Ich habe heute mein Büro in der Innenstadt gekündigt. Das Haus in Langenhorn hat ein Arbeitszimmer und im Sommer wurde die Miete für das Büro in der Innenstadt um fast 15% erhöht und hievte die Büromiete über die 500,– Euro-Schwelle.
Mit der Realisierung, dass da monatlich eine Miete im Gegenwert eines Kurzurlaubs anfällt, brach ein Teil der Daseinsberechtigung für das Büro weg. Der Todesstoß kam dann im Selbstversuch: Montag im Büro, Dienstag bis Freitag zuhause im Arbeitszimmer. Und mit einem Mal wirkte das Büro steril. Ein Blick in den Hinterhof. Das monotone Summen einer Lüftungsanlage. Dazu die zunehmende Abneigung gegen Etliches in der Innenstadt.
Nach 20 Jahren versuche ich es wieder mit Arbeit von zuhause aus. Nach der Robert-Koch-Straße in Eppendorf, dem Lehmweg in Hoheluft-Ost, der Lippmannstraße in der Schanze, der Lindenallee an der Christuskirche, der Steinstraße in der Altstadt und nun der Großen Bleichen im Passagenviertel.
Die eigentliche Kunst wird es sein, im Laufe einer Arbeitswoche auch aus der Butze rauszukommen.