dogfood November 2003 [4]

Sonntag, 30. November 2003

[19h54] Heute bringe ich jemanden um. Ich weiß nur noch nicht ob es jemand von Apple oder jemand von Extensis werden wird. Aber irgendjemanden muss ich heute umbringen.
Ich mache ab sofort alles nur noch in der Helvetica. Fuck Schriftenverwaltung. Mega-großes „fuck you“.
[12h08] Was mir so bei Betrachtung der EM-Auslosungs-Übertragung aus Lissabon auffällt: gibt es zwei Sprachen die sich „portugiesisch“ nennen? Die eine wird von den Frauen, meistens mit recht tiefer Stimme, vorgetragen und klingt wie knisterndes Kaminfeuer. So etwas möchte man(n) nach Sonnenuntergang ins Ohr geflüstert bekommen. Das andere Portugiesisch wird von den Männern gesprochen, klingt wie Mundlähmung und Ausfall des Sprachzentrums im Hirn. So etwas möchte man nicht im entferntesten an sein Ohr ranlassen, sondern zwanzig Cent in die Hand drücken und wegschicken.

Da Advent: Rafunzel, Rafunzel, lass dein Licht herunter
[11h30] Da bin ich dann aber ganz linientreu. Schlag Advent uno, wird die Lichterkette hochgezogen. Wegen Weihnachten, Ausländerfeindlichkeit und Weltfrieden. Ach ja, an diesem Wochenende auch noch wegen Aids.
Was im Verlaufe der Stunde auffällt, die man frühmorgens balancierender Weise auf Stuhl und Fensterbrett verbringt, abgesehen von der absolut unbrauchbaren Klebebeschichtung von Kreppband und beidseitig beschichtetem Tesa, vor halb zehn laufen auf der Straße nur Renten- und Pensionsbezieher, mit ihren gebißprothesen-freundlichen Aufbackbrötchen von der freundlichen Backwaren-Franchisefiliale nebenan oder der gehirnzellen-mordenden Klopapierbeschichtung namens „Bild am Sonntag“ in der Hand.
Nach halb zehn kommen dann auch langsam die richtigen und Möchtegern-Erwerbstätigen aus ihren Löchern gekrochen, laufen fünf bis zehn Meter zum Auto und fahren weg. Kommen nach fünf Minuten wieder zurück, steigen aus, mit ihren krankenkassentarif-kompatiblen Aufbackbrötchen von der freundlichen Backwaren-Franchisefiliale nebenan oder der gehirnzellen-mordenden Klopapierbeschichtung namens „Bild am Sonntag“ in der Hand.

Samstag, 29. November 2003

[23h17] MacOS X „Panther“ -- Wow, Apple hat endlich den AppleScript-Editor aufgebohrt. Na ja, nicht wirklich. Mehr Funktionen sind nicht dabei, aber die Oberfläche ist nun OS X-like und vor allem ist das Ding nun schneller. Kein langes Suchen der AppleScript-Dictionaries, das Fenster erscheint quasi sofort. Genau das was ich gerade brauche. Alle 22 LiveStage-Dokumente öffnen, AppleScript starten und in aller Ruhe zehn Minuten lang irgend etwas anderes machen, während automatisch alle QuickTimes neu kompiliert werden.
[19h11] Brennpunkt „Nassrasur“. Es sieht wohl so aus, als würde nur die teuerste Variante die gute Variante sein.
Nachdem Versuche mit Einweg-Rasierern knapp an der Selbstverstümmelung vorbeischrammten, aber in Blutbäder endeten, habe ich nun Billigklingen aus Drogisten-Manufaktur statt dem Marken-Stammhaus Gillette probiert. 10 Gillette Sensor-Excel-kompatible für 2,79 EUR statt 10,- EUR.
Die Einweg-Rasierer haben brutalstmöglich auf der Haut herumgeschabt, ohne einen Hauch nachzugeben. Die Schlecker-Klingen waren nicht ganz so schlimm, haben auch besser bzw. angenehmer geschnitten, kamen aber spürbar nicht an das Original ran. Vorallem: nach der zweiten Rasur geht es mit den Klingen rapide bergab, nach der vierten kann man genauso gut ein Brotmesser nehmen. Damit relativiert sich der Preis natürlich mächtig, und da das Rasiergefühl bei den Gillette-Klingen eindeutig am besten ist, kehre ich reuemütig vom Ausflug ins Rasierwonderland zurück.
[14h22] Es ist ja nicht so, dass ich überhaupt nicht schlafe. Und heute fand' ich Schlaf über mittags verdammt charmant! Und davor und danach Zimtsterne fressen!
[07h37] MacOS X -- Die ersten Stunden mit „Panther“. Es „fühlt“ sich in der Tat wesentlich schneller an. Letztendgültiges Urteil möchte ich erst abgeben, wenn ich Panther auf meinem alten G4-400 im Büro installiert habe, irgendwann im Laufe der Woche.
Ich muss übrigens Abbitte leisten, weil ich „Expose“ bei der Präsentation im Juni des Jahres so heftig kritisiert habe. Es sieht besser aus als ich dachte, es ist schneller als ich dachte, es ist nutzwertiger als ich dachte. Dank hoher Konfigurierbarkeit stellt auch die Belegung der Funktionstasten kein Problem dar.
Die Verwendung von CodeTeks VirtualDesktop führt bei Expose zu einer kosmetischen Macke (die verkleinerten Fenster anderer Desktops sind unsichtbar, lassen sich aber „hovern“), die mit einem im Januar erscheinenden Upgrade beseitigt sein sollen.
[06h48] Ich habe im Sommer einen längeren Eintrag verfasst, warum ich Dixieland-Musik im Allgemeinen und Jan Ullrich im Besonderen zu hassen gelernt habe. Ich habe letztendlich den Eintrag wieder gestrichen, denn das Schreiben alleine war Frustabbau genug, und eine andere Berechtigung, geschweige den Qualität, hatte der Eintrag nicht.
Irgendwas, und damit wären wir wieder beim Anknüpfungspunkt „Dixieland“, irgendwas „womanizing“ muss diese Musik haben, denn gestern am Telefon noch eine Frau um die dreissig gehabt, die von der Musik schwärmte, wiewohl ansonsten durchaus „korrekte“ Musik aus der Sparte „Eclectic“ gehört wird. „Geil, hörst du dieses Susaphon-Solo?“. Im Sommer war es ein Banjo- oder Bläser-spielender Jan-Ullrich-look-a-like der zur Extase führte.
Dixieland wurde mir vom hiesigen Jazzsender „Jazzwelle Plus“ vergällt. Bestandteil seines Finanzkonzeptes war das Verkaufen von Anteilen an Privatpersonen, die im Gegenzug dann auch sich selbst moderierender- und plattenaussuchenderweise einbringen konnten. In der Mehrzahl waren es fünfzigjährige Rechtsanwälte und Zahnärzte die Musik nur dann für Jazz, und damit für spielbar hielten, wenn Waschbrett und Banjo dabei waren. Da es sich um Rundfunk und nicht Fernsehen handelte, konnte ich nie eruieren ob sie im Studio putzige Hüte aufgesetzt haben, sich dauergewellte Pudel um den Kopf gebunden und alle fünf Sekunden aus dem offenen Fenster „Knoff-Hoff“ krajohlt haben.
Das ist meine Vorstellung von Dixieland und die ist aber sowas von Lichtjahre entfernt von jedweder auf Frauen auszustrahlender Attraktivität... Jeder Gymnasiast der sich im Alter von Siebzehn mit weißem Hemd, rotem Jacket, Minipli und Tuba in die Schulaula gesetzt hätte, wäre Zeit seines Lebens Persona Non Grata quer durch fünf Schuljahrgänge gewesen und selbst seine Kindeskinder wären noch öffentlich angespuckt worden.
Und mit Dreissig finden die Weiber das plötzlich cool? Life suckz.
[04h20] Das Weblog liest sich schneller, besser und schöner, die Zimmerluft ist besser und der Weltfrieden wird gerade hergestellt. Klarer Fall: ich habe auf meinem PowerBook MacOS X 10.3 „Panther installiert.
Das war also ein ganz „freudvoller“ Freitag Abend. Zwei Stunden auf irgendwelche Laufbalken starren, beim Durchblättern Informationshäppchen im Hirn parken um dann das Magazin lustlos in die Ecke zu feuern. Die gute Nachricht: die Installation dauert lange, aber problemlos („Archive + Install“), sogar auf einer externen Firewire-Platte (Stichwort: immer noch lädiertes PowerBook)
Jetzt rüste ich den Rechner mit den ganzen Software-Updates hoch. Weniger freudlos. Auch wenn es nun halb fünf ist. Denn ich habe ein wenig geschlafen und gleich gibt es Lakers - Spurs. Also im gegensatz zu gestern, keine Arbeit.
Pantoffeln habe ich aber immer noch keine, da gestern zu spät aus dem Büro gekommen, und der einzige Laden der in Ottensen so etwas führen könnte (und nach 19h noch offen hatte), hatte nicht „die“ Pantoffeln.

Freitag, 28. November 2003

[05h54] Software -- Nachdem bislang Flash MX 2004 von mir mit Kritik verschont wurde, ist mir gestern ein recht heftiger Bug aufgefallen, von dem ich, mangels Bestätigung von anderen Leuten, nicht sicher bin, ob da nur irgendwas in meinem System verrückt spielt...
Flash MX2004 zeigte bei einer älteren MX-Datei an mehreren Stellen ein anderes Font-Handling. Statische Textfelder wurden plötzlich mit doppelt soviel Durchschuß angezeigt und ein Dingbats-Zeichen ("Zapf Dingbats", Symbol auf der Taste „j“) wurde nicht mehr korrekt angezeigt. Das Problem mit dem Dingbats-Zeichen ließ sich im übrigen in Fireworks MX 2004 nachvollziehen. Dort ließ sich das Zeichen per Text korrekt eingeben. Beim Umwandeln in Outlines wurde aber nur noch das Rechteck-Zeichen (für ein Kontrollzeichen) angezeigt.
7h13, Nachtrag: Ulf ist auch schon über den Dingbats-Bug gestolpert. Feister: ich vermute dass der Bug bei ihm unter Windows passiert ist. Und Crossplattform so einen Bolzen zu bauen, gehört schon einiges zu. It's not a miracle, it's Macromedia. Oder so.
[05h01] Es gibt Tage, die sind „geschmeidig“. Die „Tagesbestandteile“ gleiten ineinanderüber, es gibt keine Hektik, keine Panik, aber auch keine Langweile, keinen leeren Moment.
Gestern war so ein Tag. Von morgens bis zum frühen Nachmittag war ich im Büro und habe an QuickTime-Filmen geschraubt. Eigentlich nur an einem. In dem Projekt geht es darum verschiedene Multimedia-Assets in einem QuickTime-Film zusammenzubringen. Das Design sollte nun modifiziert und gestern vom Kunden mit dem Segen der Freigabe versehen werden.
Ich arbeite dabei derzeit mit der Demo-Version von „LiveStage Pro“. Ich weiß nicht ob es nur der Effekt einer neuen Software ist -- wir Jungs stehen ja auf neue Geräte mit blinkenden Lichtern und vielen Schieberegler, egal vom Stereoanlage, Videorekorder oder Atomraketentestzentrum -- oder ob die Software wirklich so gut ist. Ich habe keine Abstürze gehabt, die Software erleichtert wirklich die meine Arbeit und die Software liess sich schnell an meine Zwecke anpassen, kurz, all das woran man als Macromedia-User schon nicht mehr glauben mag.
Es ging eigentlich gestern nur darum, die Flash-Oberfläche umzugestalten und wieder in QuickTime einzubauen, aber ich habe mir die Zeit genommen, LiveStage Pro adäquat einzurichten, einige Optimierungseinstellungen auszuprobieren und vorallem nach und nach ein AppleScript zu basteln, mit dem ich dann später das Zusammenbinden der Multimedia-Assets automatisch durchführen lassen kann. Bei abgenicktem Design stehen heute über zwanzig weitere QuickTime-Filme an, die dann derart neu erstellt werden müssen. Per AppleScript spare ich pro QT minimum vier Minuten. Do the math. Das sind so die kleinen Arbeitserleichterungen, wenn sie gelingen... da lacht das Ego, da scheint die Sonne...
Ich habe das neue Design über mittag per Telefon zweimal mit dem Kunden abgestimmt. Ein Kunde mit dem ich mich ausgezeichnet verstehe. Wir beide haben die Neigung uns gegenseitig am Telefon zuzuquatschen, weswegen die Gespräche meistens ausufern und abschweifen, sich häufig um Kalt- und Warmgetränke drehen. Aber ein sehr witziger Kunde. Smoother Tag, halt.
Ich bin dann kurz vor Drei gegangen um eine hochschwangere (Deadline: dieses Wochenende) Bekannte und Ex-Kollegin zu besuchen. Das Gespräch kreiste immer wieder um das Thema „Job und Arbeit“. In meinem Umfeld ist es derzeit das Thema. Ich habe einige Freundinnen die derzeit in einem merkwürdigen Schwebezustand sind, zwischen Teilzeit- und Aushilfsjobs, mit wenig Perspektiven in ihrem eigentlich Job etwas zu finden oder sich selbständig machen zu können. Ein Bekannter horrormeldet, dass seine ebenfalls knapp 40jährigen Ex-BWL-Kommilitonen alle und ausnahmslos arbeitslos sind, während er sich gerade in die Selbständigkeit wagt. In der Redaktion eines anderen Bekannten läuft der Textchef Amok und verteilt reihenweise fristlose Entlassungen.
Das ganze Arbeitsmarkt-Geschwätz hat eine wirklich andere Dimension wenn man in seinem Umfeld direkt mit den Leuten zu tun hat und merkt wieviele davon betroffen sind. Es ist nur noch zum Kopf schütteln und das hätte sich wahrscheinlich keiner aus meiner Generation einst im Gymnasium träumen lassen. Für mich persönlich ist es aber, via Bande, nochmals die Bestätigung, das meine Entscheidung zur Selbständigkeit vor fast sechs Jahren gut war. Nochmal drei Portionen Egotrippin' für den Herren mit der grauen Kappe, bitte!
Während des Gespräches bimmelte mein Handy und der „QuickTime-Kunde“ war dran. Der KundeKunde hat grünes Licht für das Design gegeben und ich könnte jetzt zumindest bereits mit einem Teil der Umsetzungen anfangen. Das restliche „Rohmaterial“ würde im Laufe der Nacht bei mir via eMail aufschlagen.
Halb acht ging ich nach Hause. Auf dem Weg klingelte wieder das Handy. Eine Bekannte die gerne ihr von mir eingerichtetes PowerBook haben will. Auch hier kamen wir schnell auf das Thema „Jobs und Arbeit“ zu sprechen, während ich durch das dunkle Eppendorf wanderte.
Zuhause angekommen, bratzte Schalke ganz furchtbar ab, während ich mir Essen machte und während ich aß, spielte die Borussia wieder in einer Art und Weise auf, dass man zum Verfechter der Prügelstrafe wird.
Kaum fertig gekaut und Tee gemacht, schellte mich auch mein ICQ an und ich quatschte mich knapp 'ne Stunde fest, im Hintergrund wurden die Dallas Cowboys von den Dolphins aus dem Texas Stadium geprügelt. Ein gutes Ende, der den Tag abrundete (ICQ, nicht das Football-Spiel). Spontan änderte ich meinen Plan und arbeitete dann doch nicht in die tiefe Nacht hinein. Ich ging ins Bett und stellte stattdessen den Wecker auf Viertel vor Fünf.
Moin.
Ich bin so relaxt, noch ein Stück mehr Relaxtheit und meine Hose würde anfangen zu rutschen.

Donnerstag, 27. November 2003

[00h49] Skurriles Programm im BBC World Service. Erst ein Interview mit dem Gewinner der israelischen Ausgabe von „Big Brother“, dem einzigen Araber in der Show. Dann ein Interview mit einer US-Amerikanerin, die seit einem Schlaganfall nicht nur eine um ca. 2 Oktaven höhere Stimme hat, sondern seitdem im reinsten britischen Akzent spricht.

Mittwoch, 26. November 2003

[16h07] Software -- Neben der unschlagbar mächtigen Variante BBEdit gibt es für MacOS X einen weiteren Texteditor, der Einzug in meine Werkzeugkiste gefunden hat: SubEthaEdit, ein von Münchner Studenten programmierter, kleiner Texteditor, der nicht ganz so mächtig wie BBEdit ist, aber mit einer Prise Genialität gewürzt ist. Die Fähigkeit mit mehreren Leuten via Netz gleichzeitig an einem Code zu basteln, dank Apples „Rendezvous“-Technologie, erwähnte ich ja schon desöfteren. Nun rückt ein zweiter Vorteil immer mehr in den Vordergrund: das Syntax-Coloring ist ziemlich frei erweiterbar, da komplett in einer XML-Datei (*.plist) abgelegt.
So gibt es inzwischen in der Developer-Sektion zig pList-Dateien für die verschiedensten Sprachen, u.a. ActionScript. Von Sean Voisen gibt es zudem nun auch noch ein ActionScript2-Language-File zum herunterladen.
Die plist-Dateien werden einfach in das „SubEthaEdit“-Package reingeschoben: im Finder mit Rechtsklick auf SubEthaEdit gehen, „Paketinhalt sehen“ im Kontextmenü anwählen. Dann zu „Contents/Resources/Syntax Definitions“ gehen und dort die pLists ablegen. Unter „Darstellung“-> „Syntaxmodi“ kann man die eingestellte Sprache ändern, sofern sie sich nicht automatisch durch das Datei-Suffix eingestellt hat.
[15h31] Software -- (Nur um den Verdacht des hier grassierenden Schriftstellertums vorzubeugen und um das Niveau zu senken...)
Zwischenstand von der Softwarefront. Macromedia Dreamweaver MX 2004/MacOS X geht gar nicht. Ich bin auf DW MX zurückgewechselt, weil die halbstündigen Abstürze mir auf den Keks gingen. Äh, pardon, ich wollte das Niveau senken: auf den Sack gingen. Das Ding ist so buggy, dass es wirklich markerschütternd ist. Die von Flash 5/Mac recht tief gelegte Latte „Qualitätskontrolle“ wird noch ein mal locker unterboten. Ich frage mich ab wann so etwas eigentlich an Kundenbetrug grenzt und zumindest in den USA justiziabel wird. Flash MX2004 (7.0.1) läuft hingegen nach dem Update recht sauber. Wenn auch weiterhin laaaaahmmm.
Für einen Job habe ich nun „Livestage Pro 4.1“ (Deeplink. Wer so dumm mit Frames arbeitet, ist selber schuld...) von Totally Hip ausprobiert. Nennen wir es „QuickTime-Authoring-Tool“. Es stellt gegenüber dem QuickTime Player Pro eine enorme Arbeitserleichterung dar. Ob es aber letztendlich die 450US$ mehr wert ist, hängt vom Kunden ab. Macht jedenfalls einen stabilen und durchdachten Eindruck. Die Supportforen scheinen auch einigermaßen mit dem produkt zufrieden zu sein.
Bezüglich meines Beitrages am Sonntag zum Thema Macromedias Flex: ich bin via John Dowdells Verweis auf die Notizen eines Art Software-Consultants namens Ted Patrick gestoßen, der recht interessante Beobachtungen rund um die MAX-Konferenz und der Flex-Präsentationen gemacht hat. Bitte auch die Einträge vor und hinter dem verlinkten Eintrag lesen.
Indirekt ist nun auch der Preis von Flex bekannt geworden. Der von Ted genannte Preis von 5.000 - 10.000US$ pro CPU wird zwar von Macromedia in der Zahl, aber nicht in der Größenordnung dementiert. (David Mendels: „Yes, we have indicated that it will be priced like other enterprise server software“ (Link))
[13h40] Einer meiner Lieblings-Titel aus dem Comic-Bereich ist Calvin + Hobbes „Scientific Progress goes 'Boink'
In diesem Sinne: ich drehe mich um, will mir Tee in die Tasse nachgiessen und denke mir wieder: „Evolutionary Progress Goes 'Boink'“. Ich sehe sie wieder. Knapp über 1m70 groß, kreuz und quer über irgendein „Magnum“-Eis schleckend, welches fast genauso groß ist wie der kugelrunde Kopf.
Damit man mich nicht falsch versteht: diese Frau sieht blendend aus, blutjunge 20 Jahre alt, „offensives“ Aussehen, das nach einundzwanzig Uhr nicht unangebaggert auf der Straße herumlaufen kann.
Sobald sie aber den Mund aufmacht, macht es „Boink“. Call it „Verona-Feldbusch-Effekt“. Eine furchtbar leiernde Stimme, die die tongewordene Hohlheit darstellt. Die klassische Chauvi-Vorstellung: außen klasse, innen hohl. Die Restbestände Intelligenz werden Tag für Tag mit den spitzen Stöckelschuhen in den Parkettboden gerammt. Das Hohlkreuz und die formbetonenden Klamotten lassen jedem Schwanz ahnen, wo Gehirnmasse noch runtergerutscht sein könnten.
Solche Typen sind wie eine Seuche. Alles was von denen angegrabbelt wird, wird einem vergällt. Die unter „R'n'B“ subsummierte Chartmusik ging mir erst richtig auf die Nüsse, seitdem ich sie dazu mit weitausschweifenden Handbwegungen am Tisch habe grooven sehen.
Es ist wie mit Supermans „Bizarro“. Zwei Menschen die das Gleiche tun, aber völlig unterschiedlich rüberkommen. Es gibt Fälle von Naivität, wo ich gerne helfe. Hier möchte ich aber nur noch wortlos zuschlagen. Sie stelzt auf einer Art und Weise durch die Gegend, dass ich am liebsten einen Bürostuhl hinterherschmeissen möchte. Den Stelzengang im Bergischen Land habe ich hingegen als charmant girlie-like und witzig empfunden, wenn auch bedrohlich nahe am Knöchelbruch und Bänderriß.
Dunno. Ist es wirklich nur eine Frage der Intelligenz? Sollte ich so ein vernunftbegabtes Wesen sein, dass sich Intelligenz auswirkt wie ich andere Menschen empfinde? Ich kann es gar nicht glauben. Ich gehe jetzt erst mal was Fieses mit „Magnum“-Eis anstellen. War mir eh schon immer unsympatisch. Das Eis.

Dienstag, 25. November 2003

[13h44] (auch wenn man mir das von langer Hand vorbereitete Thema „geklaut“ hat. Meins, meins, meins.)
In den letzten Tagen sind mir meine Gesichtszüge genau zweimal entgleist (innerlich entgleist, äußerlich blieb ich ganz Pokerface): als ich gefragt wurde, was ich denn Weihnachten machen würde. „Keine Ahnung, ich habe das PREMIERE-Programmheft noch nicht bekommen“, wäre die bei genügend Schlagfertigkeit adäquate Antwort gewesen. Für Schlagfertigkeit bitte ich jedoch an den Nebenschalter zu gehen, wir verkaufen nur Inlandsfahrkarten und Reservierungen.
Weichnachten? Weihnachten in dreissig Tagen? Woher soll ich wissen was ich in einem Monat mache?
Jedenfalls war es ein weiteres Zeichen dafür, dass die Umwelt mit mächtigen Schritten gen Jahresendtage geht und mich noch stärker in Gewissenskonflikten treibt.
So zum Beispiel die Frage wann die Lichterkette aufgehängt wird. Als logisch veranlagter Mensch peilte ich den ersten Dezember oder den ersten Advent an. Aber meine schwulen Nachbarn sind vorgeprescht und haben bereits letzte Woche allerlei Leuchtkram um den Balkon gewickelt und anhand der Spiegelung in den Fenstern des Gegenüber stehenden Hauses, kann ich erkennen, dass auch zwei Stockwerke über mir eine Mietpartei einen großen Weihnachtsstern ans Fenster gedübelt hat.
In den Einkaufsstraßen wird man förmlich von Weihnachtsgefühlen angesprungen, ein fröhliches Lichtermeer funkelt einem entgegen, siehe untenstehendes Bilddokument von der Hoheluftchaussee. Der Perserteppich-Laden hat wieder seine kleinen Kinder dazu gebracht, kleine Fahrradlampen-Birnchen in den roten Gartenschlauch zu drücken und drappiert den Schlauch aufs wunderbarste kreuz und quer über sein Schaufenster. Der Schnickschnack-Laden hat Nadelbaumrestbestände nebst Lichterkette ans Mauerwerk getackert und hofft auf erhöhten Absatzes seines „Jetzt wieder da: Milchaufschäumer“ der seit drei Jahren „Jetzt wieder da“ ist.

Weihnachtliche Hoheluftchaussee
Unterdessen beschloß die Händlergemeinschaft Hoheluftchaussee für teures Geld die vier- plus zweispurige Hauptverkehrsstraße in die weihnachtliche Welt eintauchen zu lassen und wickelte an jeder Straßenlampe einen halben Meter Endlostanne um den Pfahl herum. Nebst entsprechender seemännischer Strassenmarkierung (rote Christbaumkugel = backbord, grüne = Steuerbord, stadtaufwärts gesehen).
Hinter der U-Bahn-Station stand eine mittelalte-Frau neben ihrem Kombi und fuhr sich mit einer Drahtbürste (die Sorte mit denen Generationen von Großmüttern blutige Schneisen auf der Kopfhaut von jungen Heranwachsenden zogen) durchs Haar. Vermutlich eine Frau von Format, die wusste dass sie nicht einfach so „Christmas Wonderworld Hoheluftchausse“ betreten konnte, ohne entsprechend herausgeputzt zu sein.
Als ich zwanzig Minuten später vom Kunden wieder zurückkam, stand die Frau allerdings immer noch da. Vermutlich sich fragend, ob sie als Ledige(?) überhaupt Eintritt in den vor ihr liegenden Straßenzug begehren durfte.
Beim Büro, auf dem Gelände des Gaswerks, ist es auch nicht sehr viel anders. Gestern ging ein Männchen mit Leiter auf der großen Grünfläche umher. Die Grünfläche, im Mittelpunkt des Gelände stehend, umsäumt einen quadratischen, 20cm tiefen Betonteich, der im Frühjahr immer mit neuen Goldfischen aufgefüllt wird. Rund um den Betonteich sind drei Meter hohe Jungbäume gepflanzt worden, die sich dadurch auszeichnen dass durch Beschneidung und Drahtwerk erst ab zwei Meter Höhe Zweige aus dem Stamm entspringen, und diese werden dann flugs von irgendwelchen Gärtnerheinzelmännchen via Draht im neunzig Grad-Winkel nach oben gebogen. Ein insbesondere im blattlosen Winter mitleiderregendes Bild. Wären es keine Bäume, sondern Menschen, man würde ihnen sofort den Gnadenschuß geben.
Und nun spannt sich von Baum zu Baum ein fingerdickes, schwarzes Stromkabel, das an jedem Baum in großen Schlaufen um die Zweige gewickelt ist. Knallrote Steckdosen hängen von den Bäumen herunter. Und das Männchen klettert mit seinem Leiterchen von Baum zu Baum. Fühlt sich vielleicht wie ein Pionier im Wilden Westen des vorletzten Jahrhunderts, der von Telegraphenmast zu Telegraphenmast klettert und so dafür sorgt dass die Ostküste und die Westküste sich einander Telegramme zuschicken konnte.
Und trotzdem: die Lichterkette klebe ich erst am Sonntag an. Und was ich an Weihnachten mache, weiß ich immer noch nicht. Obwohl das PREMIERE-Heft gestern gekommen ist.

Montag, 24. November 2003

[12h08] Job -- Sätze die einem den Mittag versauen, wenn sie in Kunden-eMails drinstehen: „habe gedacht, xxx hätte Dir Bescheid gegeben“.
Voodoo-Puppen! Ich will Voodoo-Puppen!

Sonntag, 23. November 2003

[21h48] Multitaskingsystem dogfood. Während Philadelphia Eagles vs. New Orleans Saints auf PREMIERE läuft, sortiere ich CDs aus (um endlich eine Portfolio-CD zu produzieren. hallo Eike, wink!). Gerade aussortiert: 31 AOL- und Compuserve-CDs aus den Jahren 1998 und 1999. Don't ask...
[19h00] Software_WebDev -- Im Frühjahr dieses Jahres erlebten wir eine Art Kampagne. Sie kam von Macromedia und war ein arger Hype um sogenannte „Rich Internet Applications“. Flash sollte also nicht mehr für kleine Animatiönchen und Werbebanner herhalten, sondern Programme erzeugen, die HTML-Seiten ersetzen sollten, komplexere Funktionen vollführen sollten und bequemer + besser bedienen zu sein als das was man bislang im Browser bekam.
So nachvollziehbar sich das in der Theorie anhörte, via Flash intelligente Formulare, Bestellsysteme, Wetterticker o.ä. zu bauen, so grau ist doch die Praxis. Allen voran das „mothership“ Macromedia ist mit Pauken und Trompeten durchgefallen, als es auf seiner Website etliche Kernfunktionalitäten weg von HTML, hin auf Flash umstellte. Die Schwierigkeiten mit Performance und Usability („Bedienung“) führten dazu das Macromedia bis zum Sommer klammheimlich nach und nach fast alle „RIAs“ von seiner Website entfernte.
Wir spulen den Zeitfilm vor und befinden uns in der Jetztzeit. Microsoft stellte auf seiner großen Entwickler-Konference PDC „Avalon“ und XAML vor. Macromedia stellte auf seiner gerade stattfindenden MAX-Konferenz die einst als „Royale“ bekanntgewordenen Produktentwicklung vor: „Flex“.
Mal laienhaft erklärt: Flex und Avalon „machen“ das gleiche: es gibt eine „Auszeichnungssprache“, im ersten Fall MXML, im zweiten XAML. In dieser Sprache werden Dokumente erstellt. Ähnlich wie ich in HTML sagen kann: „nimm diese Wörter und stelle sie als Headline dar“, kann ich mit MXML und XAML Grafiken darstellen lassen: „erzeuge einen 100 Pixel großen, grünen Button, beschrifte ihn mit 'OK' und plaziere ihn 20 Pixel vom rechten Rand“.
Das legt den Grundstein für die Wiedergeburt der RIA-Idee, die da im Kern sagt: „HTML reicht uns an Interaktivität und Flexibilität nicht aus, wir brauchen was anderes.“. Der „Push“ ist nun ein ganz anderer geworden, denn zumindest Avalon könnte zu einem zentralen Bestandteil von Microsofts nächstem Betriebssystem „Longhorn“ (2005/2006) werden. Konnte man also bislang verächtlich abwinken, weil auch die von Macromedia gerne vorgezeigten Beispiele in Sachen Ladezeit, Design und Usability lächerlich waren, ist es damit ein Zukunftsthema geworden, wie weiland für den Webdesigner und Pixelschubser wie mir vor 2-3Jahren das Thema CGI.
Flex und Avalon: zwei unterschiedliche Ansätze.
Bei Flex fällt die Hauptlast dem Server zu, der das MXML verarbeiten muss, um daraus dynamisch (also bei jeder Anfrage) ein Flash-Film zu erstellen. Der Vorteil: Flex erstellt stinknormale Filme die mit jedem Flash7-PlugIn in jedem Browser laufen. Damit ist das System recht crossplattform-kompatibel und hat den Vorteil eines „kleinen“ Clients. Das PlugIn selber nimmt zwischen 0,5 bis 1 MB Platz ein, plus Browser. So ist es zumindest nicht utopisch auch Umsetzungen für SmartPhones zu finden.
Da Flex aber eine Serverlösung darstellt, ist Flex keine Geschichte für jedermann. Flex wird Server-Performance saugen und das wird Auswirkungen auf das Providing von Flex als Serverlösung haben, plus entsprechende Lizenzkosten.
Microsoft geht da einen ganz anderen Weg. Es gibt kein „Avalon“-PlugIn. Vielmehr wird Avalon derart tief in das Longhorn-Betriebssystem verankert, das quasi jede Anwendung Avalon „verstehen“ können wird. damit ist die Integration von Avalon besser und tiefgreifender als Flex-Applikationen. Avalon dürfte schlichtweg mächtiger sein. Den Haken bemerkt? „Longhorn-Betriebssystem“. Kein Mac, kein Linux, keine Handys. Möglicherweise wird Microsoft entsprechende Umgebungen entwickeln um Avalon auch auf andere Plattformen lauffähig zu machen, z.B. via .NET. Aber das laute Boohay um Avalon macht die Stille in Sachen Crossplattform umso lärmender. Microsoft hat eine Vorgeschichte und darf daher nicht wundern, wenn dieses Informationsvakuum als Worst-case-Szenario ausgelegt wird.
Macromedia weiß um die offene Flanke die man mit Flash und Flex hat. Die Integration von Avalon ins Betriebssystem erlaubt Avalon ein größeres Maß an Funktionalität, z.B. dem Schreiben von Dateien, was Flash noch nicht kann.
Und hier kommt nun Macromedias Central ins Spiel, welches von Macromedia derzeit mit dem unsäglichen Begriff „Information Covenience“ positioniert wird. Central gewinnt plötzlich an strategischer Bedeutung, weil es als Desktop-Applikation einen ganz anderen Zugriff auf das Betriebssystem haben kann, als ein Browser-PlugIn. Auch wenn es auf Kosten der Plattformen geht, Central ist derzeit nur für Windows und MacOS X erhältlich.
Um ein Dilemma kann sich aber Macromedia nicht herumdrücken, und das riskiert ihnen das Genick zu brechen: „Wozu?“. Avalon macht für Microsoft und dem Anwender Sinn, weil es die Sprache ist, mit der alle Anwendungen dem User präsentiert wird. Es wird in Longhorn keine Bitmaps mehr geben, die einen OK-Button darstellen, sondern ein Stück Text der von Longhorn für Darstellung eines Buttons umgesetzt wird. Ohne Avalon, keine Oberfläche.
Und Flex/Central? Ohne Flex/Central kein umfallender Sack Reis in China? Macromedia braucht sinnvollen Content um die Leute anzulocken sich Central zu installieren, um Kunden von der Idee zu überzeugen, dass Flash/Flex/Central the way to go ist. Auch hier kann gesagt werden: Macromedia hat eine Vorgeschichte und die sieht diesbezüglich nicht gut aus.
Es gibt in dieser Rechnung mehrere Unbekannte.
  • Gelingt es Microsoft Avalon hinreichend schnell zu machen, dass es auch auf langsamen Rechnern läuft? Man hört was von 800MHz-Pentiums als Mindestvoraussetzung, was ich noch nicht so recht glauben mag. Wie groß wird die Akzeptanz von Longhorn und damit die Geschwindigkeit der Verbreitung sein?
  • Wer wird mit Macromedia zusammenarbeiten? Tun sich da einige potentielle Microsoft-Gegner zusammen? AOL will eine InstantMessenger-Anbietung für Central liefern. IBM, derzeit mit Spendierhosen durch die IT-Szene gehend, beteiligt sich an der Entwicklungsumgebung für Flex.
  • Wird der Kampf um die Kommunikationsplattform der Zukunft überhaupt auf dem Computer stattfinden, oder nicht eher z.B. bei den Handys, bei denen der kleinere Flash-Client einfacher als Avalon umzusetzen ist. Suns Jonathan Schwartz weist daraufhin dass dieses Jahr mehr Geld mit Handy-Klingeltönen eingenommen wurden, als mit Datenbank-Applikationen
  • Was Macromedia da plant, ist nichts anderes als die Umwälzung seiner Käufer-Klientel. Macromedia, einst ein Grafik- und Design-Haus, hat nun auf der MAX-Konferenz Freehand explizit nicht mehr als Schlüssel- bzw. Standbein-Applikation genannt, Flash hat seit drei Versionen quasi null Fortschritte hinsichtlich Design und Animation gemacht. Macromedia setzt für seine Zukunft voll und ganz auf Entwickler. Ohne dass ich allerdings den Eindruck habe, außerhalb der 2-3Personen-Shops anerkannt zu sein. Setzt sich Macromedia da zwischen den Stühlen?
Wenn es denn einen Link zum Thema Flex vs. Avalon gibt, dann sollte man sich den entsprechenden Blog-Eintrag von Jesse Ezell durchlesen.
[16h07] Nach 2-3 Tagen kennt man seine Pappenheimer. Da gibt es die ganz kleine Meise, mit der recht intensiv blaugefärbten Kopfbedeckung. Wie andere Meisen hat auch sie einen schwarzen Streifen auf Höhe der Augen, aber nicht um den ganzen Kopf geführt und zu dem mit einem kleinen weißen Strich zwischen dieser „Augenbinde“ und der Kopfbedeckung. Ein Nimmersatt der morgens und spätnachmittags vorbeikommt und als einzige sich auch an die Meisenkugel hängt.
Heute nachmittag gab es dann Besuch von einem Geschwisterpaar. Zuerst ganz zaghaft. 4-5 Sprünge im Baum, dann Anflug auf das Balkongeländer oben, anschließend halb Sprung, halb Flug auf die untere Querstrebe des Geländers um sich dann auf das Streufutter zu stürzen und sofort wieder wegzufliegen, am liebsten um die Ecke herum, außer Sichtweite. Das ganze geht zack-zack, dauert nicht länger als drei Sekunden. Der Bruder/die Schwester wacht unterdesen im Baum und macht sich dann auch dünne.
Beide sind am Gesicht zu erkennen, das so aussieht als hätte man sie halb in ein Tintenfass getunkt. Die beiden Schwarzkappen kommen immer nur paarweise. Der/die eine bleibt im Baum, der/die andere macht den Anflug. Inzwischen sind die beiden etwas relaxter und lassen sich etwas mehr Zeit, der Sonnenblumenkern wird mit größerer Sorgfalt herausgepickt.
[13h42] Aus der Abteilung „Such' den Fehler

Samstag, 22. November 2003

[16h38] Medien -- Nicht uninteressant für die Francophilen: die Le Monde stellt derzeit ihre wöchentlichen Zeitungsbeilagen als PDF zum Download zur Verfügung, u.a. die samstägliche Medien-Beilage. Den Link gibt es in der rechten Spalte auf der Medien-Seite der Le Monde.
Titelthema der dieswöchigen Beilage: neben einem Portrait des französischen Günter Jauchs Jean-Pierre Foucault, ein Artikel über „Route 181“, einem viereinhalbstündigen Dokumentarfilm, der nächsten Montag um 21h55 auf ARTE läuft, über die Grenzstraße 181, die Israel und Palästina teilt.

Ein Alptraum wird wahr: der „Michel Vaillant“-Film
[16h12] Movies -- Langsam wird es ja ziemlich unerträglich wer und was alles an europäischen Comics verfilmt wird. Dieser Tage läuft in Deutschland die Fernsehserie „Jeremiah“ an (von Hermann, nannte sich in Zack „David Walker“) an, vor einigen Monaten vermeldete ich die Verfilmung von Girauds „Blueberry“ und nun entnehme ich der Le Monde das letzte Woche sogar Michel Vaillant in Frankreich angelaufen ist. Produzent: Luc „meine Filme sind in letzter Zeit ziemlich Scheiße gewesen“ Besson, Regisseur ein gewisser Couvelaire. Schauspieler: No name. Alle unbekannt.
[14h21] Politics -- Die Situation in Georgien entgleitet. Demonstranten haben das Parlament gestürmt und Schewardnadse musste aus dem Saal flüchten. Und jetzt scheinen die Demonstranten, auf den CNN-Bildern teilweise mit Flaschen in der Hand zu sehen, den Saal teilweise auseinanderzunehmen.
Ich frage mich, was das für Flaggen sind, die da geschwenkt werden: ähnlich wie die englische Flagge, weiß mit rotem Kreuz und in jedem „Quadranten“ ein kleines Malteser Kreuz.
Und es pisst mich unbeschreiblich an, dass im Hamburger Kabelnetz, weil nach 14h, der BBC World-Kanal wieder auf Tele 5 umgeswitcht wurde.
Georgische Flagge
Nachtrag: Dank Google: die Flaggen stammen aus dem Mittelalter, die „Königin Tamar“-Flagge, die seinerzeit mit den Kreuzzüglern die Stadt Tiflis den Sarazenen abnahm. Entweder sind die Flaggen also ein Symbol für die Hauptstadt Tiflis oder ein Symbol für die Monarchie.
[11h03] MacOS X -- Im MacDevCenter bei O'Reilly gibt es eine Aufstellung der Dinge die man zur Pflege seines OS X-Systems tun sollte: „Panther Maintenance Tips
Die Pflege besteht im Grunde genommen aus vier Schritten: 1/ Zugriffsrechte reparieren (mit dem „Festplatten-Dienstprogramm“, Erste Hilfe), 2/ Volume reparieren (mit dem „Festplatten-Dienstprogramm“, Erste Hilfe), 3/ Forcing periodic maintenance in dem man die Cron-Jobs händisch im Terminal ausführt: sudo periodic daily; sudo periodic weekly; sudo periodic monthly, 4/ Prebindings aktualisieren. Im Terminal: sudo update_prebinding -root / -force
Schritt 3 braucht nur einmal im Monat gemacht werden, Schritt 4 nur nach Software-Installationen.
[11h00] Die Meisen die durch das ausgestreute Vogelfutter angelockt werden, sind extrem klein, manchmal nur etwas größer wie ein Daumen. So klein, dass man noch erkennen kann, dass sie blau und nicht schwarz auf dem Kopf tragen.
Tipp für Anfänger wie mir: kein Streufutter kaufen. Die Meisen fressen nur die Sonnenblumenkerne. Den Rest darf man im Frühjahr vom Balkon fegen.