dogfood Juni 2003 [1]

Samstag, 07. Juni 2003

[22h31] Sport -- Ach wie schön. Fertig wie Hulle, aber irgendwelche Hormone pumpen nach. Jetzt, in der Halbzeitpause, gibt's Salat. Und das Fußball-Spiel wird plötzlich zum Thriller. Spanien spielt sich einen Wolf, wunderbaren Fußball, 40te Minute: erster Eckball für die Griechen, 43te: zweiter Schuß auf's Tor, Griechenland führt plötzlich 0:1.
[22h10] EinsZehn. Aber dafür platt, so unglaublich platt... Ich nehm' die Beine hoch und guck' im Fernsehen Spanien-Griechenland, ein bislang (25 Minuten) einseitiger aber nahrhafter Kick.

"Kerning ist leider gerade aus, aber wir hätten da günstig noch ein paar Ligaturen..."
[16h23] Radio -- Prototypisch für den Niedergang des Wortes in der deutschen Rundfunksendern, ist die Sportberichterstattung, z.B. die Liveübertragungen von Sportereignissen... Was gibt es denn noch an "must-hear"-Fußball-Reportern? Ich kenne nur einen: Manni Breukmann. Günter Koch ist eher der Einäugige unter den Blinden. Dass man den schon positiv herausstellen muss, sagt mehr über die anderen als über Koch aus.
Wer sich Deutschland - Schottland im Radio anhört, sitzt in der zweiten Reihe. Der Reporter schreit beim 1:0 von Bobic dreimal aus voller Kehle "Tor, Tor, Tor!", verfällt förmlich in Ekstase. Mann. Beim 1:0. Nach 25 Minuten. In einem Qualifikationsspiel. Gegen -äh- Schottland.
Dreimal "Tor" geschrien hat einst Herbert Zimmermann 1954. Beim 3:2 gegen den Favoriten Ungarn. Bei einem WM-Finale. Der Mann wusste wann es angebracht ist, aus sich heraus zu gehen. Der konnte noch kommentieren.
Pffft. Wenn der Stream von Radio Scottland nicht 30 Sekunden Verspätung gegenüber dem Fernsehbild hätte, ich wüsste was ich wählen würde...
[15h35] Mercedes schützt vor Geschmack nicht -- Unlängst gab es die Feststellung dass ich nur über dicke Leute oder junge Frauen schreiben würde, aber kaum über alten Leuten. Ersteres fällt schon alleine statistisch nicht schwer, da Untersuchungen ergeben haben, dass 47% aller Deutschen übergewichtig sind.
Im Bus sehe ich kaum alte Leute. Ich sitze mit dem Rücken zur Fahrtrichtung in den hinteren Sitzreihen, gemeinhin ein Teil des Busses in dem sich die alten Leute ohne Kotztüte nicht vorwagen, nicht zuletzt auch aus der Angst heraus, sich beim Anfahren/Abbremsen des Busses furchtbar aufs Maul zu legen und den für das Alter obligatorischen Oberschenkelhalsbruch zuzuziehen.
Noch besser natürlich wenn man im Laufe seines Berufslebens es geschafft seine Kröten u.a. in einen etwas dickeren Mercedes angelegt hat, Fortbewegungsmittel, Statussymbol und Schwanz-/Hirnersatz.
Der Akt des "Mercedes kaufen" ist aber erst mal nur ein Akt des Bezahlens und, anders als es die Werbung gemeinhin weismachen möchte, hebt eine Person nicht automatisch in den Zustand der Geschmacksicherheit. Den Respekt der Umwelt so ein Gefährt zu fahren, denn muss man sich weiterhin durch adäquates Verhalten verdienen.
In diesem Sinne ist das Auftreten des Herrn Seniors vom Haus gegenüber (Endlich! Eine Geschichte über einen reiferen Herrn! Möglicherweise sogar nicht übergewichtig!) mit Sakko und Shorts kontraproduktiv, um nicht zu sagen, mehrere zehntausend Euro an Imageverlust teuer.
Der Tagesschau-Effekt: man guckt aus dem Balkon, sieht den älteren Herrn aus dem Haus gegenüber tappern. trotz handgemessener 26,8°, im proppren, beigen Sakko. Okay, feinfein. Aber dann geht er um den weißen Mercedes herum und, oh je!!, der Blick fällt auf die grauen Shorts. Die Shorts, knapp knielang, geben den Blick frei auf herunter gerutschte helle Baumwollsocken und braune Lederschuhe. Zwischen Socken und Shorts, auf einer Länge von knapp dreissig Zentimeter, käseweißes, kaum behaartes Fleisch. Ein Unterschenkel ohne jeden Ansatz von Wade, aber dafür einem milden Schattenspiel rund um die dicken Adern die den Schenkel umgarnen.
Der Mann schleicht um das Auto zur Fahrertür, steigt ein und wartet auf seine Frau. Nach zwei Minuten steigt er aus und geht um das Auto zum Kofferaum. Starrt auf den Kofferraum, fängt an in einer Innentasche seiner Jacke herumzusuchen. Zieht ein silbernes Etui heraus, öffnet es, nimmt ein Zigarillo und zündet es sich an. Der ganze Vorgang, seit dem Aussteigen, dürfte nun schon knapp zwei Minuten dauern. Er geht wieder zur Fahrertür. Eine Minute später, als er dort ankommt, starrt er in den leeren Innenraum. Vermißt er seine Frau? Er geht wieder zum Kofferaum zurück, öffnet, Minuten später, den Deckel und kramt dort herum. Alles wirkt ziellos, wie ein Zeitvertreib um auf Mutti zu warten. Mutti kommt nicht, muss sich wahrscheinlich noch stundenlang von der Tochter verabschieden, oder ist noch unterwegs im Treppenhaus. Und mir wird ganz langweilig, ich gehe wieder rein...
[15h06] Software -- Microsoft hat unlängst von Connectix die Emulations- und Virtual-Server-Produkte gekauft, zu denen u.a. der Windows-Emulator "VirtualPC" für den Mac gehört. Es gab einst zwei andere Konkurrenzprodukte, Real PC und SoftWindows, die nun allesamt zu FWB gewandert sind, in Mac-Kreisen bislang für Festplatten-Tools bekannt. Die Jungs von AppleTurns machen nicht nur dadrauf aufmerksam, dass man bei FWB an einer OS X-Version von PowerWindows (Nachfolger von RealPC + SoftWindows) arbeitet. Sie verweisen auch auf einen Eintrag auf der Website von FWB, wonach eine (nicht näher präzisierte) Abmahnung von -- guess who -- Microsoft eingetrudelt ist und die Arbeiten an PowerWindows gebremst worden sind. Honi soit qui mal y pense.
[11h30] Unglaublich! Ich kann mich nicht entsinnen, mich jemals innerhalb einer Woche dreimal rasiert zu haben, geschweige denn nassrasiert.
[10h05] Jürgen W. M. aus M. -- Wunderbar ambivalenter in der Berliner Zeitung, um nicht zu sagen, bester Artikel, zu Möllemann und dem Meta-Möllemann von André Mielke: "Wie geht es den Hinterbliebenen?"
[09h52] Playing: Hole -- "Malibu"
[07h04] Software -- Wann ist ein Bug ein Bug? Ich bin gestern nicht ins Büro gegangen, sondern zuhause geblieben. Bei mir brannte der Schreibtisch, weswegen ich bereits um halb sechs aufgestanden bin und mir den 35-45minütigen Arbeitsweg geschenkt habe.
Zu den reelen Kosten einer Software müsste auch die Zeit gehören, die man sinnlos verpulvert. Wenn ich weder im Handbuch von Flash, noch im ASDG von Moock einen Hinweis finde, dass bei mc.swapDepths(depth) mit einem noch freien "depth" das MovieClip quasi-instanziiert wird und sich der Kontrolle der Authoringumgebung entzieht (ähnlich wie bei Directors "Puppet-Mode"), dann ist das kein Feature, sondern Bug, Punkt. Insbesondere wenn es keine straighte Möglichkeiten in ActionScript gibt, das MovieClip wieder unter Kontrolle der Timeline zu bringen (remember puppet ch, 0?). Bäng. Für Problemsuche, Recherche und Workaround-basteln mal knapp ein halber Tagessatz draufgegangen.
Bei Flash kommt übrigens noch ein anderer Witz hinzu. Die volle Macht der Software kann man unter normalen Umständen immer erst anderthalb Jahre nach Erscheinen der Software nutzen. Erst dann hat das neue Flash-Plug-In eine derartige Verbreitung gefunden, dass man es auch ohne ganz zwingende Gründe einsetzen kann. Ich werde nun i.d.R. nur noch Flash6-Projekte anbieten. Bin ich froh dass einiger ganz fieser Code-Ballast über Bord geworfen werden kann.
Umgekehrt gibt es dann und wann positive Überraschungen. Features die man übersehen hat. Zum Beispiel dass Flash Fireworks-PNGs verarbeiten kann. Okay, dass Flash PNGs importieren kann, war gestern für mich nicht die Sensation. Das aber z.B. alle Filter-Effekte editierbar bleiben, das hat mir gestern ungefähr eine Stunde Arbeit abgenommen. Das ist vermutlich auch ein schönes Problem der Interfacegestaltung, da der Befehl "Edit in Fireworks" nur in der Library-Palette bzw. per Rechtsklick auf ein Bitmap-Asset in der Library enthalten ist, aber z.B. nicht im Eigenschaftenfenster einer Bitmap.
[06h33] Software -- Fein, fein. Habe ich noch nicht gewusst und wäre ich auch nie drauf gekommen: der VideoLAN-Client, erhältlich für diverse Plattformen, u.a. MacOS X, ist in der Lage OggVorbis-Streams abzuspielen. Damit gibt es endlich eine Alternative zu Audion. Audion hat Probleme zumindest bei einem bestimmten LowQuality-Stream, schmiert ansonsten bei OggVorbis zirka alle zwei Stunden ab. Mal sehen wie sich VLC hält...

Freitag, 06. Juni 2003

[19h53] Gut möglich dass man mich heute abend tot aus der Wohnung schleifen wird, weil ich an Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben bin, da das hippe Golfer-Ehepaar schräg unter mir im drei Quadratmeter großen Vorgarten den Grill angeschmissen hat und sich anscheinend nicht entblödete den halben deutschen Vorrat an Grillanzündehilfsmittel in Einsatz zu bringen.
Ja, ja, ich weiß, ich könnte in einem unauffälligen Moment vom Balkon darüberschiffen, ob dass aber die Geruchsbelästigung kurzfristig mindert, wäre ich mir nicht sicher. Ich fürchte auch dass die Spuren ("follow the Spritzer") recht unverblümt auf meine Wenigkeit weisen würden.
Ich über also Toleranz und Demut, und mir ist sowieso nach ganz anderem zumute.

Mittwoch, 04. Juni 2003

[20h57] Wie heiß war es heute? So heiß: Stufe 2.
[20h44] Web -- Daniel Glazman von Netscape Paris hat Interessantes zur Einigung zwischen AOL/TW und Microsoft geschrieben.
Seine Kernthese: der Deal wurde von Time-Warner eingefädelt um AOL finanziell zu melken. Vielleicht auch um eine Ausgliederung von AOL vorzubereiten. Darüber hinaus vermutet er "en passant" dass auch Windows Tasman (Engine des IE5/Mac) als zukünftige Rendering Engine verwenden wird.
[10h34] Schön. Gestern mit einem Flash-Modul überraschend smooth und weit gekommen. Liess sich nahezu 1:1 aus meinem Gekritzel im Notizblock umsetzen. Heute muss nur noch Grafik drübergestülpt werden.
Hätte ich eigentlich bereits gestern fertigmachen können, aber ich war -äh- verhindert. Und heute morgen lasse ich erstmal DiskWarrior über den Bürorechner laufen, was dann auch schon legere sechzig Minuten dauert bis der Rechner wieder benutzbar ist.
Wetter: eher unangenehm. Weiterhin schwül und heiß, abwechselnd mit Nieselregen bzw. Schauer.
(Playin': Jazzanova "The One-tet" im DSL Remix)

Dienstag, 03. Juni 2003


Bah!
[12h23] Beurk -- Eigentlich. Eigentlich war der gestrige Tag okay. Ich habe von Viertel vor Neun bis Viertel vor Sieben, ohne Mittagspause, ausschließlich "pro-bono" gearbeitet. Unentgeltlich an einem Screendesign gebastelt und einer angehenden Selbständigen paar Fragen beantwortet. So weit, so gut, kein Problem.
Und doch kann ein kleiner Telefonanruf einem den Abend und den darauffolgenden Tag versauen. Sehr müde nach Hause gekommen, habe ich mir auf DVD "Days of being wild" angesehen (Kritik folgt) und wollte danach nichts weiter als mit einer Tasse Tee auf dem Schaukelstuhl draussen auf dem Balkon sitzen und den lauen Sommerabend geniessen.
Es kam jener besagter Anruf, kurz vor zehn. Eine Freundin deren Firmen-Website ich betreue. Jene Freundin die mir vor zwei Wochen ihren frisch umgeschulten Webdesigner-Sohn an den Hals geschickt hat, damit der sich die von mir die Infos ziehen kann, die ihm die vom Arbeitsamt bezahlten Schule nicht gegeben hat.
Ich war natürlich superfroh statt auf dem Schaukelstuhl zu sitzen, auch am Abend über Websites, Mac-Probleme und Internet-Provider schwatzen zu dürfen. Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres kam die Sprache auf einen neuen Domainnamen, zum dritten Mal musste ich meine Standardwarnung wg. Markenrechte et al. abgeben, zum dritten Mal die möglichen Konsequenzen schildern. Da war es dann wirklich so weit, dass ich alle meine Beherrschung aufbringen musste um nicht am Telefon loszubrüllen. Ich glaube ich werde nächste Woche in einem Gespräch dadrauf aufmerksam machen dass sich der Sohn ausgezeichnet dazu eignen würde, sich die Hörner an der Firmen-Websites abzustoßen.
Ich habe kein Problem mit dem "Pro-Bono"-Gedanken und Informationsteilung etcetera. Es gibt aber Phasen da reagiere ich extrem angepisst. Mister Allwissend ist nämlich nur deswegen so schlau, weil er diverse freien Minuten lesenderweise durchs Web surft, ohne Ende Informationen saugt und teure Bücher und Magazine kauft. Wenn Mister Allwissend aber das Gefühl hat, dass er nur als wandelndes Lexikon gebraucht wird, während andere bereits drei Stunden vor Feierabend anfangen im Büro mit ihren Eiern zu spielen... Wenn mit Mister Allwissend nur dann gesprochen/telefoniert wird, wenn gerade Bedarf an Änderungen an Webseiten oder Informationslücken auftauchen... Wenn man durchblicken läßt das Mister Allwissend eine Schraube locker hat, weil er wieder vor dem Rechner hängt, es aber Tage später wieder heißt "ich hätte da mal eine Frage"...
Es betrifft nicht jeden und alles. Ich schere nicht jeden über einen Kamm. Entscheidend ist das "Geben und Nehmen". Solange diese Gleichung aufgeht, und man mir etwas gibt, und sei es auch nur immaterieller Natur (vgl. Aretha Franklin "R.e.s.p.e.c.t"), ist es völlig okay.
Der gestrige Abend hat aber sämtliche bei mir dann und wann aufkeimende Pläne über ein Diskussionsforum wieder in Schutt und Asche gebombt. Es gibt zuviele Sauger draussen, zu wenig die Input geben. Ich habe kein Bock.
Wer weiß... Wenn es gestern abend weniger schwül gewesen wäre, oder ich eine andere DVD eingelegt hätte, oder das Telefonat nicht gewesen wäre, oder ich nicht heute morgen von der lauten Sperrmüllabfuhr draussen aufgewacht wäre... So haben sich aber gestern abend in meinem Kopf alle miesen Petitessen der letzten Tage zu einem großen Misthaufen aufaddiert und ich bin heute einfach nur "Beurk".

Montag, 02. Juni 2003

[07h34] -Gasp- Einunddreissig Grad?!

Sonntag, 01. Juni 2003

[22h24] WebDev -- Das Erstaunen ist nun groß dass Microsoft keine neuen Stand-alone Version des Internet Explorers veröffentlichen will. Sorry, aber this is old news die schon im Vorfelde der Beta-Tests zu IE6 die Runde machte. IE ist tot, lang lebe MSN hiess es damals. Schon vergessen? Siehe cNet: "IE's future uncertain with new Windows ". Bereits im Jänner 2001 andiskutiert...
[21h09] Web_Irak -- Salam Pax postet wieder regelmäßig aus Baghdad, durchaus interessanter Stuff. Der Guardian hat vor einigen Tagen einen längeren Artikel über "Pax" gefahren und wird "Pax" alle zwei Wochen eine Kolumne schreiben lassen.
[20h54] Ich mag Hamburg sehr gerne, ich gebe aber zu, dass es mitunter schwerfällt. Eine der Gründe weswegen man Hamburg hassen kann, ist die mediokre Medienszene die bei weitem nicht die Vielfalt der Hamburger Bevölkerung wiederspiegelt. Die Radiolandschaft zählt wohl mit zu den schlechtesten in ganz Deutschland, und nicht minder mies sieht es bei den Tageszeitungen aus. Es regiert der kleinste gemeinsame Nenner, es regiert die Kuscheligkeit des bürgerlichen Konsenses.
Dies wird immer wieder bei den Kampagnen deutlich, die Tageszeitungen anzetteln. Keine Zeitung steht für das mediale Mittelmaß wie das "Hamburger Abendblatt". Die aktuelle Kampagne ist der Beschuß von Plänen der Stadt einen Platz an der Reeperbahn, den Spielbudenplatz, mit "Kränen" von Jeff Koons zu gestalten. Ich kenne die Pläne nicht gut genug um über diese zu urteilen.
Das Abendblatt fährt aber die Kampagne zweigleisig, in dem nicht nur die Koons'sche Kräne abgeflakt werden, sondern gleichzeitig die aufgestellten "Hans-Hummel-Skulpturen" (der "Hummel-Hummel"-Wasserträger) über den grünen Klee gelobt werden und in drei Artikeln ausführlichst gewürdigt werden, z.B.: "Männer zum Anlehnen -- Die 100 gestalteten Hans-Hummel-Skulpturen wurden bereits am ersten Tag zum beliebtesten Fotomotiv "
Da verschlägt es mir dann doch die Sprache. Von den nebenstehenden Kitsch-Figuren wurden, unterschiedlich aber reichlich schlecht angemalt, also 100 Stück aufgestellt, und dass soll nun Kultur sein, Koons aber nicht?
Wenn es nach NDR und Springer-Verlag gehen würde, würde in Hamburg das kleine Karo regieren. Wie es Hamburg trotzdem geschafft hat, eine Kulturszene zu entwickeln die nicht so scheintot daherkommt wie es die Großmedien anscheinend gerne haben wollen, ist mir ein Rätsel.
[20h35] Es war wieder einer der Sonntag-Nachmittage die im Motodrom zu Billstedt mit ElvisKoyak verbracht wurden. Bestürzt stellten die beiden Formel-1-Experten fest, dass die Rennserie sich derzeit vom Spannungsgehalt wieder rapide der dem Vorjahr nähert. Wenn jetzt noch der Hungaroring käme, würden wir beide wahrscheinlich unsere PREMIERE-Decoder endgültig auf den Scheiterhaufen werfen.
Auf der Rückfahrt bin ich nicht mit der U3 durchgefahren, sondern Hauptbahnhof ausgestiegen um mir den neuen ZOB anzusehen.
Hamburgs ZOB
"Bus Port", Hamburgs neuer "Zentraler Omnibusbahnhof"
Für Nicht-Hamburger: der ZOB liegt auf der nordöstlichen Seite vom Hauptbahnhof und gammelte seit Jahrzehnten vor sich hin. Dort beginnt St.Georg, ein Stadtteil der einen Ruf als Hort des Elends besitzt. Drogen, Prostitution von Junkies ecetera pp. Letztendlich lebe ich aber nicht in dem Stadtteil und bin zu selten da, um mir ein Urteil anmaßen zu wollen ob die Probleme immer noch so heftig sind, wie vor 5-10 Jahren.
Der alte ZOB war ein 50er-Jahre-Bau. Der ZOB wird noch nicht mal so sehr für den ÖPNV sondern mehr für den Fernverkehr benützt. Buslinien nach Berlin, Skandinavien und diverse osteuropäische Länder.
Um St.Georg einen neuen Impuls zu geben, wurde bereits vor Jahren der Umbau des ZOBs beschlossen, der nun vor 1-2 Wochen beendet wurde.
Der erste Eindruck ist positiv. Die freie, geschwungene Dachkonstruktion ist sehr luftig und nicht unoriginell. Die Gebäude darunter etwas spannungslos. Ich bin gespannt wie sich die Einrichtungen im Laufe der Jahre bewähren. Die gläserne Eingangstür zu McDonalds ist bereits vollkommen zersplittert.
Fuhren im alten ZOB die Busse von "Bahnsteigen" ab, ähnelt der neue ZOB mehr einem Kopfbahnhof. Die Reisebusse fahren in sogenannten "Taschen" rein, links und rechts ein "Bahnsteig". Bei der Abfahrt muss der Bus rückwärts rausfahren. Zu Beginn der Tasche zeigt eine LED-Anzeigetafel Reisebüro und Zielrichtung, bzw. Ankunft.
Nur die Linienbusse, z.B. des ÖPNV besitzen eine klassische Haltestelle auf der Seite des Hauptbahnhofes, wo nun die neue Ausfahrt ist (und früher die Einfahrt des alten ZOBs war).
[08h53] Der Vollständighalber: EinsElf. Kleine Enttäuschung da ich mir sicher war in der zweiten Hälfte das Tempo angezogen und größere Schritte gemacht zu haben. Fast alles sprach dafür dass ich schneller war, inkl. Seitenstechen die sich wesentlich früher ankündigten (aber erfolgreich niedergerungen werden konnten). Abgesehen von der einen oder anderen dümmlichen Bemerkungen irgendwelcher Partygänger, ist aber die Alsterrunde um halb zwei nachts sehr zu empfehlen. Freie Bahn, frisches Wetter.
Die Party über mir war nicht ganz so verherrend wie die beiden letzten Male. Kein Karaoke, keine Tanzeinlagen auf dem Parkett. Dafür bin ich mit ganz anderen, süßen Geräuschen im Ohr supersanft eingeschlafen und habe noch nicht mal was davon mitgekriegt wann die Partylöwen von oben irgendwann heimgegangen sind.
[00h04] Knapp eine halbe Stunde nachdem die Musikanlage laut gestellt wurde, fängt das Gegröhle an. Das ist neuer Rekord. Bislang hat es immer Minimum zwei Stunden gedauert.
[00h00] Sorry, aber wie langweilig ist das bitte, haargenau die gleichen Musikstücke wie vor vier Monaten zu spielen? Haben die da oben "K-Tels fesche Tanzhits" und "QVC empfiehlt 'Partyabräumer 2002" gekauft?

 

Hier geht es zu den dogfood in der vierten Mai-Woche....

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