dogfood August 2004 [2]

Mittwoch, 11. August 2004

[14h26] Games
When things go bad, they go bad very quickly. The shit hits the fan, the lights go out, and suddenly the people who used to work in the outpost have turned into shambling zombies.
And it goes downhill from there.
Von mir lang erwartet: erste ungetürkte Feedbacks zu Doom 3. FM4, Ars Technica.
Hier meine Empfehlung: besuche einen Freund, der einen nagelneuen PC und eine Surround-Anlage besitzt sowie das Spiel installiert hat. Warte auf Sonnenuntergang. Dreh das Licht ab.
Und dann?
Eine virtuelle Geisterbahnfahrt. Ein interaktiver Horrorfilm aus der Egoperspektive, der dich eher an HR Gigers "Alien" erinnert, als an ein Ballerspiel.
Das Hauptthema des Spiels: Angst
The lights are almost always either completely out or flickering, forcing you to rely on your flashlight. The catch? When you have your flashlight out you can't use a weapon. So to fire at an enemy you have to put your light away, which quickly becomes interesting when you begin to fire half blindly at the small lights in the darkness, with the zombies illuminated only by the quick burst from your pistol. The lights that move in the darkness are eyes, and when you open a door to utter darkness and find around ten small shards of orange light turn in your direction you will know fear. Crawling, creeping fear.
[13h24] Gestern abend im Spontanexperiment versucht Karamel zu machen: Zuckerwasser mit Milch vesetzen (ich hatte keine Sahne in da house) und in Pfanne vor sich hinbraten lassen. man darf sich von all dem sprutzeln und blubbern nicht täuschen lassen: wenn beim kippen der Pfanne eine zähe karamelfarbene Masse unter dem „Schaum“ hervorkriecht, kann das Zeug raus. Wie auch immer...
Selbst auf einen gefetten Teller gekippt, ist das Zeug unglaublich. Entweder ist ist knochenhart und scheint mit dem Teller eins geworden zu sein, oder es ist noch knetbar und klebt aber so-was-von-haste-noch-nicht-gesehen.
Übrigens scheint das Ende der Beziehung mit meiner Freundin gekommen zu sein: sie weigert sich, die von mir handgerollten und mit zahlreichen Fingerabdrücken versehenen Karamelbrocken zu probieren. Wenn sie sich demnächst weigert mit mir das Hinspiel der dritten Runde der Qualifikation für die UICup-Qualifikation der Championsleague Hansa Rostock gegen Rote Lok Schmugufiwostov auf PREMIERE SPORT 4 anzusehen, isses eh aus. Irgendwann muss ich ja die Notbremse ziehen.
[11h04] Schade, was Derek Sivers da andeutungsweise in einem O'Reilly-Weblog verfasst „Say NO by default“, hätte ein richtig schöner Artikel werden können. Stattdessen geht es etwas kunterbunt hin und her.
Ich verlinke den Artikel trotzdem, weil er ein Zitat von Steve Jobs wieder aufgreift, den dieser anläßlich der Vorstellung des iTunes Musicstores vor der Plattenwirtschaft getätigt hat. Am Ende der Präsentation meldeten sich zahlreiche Personen, ob man dieses oder jenes Feature noch in iTunes einbauen könne. Jobs:
Wait wait - put your hands down. Listen: I know you have a thousand ideas for all the cool features iTunes *could* have. So do we. But we don't want a thousand features. That would be ugly. Innovation is not about saying yes to everything. It's about saying NO to all but the most crucial features.
Heute morgen das Zitat als Argumentation bei einem Kunden verbraten, weil „Say NO by default“
[10h56] Geek -- Der Herr Lumma, Pfiffigkeit von hier bis nach Groß-Borstel, hat einen sehr schönen Link aufgetan, mit sehr schönen „Themes“ für diverse Handys. Für Freunde von gepflegten Betriebssystemen: ZwahlenDesign.

Dienstag, 10. August 2004

[09h33] Software -- Es wird wieder Zeit mal DEVONthink zu lobpreisen. Ich benütze das Programm als Notizbuch um mir URLs, Tipps und Tricks oder auch diverse Dinge für Jobs zu notieren, z.B. Inhalte von Meetings aufzuschreiben u.ä..
Gerade bei einigen lang andauernden Projekte die ich nun habe, wo mitunter wochenlang nichts passiert und es dann wieder losgeht, ist es sehr hilfreich gewesen, ein Ding zu besitzen, wo man seine Notizen wieder nachschlagen konnte. Vor allem: wenn man nicht genau weiß, wo man nachschlagen muss, rettet einem die mächtigen Suchfunktionen.
Von anderen Leuten habe ich gehört, dass sie sich die Eigenschaft von DEVONthink zu Nutze machen, diverse Dateiformate verarbeiten zu können und DEVONthink als „Bildbrowser“ benützen.
Auch wenn die Weiterentwicklung massiv hinter dem Zeitplan hinterherhinkt, die Investition hat sich für mich gelohnt.
Wo wir aber schon bei Devon Technologies sind, wiederhole ich einen anderen Tipp den ich schon vor Unzeiten gebracht habe.
Es gibt dort als Freeware zwei Goodies die in MacOS X als „Services“ / „Dienste“ eingebunden werden können: „WordService“ und „CalcService
[09h13] Ich war gestern wieder beim Kunden draussen. Draussen, wo die U-Bahn nur eingleisig fährt.
Es gibt immer wieder das Erstaunen „Was? Sie haben kein Auto?“ oder „Mein Gott, sind Sie nicht Stunden unterwegs?“. Je nachdem welchen Weg ich nehme: 75 bis 90 Minuten, davon 25 bis 35 Minuten zu Fuss. Das Putzige: die Fahrpläne liegen so günstig, dass ich zu Terminen auf die volle Stunde exakt auf die Minute an der Türschwelle des Kunden bin. Eine Pünktlichkeit von der Autofahrer träumen können.
Ich nehme auf dem Rückweg immer eine etwas andere Strecke. Abwechslung tut not und die andere Strecke ist grüner und somit nach einem Meeting erholsamer und gibt den nötigen Auslauf für die Beine. Und der Weg versorgte mich gestern mit meinem Mittagessen im Form von zahlreichen Brombeer-Büschen.
Gegen zwei bin ich wieder im Büro gewesen, aber die Hitze war gestern tödlich. Ich war hundemüde, konnte mich zu nichts wirklich aufraffen. Es dauerte eine Stunde bis ich dem trüben dahinvegetieren ein Ende setzte und nach Hause gegangen bin, um eine Stunde Siesta zu machen und dann von zu Hause aus weiter zu machen. Wahrscheinlich werde ich heute gegen frühen Nachmittag ähnlich die Notbremse ziehen und wieder gen Heimat ziehen, dort wo ich wenigstens Durchzug machen kann.

Montag, 09. August 2004

[15h00] Der BBC Worldservice bringt derzeit ein erschütterndes Feature in der Reihe „Assignment“ (noch einige Tage als REAL-Stream zu hören): „India's Dowry System“. Es ist unfassbar.
„Dowry“ heißt Mitgift. In Indien ist es üblich, dass die Familie der Braut eine Mitgift beisteuert. Sollte die Braut aber im Laufe der Ehe keine Söhne sondern Töchter gebären, verlangt der Bräutigam häufig Nachschlag in der Größenordnung von mehreren tausend US$. Sollte die Familie der Braut nicht zahlen, wird die Braut schlicht und ergreifend mit Benzin übergossen und angezündet.
Die BBC-Reporterin wollte anfangs die Dimension des Problems nicht glauben, bis sie sich ins zentrale Krankenhaus von Bangalore (4,5Mio Einwohner) aufmachte und ihr erklärt wurde, dass täglich 3-4 Frauen mit schweren Verbrennungen eingeliefert werden, selten weniger als 50% Verbrennungen. Die BBC-Reporterin ist mit dem Mikro dabei, als solche Frauen eingeliefert werden, Frauen denen die Haut in Streifen von den Knochen fällt und Stunden später verenden.
Das Problem ist so grassierend geworden, dass sich eine Schattenwirtschaft rund um die verbotene Foeten-Früherkennung und Abtreibung gebildet hat. Es werden massiv mehr Jungs als Mädchen geboren. In Bangalore kommen auf 100 Jungs 85 Mädchen, mit entsprechenden Konsequenzen für die ganze Gesellschaft.
Ein älterer Bericht auf der BBC-Website berichtet von einer Anti-Mitgift-Demo.