[10h44] TV — Am Donnerstag bin ich dazu gekommen die zweite Folge „
Nip/Tuck“ zu sehen, die in den Medien durchaus hymnisch gefeiert wird (siehe
FAZ).
Nach der Einstiegsfolge von letzter Woche, war das die erste „reguläre“ Folge. Die ganze Zeit lag der schwere Duft von „Six Feet Under“ im Raum, der Vorspann ist dermaßen hauteng an die Ästhetik von „6FU“ gehalten, das es mir als Macher schon peinlich wäre.
Das ist das Hauptproblem der Serie. Sie kann sich nicht von „6FU für Schönheitschirugen“ emanzipieren. Es wirkt überall wie „gewollt, aber nicht gekonnt“. Da werden skurille Patienten angerissen, die aber im Laufe der Episode völlig außer Acht gelassen werden, weil der Schwerpunkt plötzlich zu den privaten Problemen der beiden Ärzten kippt. Es werden viele Themen angerissen, aber keines wird zufriedenstellend oder ergiebig verfolgt.
Ich weiß auch nach der ersten regulären Folge nicht, was die Serie will. Insofern: Nip/Tuck ist erstmal nicht das Highlight, für das ich nun donnerstags (sonntags gucke ich Football) die dBox zu meiner Freundin schleppen werde.
Mit Hochgenuß sehe ich aber derzeit „The Sopranos“, die auf PREMIERE komplett, d.h. inkl. der noch nicht im ZDF gezeigten neuren Staffeln und im O-Ton zu sehen sind.
Der O-Ton ist wirklich hardcore. Ich habe arge Probleme was zu verstehen. Aber wenn man ihn einmal eingeschaltet hat, mag man nicht mehr auf die fade deutsche Synchronisation umschalten. Das geht einfach nicht.
Die Serie ist voller grandioser Details und Klasse-Schauspieler. Mein Highlight der gestrigen Folge: zwei Ältere aus dem italienischen Mafia-Clan der Sopranos, machen sich auf die Suche nach einem Autodieb der in irgendeinem Starbucks-Laden arbeiten soll. Sie betreten offensichtlich zum ersten Mal im Leben einen Starbuck-Laden. Sie sind fassungslos und fluchen „Was für eine verfickte Scheiße ist das?! Wir haben dem Land die Pizza, Spaghetti, Lasagne und Expresso gebracht. Und wer macht das ganze Geld damit? Ist das der Dank? Das ist doch keine Kultur, das! Expresso ist doch nicht nur ein Gesöff, sondern Leben!“
[09h54] Oh Mann, ich lösche gerade die Einträge der letzten Woche von der dogfood-Titelseite und sehe dass sich hier bislang drei kümmerliche Einträge befinden.
Unter der Woche freue ich mich, wenn ich im Büro als erster die Haustür öffne. Das hat so etwas von fleißiges („ohne Fleisch kein Preisch“), handwerkliches.
Wenn ich dagegen am Samstag morgen der erste bin, dann weiß ich, dass es ein beschissenes Wochenende wird, an dem ich nicht das machen kann, was ich gerne machen würde. An dem ich froh sein kann, wenn ich rechtzeitig zur Bundesliga mich vor dem Fernseher schmeißen kann. Von Fütterung von dogfood oder allesaussersport ganz zu schweigen.
Der gestrige Tag war, mit Verlaub, in der Nervigkeitsskala vom allerobersten Regal. Das Highlight war die Frage nach einer Beurteilung über die Seriösität eines Geschäftes mit einem russischen Domain-Händler der in Finnland beheimatet ist („kann das ein Betrüger sein, der mit meinem Geld abhaut?“).