dogfood Juni 2004 [1]

Samstag, 05. Juni 2004

[18h17] Wenn ich denn dann mal brechen darf!? Und ich bin gerade 47Tage jenseits der Garantie!
[14h20] Die Samstags Sieben

Deine schönstes Kindheitserinnerung?

Auf den Birnenbäumen im Garten klettern. Quer auf durch die ganze Wohnung auf dem Boden Papierblätter mit Tesa zusammengeklebt, Straßen drauf gezeichnet und Auto fahren lassen. Eine Nacht im Hafen von Tunis. Die Nachmittage hinten, an der Tarpenbek und der Kollau (zwei kleine Bäche, fünf Fußminuten von der Wohnung gewesen, jetzt sind es auch nur 25 Fußminuten...). Der Eismann von Warnke, auf der anderen Seite des Gartenzaunes, wenn er immer Brucheis schenkte. Zelten im Garten, Zelten in der Schule, Zelten an der Ostsee, Zelten an der Elbe. Räuber & Gendarm spielen. Bücher (3 Fragezeichen, Jim Knopf, Burg Schreckenstein, Andersens Märchen, Zillionen anderer Märchen aus aller Herren Länder, griechische Mythologie, „Was ist Was?“). Comics (Zack, französischen Kram wie Pif, Tintin (das Heft), Spirou (das Heft) und die ganzen Alben). Dxing (Kurzwellenradio-Hören).

Deine schlimmste Kindheitserinnerung?

Scheidung der Eltern. Auftritt beim Schülertheater in der vierten Klasse. Gesamte Unterstufe Gymnasium.

Könntest Du, würdest Du Deinen Berufswunsch aus Kindertagen versuchen?

Ich würde es gerne. Astronaut, Physiker, Forscher. In der vierten Klasse hätte man mich um drei Uhr nachts aus dem Schlaf reißen können und ich hätte alle Kennzahlen der neun Planeten des Sonnensystems aufsagen können (damals ging man noch von 9 Planeten aus, nix mit Transpluto und ähnlichen Schnickschnack)

Du hast einen Wunsch frei: Was aus Deiner Kindheit würdest Du Dir in Deinem heutigen Leben wünschen?

Sinnfreie Tagesabläufe ohne an die nächsten Tage, Wochen oder Jahre denken zu müssen. Die Unschuld. Wenn ein Kind etwas tut, wird es anders angesehen, als wenn es von einem voller Kalkül steckenden Erwachsenen kommt.

Bist Du kein Kind mehr und wärst gern noch einmal eins, oder hast Du nie aufgehört eins zu sein?

Den Zwitterzustand „Leben wie ein Erwachsener, aber Kind bleiben“ gibt es nicht, es sei denn, man hängt sowas an den Kauf einer Modelleisenbahn fest.

Was kannst Du für Dich von Kindern lernen?

Nichts. Warum man so geworden ist, hat seine Gründe. Kinder haben andere Bedingungen. Wenn sie einmal zu spontan gewesen sind, haben sie sich ein bißchen Nasenbluten eingefangen. Wenn ein Erwachsener zu spontan gewesen ist, hat er seinen Arbeitsplatz verloren, ein Kind an der Backe oder sein Auto zu Schritt gefahren.

Zurück: Du bist 10 Jahre und kannst Dir ein Spielzeug aussuchen. Was wird es?

Modelleisenbahn. Wobei ich definitiv mir ein anderes Streckenlayout aussuchen würde. Und nur E-Loks oder Diesel! Nix von diesen altmodischen Dampfloks!

Donnerstag, 03. Juni 2004

[22h00] Medien -- Haben sie bei der HAM -- Hamburger Anstalt für Medien -- sich das Hirn total leergesoffen? Es ist kein halbes Jahr her, da zog die HAM und ihr Chef Lothar Jene eine Dolchstoßlegende aus dem Hut, dass der CDU-Senat mit bestimmten Veränderungen in den Zulassungsbedingungen (z.B. Wortanteil bei Privatradios) oder dem Tod des Offenen Kanals Hamburg für eine Verflachung der Hamburger Medienlandschaft sorgen würde.
Nur um die letzten zwei Änderungen in der Belegung des Hamburger Kabelnetzes mal zu erwähnen: die Sendezeiten des Öffentlich-Rechtlichen TV5 wurden inzwischen atomisiert zugunsten eines Ausbau der Sendefläche von Tele5, der uns mit Highlights wie CallIn-Sendungen zu Big Brother und Reise-Teleshopping beglückt.
Und mit 1.6. in Kraft getreten, und mich gerade am Rande des Herzkaspers bringend: der Nachfolger des „Offenen Kanals“ TIDE, nicht minder dilettierend, aber darüberhinaus mit sich wiederholendem Füllmaterial wie Musikvideos ausgestattet, hat inzwischen vollends die PrimeTime besetzt. Wo bislang zumindest ab 22 Uhr der Nachrichtensender BBC World einsetzte, muss man nun zwei Stunden „Hamburgs neuen Bürger- und Ausbildungskanal“ erdulden.
Direktor ist immer noch „Dolchstoß“ Jene, der es auch schaffte einst die Einspeisung von MTV Pop und VivaPlus mit der Schaffung von Arbeitsplätzen in Hamburg zu verteidigen, so dass es, wider der Verflachung der Medienlandschaft, derzeit im Hamburger Kabelnetz 71h Musikfernsehen pro Tag gibt.

Mittwoch, 02. Juni 2004

[09h46] Bah. Zu Hause geblieben, weil Fieber, nicht geschlafen, müde, Lust nach Dösen. Und doch vorm Rechner sitzen.

Dienstag, 01. Juni 2004

[14h44] Große Worte gelassen ausgesprochen. Robert Scoble über einen Artikel von Nigel McFarlane bzgl. Microsoft und Web Standards:
Personally, though, Nigel, you totally missed the boat. Syndication is where the action is. That's what's going to take lowest-common-denominator-platforms (er, the Web) ahead in huge leaps (no matter what platform you like). You should see the traffic graphs for RSS. Doubling every month.
Scobleizer