind es gleich fünf, sechs. Weihnachten halt. Draussen ist es schneiden kalt. Jedesmal wenn ich auf Hamburg1 im Fernsehen oder im Internet nachschaue, sollen es nur Null Grad sein, und doch scheint es mir genauso kalt wie vor zwei Wochen zu sein, als es die sieben unter Null waren. Talk about "gefühlte Temperaturen..."
Auf dem Tisch sind Kerzen angezündet, Kanne Tee gekocht. Die Balkontür ist kurz auf, von draussen klingen langanhaltende Kratz- und Schabgeräusche. Eine Windschutzscheibe die da freigelegt wird.
Kurz nach dem ich vom Einkaufen zurückgekehrt bin, setzte eine Art Eisregen ein. Das Prasseln von harten Kleinteilen. Wesentlich kleiner als Hagelkörner, eher festgefrorene Schneeflocken. Dafür war es auch kein kurzer Schauer, sondern hielt eine halbe Stunde oder länger an.
Zu dem Zeitpunkt haben sich drei Amseln in den Baum vor meiner Wohnung gestellt, zwei davon sind auf dem Photo zu sehen. Als der Eisregen stärker wurde, sind zwei weggeflogen, nur die dritte Amsel versuchte wacker auszuhalten. In geduckter Haltung lief sie in kleinen Schritten immer wieder einen großen Stamm rauf- und runter um vielleicht eine Stelle zu finden wo es weniger prasselt. Die Amsel war ein handgroßes Stück Elend.
Was dann "da draussen" abging, konnte man dann anhand des Videotextes und den Verkehrsnachrichten dadrinnen ahnen. Der Verkehr in Niedersachsen absolut zusammengebrochen, der ÖPNV in mehreren Städten (z.B. Hannover) wurde komplett eingestellt. Selbst knapp acht Stunden später rät das NDR-Verkehrsstudio zum Meiden der A2. In Hannover sind S-Bahn und Straßenbahn-Verkehr immer noch eingestellt. Zusätzlich zum Eisregen hat es auch starke Böen gegeben, weswegen in Hannover, Braunschweig, Wernigerode und Salzgitter vor umgestürzten Bäumen gewarnt wird. Und in Osnabrück setzt nun Nebel mit Sichtweiten unter 50m ein.
Die Ruhe die mein heutiger Minimalst-Weihnachtsabend ausstrahlt wird dadurch nur noch kuscheliger.
[19h18] Software -- Heute wurde in der BBEdit-Mailingliste der Thread losgetreten bezüglich der nicht vorhandenen gedruckten Handbücher in den BBEdit-Upgrade-Packages.
Zur Erklärung: trotz gegenteiliger Aussage eines Barebones-Mitarbeiter in einer Mailingliste und trotz gegenteiligem Verhalten bei den früheren Updates, lagen den CDs diesmal keine gedruckten Handbücher bei, nur eine kleine Postkarte mit der man die Handbücher kostenlos nachbestellen kann. Problem: Übersee-Kunden wie ich, haben 10US$ Versankosten zu tragen, zusätzlich zu den höheren Kosten der CD-Lieferung (die ihrerseits nochmal 9US$ Versandkosten teurer war, als der reine Download). Von kostenlos also nicht die Rede.
Barebones scheint ob der voreilig bzw. falsch getroffenen Aussage des Mitarbeiters etwas peinlich berührt zu sein und bietet als Kompromiss den kostenlosen Versand der Handbücher an Übersee-Kunden an. Damit kann ich leben und das ist flexibles Handling einer doofen Situation. Ich habe Barebones nun auch wieder ganz doll lieb.
[19h03] Danke, Steelers.
Man halte mir bitte eine Untertasse unterm Mund, ich sabbere: nächstes Wochenende, dem letzten Spieltag vor den Playoffs, fünf Spiele auf PREMIERE. Angekündigt sind: Giants - Eagles und Chiefs - Broncos (Sa. 19h30/23h), Pats - Dolphins und Jets - Packers (So. 19h/22h) sowie Rams (Harhar!) - 49ers (Di, 3h)
[15h36] PowerBook -- Ich bin weiterhin dabei das neue System auf der neuen Platte zu konfigurieren und stelle gerade bei den Audio-Systemeinstellung verblüfft fest dass das Ti-PowerBook doch genau wie die alten schwarzen PowerBooks, über ein integriertes Mikrophon verfügt. Wenn ich das durch Tests richtig geortet habe, ist es im linken Lautsprecher integriert (bzw. drüber bzw. drunter).
[15h03] Radio -- Sensation: zum ersten Mal seit ca. einem Jahrzehnt wird das NDR-Radioprogramm wirklich verbessert! Nachdem der NDR im Laufe der letzten zwanzig Jahre erfolgreich sukzessive alles an vernünftigen Musik-Radiosendungen ausgerottet hat, und das Weichbirnenprohgramm von N-Joy für "jugendlich" hält, gibt es zum 2.Januar recht einschneidende Änderungen durch die Schliessung der "Nachtlücke" auf NDR 4, pardon, NDR Info.
Der bislang aufgeteilte Nachtclub verschiebt sich und teilt sich noch weiter auf: Jazz nun ab 22h, ab 23h eine halbe Stunde ein aktuelles Musikmagazin. Ab Mitternacht die Nachtclub-Sendungen die bislang um 22h liefen. Okay, zwei Stunden später, aber dafür eine Stunde länger, bis 2h.
In dieser Schiene 0-2h laufen die altbekannten Sendungen mit Paul Baskerville, Marius No.1, Matias Boem, Peter Urban, Ulrich Patzwahl, Angela Gobelin, Ruben Jonas Schnell etc...(Hier eine Übersicht über die Januar-Sendungen)
Potential besitzt die neue Sendung ab 2Uhr: "Nightlounge". Mir liegt noch kein Plan vor wie sich diese Sendung strukturieren wird, aber Marcus Maack von "Back to the Basics" hat bereits angekündigt alle 14Tage donnerstags einen einstündigen Vinylizer-Mix zu spielen.
[12h27] Media -- Weiter unten eine Liste der hörens- bzw. sehenswerten Sendungen. Zumindest die Radiosendungen sind alle via Stream und digitalen SetTop-Boxen wie die dBox empfangbar...
Ich weise nochmal besonders hin, auf...
... Herr der Ringe: 14stündiges Hörspiel welches vom Deutschlandfunk bis Anfang Januar in 2 Stundenhöppchen ausgestrahlt wird.
... "Wir sind keine Engel". Was für bestimmte Leute "Dinner for one" Sylvester ist, ist für mich "Wir sind keine Engel" zu Weihnachten. Seitdem ich diesen Film gesehen habe, liebe ich Humphrey Bogart. Der Film stammt von 1955, von Michael Curtiz, dem "Casablanca"-Regisseur. Bogart, Peter Ustinov, Aldo Rey und Albert, die Giftschlange, fliehen aus dem Gefängnis auf der Teufelsinsel in die kleine französische Kolonie. Eigentlich wollen sie einen Kolonialwarenladen überfallen um an neue Kleidung ranzukommen...
... am Donnerstag hat ARTE einen Themenabend an dem sie drei Spielfilme und mehrere Kurzfilme von Jacques Tati bringen. Leider, leider ist Tati in Deutschland kaum bekannt, obwohl er ein Komiker vom Range Charlie Chaplins oder Laurel/Hardy ist. Er verbindet das "alte", dörfliche Frankreich mit der Moderne und zieht daraus allerlei Skurrilitäten. Insbesondere in seinen Spätwerken hat er ein großes Interesse für Design und Architektur. Selbst wenn seine Filme nicht synchronisiert sein sollten, sollte man sie sich ansehen, da die Sprache bei Tati häufig nur eine lautmalerische Bedeutung hat.
 #: Weihnachts-Programm
Dienstag
24.12.
12-24h B5 Aktuell Notizen aus... -- Serie von halbstündigen Features von ARD-Auslandskoresspondenten
12h30- 13h30 Phoenix Fritz Pleitgen auf Spurensuche im Erzgebirge
14-16h DLF Herr der Ringe (Teil 1+2)
14h45-18h Phoenix Mein Amerika Spezial -- Best of der kleinen Features vom ARD-Korrespondenten Claus Kleber
15h50-17h30 Kabel1 Rückkehr der Musketiere -- Die beiden Musketier-Filme, hier der zweite Teil, von Richard Lester sind mit weitem Abstand die besten Musketier-Verfilmungen. Oliver Reed als grandioser Athos!
18h-18h30 Phoenix Im Land der großen Bären -- Indian Summer in Neuengland
19h15-20h Phoenix Jesus von Nazareth Teil 1 -- 3teilige Dokumentarreihe
20h15-22h15 Kabel1 Wir sind keine Engel -- Bester Weihnachtsfilm ever. Mit Humphrey Bogart, Peter Ustinov und Aldo Ray. Gedreht von Michael 'Casablanca' Curtiz
20h15-22h15 PREMIERE Nostalgie Weiße Weihnacht -- Klassischer Weihnachtsfilm mit Bing Crosby.
20h30-22h30 PREMIERE 7 Frühstück bei Tiffany -- Ich kann nicht verhehlen, dass ich ein schwere Faible für Audrey Hepburn habe.
22-07h RADIOmultikulti x-mas-special: Blue Christmas -- Musiksendung mit Jazz, Urban, Ambient, WorldMusic etc...
22h15-0h30 PREMIERE Nostalgie Ist das Leben nicht schön -- Grandioser Tränendrüsen-Kitsch mit James Stewart.
0h-0h45 Phoenix Mit dem Zug ans Ende der Welt -- Die Erzbahn von Kiruna nach Narvik
1h10-3h00 Studio Universal Die Stadt der verlorenen Kinder -- Film von Jeunet (Amélie) über einen Mann der kleine Kinderträume stiehlt.
Mittwoch
25.12.
6-24h B5 Aktuell Notizen aus... -- Serie von halbstündigen Features von ARD-Auslandskoresspondenten
9h30-10h Phoenix Echnaton und Nofratete -- Teil 2, Das Rätsel von Amarna
10h-10h45 Phoenix Jesus von Nazareth Teil 1 -- 3teilige Dokumentarreihe
14-16h DLF Herr der Ringe (Teil 3+4)
16h20-17h05 EinsExtra Myanmar -- Klöster, Tempel und Pagoden -- Dokumentar-Feature über Burma.
16h55-17h45 Phoenix Acht Tage beim Vietkong -- Dokumentar-Feature von Peter Scholl-Latour von 1973
17h10-19h15 ARD Mord im Orient-Express -- Bester Hercule-Poirot-Film ever, mit dem göttlichen Albert Finney.
17h45-18h30 Phoenix Der Polizeistaatsbesuch -- Doku von Roman Brodman, 1967. Inzwischen legendäres Feature über den Deutschlandbesuch vom Schah von Persien der in blutigen Ausschreitungen zwischen Demonstranten, Polizisten und "Jubelpersern" ausartete.
19h15-20h Phoenix Jesus von Nazareth Teil 2 -- 3teilige Dokumentarreihe
22-07h RADIOmultikulti x-mas-special: Cyberjam mit den geneticDrugs -- Musiksendung mit Asian New Styles, Brasil Electro, Oriental Breakbeats, Cumbia etc...
23h15-23h15 ARD Östlich der Sonne -- Vom Baikalsee nach Alaska -- 3teilige Dokuserie von Klaus Bednarz. Weitere Teile am 27ten und 29ten.
0h15-1h00 EinsExtra Myanmar -- Klöster, Tempel und Pagoden -- Dokumentar-Feature über Burma.
Donnerstag
26.12.
9h30-10h DLF Paradies auf Chinesisch oder Abschied von der Revolutionseuphorie (Feature)
9h30-10h Phoenix Echnaton und Nofretete Teil 3 -- 3teilige Dokumentarreihe
10h-10h45 Phoenix Jesus von Nazareth Teil 2 -- 3teilige Dokumentarreihe
13h40-16h05 13th Street Lohn der Angst Ultimativer Thriller von 1952. Vier Mann versuchen Nitroglyzerin durch Dschungel zu transportieren.
14-16h DLF Herr der Ringe (Teil 5+6)
14h55-16h46 EinsMuXx Das Böse unter der Sonne -- Spielfilm. Der beste "Hercule Poirot"-Film der Peter Ustinov-Ära, spielt auf einer wunder, wunderschönen Mittelmeerinsel
16h55-19h PREMIERE Sport 1 FC Middlesbrough - Manchester United -- live
19h15-20h Phoenix Jesus von Nazareth Teil 3 -- 3teilige Dokumentarreihe
20-21h DLF Jesus von Nazareth -- Was weiß die Forschung über die historische Person Jesu?
20h15-21h45 Phoenix Marlene Dietrich -- berühmter Dokumentarfilm von Maximilian Schell, der eines der wenigen Interviews mit Marlene Dietrich führte.
20h45-01h15 Arte Themenabend Jacques Tati -- Doku und Spielfilme über den besten französischen Komiker (und Musik, Regisseur, Schauspielers, Autors) Jacques Tati. 20h45: Die Ferien des Monsieur Hulot, 23h05: Playtime, 23h35: Die Schule der Briefträger, 23h50: Achte auf deine Linke und 0h05: Tatis Schützenfest
Sa. 28ten, 20-22 DLF Herr der Ringe (Teil 7+8)
[09h27] Supermarkteinkäufe rechtzeitig erledigt. Bereits um halb neun haben die Omis angefangen wie hirnlose Zombies plötzlich im Gang stehenzubleiben, Regale auf- und ab zu staksen, während ihr Einkaufswagen irgendwo in der Walachei stehengelassen wurden. Hauptsache der Wagen ist im Weg.
Lebkuchen? Christstollen? Absolute Fehlanzeige. Nix mehr da.
Regal der Milchprodukte: nahezu Müllermilch frei. Mit der Folge dass ca. 90% des Joghurt-Sortiments aus 0,1%-Fettgehalt-Scheiße bestanden.
Gott, was vermisse ich französische supermarchés.
[00h11] Erster Eintrag vom neu installierten System. Der Umzug auf die neue PowerBook-Festplatte nähert sich der Komplettierung.

Montag, 23. Dezember 2002

[12h00] Music -- FM4 meldet gerade in den Nachrichten, dass unbestätigten Meldungen zufolge Joe Strummer im Alter von 50 an einem Herzinfarkt gestorben ist. Strummer war Gitarrist und Sänger von The Clash. Nicht nur als solcher, sondern auch in seiner Solo-Karriere hat er einige geile Teile fabriziert.
Respect.
Meldung und weiterführende Links beim Guardian: "Punk legend Joe Strummer dies"
Nachtrag: Massiven Respekt vor FM4, die nicht nur bereits einen Artikel "oben" haben, sondern auch ihr Programm geändert haben. So wird es heute ab Mitternacht einen Live-Mitschnitt von Joe Strummer & the Mescaleros geben.
[11h50] Software -- Ein Gerücht besagt dass Microsoft Macromedia kaufen will. Macht zwar irgendwo Sinn, aber dass das Gerücht einmal im Quartal aufkommt, macht es nicht glaubhafter. Irgendwie passt es auch nicht zum Portfolio.
Macromedia hat aber schon mal gezeigt dass es extrem empfänglich für Geldspritzen ist. Director 8.5 hat seine Existenz ausschließlich den Dollars zu verdanken, die Intel reingepumpt hat um eine selbstentwickelte 3D-Technologie für Web und Multimedia zu pushen.
Gut möglich, dass Microsoft viele Scheine dafür zahlen würde dass Macromedia Flash .NET-tauglich macht.
[00h52] PAGE -- Aus der PAGE 1/03. S.56 ff.: "True Economy", ein Artikel über die derzeitige Situation bei den Type Foundrys (wird es wirklich 'Foundrys' und nicht 'Foundries' geschrieben?). Im Artikel u.a. der Hinweis auf die Probleme durch Font-Piraterie. Im Artikel auch Statements von Jürgen Siebert. Jürgen Siebert ist ein Vorständler von "FontShop", (einer) der größten deutschen Händler für Schriften und Bilder.
FontShop wiederum zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie gerne und ausführlich (aber in freundlichem Ton) in ihren Katalogen über die lizenzrechtlich einwandfreie Verwendung von Schriften und Bildern informieren.
Jener Jürgen Siebert ist auch Kolumnist der PAGE. Thema der diesmonatlichen Miszellen, Seite 122: das Anfertigen eines Geburtstagsgeschenkes. Das Aufnehmen von Musikstücken aus dem Radio, das digitalisieren und Brennen jener Musikstücke auf CD, das Kopieren der Plattencover aus Internetwebseiten und Einbau dieser Coverabbildungen in ein selbstgestaltetes Layout.
Der Absatz über die lizenzrechtlich einwandfreie Verwendung von Musikstücken aus dem Radio, sowie von Schallplatten/CD-Covern ist sicherlich nur versehentlich nicht abgedruckt worden.
Trotzdem habe ich schallend gelacht.

Sonntag, 22. Dezember 2002


Hafen vor 9 Tagen
[20h42] Die Temperaturen halten sich bei Null Grad, und es gibt für die Hamburger berechtigte Hoffnung Weihnachten nicht nur weiß wird (heute nachmittag hat es ein, zwei Zentimeterchen geschneit, und die Temperaturen bleiben bei Null), sondern in diesem Winter die Alster auch mal wieder zufriert.
Als ich Freitag Nacht von Isa wieder nachhause gegangen bin, waren auf dem Goldbekkanal Fußspuren zu sehen. Und im Bus hörte ich eine Frau sagen, dass sie bereits Menschen auf der Alster gesehen hätte.
[19h29] dogfood -- Ich habe meine Seiten nun unter einer Art Copyright gestellt und mich dabei der "Attribution-NonCommercial-ShareAlike 1.0"-Lizenz von Creative Commons bedient.
Simpel gesagt: wer sich Inhalte meiner Website bedient, muss auf mich als Autor/Produzent hinweisen. Bei kommerzieller Nutzung meiner Inhalte muss um meine Erlaubnis gefragt werden. Und schließlich: wer auf Basis meiner Inhalte eigene Inhalte ableitet, muss dieses unter der gleichen Lizenz tun.
Das bedeutet natürlich nicht dass nun bei mir jedesmal angefragt werden muss, wenn man in dogfood einen duften Link gesehen hat und den auf seiner eigenen Site bringen will...
[15h15] Am Donnerstag abend war im Büro Weihnachtsfeier. Obwohl diese um einige Größenordnungen einfacher als die Vorjahresfeier abgehalten worden sein soll, war diese unter kulinarischem Gesichtspunkten ziemlich fett ausgefallen. Einige haben den ganzen Tag über in der Agentur vor sich hingebruzelt, und am Ende des Tages waren dann 4-5 Tische voll mit Fressalien. Sei es profanes wie Nudelsalat, Bratkartoffeln, sei es ausgefalleneres wie Rote-Beete-Suppe oder Feigen-Daddeln-Mousse.
Ich habe mich länger mit N. unterhalten. N. ist einer derjenigen, die es in der letzten Kündigungswelle erwischt hat und nun zum Monatsende gehen müssen. Wie er meinte, schade, aber er hat es kommen sehen. Seine Kundenliste wurde immer kleiner und als dann der letzte Kunde verschwand, war ihm klar, dass in einer nächsten Entlassungswelle er der erste Grafiker sein würde, der fliegt. Er hat die Einschläge über Monate immer näher rücken sehen. Letzten Monat hat es ihn dann erwischt, knapp zwei Monate nach dem seine Freundin entlassen wurde.
Die Situation entbehrt nicht eine gewisse Absurdität. N. und seine Freundin waren vor kurzem auf eine Partie eingeladen, und auf der Partie war N. einer der ganz wenigen die überhaupt noch eine Arbeitsstelle hatten. Er hat sich ziemlich merkwürdig gefühlt. Eine Geschichte die ich auch von einigen anderen Seiten höre, die in ihrem Bekanntenkreis kaum noch Gehaltsbezieher haben. Es wäre mal interessant in Hamburg die Arbeitslosenquote von bestimmten Stadtteilen für bestimmte Berufsgruppen zu erfahren. Zwanzig- bis vierzigjährige Designer in Hamburg-Eimsbüttel. 50% Arbeitslosenquote?
Auf der anderen Seite mein Onkel in Frankreich, knapp über Fünfzig, Abteilungsleiter bei einem Tochterunternehmen von Ericsson. Nicht unähnliches Szenario: eine Entlassungsplan nach dem anderen, die Einschläge immer dichter rückend. In seinem Alter bekommt man keine Stelle mehr. Da geht es vorallen erst einmal darum die Altersgrenze für die Rente zu erreichen.
Im Herbst dann die letzten Entlassungen, und erstmals gehörte mein Onkel zu den potentiell Gefährdeten. Ich berichtete hier in dogfood desöfteren über das langwierige Verfahren. Das Unternehmen gibt bekannt, dass es entlassen will, berät welche Abteilungen Federn lassen müssen, ehe dann in Absprache mit den Gewerkschaften die Leute ausgesucht werden. Die Angestellten werden de-facto über mehrere Monate im Ungewissen gelassen und versuchen aus allem Indizien abzulesen ob es sie erwischt oder nicht. "Was für eine Miene macht der Chef im Gespräch mit mir", "wie lange ist der Kollege eigentlich bei der Firma", "wie wichtig ist es dass ich zwei Kinder und eine Ehefrau habe"?
Nun sieht es so aus als ob im Januar wieder eine Entlassungsrunde ansteht. Und diesmal scheint es ihn erwischen. Vermutlich mit einer Art Vorruhestand-Regelung bei der Ericsson bis zum Erreichen des Rentenalters in sieben Jahren ihm eine Rente zahlt. Was ist das für ein absurdes Wirtschaftssystem in dem es ein Unternehmen billiger kommt, jemanden sieben Jahre lang für nichts zu bezahlen, statt ihn weiter zu beschäftigen.
Da hat jemand sein ganzes Leben für die Arbeit gelebt und ist bilderbuch-mäßig als ehrliche Haut die Karriereleiter raufgestiegen. Und nun muss er vermutlich binnen zwei Monate sich Gedanken darum machen wie sein Leben "danach" aussehen wird. Ein Leben ohne Arbeit, ein Leben ohne roten Faden.
Ich glaube, ich kann diese Situation seit diesem Jahr nachvollziehen, als ich selber für mehrere Monate auftragslos war. Das war anders als in den Vorjahren. 2001 hatte ich im Frühjahr eine Phase in der 2 Monate nichts reinkam. Da habe ich mir zwar auch die Frage gestellt, ob ich finanziell über die Runde kommen würde. Was aber 2002 auszeichnete, war der psychologische Knacks den man bekommt, wenn man bar jeder Arbeit ist. Ich habe dieses Jahre zum ersten Mal ansatzweise nachvollziehen können, wie es Arbeitslosen geht. Wie das ist, wenn man aufsteht und da ist nix was auf einen wartet. Wie langsam die Selbstdisziplin zu bröckeln droht und man wirklich gar nichts macht. Die Selbstzweifeln die anfangen zu nagen, wenn nichts da ist, was einem Bestätigung verschafft. Kein Kunde der etwas Produziertes freigibt, keine Reaktion von Kollegen. Die große Leere. Gefolgt vom Kampf der Selbstdizisplin vs. Selbstaufgabe und Gleichgültigkeit.
Bei mir hat sich die Situation inzwischen gebessert. Derzeit nicht zuviel und nicht zuwenig Arbeit. Wenn man sich umhört, hegen die meisten für 2003 einen Zweckoptimismus. "Es kann gar nicht so schlecht werden, wie 2002 war". Bei mir ist ein dickeres Projekt in trockenen Tüchern. Ein weiteres ist in in der Pipeline.
Ich habe einen Vorteil gegenüber meinem Onkel: das Medium Internet in dem man unabhängig jedweden Alters etwas publizieren kann und durch Besucher und eMails Bestätigung finden kann. Was mein Onkel machen wird, weiß ich nicht. Sein Hobby Holzschnitzerei ist nicht dazu angetan in größerer Kommunikation mit der Außenwelt stattzufinden. Vielleicht wird er auch viel reisen.

 

Hier geht es zu den dogfood in der dritten Dezember-Woche....

<<= dogfood-Indexseite

 

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