dogfood August 2004 [3]

Freitag, 20. August 2004

[14h00] Eigentlich kommt mein Tag der Rache bereits jetzt. Gestern versuchten wir uns an den legendären gespielten Witz von Didi Hallervorden, dieses Kleinod das die deutsche Humorlandschaft in den Siebzigern beherrschte und sich jedem Kind damals einbrannte (man erinnere sich an die Wollmütze von Hallervorden!).
Ich: „PalimPalim...“ -- Sie: „Guten Tag, ich hätte gerne eine Tüte Pommes und ... äh ... wie ging es weiter?
Bereits mit dem ersten Satz die Pointe versaut. Ich sie bettelte mich an, die Geschichte nicht im Blog zu bringen, aber ganz der investigative Berichterstatter der ich bin...
Nein, nein, nicht dass nun falsch geschlußfolgert wird und sie nicht für voll genommen wird. Wäre sie nicht klasse, hätte ich mich nicht in sie verknallt.
[13h44] Die Karamell-Geschichte wühlt immer noch die treue Lesergemeinde auf. Andreas S. aus Cal. schlägt vor, die Sahne erst nach dem Runternehmen der Pfanne vom Herd einzurühren. Und Frauen die das nicht zu schätzen wüssten, wären „definitiv unwürdig“.
F. aus H. fragt ihre und meine Freundin, ob sie denn nichts davon probiert hätte, und dass sie überhaupt die Abscheu und den Ekel gegen meine handgeformten und mit viel Liebe gemachten Karamel... äh... „Rollen“ nicht verstehen könnte. „Richtig“, sage ich und füge ein „Wohlauf, holde Maid aus H.“ an.
Zur Verteidigung meiner Lebensabschnittsgefährtin muss gesagt sein, dass sie versucht hat, einen dieser individuell geformten Karamell-Happen zu essen. Aber die Elastizität des einen Tag alten Karamells wurde über- und die Grobmotorik der Hand unterschätzt: das Karamell-Bonbon ist in hunderte von Stücken zersprungen, noch Tage später fand ich unterm Bett ein größeres Stück und klebten kleine Teilchen auf meine bare Fußsohle. Mit dem Fund eines größeren Brockens vor der dBox, sollten seit Anfang der Woche die Aufräumungsarbeiten ihren Schlußpunkt erreicht haben.
Meine Freundin naschte von den mikroben-artigen Bruchteilen die noch am Daumen klebten, um ein, wie ich finde, vorschnelles und nicht wahrhaftes Urteil zu fällen: „Das schmeckt ja wie verbranntes Zuckerwasser!
Tat es nicht. Aber die Saat für den Tag der Rache ist gesät. Ich warte auf den Augenblick an dem ein Becher Sahne meinen Weg kreuzt. Und dann schlägt wieder die Stunde der kleinen, handgeformeten und mit Fingerabrucken übersäten Karamell-Delikatessen.

Donnerstag, 19. August 2004

[15h51] Es ist -- offensichtlich -- 15Uhr51 und ich musste mich noch nicht übergeben.
Ich hatte also recht, als ich gestern abend meine Skrupel über Bord warf und die zwei Scheiben gekochten Schinken mit den kleinen weißen Punkten und der bei bestimmten Lichteinfallswinkel, etwas hellen Flecken, in den Nudeltopf warf.
Das nenne ich Entdeckermut. Aus meinem Holz werden Medizin-Nobelpreisträger geschnitzt! (Ich sage nur Penicillin).
[10h07] Schwätzers kills the webstars -- das mit dem Verlinken ist mitunter ein zweischneidiges Schwert. Die Information wird weitergetragen und verbreitet sich.
Menschen sind anscheinend nicht in der Lage Informationen selektiv weiterzuverbreiten. Ergo bekommen Leute Informationen, die sie nicht bekommen sollen.
Blogs sind mitunter nicht dazu da, alles in die Welt hinauszublasen, was man an Wissen hat. Bestimmte Audio-Streams oder Download-Möglichkeiten von Radio-Mixen behalte ich für mich. Die entsprechenden Server werden von Privatpersonen geführt, ein zu hoher Zuspruch würde die Hostingkosten für diese Leute vergrößern.
Kaum das bugmenot.com seine Runde durch die Blogosphäre machte, ist das Ding wieder unten, möglicherweise von Anwälten von Zeitungsverlagen zu Fall gebracht (via BoingBoing). Dafür: danke.

Mittwoch, 18. August 2004

[14h37] WebDev -- Muss ja einem gesagt werden, dass „Benchmark“ nicht zu den per Default installierten PEAR-Modulen gehört.
[12h08] Gestern mittag die Unterlagen im Büro vergessen, heute morgen das Powerbook-Netzteil vergessen und daher wieder zurück vor dem heimatlichen Olympia-Fernseher Arbeitstisch.

Dienstag, 17. August 2004

[15h05] Web -- Ich habe im BLOGS!-Blog schon darüber geschrieben: „Plazes“. Presseerklärungsdeutsch wäre wahrscheinlich: „eine Novität am Social-Network-Firmament“ oder so. Plazes ist wirklich ein etwas anderer Schnack, da neben User auch Orte im Mittelpunkt des Interesses stehen.
Ich bin im Laufe der letzten Stunde etwas angefixter gegenüber Plazes geworden (mal sehen wie lange der Neuigkeits-Effekt bei mir anhält). Größter Unterschied zu Orkut, Friendster und Konsorten: die Homepage ist dynamisch. Es kommen Orte hinzu, im Minutenabstand werden die online befindlichen User aktualisiert, Messages von Usern angezeigt u.ä. Nicht ganz so aufdringlich und schnell wie „Instant Messaging“ oder „Chat“ und daher etwas ruhiger, mehr eine Tagesbegleitung. Aber nicht so scheintot und 08/15 wie Orkut.
[15h01] Trottel. Heute mittag wundere ich mich die ganze Zeit, warum meine Tasche so leicht ist. Jetzt weiß ich es: Bürounterlagen vergessen. Der Plan hier zu Hause weiterzuarbeiten geht daher nicht 100%ig auf...
Wenn eine Frau dir was sagt, womit du nicht einverstanden bist, dann warte zwei Minuten und sie widerspricht sich von alleine.“ Heute gelernte Lektion: gilt auch für Kunden.

Montag, 16. August 2004

[14h18] Status -- Im Mund: derzeit auf dem Kaubonbon-Trip. Nicht Maoam, zu hart. Heute beim Nachschub-Besorgen entdeckt: „Kracher“ von Maoam. Künstlich schmeckende Kaubonbons mit Mildem Brausepulver umhüllt. Mal was anderes.
Musik: Keine. Content: Wenig. Alles im Zeichen Olympias, also an anderer Stelle zu finden. Stolz des Tages: Internet Explorer 5 auf NT-Partition installiert. Nach dem Aufrüsten des IE5 auf IE5.5 auf einer anderen NT-Partition, hatte ich keinen IE5 mehr. Nur noch eine NT-Partition mit IE4. Die ließ sich aber nicht so ohne Weiteres auf IE5 bringen. Bei Microsoft war kein Installer mehr zu finden, die Installer bei browsers.evolt.org funktionierten nicht und mein Bürokollege flanscht sich zwar all möglich Soft- und Hardware an seine PC-Möhre, nur einen IE5-Installer hatte er solo nicht rumfliegen. Was für ein Glück das ich noch einige Zeitschriften-CDs von 1999 und 2000 habe...
Goldenes Herz des Monats: The return of the Meisen. Mein Baum wird seit den heißen Tagen ab Spät-Vormittags von Meisen besucht. Es scheint mir ein Trio zu sein, für die ich inzwischen Körner und eine Schale mit Wasser zum Trinken auf dem Balkon gestellt habe.
Eine der Meisen hat ein lahmes linkes Bein, ist also de-facto einbeinig und sieht auch im Gesicht etwas zerschreddert aus. Meine Freundin nennt ihn inzwischen „Tiny Tim“. Seit Samstag badet Tiny Tim in der Schale und gestern machte es ihm eine Amsel nach.
Am Samstag legte ein Rotkelchen eine Kolibri-Einlage ein, als es im Flug stehenblieb um ein von einem Ast herunterbaumelndes Insekt aus der Luft zu schnappen.
Morgen berichte ich von den Gnus die im Vorgarten umherspringen und von den Großwildjägern die aus den Hubschraubern auf die umherstreunenden Tiger schießen.