Meine Gedanken zum Wechsel:
Alle Ängste die bezüglichen Viren und ähnliches aufkommen, sind Bullshit. OS X wird durch einen anderen Prozessor nicht gleich zur Virenschleuder Windows.
Unklar: wird Apple nun nach Ende 2007 nur noch x86-Prozessoren anbieten, oder auch darüberhinaus PPC-Prozessoren? (tippe auf ersteres)
Frust: der Umstieg auf OS X bedeutet dass wir in den nächsten 12 bis 24 Monaten wieder eine Übergangsphase haben, in der sich hauptsächlich um den Wechsel der Prozessorarchitektur gekümmert wird. Die Ressourcen um neue Konzepte a la Spotlight
, CoreData
u.ä. zu entwickeln oder auszubauen, werden nicht da sein. Es wird zwar keine völlige Stagnation sein, aber...
Anti-Optimismus: Viel ist von dem einfachen Umstieg für die Entwickler die Rede. XCode, nur Anwendungen neu kompilieren oder „nur 20 Zeilen ändern“. Die Sprüche kennt man seinerzeit vom Umstieg von OS 9 und OS X, Stichwort Carbon. Und vielleicht der Umstieg damals gewesen ist: OS X 10.0 hatte keinen DVD-Player, Scanner-Treiber waren bis OS X 10.2 Mangelware und defekte Fonts sorgten bis 10.3 für schwerste Crashes. Und jetzt wechseln wir mal kurz auf andere Hardware und 20 Zeilen Code sollen es tun? No way.
Unentschieden: die Kosten. Ich gehe davon aus, dass nach 2007 kein PPC-Mac mehr verkauft wird. Die Geschichte von OS 9 und OS X lehrt, dass die großen Softwarefirmen, wenn überhaupt, nur ein Release lang beide Versionen (x86-OS X und PPC-OS X) unterstützen werden. Bei Adobe war es Photoshop 6.5 und Co, bei Macromedia Studio MX und bei Microsoft gar nicht: auf Office 2001 folgte Office v.X..
Und nun kann das Spekulieren anfangen: wann werden Adobe und Co. nur noch x86-Versionen ihrer Software veröffentlichen? Ich tippe Herbst 2006 ein kleines Upgrade mit hybriden Versionen und dann Ende 2007 oder 2008 an die nächste Version, die wohl nur noch x86 sein wird. Mit anderen Worten: ein jetzt gekaufter Mac, sollte bis 2007/2008 mit frischester Software laufen können, also knapp 2-3 Jahre, was dem Zeitraum für Abschreibungen entspricht.
Es ist anzunehmen, dass viele nun Einkäufe für einen Mac bis nächsten Sommer zurückstellen werden und die Einkäufe einbrechen werden, mit möglicherweise böse Folgen für die Händlerstrukturen. Für den Verbraucher heißt es aber brutalstmögliche Preissenkungen und hinterhergeschmissene Macs, die, s.o., hinreichend lange „halten“ sollten.
Böse: in was für eine Sackgasse muss sich IBM hineinmanövriert haben, um diesen Gesichtsverlust einzugehen? Ich glaube der Imageverlust als Firma da zu stehen, die es nicht geschafft hat über zwei Jahre hinweg ihre Roadmap einzuhalten, wiegt schwerer als der Verlust von 2-3% Umsätze.