[23h49] Ich bin heute abend ziemlich neben der Patte gewesen. Irgendwann fielen mir auf der Party Lieder von
Spaceman 3 und
A.R.Kanes „
Baby Milk Snatcher“ ein. Als wäre ich in einem Raumanzug gewesen. Die Welt drang als dünner, indirekter Eindruck zu mir durch. Als würde die Welt an mir vorbeifliessen.
Folgerichtig wäre ich auf dem Rückweg fast plattgemacht worden. Ich ging auf die Kreuzung zu, sah den Querverkehr stoppen, sah, wie erwartet, den Gegenverkehr inklusive Abbieger starten. Nachdem die zwei, drei Autos weg waren, ging ich los, schließlich müsste jetzt der Verkehr in meinem Rücken gleich Grün bekommen... Dummerweise, ich war gerade mitten auf der Kreuzung, bekam der Querverkehr wieder Grün.
Abgesehen von 15 Minuten im Supermarkt, habe ich den ganzen Tag vor dem Rechner durchgeprügelt, im Kampf gegen Quicktime und Flash und war entsprechend platt, nicht willens irgendwas anstregendes zu machen. Nur reagieren wollen, nur aufnehmen wollen, nur gucken.
Hey, was kann man bei aus der Hand geschossenen 2 Sekunden Belichtungszeit erwartet
Also, reichlich platt fuhr ich zur Geburtstagsparty. Ich stieg Wintherhude aus dem Bus aus, lief die Straße hoch und an der letzten Ecke vor dem Haus, bemerke ich aus dem Augenwinkel einen riesigen Schmollmund. Ist das nicht? Ich schaue auf: die wunderbare und wundersüße Marie Bäumer, -- arghhh -- , auf einen dieser finstren „so groß ist meine Rosette“-Plakate von *-Online.
Ich kam ohne großen Appetit auf die Feier, hatte ich mich doch erst zwei Stunden vorher mit einen halben Liter Joghurt abgefüllt. Aber das antipasti-like Buffet von
Enzo war genau das richtige für mich: langsam in den Hunger hineinessen, ohne dass einem Backsteine im Magen liegen.
Ich bin verspätet gekommen, es waren aber bis dato vorallen reifere Herrschaften die den archetypischen ZEIT-Leser darstellen, gekommen. Erst nach und nach stiessen dann auch jüngere Menschen hinzu. Die Tür geht auf, zwei Frauen kommen rein. Die eine Frau kommt kommt in einem Mantel der von der Farbigkeit an Yoghurette und vom Schnitt an einen sexy Weihnachtsmann erinnert. Die Kapuze wird runtergeklappt und ich denke mir, die Welt ist „kackklein“. Es ist das erste Mal in meinem Leben, das mir dieses Wort „kack-klein“ einfällt, als sich Marie Bäumer aus ihrem rosa Mantel schält, den schwarz-goldenen Rock glattstreicht und ihre Haare hochsteckt.
Von da an wusste ich: der Abend hat seinen letzten Rest Bodenhaftung verloren. Das war einfach surreal.
you just unfold
it's just a tumble
with a little (caress), oh
A.R. Kane, „Baby Milk Snatcher“, aus „69“, 1988
Als kostenloses Update, und das immerhin knapp ein Jahr nach Erscheinen der letzten „Vollversion“.
Um einen aktuellen Vergleich zu ziehen: damit hat Barebones alleine für die 7er-Revision fünfmal mehr Updates herausgegeben als Macromedia in knapp zehn Jahren jemals für Flash produziert hat, und das obwohl BBEdit um einige Größenordnungen performanter und stabiler ist.