[11h21] Sollten die heutigen Einträge etwas rätselhaft wirken, so liegt es unter anderem auch daran, dass ich mich heute noch nicht konzentrieren konnte. Andauernd reisst mich irgendwas anderes raus, selten dass ich länger als zwei Minuten an irgendetwas sitzen kann. Das macht den Tag momentan zur Qual.
Ich merke dieser Tage wieder wie wichtig das Visuelle in unserem Leben ist. Eine Erkenntnis die mir als Illustrator nicht neu ist. Und trotzdem überrascht es mich, wie sehr mir etwas fehlt, wenn ich nur Audio habe.
Wenn ich Menschen in Bussen gegenübersitze, habe ich meistens kein Problem mir im Kopf irgendeine Geschichte aus den Fingern zu saugen. Ein sitzender Mensch in einem Bus strahlt eine Flut von Signalen aus. Das Gesicht, die Kleidung, die Sitzhaltung, die Gesten, die Mimik, Accessoires die getragen werden. Das alles ergibt sehr schnell ein umfassendes Bild des Menschen. Man kann sich hinsetzen und einen Lebenslauf aufschreiben. Die Falte zwischen den beiden Augen, die dunkel geränderten Augen, getönte Brillen, der geflochtene Bartzopf.
Niemand sagt dass das Bild das man von so einer Person entwickelt, korrekt ist. Aber darum geht es ja nicht. Schließlich trete ich ja nicht in einen persönlichen Kontakt. Es reicht wenn sie Schauspieler einer täglichen, dreiviertelstündigen Soap-Opera namens "Leben" sind.
Beim Telefon bricht das Ganze weg. Kein Bild. Keine Bewegung. Nur noch die Stimme. Eine Stimme die zu dem durch die Tonqualität, Sitzposition oder Krankheit verfälscht ist. Selbst wenn ich Bilder von der Person habe, es gelingt mir nicht die Person so zu fassen wie mit "reelen", bewegten visuellen Eindrücken.
Das Bild einer Person die man nur via Telefon kennt, bleibt völlig dunkel. Man agiert in den Gedanken mit einem Schatten. Die Photos sind nicht mehr als Standbilder, als ein kleiner, gestellter Ausschnitt, die kaum etwas mit der Person am Telefon zu tun haben scheint. Die Person am anderen Ende der Leitung bleibt diffus.
Dieses Bild der Person nimmt erst dann grobe Züge an, wenn man zuhört. Wenn man die Puzzleteile wahrnimmt, die man zugeworfen bekommt. Geschichten aus dem Alltag, Gewohnheiten, Marotten. Fast so wie sich Synapsen durch Gehirnnutzung ausbilden, bildet sich aus den vielen kleinen Teilen die man über die Person erfährt, ein immer feineres Netzwerk an Wissen über die Person. Man beginnt bestimmte Dinge zu ahnen, man errät die Klamotten die gerade getragen werden. Man saugt jedes noch so kleines Indiz auf, das hektische Saugen an der Zigarette, das Ticken der Schaltuhr im Hintergrund, alles unwesentliche Details, in der Hoffnung sich ein Bild von der Person machen zu können.
Aber es hilft nichts, der Ton alleine reicht nicht. Je dichter das Netzwerk aus Wissensteilen gewoben wird, desto "augen"fälliger die Abwesenheit von Gestik und Mimik. Es gelingt mir nicht, mir zum Zeitpunkt X die Person zu visualisieren. Ich weiß nicht wie sie sitzt, wie sie steht, was sie mit ihren Händen macht, wie sie das Gesicht verzieht. Ich kann diese Person nicht zeichnen. Es bleibt dunkel.
Die andere Person mag meine Stimme. Den Ton. Und es reicht eben doch.
[10h34] MacOS X -- Eine weitere prickelnde Episode aus meinem spannenden Leben. Warum auch immer, aber am Wochenende, just als ich ein Board ausprobieren wollte, hat es meine
Apache-Konfiguration zerlegt.
Kein Problem, denke ich, und dübel, diverse Anleitungen im Internet befolgend, ein aktuelles Apache und PHP drüber.
Weit gefehlt. Das PHP-Modul liess sich nicht einbinden. Bei jedem Start beschwerte sich Apache über das Format des PHP-Moduls. Letztendlich brachte Connie mich darauf doch mal die Anleitungen nochmal GENAU durchzulesen.
Siehe da, in der exzellenten Anleitung von Marc Liyanage bei
Entropy wurde ich fündig. Anscheinend benötigt MacOS X eine speziell angepasste Distribution des Apache-Servers. Ohne größere Anpassungen ist die normale Apache-Distri nicht zu verwenden.
Statt mich nun bzgl. der Anpassungen einen Wolf zu googlen, habe ich die OS X 10.2-Installations-CDs geholt und mit
Pacifist auf der ersten Installations-CD in den "packages" nachgeguckt. Unter "Essential.pkg" wurde ich dann fündig, lies Pacifist den ganzen "httpd"-Ordner sowie ein Ordner mit PHP-Daten direkt von CD auf die Festplatte kopieren. Voila, nu' ist wieder alles heile.
Die PKG-Packages sind eine Art komprimierte Archive. Mit Pacifist kann man durch diese Archive "browsen" und sich Dateien und Ordner extrahieren lassen. Dabei sind die Verzeichnisse in den Packages genauso angelegt wie auch die Verzeichnisstruktur auf der Festplatte, zumindest was das ganze UNIX-Gedöns angeht. Das erleichtert zum einen das Auffinden in den Packages und erleichtert zum anderen das Installieren, da die Dateien korrekt in die entsprechenden Stellen der Verzeichnisstruktur reinkopiert werden.