Nach Stand der Dinge werden die Fonts wohl nicht crossplattform-kompatibel sein, da MS nicht vor hat, diese zum freien Download zur Verfügung zu stellen. D.h. selbst wenn die Schriften OpenType-kompatibel wären, offiziell dürfte kein Mac-User rankommen, solange Microsoft diese nicht via MS Office X verbreitet. Und für Linux sieht es sowieso zappenduster aus.
Schade eigentlich, denn die Schriften gefallen mir: drei Grotesk-, zwei Antiqua- und eine Monospaced-Schrift.
[08h34] In den letzten Tagen fand in San Francisco die „
GDC“ statt, die
Games Developer Conference.
Die gesamte Spieleszene ist im Umbruch, sowohl bei den handhelds als auch bei den Konsolen werden in den nächsten 6-18 Monate neue Generation an Kisten von Sony, Microsoft und Nintendo herauskommen.
Gamespy und noch mehr das exzellente Blog „
Wonderland“ haben ausführlich über die GDC berichtet. Zwei Dinge bleiben am Ende des Tages bemerkenswert:
As recently as 1992: games cost 200K. Next generation games will cost 20m. Publishers are becoming increasingly risk averse. Today you cannot get an innovative title published unless your last name is Wright or Miyamoto. Who was at the Microsoft keynote? I don't know about you but it made my flesh crawl. [laughter] The HD era? Bigger, louder? Big bucks to be made! Well not by you and me of course. Those budgets and teams ensure the death of innovation.
Mündet diese Grundstimmung binnen 1-2 Jahren in eine „Unabhängigkeitsbewegung“? Ein letzter Versuch vor einigen Jahren „GOD — Gathering of Developer“ brachte gute Spiele, wurde aber schnell geschluckt (Take Two glaube ich).
Das nicht minder exzellente
Gamesblog des
Guardians sieht das Problem unter einem anderen Blickwinkel: „
Industry closes door on original ideas“. Die Publisher haben anscheinend im Hinblick auf die anstehenden neuen Plattformen, sämtliche Investitionen von neuen Spielkonzepte für die alten Plattformen eingestellt und wollen die Kühe PS2, XBox und GameCube nur noch melken.
This is fine if it means publishers are shifting their budgets onto startlingly original new games for incoming platforms. But of course they're not. Take a look at the PSP line-up for example and you have to wade through a sea of brand conversions before you get to anything entirely new. And while leading lights like Final Fantasy creator Hironobu Sakaguchi may talk about ambitious and original projects for next-gen consoles, you know that for most western publishers it's going to be a case of porting over key brands to PS3, [XBox] and Revolution as quickly as possible and seeing what sticks
Damit würde sich die Industrie ähnlich dem Kinofilm, dem Todeurteil hingeben. Industrieanalysten weisen aber darauf hin, dass langfristig diejenigen das große Geschäft mit der Playstation gemacht haben, die neue „Brands“ für die PS entwickelt haben: Capcoms „Resident Evil“, Cores „Tomb Raider“ etc...
Der „Hype du jour“ könnte eine Lösung für das Problem der unermeßlich gestiegenen Entwicklerkosten bringen:
Kollaboration. Cory Ondrejka bringt in „Terra Nova“ eine Replik auf den GDC-Rant: „
Burning Down the House“
If you don't like publishers or Wal-Mart, then don't use them. While the cost of AAA titles has skyrocketed -- Greg's estimate of $20M is now on the low end -- the options for making and distributing games have never been better.
... und führt 5-6 Punkte an: billige Tools und Engines dank Open Source und Internet. Arbeiten in/mit der Mod-Community. Web-Applications wie z.B. Flash. Handys als neue Spieleplattform außerhalb der Konsolen. Web als Vertriebs- und Marketing-Plattform.
Kollaboration mit dem Spieler und
Innovation, dass sind die zwei Schlüsselkonzepte die
Will Wright, der „Erfinder“ von „Sim City“ und „The Sims“ in der spketakulärsten Spieledemo der GDC abgelliefert hat. „
Spore“. Es gibt nur wenige Bilder, EA hat den Deckel drauf und es ist nicht klar wie lange
Websites wie Jesper Juul noch die Screenshots zeigen dürfen.
„Spore“ ist das ambitionierteste Spielekonzept seit langer, langer Zeit. Letztendlich plant Wright nicht weniger als alle Spielkonzepte dieser Welt zu einem „universellen Spiel“ zu vereinen.
The important thing to take away from this is not "Will Wright is making a cool game," but the way that he is making the game. He's sidestepped the whole idea of massive teams of content creators in favor of a system of building games based on player-content and emergence. The results are stunning.
Am besten man liest sich die Mitschriften der Wrightschen Demo durch:
Gamespy läßt nicht umsonst jede Bildschirmseite der Reportage mit dem Satz enden: „
We all thought this was great. But Wright wasn't done yet.“
Ich bin skeptisch gegenüber solchen konzeptlastigen Spielen, nicht zuletzt nachdem Peter Molyneux nach „Dungeon Keeper“ fast pausenlos mit seinen überambitionierten Projekten auf die Nase fällt. Wenn ich mir aber angucke wie weit Wright schon mit der Grafik ist... Spannend, to say the least.
[08h20] Weil es gestern keine Mohnschnecke gab, weil ich keine Lust hatte einen Umweg zu gehen, bin ich heute abtrünnig gewesen und habe statt meiner Stammbäckerei „Von Allwörden“ in der Weidenallee ausprobiert (Kamps geht sowieso nicht).
Erschütterndes Ergebnis: Spritzgebäck (gab natürlich auch keine Mohnschnecke) 1 EUR statt 90 Cent. Franzbrötchen 76 statt 50 Cent. Die Franzbrötchen sind ausgesprochen häßlich, wirken wie ein dahingeklatscher Teighaufen und haben eine atypische Färbung. Der Teig ist zu bröselig und Zimt ist nur in Spurenelementen vorhanden, als ob die Allwörden-Fee nach Aufbacken mit einem Zimtstäuber umhergesprungen ist. Kurz: ein Desaster. 32% mehr gezahlt, geschmacklich und ästhetisch ein Fall für Kofi Annan.
Empfehlung bleibt, sowohl geschmacklich als auch preislich: Schanzenbäckerei am Schulterblatt. Wichtig: Vormittags kaufen, denn am nachmittag ist die Ware schon trocken. Ebenfalls wichtig: die Schanzenbäckerei nicht mit der teureren Filliale gegenüber der S-Bahn Sternschanze verwechseln.
Am Freitag ist dann auch wieder Dom. Ein Bekannter hat für Apfeltaschen et al. die Bäckerei Heitmann am Eingang Glashüttenstraße empfohlen.
[08h12] Gestern kam der Frühling. Den ganzen Tag über war der warme Wind zu spürren. Am Nachmittag setzte eigenartiges Licht ein. Die geschlossene, trübe Wolkendecke wurde spröder, bekam Konturen, wurde an einigen Stellen dünner. In der Ferne konnte man die eine oder andere Häuserwand sehen, die in wärmeren Licht eingetaucht schien, ohne direkt von der Sonne angestrahlt zu werden.
Kurz vor Sonnenuntergang riß die Wolkendecke dann auf, der Wind nahm zu, wehte einem warme Luft ins Gesicht und einige Häuser leuchteten rosa, während im Himmel nach und nach die Sterne erschienen.
Das erste was mein Auge heute sah, war der nasse Terrassenboden. Das war es dann wohl erstmal. Bis Samstag mittag ist Regen angesagt.