Long time. No see.
Im Garten zahlt sich langsam der Schwenk aus, statt direkt ins Beet auszusäen, erst Keimling aufzuziehen (z.B. in leeren Obstschalen oder Vliestöpfen).
Roundabout zehn Wochen nach Aussaat, nähern sich die ersten Zucchinis der Ernte.
Ich habe die Zucchinis wegen ihrer Blüte lieb gewonnen. Farblich scheint die Blütte genau mittig zwischen gelb und orange zu hängen. Die ist massiv, fleischig, ein bisschen behaart und faltig. Und sie ist selten länger als einen Tag offen.
Die Erotik der Zucchini wird bei Betrachtung der Blüte deutlich: es gibt männliche und weibliche Blüten – wenn man so will: mit Penis und Vagina, pardon: Stempel und Fruchtknoten. Die Samen des Stempels werden dabei durch Bienen oder den, durch die grelle Farbe angelockten, Ameisen transportiert. Oder halt per Hand…
Zu meinem nächsten Faszinosum: meine Tomatensträucher. Irgendwann im Mai oder Juni entfernte ich aus einer Supermarkt-Tomate die Kerne und legte die Kerne zum Trocknen auf Küchenpapier. 2–3 Tage später legte ich sie in Aussaatschalen. Daraus wurden Keimlinge, die ich in pikierte und in größere Aufzuchttöpfe vereinzelte. Und daraus sind ca. 30–40 Tomatensträucher geworden, die ich teils in Beete, teils in Vliestöpfe gepflanzt hatte. Ab einer bestimmten Größe werden sie von den Schnecken auch noch kaum angerührt.
Vor einer Woche fingen die ersten Sträucher an zu blühen und heute sind die ersten Tomatenfrüchte zu erkennen – womit sich langsam der Kreislauf von Kern in Tomate zur Tomatenfrucht schließt.
Bereits abgeerntet: meine Marker-Erbsen. Aus den beiden Vliestöpfen habe ich ca. drei Handvoll Erbsen geerntet und inzwischen eingefroren.
Die Pflanzen haben die zwei Wochen Trockenheit & 30+xº C gut überstanden. Trotzdem vermisse ich in meinem Garten schattenspendende Bäume. Wenn die Sonne mittags ums Haus gebogen kommt, gibt es bis Sonnenuntergang keinen Schatten mehr.