dogfood August 2004 [4]

Dienstag, 31. August 2004

[15h22] Die meisten im Schanzenviertel sollten es gemerkt haben, als ich gestern nachmittag, 15h20, das Büro verließ. Zeitgleich setzte ein massiver Regenschauer ein, 5,8 auf der nach oben offenen Sintflut-Skala.
Ich kam durchaus nass in die U-Bahn und fuhr mit der U3 Richtung Innenstadt, vorbei am Hafen. Die U3 kommt „hinter“ St.Pauli aus einem Hügel raus um ab Landungsbrücken etwas mehr als einen Kilometer auf Stelzen am Hafen entlang zu fahren.
Gestern bot sich ein spektakuläres Bild. Über der U-Bahn ein Streifen aufgeklarter Himmel, links und rechts dunkle Wolkenfronten. Links hoben sich die von der Sonne angestrahlten Gruner + Jahr-Verlagsgebäude gegen die Schauerwolken die in der Neustadt ihr Unwesen trieben, ab.
Rechts raus blickte ich auf die Elbe, ziemlich rauhe Wellen mit Schaumkronen. Der Bug eines Schleppers bohrte sich tief in die Welle um nach einigen Sekunden umso höher wieder hinauszustechen. Am Horizont sah man das dunkle, prall feuchte Wolkenband und nur wenige Zentimeter zwischen dem Band und dem Horizont leuchte ein heller Himmelsstreifen. Das dunkle Wolkenband ließ an einigen Stellen schwere Schauer nieder, zu erkennen an dunkleren Flächen mit verwaschenen Kanten, während an anderen Stellen die Sonne durchbrach. Das ganze spielte sich in einer undefinierbaren Entfernung ab. Vielleicht war es im Freihafen, vielleicht Harburg, vielleicht noch weiter südlich.
Die U-Bahn machte den Schwenk nach links, gen Altstadt um hinter der Station Rödingsmarkt in den gefürchtet engen 20kmh-Kurven in einem Fleet in einem Tunnel aus dem Tag zu verschwinden.
[15h13] Gestern war übrigens ein historischer Tag (nur für den Fall, dass jemand gestern abend ganz merkwürdige Vibes gespürt hat). Es ist mir zum ersten Mal gelungen bei Monopoly einen menschlichen Gegner zu schlagen. Ich musste mich am Ende nur dem Computer-Spieler „Onkel“ mit mittlerer KI geschlagen geben, der fieserweise die Straßen der beiden Bankrotteure zugeschoben bekommen hat.
Auch gestern galt: wer die orangenen Straßen hat, gewinnt.
[15h00] Apple — Ich gehöre wohl zu den wenigen, die den vorigen „Lampen“-iMac hübscher fanden, als den neuen iMac G5.
[14h36] Mpmmfff, HVV. Schrieb ich letzte Woche eine eMail an die Abo-Abteilung des Hamburger Verkehrsverbund, wo denn meine neue Jahresmarke bliebe und ob diese eventuell noch an die alte Büroadresse ging.
Wo kämen wir als Dienstleister hin, wenn wir auf eine eMail mit einer Antwort oder Bestätigung reagieren würden... Heute, 13 Stunden vor Ultimo, kam die Marke per Brief an. Kommentarlos.
Okay, wenn ihr dafür eure Pläne wahr macht und ab Dezember U- und S-Bahn am Wochenende die Nacht durchfahren lasst...
[14h01] BBEdit — Ebenfalls von einigen vermisst, wird die Unterstützung von Subversion, nachdem BBEdit mit 8.0 nicht nur CVS sondern auch Perforce integriert hat. Bare Bones Antwort in der Mailingliste: Subversion wird auch bei BBEdit bei einem zukünftigen Update Einzug halten.
[13h10] BBEdit — Die Reaktionen auf BBEdit 8 sind sehr gemischt. Der „Drawer“ ist erwartungsgemäß ein Feature das spaltet. In den BBEdit-Mailinglisten tauchen entsprechende Diskussionen seit 1-2 Jahren in regelmäßigen Abständen auf, da es an einem Grundprinzip der OS X-GUI rüttelt: dem dokumentenzentrierten Arbeiten. Ein Fenster, ein Dokument. Bare Bones weigerte sich just aus diesem Grund bislang immer einer „Drawer-like“ Lösung umzusetzen. Nu is sie da. Wer es nicht mag, braucht es nicht einzuschalten. Oder kann auf die Navigationsleiste ausweichen.
Kurioserweise wird der Mangel an neuen Features beklagt, gleichzeitig aber gesagt, dass man lieber mit „kleinen“ Editoren wie SubEthaEdit arbeitet. Ich frage mich ob die betreffende Personen schon mal die Performance von SEE 2 mit eingeschaltetem Syntax-Colouring auf einem älteren Mac getestet hat...
[12h56] BBEdit — Aus der Abteilung: nicht prominent gefeaturete Neuerungen: Menu Scripts.
BBEdit now lets you attach scripts to menu items. By this, we mean that you can write scripts that BBEdit automatically calls before or after performing a menu command.
Die AppleScripts werden einfach in ein Application-Support-Verzeichnis gepackt. Der Name des Scripts hängt das betreffende Script automatisch an den Menübefehl an (z.B. „New•Text Document“ als Scriptname um das AppleScript beim Erzeugen eines neuen Textdokumentes ausführen zu lassen) und zwei AppleScript-Handler sorgen für die Ausführung vor oder nach Ausführen der Menüfunktionalität: on menuselect(menuName, itemName) und on postmenuselect(menuName, itemName)
[12h44] BBEdit — Mitunter legt Bare Bones eine erstaunliche Sorgfalt für die GUI an den Tag. Wie bündelt man mehrere geöffnete Textfenster mit Hilfe der Schublade zusammen? Intuitiv: Aus der Windows-Palette das Dokument in den Drawer ziehen. Prompt verschwindet das Textfenster und das Dokument erscheint nun als Teil der Dokumentenliste in der Schublade.
[12h27] BBEdit — Das „Text Factory“-Feature sieht aus wie ein Wizards um Textmanipulationen über eine oder mehrere Textdateien laufen zu lassen. Man klickt sich Aktionen zusammen, kann diese Abspeichern und später wieder aufrufen: Zeilen sortieren, Groß/Kleinbuchstaben, Zeilenumbrüche, Unix- oder AppleScript-Script aufrufen, Replace All...
[10h57] BBEdit — Die „Schublade“ gibt es nun auch im „Find & Replace“-Dialog. In der Schublade wird nun die Multifile-Funktionalität des Suchen und Ersetzens gehandlet. Wie bei BBEdit üblich, lassen sich Dateien dort auch per Drag'n'Drop aus dem Finder raufziehen.
[10h43] BBEdit — Dateien und Resource Forks können nun als „Hex Dump“ geöffnet werden. Leider nicht editiert und abgespeichert... (Nachtrag: die Funktionalität gab es schon länger, war aber als Plug-In ausgelagert)
BBEdit wird mit Version 8 übrigens OS X-only und verlangt MacOS X 10.3.5, also Panther plus allerletztes Update.
Endlich! Deutsche Rechtschreibprüfung! BBEdit scheint dabei die in OS X integrierte rechtschreibprüfung zu nehmen. Clevererweise stößt sich das Spelling nicht an HTML-Tags, kann aber anscheinend Entities wie Ä nicht korrekt lesen.
[10h23] BBEdit — Die Scripte, Glossary und all der andere Krempel den man zur Anpassung von BBEdit erstellt hat, müssen in ein anderes Verzeichnis gepackt werden. Mit BBEdit 7 kam alles in ein Verzeichnis rein: ~/Library/Application Support/BBEdit Support. Mit BBEdit 8 heißt dieses Verzeichnis in Application Support nur noch BBEdit. Vorteil: nix aus dem alten Support-Folder wird überschrieben. Nachteil: man muss per Hand seine Scripte rüberbringen und die ganzen Keyboard-Shortcuts noch einmal eingeben. Verloren: File Filters, Grep Pattern u.ä. Andere Preferences wie z.B. die Farben des Sytnax Colouring und „HTML Web Sites“ wurden übernommen.
Bei den „HTML Web Sites“ gibt es ein zusätzliches Eingabefeld für die „Preview URL“.S.u.: eben um dynamische Seiten lokal anzeigen zu können.
[09h27] Software — Ich war gestern nachmittag bei einem Neukunden. Der Kunde hatte eine Frage bzgl. dem Kauf einer alten Software und ich wollte ihm den deutschen Reseller von BBEdit raussuchen, als ich die große Meldung auf der Homepage von Bare Bones Software sah: BBEdit 8.0 ist draussen.
BBEdit ist „nur“ ein Texteditor, aber seit Jahren ein verläßlicher Partner für Webdesigner und Programmierer auf der Webplattform. Bare Bones liefern in Mailinglisten und eMail-Anfragen guten Support und die Software wird auch zwischen den zu zahlenden Upgrades durch zahlreiche Updates aktualisiert (wieviele hat es für BBEdit 7 gegeben? Sieben Stück?)
Mit anderen Worten: BBedit ist meine Leib- und Magensoftware.
Als ich gestern bei der Freundin ankam, bin ich als erstes zum rechner gerannt und bin auf die Website gegangen und habe mir die neuen Features anzeigen lassen.
Und heute morgen als erstes die Demo-Version runtergezogen (meine Kreditkarten liegen zu Hause). Dieser dogfood-Eintrag hat die Ehre das erste in BBEdit 8.0 geschriebene Werk zu sein.
Mit den neuen Features scheint man konsequent auf die User gehört zu haben. Endlich gibt es eine einfache Möglichkeiten über eine XML-Datei das Syntax-Colouring zu steuern. John Gruber/Daring Fireball hat als BBEdit-Betatester eine solche XML-Datei für das Syntax-Colouring für Apache-Konfigurationsdateien erstellt.
Die Oberfläche wurde leicht renoviert (mit sagenhaft hässlichem neuen BBEdit-Logo). Die größte Neuerung: endlich hat man den von vielen geforderten „Drawer“ eingeführt. Die an der Seite herausklappbare „Schublade“ kann sämtliche offene Textdokumente halten. Damit fliegen nicht mehr zwanzig überlappende Fenster auf dem Desktop rum.
Auch die Darstellung im Editierfenster wurde überarbeitet. Nett fürs Werkeln an Web-Zeug: es ziehen sich für jede Tab-Position vertikale Linien runter. Erleichtert das „Balancing“ von Tags. Zudem ist die aktuelle Zeile in einer Farbe unterlegt. Leider scheint ein weiteres nachgefragtes Feature nicht implementiert worden zu sein: das „Zuklappen“ von Codeteilen.
Nett hört sich auch die Möglichkeit an, Webseiten nicht über den normalen BBEdit-Preview-Mechanismus angezeigt zu bekommen, sondern den Umweg über den in OS X eingebauten Apache-Server zu gehen. Dadurch können auch dynamische Seiten korrekt dargestellt werden.
Im Laufe des Tages mehr zu BBEdit.

Montag, 30. August 2004

[14h40] Medien — Erzeugnisse aus dem Springer-Verlag wie z.B. Die BILD oder die BILD am Sonntag haben einen offenen Brief an den Kanzler geschriebenHerr Bundeskanzler, stoppen Sie die Zensur!
Das sollte man sich merken, wer da wie für Presse- und Meinungsfreiheit eintritt. Zur Wiedervorlage...
[14h20] Meta-Montag, der Tag an dem man nicht zur wirklich produktiven Arbeit kommt. Backups machen, mit der Steuerberaterin quatschen, eMails an den Onkel in Frankreich aufsetzen über das mit der Steuerberaterin Besprochene, über die Unterschiede von Netzwerk-und Telefon-Kabeln ausgequetscht werden, Termine mit der Steuerberaterin machen. Wie? Ich bin nie im Leben seit sechs Stunden im Büro!
[11h14] Hihi. Mein Büro-Kollege fragt mich eben nach einer Diskette... Immer etwas rückständig, die PC-Kollegen. Seit Ende 1998, fast ein halbes Jahrzehnt her, werden in Macs keine Floppys mehr eingebaut. Was war der Aufschrei damals groß...
[10h27] WebDev — Wen es interessiert: jemand hat nun noch mal eine Lösung gefunden um die TrackBack-Probleme von WordPress 1.2 zu beseitigen: iozblog. Ob es die wirklich ultimative Lösung ist... (Link by WeblogTools Collection, der Eintrag ist zu speziell um im Blogs!-Blog verbraten zu werden)

Samstag, 28. August 2004

[19h21] WebDev — Ich habe in der letzten Woche recht zügig und unvorbereitet die Blogs!-Buch-Website um zwei Seiten erweitern müssen (Presse- und Autoren-Seite). Die Site ist nicht 100%ig CSS-basierend (die Autoren-Seite behilft sich aus Gründen der Zeitnot und Kompatibilität mit Layout-Tabellen) und nicht so rund habe, wie ich sie gerne hätte (keine Opera5-Kompatibilität, nicht auf NN4 getestet, kein Jota am Wordpress-Default-Print-CSS gearbeitet).
blogbar.de ist so gesehen ein Schnellschuß und der dafür betriebe Aufwand orientiert sich an der eigenen Lust und an der vorhandenen Zeit.
Man sitzt nicht tagelang am Reißbrett und grübelt über Inhalte, Navigation und Umsetzung, sondern „hackt drauflos“. Im Laufe des Blogs!-Projektes, das nun immerhin dieser Tage sein Einjähriges feiert (der Verleger gab am 31.8.2003 das erste Mal grünes Licht), bekommt man eine Ahnung was man braucht und in welche Richtung das Design gehen wird. Und mit dieser „Ahnung“ fängt man mit dem Basteln an.
Das Interessante bei einer solchen Vorgehensweise: bei dem Improvisieren und Aus-dem-Bauch-heraus-Programmieren merkt man gut, wo man mit seinem Know-How steht.
Langsam schleifen sich Muster für mein Coden von CSS-Sites ein. Wie benennt man Klassen, wie strukturiert man die CSS-Dateien, welche Selektoren nehme ich. Ich bin zufrieden und happy wie locker mir die einzelnen Techniken und Stilelemente mir von der Hand gingen.
Ein Punkt der heuer (und bei einer anderen ebenfalls CSS-lastigen Kunden-Site) eine Rolle spielte, war das Problem mit der „Specifity“, bzw. wie müssen Selektoren aussehen, damit sich die Klassen und IDs nicht ins Gehege kommen und nur dort überschneiden wo sie es sollen.
Das ist, wenn man so will, CSS-Vokabular, was sich jeder für sich durch die Praxis aneignen muss. Macht Spaß.

Donnerstag, 26. August 2004

[15h51] Wir haben unseren selbstreferentiellen Tag. Bei der METRO laufe ich nur noch als „Web Multimedia Pahl“. Ich lass mir so ein schickes Superhelden-Kostüm schneidern, klassisch Superman-blau mit Dreiecks-Enblem „WMP“ Is it a bird? Is it a plane? It's —tataa— Web Multimedia Pahl.
Apropos selbstreferentiell: es geht los. „Telepolis: 'Blogs!' — das Buch über die Webtagebücher“. Und das Buch, bzw. ein erstes druckfrisches Exemplar, ist heute mittag auch bei mir angekommen.
[10h01] Web — Die aktuelle c't-Ausgabe war, mit Verlaub, wieder völlig lasch und „Geiz-ist-geil“-eske Schlagzeilen wie „Web-Präsenz preisgünstig — komplett für 10 Euro im Monat“ sind für den Arsch.
Ein Kollateralschaden dieser günstigen Angebote entsteht im Kleingedruckten, unter „Domains“. Ein Kunde von mir hat ein nur unwesentlich teureres Business-Paket bei Strato und Konsorten. Vom Internet zwar keine Ahnung, aber im Preis inklusive 15 Domains in den Rachen geschoben bekommen. Der Kunde hätte eigentlich nur zwei, mit Wohlwollen vier Domains gebraucht. Aber wenn man schonmal 15 Domains bekommt, dann können wa ja uns auch neun andere Namen ausdenken und als Domain in Beschlag nehmen...
Diese verlausten Strato-1&1-Puretec-Paketangebote führen zur einer Wahnsinnsverstopfung an Domainnamen, einer Resourcenverschwendung erster Güte. Macht Webspace von mir aus billig, aber laßt die Leute für Domains bluten.

Mittwoch, 25. August 2004

[09h20] Für 240 Millionen wird in Hamburg derzeit eine S-Bahn zum Flughafen gebaut. Gebaut wird eigentlich nur die Anbindung zum S-Bahnhof Ohlsdorf, schätzungweise 3km entfernt. Die S-Bahnlinie 1 bekommt dann einen „Flughafen-Abzweig“. (Hamburger Abendblatt)
Fahrtzeit der Flughafen-S-Bahn in die Innenstadt: 23Minuten. Fahrtzeit des derzeit eingesetzten Busses Flughafen-Innenstadt: 25Minuten.
Der Grund für die lange Fahrtdauer mit der S-Bahn: die S1 fährt nicht direkt in die Innenstadt, sondern in einem Bogen durch das östliche Hamburg. Anscheinend sieht man sich in Hamburg auch nicht in der Lage „Express-S-Bahnen“ nach dem New-Yorker- oder Pariser Modell einzuführen: nicht alle S-Bahn-Züge halten an allen Stationen.
Und so kommt es, das für 2 Minuten Zeitersparnis 240Mio Euro ausgegeben werden.
Nächstes Kapitel: Wie ich versuche mit dem Bau einer U4 aus einem Büroviertel ein normal gemischtes Viertel zu machen (U4 Innenstatt, Hafen-City, Veddel, Wilhemsburg, Baubeginn 2007, soll bis zur Int. Gartenschau 2013 in Wilhemsburg enden)

Montag, 23. August 2004

[12h32] Job — Ich habe keinen allzugroßen Schimmer wie die nächsten Tagen und Wochen sich entwickeln werden, denn nun beginnt im Buch-Projekt eine neue Phase.
BLOGS!“ wird ab Ende der Woche ausgeliefert, in diesen Tagen — ich glaube am Wochenende — ist die Sperrfrist für Rezensionen ausgelaufen, d.h. so langsam werden sich die externen Medien rühren. Und wenn nur ein Bruchteil der Medien die um Rezensionsexemplare angefragt haben, sich rühren... Zum Glück gibt es ja einen Frontkämpfer für PR und Media-Handling ;-)
Nachtrag: und heute gibt es das erste Radiointerview: DLF Corso, ab zirka 15h30. Siehe auch Blogs!-Website
[11h08] Job — Heute vormittag steht „Meta-Arbeiten“ an, im weitesten Sinne Projekt-Management.
Ich habe einige Websites angesehen und wurde vom Hauch der Neunziger Jahre gestreift. Frame-Jammer, Ausschluß von Browsern mit ausgeschaltetem JavaScript, ein Internetdienstleister der Monate alte Beiträge aus IT-Zeitschriften-Newsletter als „News“ der Woche abstellt, das Vergrößern einer Bitmap in Flash als „3D-Grafikanimation“ bezeichnet, im FAQ das Wort „Browser“ erklärt, unter Support auf Amazon.de-Bücher linkt und im Google-Index mit gerade einmal drei Seiten seiner einige Dutzend großen Site vertreten ist.
Apropos Google: Ein Kunde, Möbelhersteller, wechselte Anfang des Jahres die Pferde und der neue Dienstleister setzte die Site mit einer aufwändigen Server-Lösung, Java Server Pages, um. Inklusive Online-Shop, Flash und Einrichtungsplaner. Ergebnis nach 7-8Monaten: Google kennt nur meine alten Seiten die auf deren Server noch abgelegt sind.
Das Desaster ist schlimmer: wer in Google nur den Herstellernamen eingibt, findet als ersten Eintrag den Link zur neuen Homepage mit dem Titel „looking for Flash Plug-in“ und die Homepage der alten Version als zweiten Eintrag unter dem Titel „Classic furniture for xxx and xxx“. Dreimal darf man raten welcher der beiden Einträge als erstes angeklickt wird...
Da der neue Dienstleister keinerlei Umleitung eingebaut hat, surfen die Besucher auf der alten Website herum. Bis auf den Link zur neuen Homepage in der Hauptnavigation, gibt es keinerlei Verbindung zum neuen Webauftritt.
[09h19] Der Sparflammenbetrieb auf dogfood geht in seine letzte olympische Woche, ich verweise auf andere Orte des Geschehens. Und jene Woche wollen wir mit zwei Hinweisen aus dem Medienbereich eröffnen:
Die „Berliner Zeitung“ bietet neuerdings RSS-Feeds an, die manchmal auch prominent auf den Seiten vermerkt sind. Hier die für mich wichtigen Feeds aus dem Medien- und Sport-Bereich.
Der zweite Hinweis ist eine am Wochenende durch die Agenturen gehüpfte Nachricht die mich seitdem im mittelstarken Erregungszustand vor mich hinfiebern läßt: „Kabel Deutschland“, jener Kabelnetz-Betreiber der bislang durch Zusammenstellungen von etwas bizarren Klein- und Kleinstgruppen-Spartensender zu teuren Abo-Paketen aufgefallen ist, plant ein Paket das mich Speichelfäden ziehen läßt:
Gegen eine einmalige Freischaltgebühr von 14,50 EUR soll ein Grundpaket an Fernsehsender freigeschaltet werden. Das meiste wie Tele 5 oder zwei MTV-Spartenkanäle geht mir gepflegt an der Rosette vorbei (ich muss den hier vorbeistreunenden Journalisten und Rezensenten ab und zu auch erdige Sprache bieten), aber für 24h BBC World gebe ich gerne einmal 14,50 aus. Alleine schon um innerlich der Hamburger Anstalt für Medien und ihrer verlausten Kabelbelegungspolitik den gepflegten Mittelfinger zu zeigen.
Ab September/Oktober soll es mit dem Angebot losgehen. Bis dahin wird Kabel Deutschland auch hoffentlich seine Website aktualisiert haben und u.a. die Frage beantworten ob die dBox1 ausreicht oder man sich noch einen Kasten hinstellen muss. Bis dahin wende man sich an die Infoquelle „Digital Fernsehen