dogfood Januar 2003 [1]

Dienstag, 07. Januar 2003

[23h55] MacOS X -- Details zu den veränderungen von Safari gegenüber Konqueror. Und die Sourcen werden heute nacht hier abgestellt.
[23h47] Apple -- Der neue Apple-Werbespot für die beiden neuen PowerBooks ist ziemlich klasse, allerdings habe ich ihn noch nicht online gesehen. Der Liliputaner scheint MiniMe von Austin Power-Fame zu sein. Der Große ist einer der derzeit angesagtesten Basketball-Spieler in den USA: Yao Ming, erster chinesischer Profi der in die NBA gedraftet worden ist (ZhiZhi Wang ist meines Wissens nicht gedraftet worden) und derzeit ziemlich viel Eindruck bei den Amis schindet.
[22h30] Apple -- So, nun MacWorld-Aufwarbeitung.
Im Schnelldurchgang das Unwesentliche.
Updates der Software-Produkte formerly known as iApp: iDVD3, iMovie3, iPhoto2. Das alles wird mit iTunes 3 zu einem Paket namens iLife genschnürt. Bis auf iDVD3 sind alle drei Programme frei herunterladbar, was zumindest für iMovie eine Premiere (no pun intended) ist. Alleine iDVD muss in Form des iLife-Bundles für 50US$ gekauft werden. Das Neue? Engere Verzahnung der Apps untereinander (Musik in Photo-Slide-Shows etc...) und "Themes" genannte Vorlage für iDVD bis zum Abwinken.
Ein Haufen von "Kauf-Software": "Final Cut Express" ist eine 300US$ teure Light-Version des 1.300US$ teuren Profi-Videoschnitttools.
"Keynote" ist ein 100US$ teures Präsentationstool, nicht unähnlich Microsofts Powerpoint. Herausragendste Eigenschaft: "Keynote" im- und exportiert(!) Powerpoint, QuickTime und PDF importiert MP3, QuickTime, PDF, Flash, Photoshop etc... Im IRC-Channel von MacNN herrschte unheimliches Feixen, weil man sich die rote Rübe von Bill Gates vorstellte. Offen gesagt: ich glaube Microsoft schwebt in anderen Sphären und nicht das kleinste Gates'sche Sackhaar dürfte sich anläßlich der Ankündigung von "Keynote" ernstlich gekräuselt haben.
Nicht unerwartet die Ankündigung eines Apple-Browsers. Safari kommt als Public Beta daher. Überraschend hingegen die Tatsache, dass die Basis nicht Gecko aus dem Mozilla/Netscape-Projekt ist (immerhin hatte man auch den Chefentwickler von Chimera angeheuert), sondern die KHTML-Engine des Konqueror-Projektes ist. Ich weiß nicht so ganz was ich davon halten soll. Als Webentwickler ist mir nicht unbedingt danach, eine weitere Platform zum Testen zu bekommen. Und offen gesagt: Nett dass Steven Jobs von "Innovation" als Triebfeder für die Entwicklung von Safari gesprochen hat. Nur, wo ist die Innovation? Ich sehe beim Bookmarken nicht wirklich etwas was sich herausragend von anderen Browsern unterscheidet. Der einzige große Pluspunkt mit dem Safari ersten Augenschein nach punkten kann, ist die Geschwindigkeit im Seitenaufbau. Hingegen soll die Flash-Integration ähnlich mies sein wie in anderen Mac-Browsern. Man muss abwarten wie gut die Integration im System ist, mit AppleScript etc.,. aber Hauptfeature ist viel Augenpulver in Form von Chrome-Oberfläche und kleinen Animationen. Aber auf den ersten Blick stellt sich für mich die Wahl zwischen Geschwindigkeit (Safari) und Komfort (Chimera).
Ein bißchen kurios dass Apple soviele Updates im Vorfelde der MacWorld rausgebracht hat, bzw. auch gar nicht erwähnt hat. iSync 1.0, wesentlich schnelleres iCal 1.02, Public Beta von X11, Adressbuch-Sync via .mac
Nun zu den Highlights der Keynote.
Gleich zu Anfang wurde eine schicke Snowboard-Jacke von Burton mit iPod vorgestellt. Der iPod ist in einer linken Jackentasche, während die Bedienung über eingenähte Knöpfe am linken Jackenärmel von statten geht. Das iPod-Jacke kostet 500US$ und wer den Gag nicht verstanden hat, guckt auf der Seite auf die Bemerkung unten links.
Es wurde viel rumort über ganz, ganz neue Hardware. Überraschend ja, aber nicht im Geringsten das womit die meisten Sites gerechnet haben. Im Gegenteil, hieß es im Vorfeld quasi unisono: keine PowerBook-Updates. Und nun haben wir: PowerBook-Updates. Und was für welche.
Ein 17"-PowerBook! Richtig groß, richtig fett und das Ganze sogar noch dünner: 2,6cm. Und das inklusive Superdrive für 3.299US$ ist schlichtweg frech. Haben wollen. Das 17"-PowerBook ist, je nach Statur, brustbreit bzw. schulterbreit.
Auch haben wollen: die Ergänzung der PowerBook-Palette am anderen Ende der Skala: ein 12"-PowerBook für 1.799US$ bzw. mit Superdrive 1.999US$. Dieses PowerBook ist knapp kleiner als DINA4: 27,7 x 21,9cm
Quasi als Brosamen, am Rande der PowerBook-Präsentation, fielen ab: FireWire 800 (doppelt so schnell), AirPort Extreme (5x so schnell, bis zu 50User können sich einloggen, Drucker kann direkt via USB an AirPort-Hub angeschlossen werden), automatische Hintergrundbeleuchtung der Tastatur beim 17"-PowerBook bei dunkler Umgebung, BlueTooth-integration, Rückkehr der Audio-In-Buchse.
Die beiden PowerBooks sind schon ziemlich unglaubliche Teile, wiewohl ich mir das 12"-PB noch kleiner gewünscht hätte. Irgendwo zwischen Palm und iBook...
Die Strategie von Apple macht Sinn: ohne vernünftigen Prozessor ist es witzlos viel an der Desktop-Serie zu werkeln, also wird an den Features der Laptops gebastelt.
War ich zufrieden mit der Keynote? Nein. So sehr ich mich über die PowerBooks gefreut habe, aber der Jobs'schen Keynote ging eines ab: Visionen. Wo war der strategische Überbau in allem? Wo war Rendezvous? Wo war Vernetzung? Video war vor zwei Jahren, Digital Hub war vor einem Jahr, iSync von Daten und Assets war vor einem halben Jahr, und jetzt? Bis auf "Keynote" sind das alles Updates gewesen. Als Anwendungen hängen "Keynote" und "Safari" irgendwie in der Luft, gehören nicht richtig ins restliche Umfeld dazu. Ich hatte insbesondere bei "Keynote" das Gefühl: hier wird den hungrigen Mäulern mal 'was zum Fraß geworfen, hier gibt es etwas von Stevies Resterampe.
Ich muß da dann wieder auf Bill Gates zurückkommen, und das was Gates möglicherweise morgen auf der CES-Keynote ankündigen wird: SPOT. Das ist eine Geschichte die mich fasziniert, die mein Gehirn spinnen lässt. Auch wenn Microsoft viel ankündigt (u.a. jetzt das fünfte Jahr in Folge: Windows CE in Autos), die Apple-Keynote wirkt da irgendwie kleinkariert. Perfekt vorgetragen, aber...
Übrigens eine sehr hübsche "Analyse" von David Platnikoff /SJ Mercury News
[21h32] Apple -- Slashdot weist darauf hin das heute auch die Public Beta von X11 für MacOS X abgestellt wurde.
[20h32] Apple -- Natürlich habe ich Safari bereits runtergeladen.
Auf den ersten Blick: ja, ist schneller als Chimera. Schade: einige Bookmarklets funktionieren nicht. Das wirft die Frage auf ob das/die DOMs wirklich alle komplett implementiert sind. Das Rendering unterscheidetet sich leicht von Gecko (siehe diese Seite und die Abstände der Inhaltsspalte oben und unten).
Leider keine explizite Import-Funktion für Bookmarks, aber zumindest IE5-Bookmarks werden automatisch, ohne weiteres zutun importiert.
Leider auch kein Drag'n'drop von Text aus dem Browser heraus (z.B. für Snippets).
Ach ja: kein TABBED Browsing möglich. Sniff...! Sourceformatierung kommt auch eher unbunt daher.
Ich bin auch etwas unzufrieden, dass man die Bookmarks in einem Extra-Fenster halten muss...
Ahh! KHTML ist die Konqueror-Engine.
Das "Drag'n'Drop" ist teilweise schon sehr fett. Bei Links in ein anderes Fenster wird in einem abgerundeten, grauen, tranluzenten Kasten die URL und der vom Link eingeklammerte Text mit gezogen. Beim "d'n'd" in der Bookmarkliste, wird beim Ziehen von mehreren Links ein roter Stern mit gezogen, der die Zahl der gezogenen Links anzeigt. Sehr übersichtlich und irgendwie schön.
Unschön: kein Tooltip des TITLE-Attributes bei Links.
[12h41] Apple -- Ich und mein Gegenüber im Büro, Carsten, sind uns einig: das "one more thing" das Steven vorstellen wird, wird eine zweite Maustaste sein. Damit diese nicht die Ästhetik der Maus zerstört, wird die "Taste" als via USB an die Tastatur anschließbares Fußpedal ausgeführt sein. Frei belegbar natürlich.
[10h21] Apple -- Es hat erst etwas gedauert, aber nun sind sie alle von der Kette gelassen und es wird aus allen Rohren fabuliert und spekuliert, was heute um 18h in einer ca. zwei Stunden dauernden Keynote von Jobs alles präsentiert wird.
Und nahezu alle scheinen zu spekulieren dass Jobs etwas famoses aus dem Zylinder zieht. Mal heißt es dass iBoos und PowerBooks doch geupdatet werden, dann heißt es dass es ein videoabspielfähiges iPod geben soll. Dann wiederum hört man von einem internetfähigem iPod mit Chat und eMail-Client (ach, und wie soll man bitte auf einem zigarretengroßem Ding Texte eingeben können? Hat jemand Lust mit einem Stift schreibenderweise zu chatten?). Matthew Rothenberg von der eWeek schließt sich der Meinung von ThinkSecret an (iTablet) und liefert damit ein weiteres Indiz für meine These dass er und ThinkSecret identisch sind.
Und was ist wenn heuer gar nix gibt? Weil die wirtschaftliche Lage nicht danach ist, tausend Dollar teure Lifestyle-Devices auf den Markt zu bringen? Um 20h sind wir alle schlauer.

Montag, 06. Januar 2003

[22h27] Football -- Eigentlich habe ich es mir zeitlich nicht erlauben können, aber ich habe es doch getan, und nun meinen Seelenfrieden gefunden: ich habe mir auf PREMIERE die Wiederholung des Steelers-Browns-Spiel gegeben. Ich möchte mich heute abend fast als "in sich ruhenden Menschen" bezeichnen. :-)
Noch ein paar Worte zum Football ehe damit bis nächsten Samstag Schluß ist.
Die Browns haben das Spiel gemacht, die Browns haben das Spiel auch verloren. Fünf Minuten vor Ende der Begegnung liegt Pittsburgh 12 Punkte zurück und starten zu Aufholjagd. Der Drive der zum 28:33 führt, wird alleine dadurch am Leben erhalten dass die Browns drei dumme Fouls machen die allesamt zum First Down führen und die Steelers quasi von alleine bis an die 10yd-Linie bringen. Wenn ich mich richtig entsinne war eines der Fouls sogar bei einem dritten Versuch nach misslungenem Pass.
Der zweite ganz große Fehler war die lasche Defense bei den letzten beiden Drives. Die Browns haben nur drei Mann auf den Pass-Rush angesetzt und scheinen im Backfield eine Zonendeckung gespielt zu haben. Ein ums andere Mal fand Maddox Anspielstationen an den Nahtstellen der Zonen. Angesichts der beim Spiel nicht allzu ausgeprägten Fangsicherheit der Steelers-WRs hätte man ruhig bei Manndeckung bleiben können statt anzufangen eine "bend-but-not-break-defense" zu spielen.
Einiges war auch bei den Steelers auffällig: wie wenig Spielzeit Bettis bekommen habe, von dem ich im Vorfelde nicht gehört habe dass er nicht fit gewesen wäre. In irgendeinem Vorbericht hieß es dass Cowher auf Zeroue setzen würde, da der einen Lauf habe. Das mag sein, aber Bettis einen einzigen Lauf zu geben? Schon außergewöhnlich. Wer weiß ob auch Bettis nächste Saison noch da sein wird...
Mein Augenmerk richtete sich auch auf das Defensive Backfield der Steelers. Und was da abging, war ja wirklich beängstigend, weil sie alle durch die Bank weg verbrannt wurden, nicht nur Poteat auf den sich die Aufmerksamkeit konzentrierte das es im ersten Viertel ausschließlich ihn erwischte. Bereits im zweiten Viertel (und nicht erst zur Halbzeit wie von Andreas Renner bemerkt) gab es die Umstellung dass Townsend auf die linke Seite geschickt wurde. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine Poteat im vierten Viertel gar nicht mehr gesehen zu haben...
Eigentlich haben die Steelers, nicht nur wegen, auch vorallen aufgrund dieses Backfields keine Chance in die SuperBowl einzuziehen. Aber erstens haben wir eine verrückte Saison, zwotens haben die Steelers einen guten Spielplan. Die Jets oder die Raiders hätten ein bitterböses Passfeuerwerk abgehalten. So gesehen sind die Titans der Gegner der den Steelers noch am ehesten liegt und den man darüberhinaus auch am besten kennt, da noch bis zum Vorjahre ein Divisionsrivale mit je zwei Aufeinandertreffen pro Saison.
[16h48] Web -- Die Codebitch von MacEdition hat interessante Server-Stats einer eher Mac-lastigen Community veröffentlicht.
Demnach geht es bei OS X-Browser rapide mit IE5 bergab. Nicht zuletzt aufgrund der seit einem Jahr überfälligen Generalüberholung (es gab sogar schon mal eine 5.5-Beta) ist IE5 nunmehr auf Parität mit Chimera. Dazu dann noch einmal zehn Prozent weiterer Mozilla-Clients wie N6 bzw. N7 (aber zugunsten von Chimera rapide fallend).
Schwer der Bedeutungslosigkeit entgegen, gehen iCab und OmniWeb.
[15h47] Web -- Ich komme aus Zeitgründen diese Woche nicht dazu, aber reservocation.com macht den Eindruck als hätte es viel lesenswertes Material! Man beachte auch die Back Issues.
[15h21] Der Biorythmus muss unbedingt als vierte Kurve die "Rechtschreibung" bzw. Orthographie aufnehmen. Meine "Orthographie-Kurve" ist momentan jenseits von Gut und Böse (okay, ich weiß regelmäßige Leser werden jetzt einwenden dass kaipahl.de generell ein rechtschreibungsfreier Raum ist). Ohne Spellingchecker würde ich heute wahrscheinlich den totalen "breakdown" geschäftlicher Kommunikation erleben...
BTW: Apropos "breakdown": kurz nach meinem Eintrag ging das Telefon wieder...
[13h26] Football -- Ich tendiere ja fast dazu, mir die Spiele heute abend noch einmal anzusehen. Mal sehen, wenn es die Zeit zulässt...
Kurz zum Steelers-Spiel. Zwei spielentscheidende Situationen gab es. Die eine Situation war die Szene als ein Cornerback der Steelers (ich glaube es war Townsend) dem Browns-WR den quasi gefangenen Pass mit einem Arm noch aus den Händen "brechen" konnte. Ansonsten wäre es wieder einer dieser gefangenen 40yds-Pässe gewesen, und die Browns hätten noch einmal gepunktet. So blieb es beim Dritten und lang und die Browns mussten den Ball etwas später per Punt abgeben.
Die zweite spielentscheidene Szene fand kurioserweise nach Ende des Spiels statt! Die Steelers sind in der letzten Spielminute in Führung gegangen und die Browns versuchen innerhalb von 50 Sekunden sich der Steelers-Endzone soweit anzunähern als dass sie ein Field-Goal-Versuch zum Ausgleich machen können. Zeit läuft aus, es gelingt ein langer Pass an die Steelers 40Yd-Markierung. Aber immer noch zu weit weg um einen FG-Versuch zu wagen. Die Browns müssen also sechs Sekunden vor Schluß noch einen Pass wagen. QB Holcomb nimmt den Ball, wirft nach rechts aussen, ein WR fängt den Ball, muss allerdings versuchen ins Seitenaus zu kommen um die Uhr anzuhalten. Er hechtet, die Zeit läuft aus und ein Steeler-Spieler tacklet ihn im Feld. Spielentscheidend denn: der Steelers-Spieler hat dei Hand an der Gesichtsmaske des Browns-Spieler gehabt aber noch rechtzeitig die Finger zurückgezogen. Sonst hätte es eine Strafe wg. Facemasking oder Illegal Use of Hands gegeben. Und da ein Spiel laut Regeln nicht mit einer Strafe gegen die Defense beendet werden kann, hätten die Browns dann noch einen Versuch von ca. 20yds zugesprochen bekommen, was normalerweise locker für ein FG zum Ausgleich gereicht hätte... Das wäre Drama hoch zwei gewesen...
[12h28] Büro -- Es gibt heute anscheinend Schwierigkeiten mit meiner Büro-Telefonnummer (nicht nur mit meiner, sondern auch einigen Apparaten hier im gebäude). In dringenden Fällen bitte aufs Handy rufen: 0179 / 534 12 04
[11h27] Konsum -- De:Bug macht auf -- äh -- "Vinyl-CDs" aufmerksam.
[11h02] Football -- Eine Stunde konnte ich mir gestern dann doch noch geben. Es war, im Rahmen meiner herrschende Laune, eine unterhaltsame Partie. Was die Partie auszeichnete: sie ließ sich "lesen". Die Giants lagen zwar 24 Punkte vorne, aber im dritten Viertel war deutlich zu spüren wie die Souveränität flöten ging. Die 49ers haben alles versucht um ihre Offense in Gang zu bringen und in purer Verzweiflung gegen Ende des dritten Drittels eine No-Huddle-Offense gestartet. Plötzlich klappte es. Plötzlich kam Fluß und Rythmus ins Spiel.
Die Giants hätten im vierten Viertel mit einem Fieldgoal alles klarmachen können, do stattdessen spielte sich ein Drama ab, dass die NY Times recht gut beschrieb.
Trey Junkin ist der "Long Snapper", der Mann der den Ball aufnimmt um ihn in gebückter Stellung zwischen seine Beine zum 7 Meter entfernten "Holder" zu werfen, der den Ball sauber auf den Boden plazieren muss, damit der Kicker das Fieldgoal schießen kann. Junkin hatte bereits im 4ten Viertel durch einen schlechten "Long Snap" ein Field-Goal-Versuch der Giants versaut.
Trey Junkin came out of retirement for this, at 41 years old, to stand over a football and snap it back between his legs 8 yards, something he had been doing for most of his life. The kicker behind him had the hard part, that's the way he had always felt.
Sechs Sekunden vor Schluß, die Giants liegen einen Punkt hinten, kommt Junkin und das Field-Goal-Team wieder auf's Feld um mit einem Field-Goal die Giants in die nächste Playoff-Runde zu bringen.
Doch Junkins Snap ist zu kurz, der Field Goal-Versuch misslingt total, Zeit läuft aus, die Giants verlieren und scheiden aus.
Junkin sat at a locker afterward, tears in his eyes. He filed his retirement papers with the league last month; the Giants called him at his Louisiana home a week ago.
"I'd give anything in the world at this point to have stayed retired, so these guys could have a chance," he said. "They deserved a chance. Quite honestly, I screwed it up."
He waved a hand: "That's it. I'm retired." And he got up and walked away, the Giants' season left in his wake.
(aus "Squandered Lead, Bungled Kick: Giants Let Playoffs Slip Away")
[10h45] Wenn ich das alles rausgelassen hätte, wonach mir gestern gewesen wäre, es hätte ein verbales Blutbad gegeben.
Am Wochenende waren Football-Playoffs und die "schaue" ich mir nicht einfach so an, sondern zelebriere sie wie andere Leute Weihnachten oder Ostern. Es wird sich auf das Spiel vorbereitet, man lässt sich etwa einfallen mit dem Essen etc.
Und genauso wie andere Leute extrem angepisst wären, wenn sie plötzlich einen Job aufs Auge gedrückt bekommen, genauso ging es mit meiner Laune gestern bergab. Was sich zuerst harmlos anhörte ("16 CDs brennen da ich keine Hybrid-CDs brennen kann"), entpuppte sich als eine Geschichte die mich zweifeln lässt ob ich überhaupt noch irgendwelche Gefallen für andere leute machen sollte.
Die zu brennenden Daten kamen erst später als angekündigt, nicht astrein vorbereitet und zudem musste ich von einer Datei auch noch PDFs anfertigen. Währenddessen lief im Hintergrund der Fernseher, wo meine Lieblingsmannschaft, die Pittsburgh Steelers, DIE Aufholjagd ihrer Vereinsgeschichte absolvierten.
Unterm Strich: das was hätte ein gemütlicher Football-Abend werden sollen, war ein Alptraum für mich. Von den knapp sieben Stunden Football habe ich gerade einmal die letzte Stunde ab ein Uhr nachts ungestört und konzentriert verfolgen können.
Meine Laune ist immer noch unterirdisch und als Folge werde ich am nächsten Wochenende sämtliche, ich wiederhole, sämtliche Telekommunikationsmittel und -wege zu mir unterbrechen. Kein Telefon, kein FAX, keine eMail. Wer was von mir will, soll AIM bemühen, und wer abends mit mir im AIM irgendwas nicht-Footballmäßiges bequatschen will, kommt lebenslang auf meine Blockliste.

Sonntag, 05. Januar 2003


Chez Kai
[15h57] Die Schüssel mit dem Vogelfutter erfreut sich immer größere Beliebtheit. Die Schneeschicht auf dem Balkon war um zwölf Uhr noch jungfräulich ehe beim Federvieh der große Hunger einsetzte. Obiges Bild zeigt den Balkon drei Stunden später. Eine Horde hormongestörter Hunnen ist da nichts gegen.
Die Amsel (weibliche Ausgabe) beispielsweise hat sich als einziger Vogel IN den Napf gesetzt, während alle anderen brav draussen blieben. Neu dabei: ein spatzenähnlicher Vogel mit roter Kehle. Sollte es gar um ein "Rotkelchen" handeln?
[15h00] Software -- Mich würde der Grund interessieren, wieso Toast 5 so umständlich vorgeht um "Temporäre Partitionen" zu erstellen. Es wird nach dem Admin-Passwort gefragt und anscheinend, wie auch immer, ins System eingegriffen. Wieso wird nicht mit Hilfe Disc Copy ein Image erzeugt, welches gemountet wird? Was für Vor-/Nachteile hat die Vorgehensweise von Toast?
[13h38] Zwei weitere Wildcard-Playoffs stehen heute an.
Um 19h00 ein Klassiker: Pittsburgh Steelers - Cleveland Browns. Dies ist ein mit Tradition gesegnetes Derby wie es in der NFL vielleicht nur noch ein weiteres gibt (Bears - Packers). Und wie es sich für ein richtiges Derby dazugehört: man ist sich aus dem tiefsten Herzen spinnefeind.
Die Saison beider Teams ist, gelinde gesagt, alles andere als normal gelaufen. Die Steelers sind als potentieller SuperBowl-Kandidat angetreten, haben aber alles andere als eine meisterliche Saison abgeliefert. Von Spiel zu Spiel gab es immer wieder 1-2 Mannschaftsteile die komplette Ausfälle waren. Geradezu beispielhaft die Situation rund um die beiden QBs. QB Stewart ist als All-Star in die Saison gegangen und musste als Sündenbock nach drei Spielen abtreten, während ein vermeidlich abgehalfterte Maddox anfänglich von Sieg zu Sieg eilte, ehe auch er, nach einer Verletzung, teilweise grottenschlechte, teilweise gute Leistungen bot.
Die Browns haben in dieser Saison von Journalisten den Beinamen "the Kardiac Kids" bekommen. Nahezu alle Browns-Spiele in dieser Saison waren Thriller die erst in den letzten zwei Minuten entschieden wurden. Eigentlich hatten die Browns nicht die Klasse in die Playoffs einzuziehen. Aber uneigentlich ist dort, wohl auch als Folge der engen Spiele, ein Mannschaftsgeist entstanden, der das team zu nicht für möglich gehaltene Leistungen befähigt.
Das Duell heute abend wird entschieden wenn die Browns am Ball sind. Gelingt es ihnen DIE Schwachstelle der Steelers auszunutzen? Das Defensive Backfield der Steelers ist fern von jeder Konstanz und aufs extremste anfällig für Big-Plays. Als wäre das nicht schlimm genug, fehlt heute CB Chad Scott. Auch das Fehlen von ILB Bell wird für weitere Unruhe sorgen.
Schwer zu sagen wie sich das Spiel entwickelt, es kann in eine Defensiv-Schlacht münden oder zu einem wilden Shoot-Out.
Um 22h30 die Partie San Francisco 49ers - New York Giants.
Die Giants sind so etwas wie das häßliche Entlein der Liga, während die 49ers immer noch der Ruch des Glamours einstiger Jahre mit Montana und Young umgibt. Und dennoch tippen die meisten Experten auf eine "Sensation", auf einen Sieg der Giants.
Das mag daran liegen dass die Giants eine furchtbar kantige, unangenehm zu spielende Mannschaft sind, die wie ein Schmarotzer versucht, von den Fehlern des Gegners zu profitieren. Aber eigentlich sind die 49ers eine starke Mannschaft, weil ausgeglichen stark besetzt.
Die Auguren sind sich einig: es gibt ein Schlüsselduell in der Partie: wenn es der Giants-Offense gelingt, dass Passspiel über den TE Shockey (#80) aufzuziehen, gibt es Trouble. Shockey hat sich in seiner ersten Saison als einer besten TEs der Liga entwickelt (leider hat sich sein Hirn nicht ganz dementsprechend weiterentwickelt, und Shockey hielt es für nötig in Interviews einige schwulenfeindliche Sprüche abzusondern) und ist Hauptanspielstation für QB Collins geworden. Obenerwähnte Auguren wähnen hier vorallen LB Julian Peterson (#98) auf der linken Aussenseite in Pflicht Shockey zu kontrollieren. Ich wäre mir da nicht sicher. Zum einen wird Peterson mit Sicherheit auf Hilfe angewiesen sein, da Peterson als großer LB nicht unbedingt die Idealbesetzung für Deckungsaufgaben ist, zum anderen läuft Shockey auch viele Crossing-Routes nach innen. Entweder muss Shockey an der Scrimmage Line physisch angegangen werden, damit das Timing gestört wird und Shockey seine Geschwindigkeit nicht entfaltet, oder man geht eh auf Zonendeckung.
[12h42] Aus Anlaß der zwei Zentimeter Schnee die zwischen Zu-Bett-Gehen und Gerädert-Aufstehen gefallen sind, eine weitere <snob> Winterimpression </snob>.
[12h40] Inzwischen aufgestanden. Ich fühle mich etwas gerädert. Psychologisch gerädert. Sieben zu siebenundzwanzig. Von der Retortenmannschaft aus Atlanta geschlagen. Und ausgerechnet einer der größten QB-Verheizer der Liga bekommt so eine Perle wie Michael Vick.
Green Bay hat aber so bunkenhaft schlecht gespielt...
[03h42] Football -- Die Amis sind mitunter penibel im Sport, deswegen gibt es im Football und Eishockey auch TV-Schiedsrichter die zumindest einige Schiedsrichterentscheidungen wieder zurüchnehmen können.
Wenn die Erklärung von Sherman stimmt, dass ein Official ihm gesagt, die Entscheidung rund um den missratenen Fair-Catch wäre nicht anfechtbar (sie ist es), dann gibt es in den nächsten Wochen noch ein Heidentheater.
0:24 zur Halbzeit. Wollen'wa hoffen dass der einsetzende Schneefall das ganze zur Packers-Halbzeit werden lässt.
Wow, wenn die Packers das Spiel verlieren, weiß ich nicht was da los sein wird. Sherman wird möglichereise fliegen, und Favre wird vielleicht die Schuhe an den Nagel hängen. Damit wird die Franchise möglicherweise auf Jahre hinaus weg vom Fenster sein.
Die Defense der Packers ist wirklich beängstigend. Massen von schlechten Tackles, kein Mittel gegen das Laufspiel. Darüber Pech bei 2-3 freien Bällen.
[02h57] Football -- Ich kann es nicht glauben, ich kann es nicht glauben. Mitte des zweiten Viertels führt Atlanta in Green Bay 21:0 und ich war eben Augenzeuge einer der krassesten Trainer-Fehlentscheidung des zugegebenermassen recht jungen Jahrtausends.
Wieso weder Sherman beim verunglückten Fair-Catch die rote Flagge zog, noch Metcalf oder der GB-Blocker irgendwelche Anstalten machten Sherman zu einer Challenge zu animieren, ist mir noch rätselhafter als das Playcalling von Wannstedt/Turner letzte Woche in New England...

Um mal wieder ein
Winterbild einzustreuen...
[01h30] Football -- Das erste Wildcard-Game war dann doch eine Enttäuschung dank des völligen Zusammenklappens der Colts (0:41).
Es ist ein bißchen so gekommen wie von mir gesagt: die Colts haben ihre Offense nicht in Gang bekommen, sind nie wirklich ins Spiel gekommen. Aber das ist nur die halbe Wahrheit gewesen, denn dass die Defense der Colts so abschmieren würde, war nicht zu ahnen. Im Verlaufe des Spiels konnten die Colts die Jets nicht ein einziges Mal wirklich ernsthaft aufhalten. Auffällig wenig agressiv war man bei den first downs der Jets. Kaum geblitzt, stattdessen lieber den Rückraum gegen den Pass abgedeckt.
Allmählich bekommt Tony Dungy ein Image-Problem, weil die Colts heuer wieder das gezeigt haben, was ich Dungy bereits in Tampa Bay vorgeworfen habe: kein Aufbäumen, keine Emotionen. Ich möchte einmal ein Dungy-Team sehen, dass aufbegehrt, das Zoff anfängt, das zurückfightet. Stattdessen werden Niederlagen regungslos hingenommen. Ich glaube es gab mal eine Stats wonach Dungy in TB nie einen Rückstand von 10 oder mehr Punkten aufgeholt hat. Bezeichnend.
Ich habe die zweite Halbzeit über die Übertragung des Colts-Radiosenders gehört, die absolut niedergeschlagen war und verzweifelt nach negativen Superlativen suchten.
Wieweit kommen die Jets? Ja, durchaus möglich dass die Jets die "Pats" des Jahres 2003 sind. Es wird aber davon abhängen auf welches Team sie treffen. Mit ihrer Begeisterung können sie Pittsburgh oder Oakland niederringen, werden sich aber die Zähne an Tennessee und Cleveland ausbeißen, die ich emotional für "gefestigter" halte.

Samstag, 04. Januar 2003

[22h44] TV -- Ich hatte mich schon auf Dan Patrick und vor allen Paul McGuire gefreut und was ist? ABC nimmt statt dem ESPN-Team ihr College-Team dran. Musburger, Arute und Danielson. Und im deutschen Kanal Günther Zapf. Das nenne ich die Wahl zwischen Regen und Traufe haben...
[15h53] Sports -- Kommen wir zu einer anderen wichtigen Sache für dieses Wochenende. Erstes Playoff-Wochenende der NFL. Heute auf dem Plan: ab 22h30 New York Jets - Indianapolis Colts und um 2h Green Bay Packers - Atlanta Falcons.
Wir haben eine turbulente NFL-Saison gesehen, bei der sich nicht wirklich ein Favorit herauskristallisiert hat und beide Vorjahresfinalisten (New England und St.Louis) nicht in den Playoffs eingezogen sind. Es ist auffällig wie inkonsistent Schlüsselspieler und Mannschaftsteile dieses Jahr spielen, es ihnen nicht gelingt "ihren" Charakter dem Spiel aufzudrücken.
Was man in solchen Fällen der ratlosigkeit bei einem Meisterschaftstipp macht: man wird konserativ und sagt: "defense wins championships" und in diesem Sinne kann die SuperBowl-Paarung nur lauten: Tennessee Titans vs. Philadelphia Eagles, wobei erstere den Sieg holen werden.
Ich halte beide Teams für die am ausgewogensten Teams der Liga und insbesondere die Titans haben momentan einen Lauf (5 Spiele in Serie gewonnen, damit DIE Mannschaft mit einem Streak).
Zu den Begegnungen heute: erste Playoff-Runde, die Sieger aus den vier Spielen heute und morgen, treffen nächstes Wochenende auf die vier besten Divisionssieger.
New York Jets - Indianapolis Colts. Rasse bzw. Hautfarbe ist in den USA immer noch ein Thema und so wird den beiden (derzeit einzigen) schwarzen Coaches der Liga viel Aufmerksam geschenkt, zumal beides nicht nur Sympathen sind, sondern zudem auch eng befreundet: Herman Edwards und Tony Dungy.
Edwards hat mich in dieser Saison überrascht, denn er gilt als eher weicher Trainer, und es ist erstaunlich, dass er in dieser harten AFC-East-Division das Steuer nach einem schlechten Saisonstart noch derart herumreißen konnte (nur zwei Siege nach sieben Wochen).
Die Colts (der Teamname rührt nicht von den Pistohlen, sondern von einem Ausdruck für junge Fohlen) sind sowas wie das am Reißbrett entstandene Championship Team. Aufgebaut von Jim Mora hat man einen jungen QB (Peyton Manning), einen jungen Running Back (Edgerrin James) und einen supertalentierten Passfänger (Marvin Harrison) als Nukleus genommen und das Team darumherum langsam aufgebaut. Nach Ansicht einiger zu langsam und nach der letztjährigen Stagnation kam das vorzeitige Ende für Mora. Stattdessen kam der ebenfalls durch einen ungeduldigen Teamowner entlassene Tony Dungy. Und diese Melange aus Team mit eher offensiver Ausprägung und dem "Defense-Guru" Dungy der in Tampa Bay an nicht genügend explosiver Offense scheiterte, die paßt noch nicht zusammen. Ich vermisse einen, das Wort kommt wieder, Charakter.
Wenn man den Jets einen Charakter geben will, dann vielleicht der der launischen Lady ("Diva" würde den Jets nicht gerecht werden).
Die Schlüsselmomente des Spiels werden kommen wenn die Colts im Ballbesitz sind. Die Colts machen nicht viele Punkte und werden in Schwierigkeiten kommen, wenn sie gegen die explosive Offense der Jets früh in Rückstand geraten.
Das Laufspiel der Colts lahmt, der Offense-Line gelingt es nicht 3rd down and 1-Situationen durchzudrücken. James zeigte zwar letzte Woche verbesserte Leistungen, allerdings gegen einen schwachen Gegner in einem bedeutungslosen Spiel. Entscheidender dürfte da die in den letzten Wochen sehr stark auftrumpfende Defense der Jets sein, die sowohl gegen Pass als auch Lauf sich im Laufe der Saison stark verbesserte. Wenn es den Jets mit Blitzes oder sechs Defensive Backs gelingt die Hauptanspielstation von Manning, Harrison aus dem Spiel zu nehmen, sind die Colts auf verlorenem Posten.
Green Bay Packer - Atlanta Falcons: Ohne Umschweife: die Packers sind ein Kult-Team. Irgendwo in der Walachei nördlich von Chicago gelegen, in einem 20.000Einwohner-Dorf beheimatet, sind sie eines der traditionsreichsten Teams der Football-Geschichte. Zwei eng miteinander verwobene Aspekte der Legende "Green Bay" werden heute eine Rolle spielen: man hat noch nie ein Playoff-Heimspiel verloren, und Green Bay hat im Winter definitiv ein Heimvorteil. Nicht umsonst nennt man das Lambeau-Field "frozen tundra". Temperaturen werden heute leicht unter dem Gefrierpunkt sein, mit einer gewissen Chance von Schneefall. Und als Gegner kommt ausgerechnet ein Team aus den Südstaaten das zuhause in einer Halle spielt...
Wie die Faust aufs Auge, passt QB Breet Favre in die Gegend. Ein "harter", "ehrlicher" Typ. Ein QB klassischer Prägung. Sein Gegenüber ist Michael Vick, der den QB moderner Prägung verkörpert, einen sehr "lauffreudigen" und agilen QB, wie sie seit Koredell Stewart verstärkt in die NFL einziehen. Vick hatte dieses Jahr sein "coming out" und hat einige Aufmerksamkeit erregt. Ob er der Belastung und den kleinen Tricks eines Playoffs-Spiels gewachsen ist, darf man abwarten. Immerhin hat Atlanta im September das Spiel gegen Green Bay lange offen halten können und eher unglücklich verloren.
Das Spiel ist insofern kurios, weil Green Bay letzte Woche eine sehr peinliche Leistung geboten hat, als sie von den Jets zerschreddert wurden und die Falcons seit Wochen nicht überzeugend spielen.
Beide Teams besitzen statistsich annähernd identische mittelmäßige Werte. Das Hauptaugenmerk für die Falcons dürfte sein die Offense in Gang zu kriegen. Auf der einen Seite haben die Packers eine gute Passverteidigung, auf der anderen Seite fehlt den Falcons mit FB Christian ein wichtiger Vorblocker um das Laufspiel zu initiieren. Mit einer brauchbaren Defense kann Vick vielleicht sehr schnell in Versuchung geführt werden, alles im Alleingang zu machen, was das sicherer Ende der Falcons wäre.

Endlich: Winter!
[15h39] Endlich ist der Winter da. Nicht ein Winter-look-a-like, nicht so'n bißchen weißes Pulver, sondern richtig Schnee (4cm um genau zu sein, Zeigefinger bis zum mittleren Knöchel) und bei richtig Minustemperaturen (knapp 1-2 Grad unter Null). Ich freue mich so tierisch!
Ich habe heute den ganzen Tag über auch relativ massiven Besuch von Amseln und Meisen bekommen, die sich nun besonders gut beobachten lassen. Schnee liegt hoch auf den Zweigen und jedesmal wenn sich ein Vogel niederlässt, rieselt es erst mal Schnee, zumal sich ein bewegter dunkler Zweig auch gut vom weißen Hintergrund abhebt.
Die Meisen sind deutlich zutraulicher geworden, bleiben jetzt sogar für zwei-drei Picks vor der kleinen Schüssel stehen statt sofort wegzufliegen. Heute nachmittag war schön zu beobachten wie sie in einer Vierer-Staffel sich abgelöst haben. Eine Meise flog zum Napf, pickte sich was heraus, flog zum Baum zurück. Unterdessen näherte sich die zweite Meise, sprang erst auf einen nahem Zweig, dann aufs Balkongeländer, und wenn Meise Eins wegflog, flog sie in hohem Bogen zur Schüssel, während Meise Drei sich auf den Zweigen dem Balkon näherte.
Auch neu zu Gast: eine klitzekleine Meise, knapp so groß wie ein Handballen.
[11h48] Apple -- Dienstag gibt es mal wieder eine Keynote von Steven Jobs, anläßlich der MacWorld in San Francisco. Es hat die Chancen eine der trübseligsten Keynotes zu werden, möglicherweise sogar die letzte, denn es gibt einige Indizien die dadrauf hindeuten dass Apple keinen Wert mehr auf regelmäßige Messen legt.
Der Erfahrung nach beste Gerüchtequelle über die anstehenden Produktneuerungen, ist ThinkSecret, die für die MWSF03 auch einen entsprechenden Artikel online gestellt hat.
Seit gestern ist man sich quer über die meisten Mac-Sites einig: auf der MacWorld werden Updates von iPhoto, iDVD und iMovie vorgestellt. Der eigentliche Clou: die Updates werden kostenpflichtig sein. Vorbei die Zeiten der kostenlosen iApps. Man spricht von 50US$ für das Paket der drei Applikationen.
Da diese Infos u.a. sehr früh auch auf CNets News.com standen, eine nicht gerade als Apple Insider bekannte Website, nehme ich an, dass Apple die Infos bewußt gestreut hat, damit der Schock am Mittwoch nicht mehr so groß ist.
Dieser Schritt von Apple ist bemerkenswert, da er natürlich, ähnlich wie seinerzeit bei ".mac" User eher vergraulen wird. Dass Apple sich gezwungen sieht, alles an Geld aus den User herauszuwringen was möglich ist, lässt zwei Schlüsse zu. 1/ Die derzeitige Einnahmesituation ist nicht rosig. 2/ Sie wird sich in absehbarer Zeit nicht ändern. In weiterer Konsequenz kann man folgern, dass der G5/Power4 oder sonstige Nachfolgeprozessor noch weit, weit, weit entfernt ist. Also nix mit Spätsommer.
Weiter in der ThinkSecret-Liste: schnelleres Airport (5x schneller, nach 802.11g-Standard).
Keine neuen iMacs, eMacs, iBooks, PowerBooks, PowerMacs, Displays. Die MacWorld wird softwarelastig und von den iMacs/eMacs gibt es zu viel auf Halde, die erst abverkauft werden müssen. Verbesserte Modelle sollen Ende Januar eingeführt werden. MacOS Rumors spekuliert aber über die Einführung eines 19"-TFT-Displays.
75% Wahrscheinlichkeit für einen Apple-Webbrowser. Ich halte die Wahrscheinlichkeit für noch höher. Es macht keinen Sinn in Chimera zum jetzigen Zeitpunkt bereits Rendezvous einzubauen, wenn Apple da nicht seine Finger drin hat. Und die derzeitigen "Nightly Builds" von Chimera sind ziemlich komplett, mit History und Download-Manager.
50% iChat Update. Ich hoffe es. Das einzeilige Eingabefeld sowie die fehlende Möglichkeit Leerzeilen einzugeben (ALT-RETURN klappt nicht) geht mir auf den Senkel.
Wo sich die meisten Auguren auch einig sind: Jobs wird ein neues "Etwas" aus den Hut zaubern. Mühsam werden einige Indizien zusammengeklaubt. MacOSRumors glaubt, dass der neue Chrome-Look etwas mit dem neuen "Ding" zu tun hat. Aus Frankreich dringt die Kunde dass das Ding irgendwas mit Pixeln und Pixelverarbeitung zu tun hat. Anderen Ortes wird über einen DVD-Player oder iPhone spekuliert. ThinkSecret glaubt an einem Tablet-Mac.
An einen DVD-Player glaube ich nicht. Es wäre nicht apple-like nur einen Player auf den Markt zu bringen. Die Geschichte ist einfach zu "vereinnahmend". iPod kann nebenbei, während man andere Tätigkeiten ausführt, getragen werden und hat zudem als Datenspeicher eine wichtige Funktion. Ein DVD-Player hingegen erfordert volle Konzentration (Audio und Video) ohne dass es einen weiteren Nutzen hat. Dazu gibt es zuviele Rechner mit eingebauten DVD-Laufwerk. Ein tragbarer DVD-Brenner? Hmm. Vielleicht zu teuer.
Tablet-Mac? Nette Vision. Ich vermisse immer mehr ein handliches Eingabegerät. Größer als ein Palm, mit Tastatur um schnell schreiben zu können und die Daten digital später in andere Rechner übertragen zu können. Dazu das ganze bitte klein und handlich. ein Drittel der PowerBook-Größe. Was gegen einen Tablet-Mac spricht: die derzeitige Wirtschaftslage läßt eigentlich keinen Raum für teure Goodies. Was für den Tablet-Mac spricht: die Einführung der Inkwell-Technologie in MacOS X 10.2/Jaguar. Einfach so in das Betriebssystem geworfen, macht es keinen Sinn. Inkwell ist die Vorbereitung von irgendwas. Nur was? Und wann?...
Dienstag ab 18Uhr MEZ werden wir vielleicht schlauer sein.
[01h31] Rhetorik -- Bush spricht. Und so klingen die Schlagzeilen: SZ: "Bush droht Saddam mit 'Tag der Abrechnung'" , BBC: "US will liberate Iraq, says Bush"
Was für die einen eine Drohung ist, ist für die anderen eine Befreiung.

Freitag, 03. Januar 2003

[23h17] TV -- Es scheint gute Nachrichten von der PREMIERE-Front zu geben: die NBA-Spiele werden wieder mit Sendetermine überall auf der PREMIERE-Site promotet, so dass es gute Chancen gibt, morgen um 19h30 wirklich die Mavericks gegen die 76ers zu sehen.
Das würde bedeuten: (an dieser Stelle sieht man mich in Rückenansicht auf einer Kirchenorgel spielend, rotes Licht kommt von schräg unten und es klingt Orgelmusik und mit Hall unterlegtes diabolisch, irres Lachen) neuneinhalb Stunden Live-US-Sport!!! 19h30 NBA, 22h und 2h NFL-Wildcard-Playoffs. Harharhar! Man sorge bitte dafür, dass man mich am frühen Sonntag morgen an den Füßen vom Fernseher wegzieht...
Zu der NFL dann morgen mehr.
[20h49] Film -- Shrek revisited. Mal sehen ob ich dazu komme Shrek auf PREMIERE nochmal im O-Ton abzupassen, wiewohl ich nicht glaube dass es da große Unterschiede gibt. Die 2-3x die ich in den O-Ton gezappt habe, war jedenfalls nix festzustellen. Die Synchronsprecher hatten eine ähnliche Stimmlage (der deutsche Shrek wurde von Sascha Hehn gesprochen, need to say more?) und der Robin Hood hatte in beiden Versionen einen französischen Akzent. Na ja, dass man noch im Jahre 2000 einen Helden-Charakter durch betontes Schwul-Sprechen ironisiert, ist eines dieser Gagschreiberling-Standards, die unsereins in Norddeutschland seit zirka zwanzig Jahren aus dem FFN-Frühstyxradio und deren Winnetou-Serie kennt (ja, der schwule Winnetou stammt nicht unbedingt originär von Bully...).
Mir fehlt es an Vielschichtigkeit, an einer Liebe zum Detail, etwas was sich eben nicht durch die Anzahl am Computer nachgebildeten Grashalme festmachen lässt. Wo ich nur hingeguckt habe: hier ein Standard, dort ein Standard und drüben ein Standard. Wir haben einen Helden (Sherk), also besetzen wir ihn mit einer sanften Heldenstimme. Wir haben einen witzigen Sidekick? Nehmen wir die Stimme eines drolligen Negers (Eddie Murphy).
Nichts gegen Stilisierung. Aber der Unterschied zwischen Stilisierung und Platitüde zeigt sich in Brüchen und Doppelbödigkeit. Und wenn davon gerade mal soviel vorhanden sind wie in einer unterdurchschnittlichen Simpsons-Folge, dann ist das für ein derart aufwändiges und oscar-prämiertes Spektakel zuwenig. Man mag sich darüber streiten ob "Monsters, Inc." besser als Shrek war (ich würde sagen "Monsters, Inc." war im Umgang mit der Materie souveräner und die Gags besser, wiewohl nicht das Beste aus dem Hause Pixar), aber Shrek blieb definitiv weit unter meinen Erwartungen.
[18h32] Radio -- Gute Nachrichten, zumindest für mich und alle France-Info-Hörer: der REAL-Stream ist immer noch da.
[14h44] Web -- Neues Weblog auf FM4 von der FM4-Abgesandte in New York, Claudia Schäfer
Neid...
[13h25] Tech -- Bei all dem Bruhaha um die ach-so omnipotenten Handys mit Photofunktion muss es einem verwundern, wieso es erst jetzt einen anständigen Artikel gibt der mir erstens ein einigermaßen glaubwürdiges Szenario liefert wieso diese neue Handygeneration erfolgreich sein kann und zwotens auch aufzeigt wohin das führen kann.
[...] we will quickly see conversations like this one:
Daughter:"Mum, I'm sleeping over at Sophie's tonight".
Mum: "Show me a picture".
BBC: The Billblog -- "When every picture tells a story"
[13h20] Web -- Das wohl älteste Weblog: Pepys' Diary von 1660...
Mehr über die Hintergründe bei der BBC: "'Why I turned Pepys' diary into a weblog'", man beachte auch die Kommentare unterhalb des Artikels.
[12h14] Typisch Hamburg. Fällt Schnee wie Hulle und das mal wieder bei Temperaturen über Null.
[11h51] Tech -- Die dieswöchige Ausgabe des eMail-Newsletter der New York-Times'schen IT-Beilage "Circuit" enthält ein kluges Editorial von David Pogue. Leider kommt der Text erst nächste Woche ins Netz. In dem Editorial schlägt Pogue einige gute Vorsätze für IT-Unternehmen vor. Apple, Adobe, Macromedia und Barebones aufgepasst:
1/ Wir werden uns die Abschaffung von gedruckten Handbüchern noch einmal überlegen (Argumentation von Pogue: das was an Druckkosten eingespart wird, wird an erhöhten Supportkosten wieder verbrannt)
2/ Wir werden anfangen Clicks zu zählen (Beispiel von Pogue: Bei Palm gab es einst einen Angestellten der die Anzahl der "Taps" zählte, die notwendig war um bestimmte Features auszuführen. Sobald mehr als drei "Taps" mit dem Stylus-Stift notwendig waren, musste das Feature neu designt werden.)
3/ Wir werden Englisch als neue Fremdsprache einführen (den Konsumenten wieder mit einfachem ("plain") Englisch ansprechen statt dem üblichen Marketing-Sprech).
4/ Wir werden wieder sinnvolle Produktnamen benützen (Bei den Ti-PowerBooks von Apple gibt es inzwischen vier unterschiedliche Spezifikationen die sich nicht im Namen ausdrücken. Ich selbst hatte das Vergnügen eine Stunde zu brauchen um von einer Freundin herauszubekommen ob sie einen G4-PCI oder G4-AGP hat. Von aussen nur zu unterscheiden, wenn man es weiß, anhand der Positionen der beiden Soundbuchsen auf der Gehäuserückseite. Der Unterschied zwischen dem PCI und AGP-Modell ist nicht unbedeutsam, da ersterer keine 512MB-RAM-Bausteine akzeptiert...).
5/ Wir benützen sinnvolle Software-Versionsnummern (Pogue führt als Beispiel MacOS X an, welches mit "Jaguar" einen bedeutsameren Fortschritt gemacht hat, als es der Sprung der Versionsnummer 10.1 auf 10.2 andeutet).

Ja, 's war rutschig.
[11h26] So sah es übrigens Mittwoch abend aus. Leider ist das Bild wg. Belichtungszeit etwas verwackelt. Das was da auf der Straße glitzert ist kein Wasser, sondern blankes Eis. Zumindest als ich spazierengegangen bin (gegen elf, Eppendorfer Park, Husumer Weg, Abendrothsweg, wen es interessiert) waren zumindest die größeren Straßen alle abgestreut. Schneller als dreißig wurde allerdings dort kaum gefahren. Und auf den kleinen Straßen entsprechend langsamer. An einer Kreuzung hat direkt vor mir ein fettes Benz-Taxi gewendet. Mit zirka 3 Stundenkilometern und immer wieder ausbrechendem Heck.
[11h16] Hardware -- MacFixit (kein Link da der Artikel eh morgen ins Bezahlarchiv verschwindet) meldet dass sich derzeit die Beschwerden über defekte IBM-Festplatten vom Typ Deskstar und Travelstar häufen. Wie es der Zufall so will: auch meine nachträglich eingebaute und inzwischen defekte PowerBook-Festplatte war eine Travelstar. Mein Kollege hier im Büro hat eine defekte Deskstar und seine kleine LaCie-Platte, die möglicherweise auch eine Travelstar enthält, hat sich vorgestern teilweise verabschiedet.
Nachtrag: Wie ich gerade in der c't 01/03 lese (S. 134), sind wohl die Qualitätsprobleme einiger Deskstar-Reihen (namentlich Deskstar-75GXP mit der Typenbezeichnung DTLA-xxx) und der MPG-Familie von Fujitsu bekannt.
[11h10] Ich war gestern nach dem NBA-Desaster, gelinde gesagt, etwas unpässlich und habe mich zuhause konsequenterweise um kurz vor 18 Uhr ins Bett gelegt. Fünf Stunden später bin ich aufgewacht, habe mir eine Suppe gemacht, erst Boxen dann CNN und BBC mir angesehen, die NYTimes-Website durchgelesen und um halb zwei wieder den Sandmann besucht. Um ziemlich genau Punkt neun aufgewacht. Unterm Strich: zwölfeinhalb Stunden geschlafen, was mir alle Jubeljahre passiert...
[10h37] Radio -- Schlechte Nachrichten für mich: FIP, der französische Musiksender, hat sein Streamingpartner gewechselt und arbeitet mit einem üblen Ding namens Yacast zusammen.
Wieso übel? Erstens basiert der nun forcierte Player auf massenweise JavaScripts die Fenster aufpoppen und resizen. Wer wie ich inzwischen die PopUp-JavaScript-Funktion in Mozilla eingeschränkt hat (keine PopUps und kein Resize bei Onload), der sieht nix. Der darf dann von Hand im HTML-Code graben.
Zwotens wird nur noch das Windows Player Format angeboten. QuickTime wurde bereits vor einiger Zeit abgesägt und nun anscheinend zum 2.1. auch REAL.
Drittens: der Stream kommt mit für Musik grottenschlechten 18kbit/s.
Es sieht leider so aus als wären alle wichtigen Stationen des französischen Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks (France Inter, France Info, FIP, Le Mouv') auf den neuen Dienstleister Yacast gewechselt. Ich muss kotzen!
Wer sich zumindest die unsäglichen Yacast Radioplayer-Seiten sparen will, hier die direkte URL zum Stream: http://cache.yacast.fr/V4/fip/fip.asx.

Donnerstag, 02. Januar 2003

[15h51] TV -- Den ganzen Tag werfe ich ein Auge auf die PREMIERE-Website wg. NBA-Übertragungen. Seit heute nachmittag sind alle angekündigten Sendetermine von der Site genommen worden nur noch ein diffuses "In Kürze ist essoweit" prangt auf der Site.
[11h30] Ohne jetzt in Harald-Schmidtschen-Extremismus zu verfallen und zu behaupten Essen nach 18 Uhr wäre langfristig der sichere Tod für den Darm... aber die Idee eine füllige Mahlzeit um drei Uhr nachts zu sich zu nehmen, die ist ... äh... nicht der Bringer. Nicht wirklich.
[03h15] TV -- Freudiger Anlaß: erste Live-Übertragung der NBA in dieser Saison, auf PREMIERE, ab 1Uhr. Man freut sich den ganzen Tag drauf, schläft am Nachmittag vor, geht spätabends nochmal spazieren, setzt Tee auf und macht um Mitternacht sein kleines Menü mit geschmorten Lammfilet, Kartoffel und Karotten (kein Scherz!).
Schließlich hat PREMIERE schon den ganzen Monat, den ganzen Tag mit dem Spiel geworben, Knicks gegen Raptors. Okay, merkwürdig ist es schon, dass zwar im Internet das Spiel erwähnt wird, aber nicht im EPG auftaucht.
Ein Uhr, der Bratentopf wird in den Ofen geschoben. Ooops. Wiederholung von Fußball? Durchzappen. Nix. Zurück zu SPORT1 geschaltet. 1h05: "Aus rechtlichen Gründen muss die NBA-Übertragung entfallen". Bitte?
Inzwischen ist es kurz nach drei, mein Lammfilet ist fertig. Nur Basketball ist heute nicht gelaufen. Ein NBA-Fan hat bei der Hotline gar die Auskunft bekommen dass sämtliche NBA-Übertragungen bei PREMIERE wieder fraglich wären. Hat Kofi wieder eine Rate nicht gezahlt?
Ich will schwer hoffen, dass sich bis nächsten Samstag das wiede einrenkt, weil dann eine "amerikanische Nacht" angestanden hätte, beginnend mit NBA um 19h30 (Mavericks) und endend mit den beiden ersten Wildcard-Playoffs der NFL irgendwann um 5 Uhr morgens. Dafür hätte ich sogar mein Junk-Food-Verbot temporär aufgehoben...

Mittwoch, 01. Januar 2003

[20h33] Film -- So wie es aussieht, stehe ich mit der Meinung ziemlich alleine, aber "Shrek" finde ich einen richtig schlechten Film.
Ein bißchen Augenpulver reicht anscheinend schon für die meisten Menschen aus (inkl. Oscar-Jury).
Die Story ist ziemlich dünn und enthält nix was man nicht schon so in fünftausend Varianten gesehen hat. Einfach nur eine neue Eingangsprämisse drüberzudübeln (Monster in Märchenszenario) reicht nicht aus. Der Film bewegt sich von Schwank zu Schwank als hätte man auf ihm eine Horde von bei Brainpool examinierten Comedyschool-Abgängern angesetzt. Für A wie Anarchie hat man dort bei Fips Asmussen nachgeschlagen. Nirgends wo die üblichen Schemata durchbrochen werden. Dort wo sonst in den Filmen den putzigen schielenden Neger mit der sich überschlagenden Stimme gibt, wartet man mit einem Esel auf, was aber den Film nicht per se origineller macht.
Ich werfe den Dialogen vor, dass sie keine Atmosphäre schaffen, da sie den handelsüblichen Comedy-Slang anschlagen. Der Film macht den Fehler nicht entschlossen sich für Realität oder Karikatur zu entscheiden. Deutlich wird das bei den, wie ich finde, recht schlecht animierten Menschen. Pixar ist da durchaus konsequent und lassen die Finger von den Menschen. Nicht so aber bei Shrek. Die Gesichter sind 08/15-Gesichter, einfach Kinn größer machen, reicht nicht aus um einen Charakter zu erzeugen. Selbst die Hauptfiguren wie Prinzessin und der König wirken seltsam unentschlossen. An Mimik kommt extrem wenig rüber. Egal ob Bauer, König oder Prinzessin, überall wurde dasselbe Mimikprogramm rübergejuckelt. Da ist es Pixar sogar bei dem einäugigen Mike gelungen, mehr Charakter auszuarbeiten.
Man achte einmal auf die sehr hölzernen Gestiken insbesondere der Nebenfiguren. Man achte wie sich die Menschen beim Klatschen bewegen. Ich habe selten so etwas liebloses gesehen. Klatschen ist eben nicht mit ausgestreckten Armen vom Körper weg die zwei Hände aufeinander zu bewegen...
Und wo ich sofort Ekelherpes bekomme, ist die Verwendung von einschlägiger Rockmusik in solchen Filmen. Sie ist dort schlichtweg nicht zeitgemäß, nicht passend. Alleine das ist ein Grund weswegen ich mir nie auch nur eine Sekunde "Moulin Rouge" ansehen werde. Die Musik ist übrigens ein weiteres Indiz für die Lieblosigkeit, da dort teilweise bekannte Stücke in Coverversionen auftauchen, die dem Original nicht ein Jota hinzufügen, sondern nur mit moderneren Instrumenten gespielt werden.
Ich habe in letzter Zeit durchaus schlechte Filme auf PREMIERE gesehen, aber ich habe mich bei keinem derart geärgert wie Shrek. Dann lieber einen Jerry-Bruckheimer-Filmabend einlegen.
[19h13] Vor meinem knapp zweieinhalb Quadratmeter großem Balkon steht ein Laubbaum mir unbekannter Sorte. Der Baum hat sich inzwischen sämtlichen Laubes entledigt, bereitet sich aber bereits auf den Frühling vor, indem er erste Triebe andeutet.
Und im Frühjahr wird es dann soweit sein, dann findet sowas wie der stille Kampf der Bäume um die Vögel statt, auf dass sie sich im Baum niederlassen und vor sich hinzwitschern.
Aus irgendeinem Grund wird mein Baum seit zwei Jahren gemieden. Der Kampf wurde aber von mir aufgenommen. Meisenknödel am Balkongeländer und Fettfutter auf Teller auf den Balkonboden. Auch Tiere sind nur Menschen und damit korrupt wie Hulle.
Just dieser Tage bekomme ich Besuch von den marodierenden Amsel-, Spatzen und Meisenvolk. Die Meisen bleiben unter sich, kommen zu zweit oder zu dritt. Sie picken an den Ästen und nähern sich vorsichtig dem Balkon. Entweder krallen sie sich dann am Meisenknödel fest oder sie fliegen straight auf den Teller zu, nehmen ein Korn in den Schnabel und fliegen schnell wieder auf einen Zweig zurück.
Die Spatzen aber scheuen sich nicht im Verbund mit Amseln aufzutauchen. Die Amseln machen nichts anderes als sich auf Ästen niederzulegen und vor sich hinzudösen, während die Spatzen keck alles an Trieben abgrasen was die Zweige hergeben. Sie versuchen sich am Meisenknödel, den ich so im Balkongeländer aufgehängt habe, dass nur kleinere Vögel da herankommen. Die Spatzen krallen sich nicht am Knödel fest. Stattdessen versuchen sie per Zielflug eine punktgenaue Landung auf dem schmalen Stück Geländer neben dem Knödel hinzulegen. Am Teller auf dem Boden zeigen sie eine größere Ausdauer als die Meisen.
Egal ob Ameisen, Spatzen oder Meisen: sie kommen nie alleine und sie bleiben selten länger als eine halbe Stunde ehe sie wieder zu einem anderen Baum hinziehen.
Die geduckten Haltung heute, zeigt dass das Wetter nicht nach dem Gusto der Gefiederten ist. Obwohl es heute nachmittag kaum Niederschlag gegeben hat. Wenn man genau hinschaute konnte man ca. alle fünf Sekunden ein kleines Schneeflöckchen durch die Luft treiben sehen. Und dann fing Fußball an...
Und nach dem Fußball, es ist inzwischen dunkel geworden, war plötzlich draussen "alles" weiß. Von mir unbemerkt, hat sich ca. 3cm Schnee niedergelegt. Draussen ist es ungewohnt leise geworden, die lärmschluckende Wirkung von Schnee und der langsamer gewordene Verkehr. Was man vorallem hörte, war lautes Prasseln, denn Eisregen hat eingesetzt und legt sich auf dem Schnee. Von irgendwo hört man jemanden mit der Schaufel den Schnee von dem Bürgersteig wegschaben. Und ein Vater wagt sich mit seinen zwo, drei Kindern raus.
Irgendwie sind Weihnachten und Sylvester zu schnell vorüber gegangen.
[14h38] Interne Notiz für mich. Stichwörter: Mac OS X, Terminal, Apache, Virtual Hosts, Webserver.
1/ su meinAdminname
2/a/ NetInfo: Kopie in "machines" von "localhost" anfertigen, Eingabe des gewünschten Namen
2/b/ Apache-Conf-Files: NameVirtualHost entkommentieren
2/c/ Apache-Conf-Files: VirtualHost-Sektor schreiben: lokaler Pfad und Server-Name (siehe NetInfo)
Dat ganze kann auch in den einzelnen Apache-User-Files gemacht werden.
MacOSXHints
[13h28] Politics -- Ich fand die Aussage "Bush wird den Irak angreifen, weil er auf die Ölvorräte scharf ist" bislang von abgrundtiefer Naivität.
Die Analyse von Barnaby Mason auf BBC News belehrt mich eines besseren: "Iraq crisis reflects global US strategy"
Bemerkenswert diese Beobachtung: "The George Bush who before 11 September used to call for less military involvement abroad now sets no limit on such operations. Where is the exit strategy? -- as his Secretary of State, Colin Powell, used to say."
[12h22] Gestern fand sich zufällig eine kleine Perle im Fernsehen: ein Konzertmitschnitt mit James Brown von Anno 2000. James Brown wird alt (dieses Jahr soll er wohl 70 werden). Tanzbewegungen nur noch in homöopatisch Dosen, aber immer noch mit mehr Groove als die aktuelle Black Music Top Twenty. Und die anstrengenderen Gesangspartien, z.B. die Schreie, wurden auch den Backgroundsängerinnen und einem Sänger überlassen.
Aber großartig, großartig.
Danach habe ich mir eine DVD angesehen. Es konnte natürlich nur ein "Gegengift", ein Antidote zum Tag sein.
"Ça commence aujourd'hui", ein Film von Bertrand Tavernier von 1999.
Der bekannteste Film von Tavernier dürfte "D'Artagnans Tochter" sein. Tavernier ist aber in nahezu allen seinen Filmen die er seit 1974 dreht, ein schneidend scharfer Erzähler von Personen und Umgebungen, sei es französischer Afrika-Kolonien wie in "Coup de Torchon" oder auch der großstädtischen Polizei ("L.627").
"Ça commence aujourd'hui" (dt. ungefähr "Es fängt heute an") ist ein abgrundtief frustrierender Film über den Direktor eines Kindergarten in Nordfrankreich, dort wo einst der französische Kohlenpott war und jetzt über 30% Arbeitslosen und Zerfall sind.
Dem Streifen geht jeder filmische Effekt ab, er kommt fast als Dokumentarfilm daher. Und trotzdem ist der Film in der Handlung so kompakt dass man den Eindruck bekommt, dass Tavernier wirklich alles untergebracht hat, was es zu der Situation in solchen maroden Städten zu sagen gibt. Die Überforderung der Kindergärtner und Sozialarbeiter die in Verzweiflung, Aufgabe oder Ignoranz mündet. Je höher die Politiker, desto abstrakter die Wahrnehmung der Wirklichkeit und das Unverständnis. Wenn die Bemühungen um Reduzierung der Schulden bei der Stadt dazu führt dass Kinder aus dem Kindergarten rausgemissen werden weil die Eltern keine fünf Euro Gebühren zahlen können. Damit geht den Kindern nicht nur jede Möglichkeit zum Lernen flöten, sondern auch die einzige Mahlzeit des Tages. Abends gibt es dann nur noch in Milch aufgeweichten Zwieback.
Wenn Eltern nicht wissen wie sie mit ihren Kindern umgehen können, angefangen von der Tatsache dass sie ihnen die Namen von Figuren aus Fernsehserien geben. Wenn ein Kind nicht mehr zum Kindergarten kommt, weil die Eltern es nicht mehr schaffen rechtzeitig aufzustehen. Beide sind seit einem Jahr arbeitslos und schaffen es nicht mehr, sich aufzuraffen den Wecker für morgens zu stellen, weil: wozu?
Der Film gibt einen guten Eindruck wie komplex die verantwortlichen Strukturen sind, und das ist gleichzeitig die pessimistischste Aussage des Film, weil es gleichzeitig eine Aussage über die (Nicht-)Veränderbarkeit der Strukturen ist.
Unterm Strich bleibt wohl die Aussage von Tavernier: wenn die Strukturen versagen, kommt es umso stärker auf das Verhalten jedes Individuums an. Und das ist vielleicht ein weitaus sinnvolleres Motto für 2003 als das übliche "aufhören zu rauchen" oder "mehr Sport treiben".

 

Hier geht es zu den dogfood in der vierten Dezember-Woche....

<<= dogfood-Indexseite

 

Kai Logo