Samstag, 07. Februar 2004
[16h08] Politics -- Und was bei all dem Geseiere auf der
Münchner Sicherheitskonferenz auffällt: gerne sähe man eines konstatiert. Dass das UN-Embargo und die (Waffen-)Kontrolle durch UN-Inspektionen entgegen den Behauptungen aus den USA und GB, doch funktionierten. Und dass die UN-Waffeninspekteure zu allem Überfluß wohl auch noch die wichtigsten und besten Informationsquellen für westliche Geheimdienste waren.
[15h53] Politics -- Ich bin überrascht über die Eigendynamik die der US-amerikanische Präsidentschaftskandidaten-Wahlkampf bei den Demokraten erreicht hat. Wir gehen in die dritte Woche und der Favorit
Howard Dean pfeift aus dem letzten Loch. 40 Mio US$ seines irgendwo bei roundabout 50Mio US$-Budgets sind schon verbrannt, doch statt der erhofften schnellen Siege. hat er noch nicht einmal halb soviele Wahlmänner wie
John Kerry.
Nun verkündet er, dass er alles auf die Karte Wisconsin setzt. Sollte er am 17ten Februar nicht gewinnen, will er sich aus dem Rennen verabschieden. Entsprechend will er Geld reinpumpen.
Damit könnte er seine Strategie für die heutige Primary in Washington ändern, die er eigentlich auch für sich entscheiden wollte. Sollte es allerdings um das Budget genauso bestellt sein, wie nun getuschelt wird, hat er schlichtweg nicht mehr das Geld um die bis dahin anstehenden sechs Primaries zu gewinnen. So oder so: wenn es nicht einen Überraschungssieg gibt, oder Edwards Kerry überraschend Wahlmänner wegnimmt, sieht es bereits jetzt für Dean hoffnungslos aus.
Interessanter Seiteneffekt, der sich auch so in der gesamten Berichterstattung wiederspiegelt: Politik mutiert zum Sport. Statt von Visionen und Inhalten, wird über Taktiken, Statistiken und Etats gesprochen.
[09h59] Bäckereien, Testpaket: zwei Croissants, eine Mohnschnecke
Holstenbäckerei, Susannenstraße 2,35EUR
Back-Shop Alaaf, Schulterblatt 2,55EUR. Mutanten-Croissants, garantiert aufgebacken, kaum warm, schmecken aber recht gut.
Schanzenbäckerei, Schulterblatt 2,44EUR. Belanglose Croissants, aber reichhaltige Auswahl an „kleinen Stückchen“
[09h49] Die Tage sind derzeit eh merkwürdig. Früher hatte ich einen recht geregelten Tagesablauf. Ich wusste was ich wann machen würde. Und wenn ich es nicht tat, wenn ich aus der Regelmäßigkeit ausbrach oder bewusst nichts plannte, dann war es eben das: bewusst. Bewusstes Ausbrechen. Die Ausnahme. „Mal was anderes“. Als ich im Sommer mich spontan abends in die S-Bahn gepackt habe und an die Elbe oder in den Sachsenwald gefahren bin.
Und derzeit verhält es sich ganz genau umgekehrt. Mit einzigartigen Projekten befasst, mit einem Umzug, mit darniederliegender Computer-Hardware. Kurz vor Verlasen der nicht-meiniger Wohnung sich mit der Frage zu beschäftigen ob man nun besser die S31, S11, 115 oder doch den 20er nimmt? Oder zu Fuß geht? Letzteres macht irgendwie 27 Minuten aus, ersteres irgendwas um 20 Minuten. Wenn ich also Altona zu lange warten muss, kommt per pedes besser.
Am Samstag fährt die S31 auf 00, 10 etc..., die S11 gar nicht, der 20er auf 06, 16..., der 115er gar nur alle 15-20Minuten. Und Mo-Fr. auch nochmal ganz anders.
Ich erwische die gerade bereitgestellte S31, fahre zwei Stationen und laufe durch die um halb neun noch völlig leere Schanze, während der Regen leicht plätschert. Und irgendwie geniesse ich das Gefühl. Nicht nur, aber auch das Gefühl mit dem neuen Büro wg. seiner 24/24, 7/7-Erreichbarkeit,, ein Stückchen mehr Selbständigkeit gewonnen zu haben.
[09h39] MacOS X -- Kann mir jemand sagen warum Apple die „
Andale Mono“, meine bevorzugte „
fixed-width“-Schrift aus den Systemschriften wieder rausgeschmissen hat?
BTW: Hat jemand irgendeinen ganz heißen Tipp für Fixed-Width-Schriften auf dem Mac? Außer Monaco? Verschont mich mit „Courier“!
[09h24] Es ist ein kurioses Gefühl an einem Samstag wieder im Büro zu sitzen. Das habe ich mir, mehr oder weniger, seit anderthalb Jahren nicht mehr gegeben. Ich hatte keinen Schlüssel für die Werbeagentur. Ich hätte einen bekommen können, habe mich aber nie drum gekümmert. Das Gehässel mit der Alarmanlage (inkl. dem Produzieren von kostenpflichtigen Fehlalarmen) ist mein Ding nicht. Und es bestand keine Notwendigkeit, da ich nahezu ebenso gut auch von zuhause aus arbeiten konnte. Und es war ein angenehmer Umstand.
Nach einem Scheiß-Tag wie gestern, tat ich aber dann doch gut daran nun mal wieder Samstags ins Büro zu gehen.
Ich habe gestern nicht einen Schlag Produktives tun können. Das PowerBook ist ohne externe Tastatur derzeit kaum bedienbar, auf dem Schreibtischrechner musste ich eine Software installieren, zu deren Zwecke ich vorher die Kiste auf Mac OS X 10.3/Panther upgraden musste. Mangels Festplattenplatz konnte ich nur das „wackelige“ Update machen (also kein „clean install“ oder „archive install“) und prompt lauerte in irgendeinem Zusatzprogramm eine Unverträglichkeit.
Nach einigen Gefummel, wurde es Zeit für den „Befreiungsschlag“, der „großen Lösung“: Schnell in die Stadt gefahren, Festplatte gekauft, von zuhause das alte OS X geholt, Festplatte eingebaut (Vom Runterfahren bis zum Hochfahren und Initialisieren der Platte: 9 Minuten), erst Jaguar installiert und dann Panther drüber.
Da ich nur die kleine, kaum benutzte Platte ausgebaut habe (die Originalplatte des Rechners, 10 GB, Harharhar!), konnte ich Programme, Voreinstellungen und Dateien, wo nötig, direkt von der anderen Platte runterziehen, oder via Netzwerk vom PowerBook runtergreifen.
Am frühen Abend war soweit alles klar, wenn dann nicht noch einige Unpäßlichkeiten des Internets gewesen wären, die mich endgültig das Handtuch haben schmeißen lassen.
Und so kommt es, dass ich gestern fast den ganzen „
Economist“ durchgelesen habe, aber keinen Job abgearbeitet habe.
Na ja, heute morgen läuft alles einigermaßen. Wobei die Hauptprobleme, die evtl. auch bereits den ersten Anlauf haben scheitern lassen, evtl. in iChat zu suchen sind. Hat mir heute morgen die Kiste bereits einmal zerbröselt: beim Starten von iChat, hängen sich Teile des Finders auf. Fenster lassen sich anwählen, verschieben, Kopiervorgänge werden aber nicht mehr durchgeführt, Programme nicht mehr gestartet, bestimte Menüpunkte (Apfel-Menü) lassen sich nicht mehr anwählen.