Die „Wayfarer“ bohrt Wurmlöcher und damit Verbindungswege durch den Weltraum. Der Mars-Mensch Rosemary heuert zu ihrem ersten Weltraum-Job bei der Wayfarer an. Kurz darauf bekommt die Wayfarer ihren bislang lukrativsten Auftrag, als sie Verbindungswege zu einem bislang verfeindeten Reich bohren soll.
Klingt spannend, doch nach knapp 40% ist das Buch immer noch nicht in die Puschen gekommen. Stattdessen hüpft das Buch von Planet zu Planet und stattet Freunden und Bekannten Besuch ab. Wir lernen die Crew ausgiebigst kennen – es wirkt wie ein lang ausgewalzte Beschreibung von Charakteren für einen launigen Rollenspielabend.
Liest man Rezensionen zu diesem Buch durch, wird der Humanismus(sic!), Multikulti und optimistische Grundton gelobt.
Ich hab hingegen nach jenen 40% aufgegeben. Ein Plot ist bislang nicht zu entdecken. Die Charaktere aus den verschiedenen Rassen, haben einige gute Ideen, die aber nicht oder nur plump zur Anwendung kommen. Die Charaktere tragen bislang nichts zur Handlung bei, was das Buch beliebig und belanglos macht.
Aber vielleicht ist es auch nur meine falsche Erwartungshaltung gewesen, die nach den positiven Kritiken einen Plot mit Gravität und gesellschaftlicher Relevanz erwartet hatte, aber stattdessen nur die Weltraumentsprechung eines Road Movies bekam.
Ein weiteres Problem habe ich mit der deutschen Übersetzung. Ich weiß nicht, ob ich der Übersetzerin Karin Will einen Vorwurf mache oder ob es einfach ein grundsätzliches Problem ist, diesen extrem kumpelhaften Ton der Crew ins Deutsche zu übersetzen. Die Dialoge lesen jedenfalls infantil und befördern das Fremdschämen.
Nach meinem erfrischenden Intermezzo mit „And Shall Machines Surrender“, machte auch das Durchlesen der Kurzfassung im Internet keinerlei Bock, das Buch noch mal anzufassen. Damit: DNF.
Im Buch stecken einige Charakterideen, aber zumindest in der ersten Hälfte kein Plot, der diese Charaktere agieren lässt. Dem Buch fehlt bis hierhin die raison d‘être und damit ist für mich das Ende erreicht.
von 5 Sternen