[22h57] Ooops! Heute nachmittag stolperte ich zufällig in einem Laden über eine DVD die ich schon länger haben wollte. Gut, mache ich mit meiner Freundin bei ihr heute einen DVD-Abend...
Bei DVD-Playern hat man grosso modo die Wahl zwischen Markenware die DVDs für Region 2 abspielen kann, also von der Maas bis zur Memel und von der Etsch bis zum Belt, oder Billigware den irgendein Hongkonger Kindergarten exklusiv für Penny zusammenschraubt, die aber dafür alle 20 DVD-Regionen abspielen kann und oben drauf die 37 anderen Formate für DVDs und CDs. Weil Zillionen von Euro billiger und praktischer, hat meine Freundin auch so einen DVD-Player gekauft. Marke „CyberHome“, ein Name der der feuchte Traum eines sechszigjährigen Prokuristen ist, der im Zentrallager von Tschibo in Essen-Rüttenscheid Fernostware umetikettiert.
Dass der DVD-Player meiner Freundin die eine oder andere Macke hat, bemerkte ich früh. Heute machte mich meine Freundin mit einer neuen Variante bekannt: enhält das Bild zuviel Weiß, kommt der Ton nur noch bruchstückhaft.
Pointe: die DVD die ich heute gekauft habe, ist das Erstlingswerk von George Lucas von 1970, der SF-Klassiker „
THX 1138“
Wer an dieser Stelle nicht lauthals gelacht hat, ist ein Kinobanause. Ein Viertel des Filmes ist eine Gefängnisszenerie mit Gefangenen in weißen Klamotten und einem völlig grenzenlos weißen Raum. 20 Minuten der Ton völlig für den Arsch, nur Untertitel. Ei, da habe ich meiner Freundin eine Freude mit gemacht.
Die Story ist so inhaltsfrei, dass sie sich wunderbar als Projektionsoberfläche für so ziemlich alles eignet. Nicht von ungefähr kann man in THX 1138 etliche Elemente jüngerer SF-Filme erkennen. Fleisch gewordenene Computerprogramme sind keine Erfindung von „The Matrix“. Tunnelszenen gab es vor „I, Robot“, seligmachende Pillen vor „Equilibrium“ und weiße Anzüge kamen nicht zuerst von den Spermien in „Was sie schon immer über Sex wissen wollten“. Ja, so war der George Lucas, als er noch jung und knackig war. Die DVD enthält übrigens auch den Studienabschluß-Film von Lucas, der die Vorlage zu „THX 1138“ bildete.
Das Setdesign fegt auch 35 Jahre später noch diverse neuzeitliche Science-Fiction-Filme weg. Ein Wermutstropfen ist die idiotische Idee von Lucas gewesen, den Film anläßlich der Wiederaufführung 2004 (und damit auf der DVD) nachträglich optisch zu bearbeiten. Dabei wurde u.a. in einigen Settings neue, computergenerierte Hintergründe eingebaut (mehr Infos auf einer
Fan-Site).
Das raubt dem Film das „Dokumentarische“, a.k.a: schau an was man auch ohne Rechner machen kann.
[14h06] Software — Es hat, glaube ich, wieder nur einen Tag gebraucht, um mich die Krätze über Macromedia-Software zu ärgern, bzw. deren Qualitäten und Funktionalitäten.
Ich ärgeren mich dabei noch nicht mal so sehr über die GUI, denn wenn schon Macromedia es nicht über das Studio MX 2004 hinweg hinbekommt, wirklich konsistente Oberfläche zu implementieren, so erstaunt es mich im Director MX 2004 noch weniger wenn die von Macromedia beauftragten indische Butzen bei der OS X-Umsetzung hier und da ein Scrollbalken drin lassen, hier und dort Eingabefelder nicht dynamisch in der Größe machen, obwohl das Fenster sich aufziehen läßt (Import-Dialog).
Oder die Willkürlichkeit mit der manches als Palette und manches als Fenster umgesetzt worden ist. Oder warum man stolz wie dicke Eier ist, dass man einen Flash-artigen „Veröffentlichen“-Dialog hat, aber welche Xtras im Projektor reingepackt werden, immer noch drei Meilen entfernt, in einem völlig anderen Menüpunkt eingestellt werden, wiewohl es nur und ausschließlich für das Veröffentlichen relevant ist.
Hey, ein Feld was nicht mehr als eine Spalte anzeigen kann. Warum sollte die Spalte über die gesamte Breite des Feldes gehen, wenn es auch 100 Pixel Breite tun und die Namen abgekürzt werden... Mehrere Xtras gleichzeitig auswählen um sie mit einem Schlag zu entfernen? Muahuahaahahaa! Sind wir denn im 22ten Jahrhundert?
Einstellbare Keyboard-Shortcuts? Vernünftige Farbpaletten, weil durchaus 2-3 Grafikkarten inzwischen 3,4 Farben mehr auf dem Kasten haben als zu seligen 256er-Zeiten? Pfft... Komm 2012 wieder.
Nein, ich ärgere mich nicht.