dogfood

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Was war. Ende Juni 2021

Seit letzten Dienstag steckt ein bisschen Uğur Şahin und Özlem Türeci in mir drin.

Als Selbstständiger und jemand ohne Hausarzt (wozu auch – bin nicht krank, bzw wenn, dann gehe ich zu Spezialisten) bekam ich zunehmend das Gefühl, durch alle Raster der Impfmöglichkeiten zu fallen. Geduldig habe ich mich in Sachen Impfpriorität hinten angestellt. Jo, ernsthaft: kein Thema, kann ich nachvollziehen.

Aber ich möchte eine Perspektive aufgezeigt bekommen, die aus mehr als nur warmen Worten besteht, dass ich irgendwann ein „Impfangebot“ bekomme.

Was fehlte, war eine Zusicherung von Bundes- und Landesregierung, dass die staatliche Impfinfrastruktur auch für die „prioritätslosen“ Menschen aufrecht erhalten wird. Zumindest in Hamburg gab es Gerüchte, dass das Impfzentrum in den Messehallen nach der Prio 3 bzw. nach Massenimpfung von Schülern, geschlossen werden würde. Seit letzter Woche heißt es: in absehbarer Zeit würde für das Impfzentrum die Priorisierung aufgehoben werden, und zumindest eine erste Impfung für alle angeboten werden – ehe dann aber das Zentrum dicht gemacht wird. Keine Aussagen zum Umgang mit der zweiten Impfung.

Vor diesem Hintergrund lief ich in den letzten Wochen zunehmend unrunder. Die Projektleiter & -in bei meinem derzeit größten Auftraggeber, recherchierten ob im Konzern eine Impfung auch für freie Mitarbeiter möglich sei – leider mit negativen Ergebnis.

Aber tatsächlich lief dann doch was über diese Connection. Rührenderweise hat eine Kollegin ihre Verbindung Richtung Mutter und die wiederum Richtung Arbeitskollegen spielen lassen. Und dann ging es am Dienstag alles ganz schnell: via Slack ein Hinweis der Kollegin, dass ich gleich einen Anr… und da klingelte auch schon das Handy. Um 13h30 wurde ein Termin verabredet. Um 14 Uhr kamen die Unterlagen per Mail. Um 14h30 schickte ich die Unterlagen zurück. Um 15 Uhr musste ich los – mit dem Rad zur Hafencity, wo ich um 16h20 meinen Impftermin hatte. Es wurde der Blutdruck gemessen. Und dann kam der Piekser und 15 Minuten Beobachtungszeit. Und ich schwang mich zurück aufs Rad. Bei schönem Wetter und durchaus euphorisiert.

Nachwirkungen: eigentlich keine, außer dass ich zirka einen Tag lang sowas wie „Muskelkater“ am linken Oberarm hatte.

Ich habe aber derzeit mit gestiegener Müdigkeit zu kämpfen, die nach der Impfung noch mal zunahm. Keine Ahnung, ob es mit dem drei Wochen Antibiose nach meiner OP und/oder meiner Impfung und/oder meiner durch OP und Sommerhitze etwas verfahrenen Schlafgewohnheiten zusammenhängt. Ich halte inzwischen mit Probiotika und Vitaminzufuhr gegen…

Things I worked on.

In zwei Projekten bin ich gerade konzeptionell unterwegs und in einem anderen Projekt bin ich gerade im Endkampf in Sachen „Third Party Cookies“ und Datenschutz-UI-Komponente.

Things I did.

Aus der Abteilung „Nature is healing“ habe ich mein erstes Spaghetti-Eis und mein erstes Sushi seit meiner OP gegessen.

Ich versuche mehr Zeit im Garten zu verbringen. Ich habe Erdbeeren und Blaubeeren gepflanzt. Die Himbeeren lassen sich gut an – sofern sie nicht von den Ameisen massakriert werden. Der wilde Brombeer-Strauch hat erstmals seit ich hier wohne, Blüten bekommen – könnte also Früchte tragen. Nicht ganz so gut, geht es den aufgezogenen Zucchinis. Zwei Zucchinis wurden bereits durch Nacktschnecken übelst angefressen.

Things I read.

„Tagebuch eines Killerbots“ ausgelesen. Eher so… na ja … Luft nach oben.

Martha Wells: „Tagebuch eines Killerbots“


Martha Wells‘ Reihe „The Murderbot Diaries“ hat inzwischen alles an Preisen abgesahnt, was es im SF-Bereich gibt: Hugo Award, Locus Award, Nebula Award. Zwei Jahre später erschien in Deutschland im Heyne-Verlag ein Omnibus, der die vier ersten Bände, die allesamt Novellen von ca. 150 Seiten Länge waren, zusammen bündelt.

Protagonist irgendwo in der fernen Zukunft ist „Murderbot”, bzw deutsch: „Killerbot“, eine „SecUnit“, ein Roboter mit menschlichen Bestandteilen, die von „der Firma“ als Sicherheitskraft an Forschungsexpeditionen vermietet wird, um sie beim Erkunden von fremden Planeten vor Flora und Fauna zu schützen.

Killerbot hat aber das Überwachungsmodul der Firma in seinem Kopf gehackt und agiert daher recht eigenständig und mit zunehmenden „Selbst-Bewusstsein“.

Allerdings entschied sich Wells gegen eine philosophische Diskussion à la Bladerunner, Westworld et al., wieviel Mensch in einen Roboter stecken kann. Stattdessen bog sie an der Ausfahrt „Unterhaltungsliteratur“ ab.

Killerbot begleitet eine Forschungsmission auf einen fremden Planeten und die entgleitet, als ein Großkonzern versucht seine Pfründe zu sichern. Die vier Novellen sind zwar in sich abgeschlossen, bilden aber in Gänze einen Storybogen rund um Killerbot, die Forscher und bösen Großkonzerne.

Es ist unterhaltsam geschrieben, aber es gibt etliche Gründe, die gegen die von Heyne gewählte Erscheinungsweise als 580 Seiten starkes Buch sprechen. Als kleine Häppchen genossen, mag sich Killerbot noch gut lesen. Aber bei den vier Novellas in einem Rutsch, wird es monoton. Dazu wiederholen sich die Spannungsbögen und die typischen Macken von Killerbot. Der Sarkasmus und die Beobachtungen von Killerbot haben nicht die Tiefe, um das dicke Buch zu tragen.

Es gibt einige Aspekte, die das Buch interessant machen. So zum Beispiel die subtile Annäherung von Killerbot an das „Mensch-Sein“ – zuerst aus Tarnung, aber dann auch … aus emotionalen Gründen? Dazu die Beschreibungen der Eigenarten einiger AIs und der Umgang mit den omnipräsenten Medien. Man ahnt, dass Wells einiges mehr an World Building in Reserve hat, als sie leider raus lässt. Doch leider bleibt es bei Gesellschaftsformen nur bei bloßen Andeutungen.

Wenn man mit „Killerbot“ nicht mehr als die Reiseflughöhe „Unterhaltung“ erreichen will, ist der Omnibus von Heyne ganz okay. Größere Ambitionen werden zumindest mit Band 1 nicht befriedigt.

4 von 5 Sternen.

Was war. Zweite Juni 2021-Woche

Über der Woche lagen dunkle Wolken – von mir selbstverschuldet. Neben der lauten Grundmelodie in Moll, gab es zahlreiche weitere, leisere Motive.

Mir sind die letzten Fäden am Oberkiefer gezogen worden. Die nächste Etappe wurde besprochen und es vermutlich auf einen Eingriff im Oktober hinauslaufen, der mich wieder für zehn bis vierzehn Tage ausknocken wird. Dann allerdings ohne Eingriff am Becken und damit keine vorübergehenden Einschränkung beim Gehen oder Radfahren.

Things I worked on.

Die dunklen Wolken der Woche hatten mit einem der laufenden Aufträge zu tun, wo ich mich unter der Woche indiskutabel verhalten hatte. Ich bekam Dinge in den falschen Hals. Eigentlich ist die Sache nun abgehakt. Aber uneigentlich trägst du halt immer noch für ein paar Tage oder Wochen den Rucksack der Reue und Scham auf deinen Rücken.

Fachlich gefällt es mir nicht, wieviele Dinge wir immer noch aus der QA zurück bekommen. Ich kriege da noch keinen Finger drauf, wie wir Entwickler die Probleme früher abgefangen bekommen.

Zum ersten Mal in diesem Jahr bekam das Parallel-Projekt mehr Zeit von mir. Mein aktuelles Thema (irgendwas mit Third-Party-Cookies) wurde unter der Woche zum Prio 1-Thema deklariert.

Dort startete ich die Woche noch auf einem sehr fundamentalen Niveau um mich dann sukzessive an einer bestimmte Ausprägung des Themas hoch zu arbeiten. Die Woche hat sich angefühlt, wie ein Jongleur, dem immer mehr Bälle zugeworfen werden, weil dir immer mehr zu berücksichtigende Bedingungen einfallen, die du noch in Code umsetzen musst. Aber morgen früh kann ich die erste Ausprägung des Themas als „Beta“ vorzeigen.


Aus beruflichen Gründen musste ein dritter Arbeitsmonitor her. Um Platz auf meinem Arbeitstisch zu sparen, habe ich einen der Monitore auf hochkant gedreht (2560 Pixel hoch, 1440 Pixel breit) – und nach einer Woche wieder auf quer gedreht. Es gibt im Laufe eines Tages zu viele Momente, an denen du zwei Fenster breiter als 1440 Pixel haben willst, oder das Fenster, welches auf dem Hochkant-Monitor ist, nun aber in breit haben möchtest – es artete einfach in eine permanenten Fenster-Schieberei aus…

Weitere Erkenntnis aus dem Monitorkauf: wer 4k zum Lesen und Entwickeln haben will, muss zwingend etwas größeres als 27-Zoll nehmen. Das ist nix, was man acht Stunden am Tag haben will. Aber überraschend: wie exzellent die Skalierung auf 2560 Pixel runter ist. Es sieht wie native 2560 aus.

Things I did.

Ich fahre wieder mit dem Rad. Das Becken musste nach dem Eingriff erst wieder verheilen. Letztes Wochenende konnte ich erstmals zum Einkaufen wieder 2km mit dem Rad fahren. Im Laufe der Woche habe ich meine Reichweite vergrößert, bis hin zum Freitag, als ich zuerst 2x 10km zum Arzt und am Abend 2x 9km zum Einkaufen in meinen Stammsupermarkt gefahren bin. Keinerlei Schmerzen, Ziehen o.ä. gehabt.


Einen schönen Samstagnachmittag verbracht. Fast wie ein bisschen Urlaub. Zumindest komplett den Kopf ausgeschaltet. Und das erste Spaghettieis der Saison eingenommen.

Things I read.

Diese Woche angefangen: The Murderbot Diaries #1 – All Systems Red von Martha Wells. Deutsch: „Tagebuch eines Killerbots“.

Ein Science-Fiction-Roman aus Perspektive eines „Konstrukts“, halb Roboter, halb künstlicher Mensch. Stand heute, bin ich bei 45% des Buches angelangt. Bislang ist der Roman von überschaubarer Gravitas, aber durchaus unterhaltsam.


Carthago, Band 1 bis 10. Ein Comic, den ich in den letzten Wochen durchgelesen habe und zu dem ich vermutlich noch was schreiben werde.

Kurzfassung: es startet mit einem roten Faden, doch die Story schlägt immer wildere Haken. Irgendwann so um Band 5 oder 6 herum, frug ich mich, ob der Leser es eigentlich merken würde, wenn er die Bände in zufälliger Reihenfolge lesen würde. Ich glaube Nein und das ist ein Problem, für etwas, das von Anfang an, nur so vor Ambitionen und eigener Wichtigkeit (Ökothriller! Kapitalismus-Kritik!!) trieft.

Things I watched.

Anlässlich der Euro2020 habe ich mir ein Monatsabo für Magenta TV geholt. Ich bin im Positiven wie im Negativen überrascht.

Nicht unclever von der Telekom: durch eine Premium-Einbindung der Medienbibliotheken von ARD, ZDF und dem RTL-Konzern ein sehr umfangreiches Angebot abzubilden – auch wenn es letztendlich nur ein sublizenziertes Angebot ist.

Merkwürdig: ich habe keine Ahnung, ob es zB durch die UEFA vorgegebene lizenzrechtliche Einschränkungen sind. Magenta TV fühlt sich wie ein Online-Angebot an. Aber die EM-Spiele kannst du dir nicht On-Demand ansehen (oder ich bin zu doof). Du musst die Spiele aufzeichnen lassen, wo sie in deine persönliche Cloud landen. Und wenn du dir deine Aufzeichnungen anguckst, kannst du auch nicht wild in der Timeline umherspringen, sondern nur 10 Sekunden vor- oder zurückspulen.

Eine ganz merkwürdige, ungelenke Umsetzung.

War war. Erste Juni 2021-Woche

Das war die erste volle Arbeitswoche nach meiner OP. Ich hatte zwar nicht geplant, daraus eine 40-Stunden-in-5-Tage-Woche zu machen. Aber dit wurde es dann.

Things I worked on.

Zwei Wochen lang aus zwei Projekten raus zu sein, heißt auch, sich in den ersten Tagen erst langsam wieder einzugrooven. Was ist passiert? Was ist der Stand im Sprint? Ist irgendwas im Projektmanagement passiert?

Nach so einer Pause fällt wieder auf, mit wievielen Non-Themen man sich in konzerngeführten Projekten beschäftigen muss. Server-Pipelines, die den Code nicht durchbauen. Neue persönliche Zertifikate zur Authentifizierung im Konzern beantragen. Während alles noch auf die letzten anderthalb Sprints des zweiten Meilensteins starrt, bereits den dritten Meilenstein evaluieren. Aus dem Stehgreif heraus, vor der versammelten Frontend-Runde eine Diskussion über persönliche Workflows anstossen. Nachdenken über die Führung anderer Projektmitglieder.

Der Koloss der Woche war eine Code-Review im Projekt A. Ein eher simples Modul wurde grundlegend in der Optik verändert und verkompliziert. Es eilte, weil das Modul idealerweise in der nächsten Woche ausgerollt werden soll. Aufgrund anderer Themen und Telefonkonferenzen u.ä., bin ich am Donnerstag erst gegen 15 Uhr zur Review gekommen. Dann musste ich erst alle Anforderungen einsammeln: Dokumentation, Designs, Tickets, Redaktionsoberfläche der bestehenden Implementierung mit etwaigen Konsequenzen für die Migration.

Irgendwann gegen Halb Zwölf war ich dann durch – abends noch mal mit einer halben Kanne French Press hochgepusht – und in der Nacht nicht mehr so richtig wieder runtergekommen. Weswegen ich den Freitag eher lau angegangen bin. Stundensoll war eh erfüllt.

Things I did.

Am Dienstag zog der Arzt den nächste Schwung an Fäden. Doktor war „sehr“ zufrieden mit dem Heilungsverlauf. Wir haben auch grob über das Timing der kommenden Monate gesprochen.

Die ganze Woche über, schien die Sonne. Entsprechend habe ich auch einiges im Garten getan. Vertikutiert. Noch einmal runter geschnitten. Rasenaktivator/Dünger/Samen eingearbeitet (es ging nicht früher, weil keine Zeit bzw schlechtes Wetter).

Donnerstagabend minutenlang zugeguckt, wie zwei junge Fledermäuse sich gegenseitig ums Haus gejagt haben.

Am Samstag erstmals nach der OP wieder Rad gefahren – je 2km zum Einkaufen hin und wieder zurück. Danach hat es etwas in der Leiste gezogen. Ich versuche im Laufe der Woche meine Reichweite zu steigern und vielleicht kann ich zum nächsten Arztbesuch, am Freitag, mit dem Rad hinfahren (10km hin & 10km zurück).

Reading List

Things I watched.

For All Mankind, Apple+

Ich werde weiterhin mit der Serie nicht warm – inzwischen bei S1E07 angelangt. 20% an Personal, das mich interessiert, stehen 80% gegenüber, mit denen ich nichts anfangen kann. Und die Story nimmt mich nicht gefangen.


Risking My Life To Settle A Physics Debate, Veritasium – Derek Mullers „Veritasium“ gehört zu meinen Lieblings-YouTube-Kanälen. Er versucht darin, praktische und theoretische wissenschaftliche Phänomene zu erklären. In dem etwas reißerisch getitelten Video, geht es um einen Selbstversuch in einem Landfahrzeug mit Windrad: kann etwas, was nur vom Wind angetrieben wird, schneller als der Wind sein?

Things I played.

Ja, leider noch nicht dazu gekommen, es anzuspielen. Aber auf Steam wurde mir ein Bundle von Klei angeboten („Don‘t starve Together“, „Oxygen Not Included“, „Invisible Inc.“) und mir ist aktuell nach „Oxygen Not Included“ – wie geschrieben: dummerweise am Wochenende noch nicht dazu gekommen, es anzuspielen.

Things I listened to.

Merkwürdige Woche. Ich habe so wenig Radio und Podcasts wie seit Monaten nicht, gehört. Während der Arbeit habe ich überwiegend meinen Schwung an noch nicht abgehörten FM4 Unlimited“-Mixes abgearbeitet.

Was war. So die letzten sechs Monate-ish.

Moin. Zeit für ein Lebenszeichen nach sechs Monaten Blog-Abwesenheit.

Die Blog-Abstinenz kann man schnell erklären: es hat mit dem „dritten Projekt“ zu tun, von dem ich Ende des letzten Jahres sprach und in das meine Kollegin und ich roundabout Jahreswechsel eingestiegen sind. Verkürzt kann man unsere Aufgabe dort als „Red Adair der Web-Entwicklung“ beschreiben. Entsprechend arbeitsintensiv (weil halt zwei bis drei Projekte parallel liefen) und mental anstrengend waren die letzten Monate – mein Alltag wurde zunehmend monothematisch. Zumal die Auswirkungen des Coronavirus auf den Alltag, auch viele Formen der Abwechslung aus der Hand schlugen.

Die letzten zwei Wochen hatte ich meinen ersten „Urlaub“ seit Herbst 2019. Urlaub in An- und Abführungszeichen, denn in Wirklichkeit war es Rekonvaleszenz. Vor zwei Wochen unterzog ich mich einer OP, inkl. fünf Tage Klinikaufenthalt. Das war zwar nahezu komplett schmerzfrei, dank Infusionen und Spritzen von Schmerzmitteln und danach gepflegten Einsatz von Ibuprofen.

Aber ein Eingriffes am Becken bedeutet auch, dass ich meine Reichweite für das Gehen und Radfahren erst wieder aufbauen muss. Stand seit gestern: ich kann 2,8km zu Fuß gehen und damit sind Supermärkte erstmals wieder in meine Reichweite gerückt. Ich kann also wieder selber Einkaufen gehen. Radfahren: na ja, gestern konnte ich bergab 700m nach Hause ausrollen. Aber das Aufsteigen ist noch so grenzwertig, dass ich das erst in einer Woche wieder ausprobieren werde.

Der Urlaub geht zu Ende. Viel Selbstreflexion war im Urlaub nicht drin. Fünf Tage Verabreichung von Schmerzmittel via Infusionen und Spritzen bedeutet auch, fünf Tage bei irgendwo 25 bis 50% Hirnleistung zu sein und mit recht niedrigen Akkustand zu Hause zurückzukehren.

Ab morgen geht der Job wieder los. Ma‘ gucken, ob ich irgendwas von meinen zwei Wochen mitnehmen kann.

Things I watched.

Nach fünf plus x Tage in der Klinik und im drumpfen Zustand zuhause, bin ich so dankbar, für die Existenz der Öffentlich-Rechtlichen. Von deren siebenhundertdreiundachtzig TV-, Radio- und Mediathekenkanälen kann man sich berieseln lassen, ohne dass man Hirnfraß befürchten muss.

For All Mankind

Weil ich noch ein laufendes AppleTV+-Gratis-Abo habe: „For All Mankind“. Ich bin jetzt bei S01E05 angelangt. Die Serie beginnt in den 60er Jahren in den USA und zeigt eine Welt, in der es die Russen sind, die als erstes auf den Mond gelangt sind. Was macht das mit der NASA und den USA?

So ganz warm werde ich mit der Serie nicht. Immerhin hat sie zunehmend gute Momente. Es steht und fällt aber derzeit mit den Charakteren. Die fortschreitende Timeline scheint aber keine Scheu zu haben, den Fokus öfters zu wechseln und aufgebaute Charaktere wieder heraus zu nehmen. Ich weiß daher noch nicht, was ich von der Serie halten soll.

Wisting

Eine norwegische Krimi-Serie in der ARD-Mediathek mit 2x zwei Neunzigminüter. Viel Liebe für den Hauptprotagonisten William Wisting. Stoisch, in sich gekehrt, schmallippig. Dazu Skandinavien-Ambiente wie aus dem Nordic Noir-Bilderbuch.

Wisting ist Kommissar im norwegischen Larvik, 100km südwestlich von Oslo. Im Schnee wird eine Leiche gefunden und Fingerabdrücke stellen einen Zusammenhang zu einem US-Massenmörder her. Aber es ist komplizierter …

Es sind alles klassische und wenig originelle Zutaten. Geliefert wie bestellt. Und hat mir trotzdem gefallen.

4 von 5 Sternen.

Bäckström

„Kommissar Bäckström“ ist ein schwedischer Krimi, aber kein „Nordic Noir“. Die sechs Teile sind eher wie ein normaler Krimi zu konsumieren. Bäckström schlägt aus der Art, weil er mit hinreichend negativen Attributen ausgestattet ist, wie z.B. eine unsägliche Überheblichkeit.

Die Serie ist teilweise recht abenteuerlich und realitätsfern konstruiert. Der Fall ist hanebüchen. Eine Handvoll Charaktere die mehr Tiefe als der Rest des Ensembles bekommen, schaffen es, das Interesse an der Serie hoch zu halten.

Wenn man als Zuschauer bereit ist, durch etliche zirkusreife Stroy-Konstrukte zu springen, kann man halbwegs unterhalten werden.

3 von 5 Sternen.

„Black Hammer“

Ich bin 2020 mit einer Menge von Bringschuld rausgegangen. Dazu gehört die längst überfällige Rezension der ersten Bände der Superhelden-Serie „Black Hammer“ (in der deutschen Variante im Splitter Verlag erschienen), die mir Leser Christoph letztes Jahr geschenkt hat (nochmals vielen Dank!)

„Black Hammer“ ist ein wahnsinnig heterogenes Dingens, von dem ich nicht weiß, wieviel in der Serie von langer Hand geplant und wieviel Zufall oder Unfall ist (Zeichner Ormston bekam kurz vor Beginn Gehirnblutungen und der Serienstart musste um ein Jahre verschoben werden). Wer einen Blick ins Chaos werfen will, kann es in der Bibliographie in der englischen Wikipedia tun.

„Black Hammer“

Cover der ersten beiden Bände.

Der originäre Erzählstrang umfasst zwei Storybögen: „Black Hammer“ mit den Heften #1 bis #13 (2016 bis 2017, bei Splitter Band 1+2) und „Black Hammer: Age of Doom 1+2“ mit den Heften #1 bis #12 (2018–2019, bei Splitter Band 3+4)


Zum Einstieg sehen wir eine Farm im mittleren Westen der USA mit sechs Protagonisten, die sich schnell als Superhelden, Außerirdische, Roboter, Geistwesen und Hexe entpuppen, die diesen Ort nicht verlassen können. Ausgerechnet der Namensgeber der Serie „Black Hammer“ ist nicht zu sehen. Mehr kann man zur Handlung schon nicht mehr sagen, ohne Spoiler-Territorium zu betreten.


Die Serie wirkt wie eine Collage etlicher bekannter Superhelden-Versatzstücke. Es ist nicht schwer zu erkennen, wer alles die Vorbilder für Barbarlien, Golden Gail, Abraham Slam, Madame Dragonfly und Colonel Weird sind. Die Serie ist massiv vom „Golden Age“ beeinflusst, Superhelden-Comics der 40er und 50er Jahre – nicht zuletzt sehen wir wie die Superhelden sich nach ihren vergangenen, besseren Zeiten in den 40er und 50er Jahre zurück sehnen.


Autor Jeff Lemire legt in den ersten Heften den Schwerpunkt auf Portraits der Protagonisten, die am Leben mit und außerhalb ihrer Superheldenkostüme scheitern: der Kampf gegen ihr Alter, Sehnsucht nach Beziehungen oder Ausleben ihrer sexuellen Ausrichtung – vor dem Hintergrund einer Kleinstadt in den USA. Dies ist sensibel geschrieben und wunderbarst von Dave Ormston gezeichnet, der ein paar Hefte braucht, bis er sich eingegroovt hat. Er hat einen knorrigen, spröden Zeichenstil. Wenn es dynamische Szenen sind, ist es ungefähr so hölzern wie Action-Comics in den 40er und 50er Jahren. Aber der Stil bildet die harsche Realität wunderbar ab und Ormston beherrscht das Mimenspiel seiner Figuren.

Aber irgendwann nach Heft 6 fing ich an, mir die Frage zu stellen, was eigentlich das „Endgame“ von Jeff Lemire und der Serie werden soll? Das Tempo der Serie geriet aus dem Tritt. Es holperte und stolperte. Der erste Tiefpunkt war Heft #9, welches erzählerisch wie ein kurzfristig eingestreuter Lückenfüller wirkte und mit den Zeichnungen von David Rubin stilistisch ein Fremdkörper war.

Das Intermezzo von David Rubin
David Rubins Colonel Weird Intermezzo in Bonbonfarben und so gar nicht zu Ormstons Tonalität passend.

In den Bänden 3 und 4, „Age of Doom“, wandert Autor Lemire von Plot zu Plot und Leser|in dürfen nach 1–2 Heften dann feststellen, dass die Auflösung weder etwas mit der Hauptstory zu tun hat, noch die Charakterzeichnungen der Protagonisten stärkt. Fallbeispiel Black Hammer im Anteroom.

Die Cover der Bände 3 und 4.
Rich Tomassos Intermezzo.

Heft #6 und #7 haben wieder diesen Lückenfüller-Charakter. Rich Tommaso hat mit seinen Zeichnungen (à la Charles Burns in ganz schlecht) nicht mit dem Stil und Tonalität von Ormston zu tun – selbst mit einer Prämisse, dass es sich um eine der Dimensionsreisen von Colonel Weird handelt, habe ich es nicht lange ertragen.

Lemire inszeniert viel Mystik und Magie und weckt Hoffnungen auf eine komplexe und originelle Intrige. Aber am Ende erweist es sich wieder als Luftnummer und dem Leser mit einem billigen Storytrick die Tür vor der Nase zugeknallt. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Lemire sich im Laufe der Serie etliche Male ganz schwer in Sackgassen reingeschrieben hatte.


Das ist schade. Die Serie hat ihre sehr guten Momente, wenn Lemire und Ormston sich um die zwischenmenschlichen Beziehungen kümmern. Da hat sie eine einzigartige und eigenständige Tonalität.

Sehr, sehr viel dazu, tragen die Zeichnungen von Dean Ormston und die fantastische Arbeit von Colorist Dave Stewart bei. Aber es macht den Eindruck, als würde Lemire nicht erkennen, wo die Qualitäten der Serie liegen. Stattdessen wird inhaltlich geirrlichtert und mit Rubin und Tommaso zwei Gastzeichner reingeholt, die die eigentlichen Qualitäten der Serie konterkarieren.

„Sherlock Frankenstein – und die Legion des Teufels“

Cover des Ablegers „Sherlock Frankenstein“

Recht zügig scheint Jeff Lemire bewusst geworden zu sein, dass er mit „Black Hammer“ ein ausbaufähiges und recht variables Universum geschaffen hat, für das man weitere Projekte schreiben kann. Im Original als Heft #1 – 4 zwischen Ende 2017 und Anfang 2018 erschienen (und damit während der halbjährigen Halbzeitpause von „Black Hammer“), beschäftigt sich „Sherlock Frankenstein“ mit dem profiliertesten Superschurken des Black Hammer-Universums.

Auch hier stellte ich mir nach dem vierten Heft die Frage nach dem „Endgame“ von Lemire. Okay, es ist eine durchaus akzeptabel erzählte Genesis von Sherlock Frankenstein. Lucy Weber bleibt dagegen ein flacher Abklatsch gegenüber ihren Auftritten im Black Hammer-Hauptstrang.

Und so wirken die vier Hefte wieder wie so eine „Souflé“-Nummer von Lemire: die Frankenstein-Story hätte man knackig auf ein einziges Heft komprimieren können.

Zeichner David Rubin kann hier zwar etwas mehr Klasse zeigen, aber von Ormston ist das nicht nur stilistisch sehr weit weg.

Mir ist nicht klar, warum Lemire mit Rubin und Tommasozwei Zeichner als Alternativen einsetzt, die sich eher stilisierter Linienzeichnungen verschrieben haben, während Ormston mit Stift und Pinsel einen sehr spröden, europäischen Stil pflegt. Der Einsatz von Rubin in einem Steampunk-angehauchten Ambiente, wirkt deplaziert – oder Rubin schafft es nicht, diese Welt sich eigen zu machen.

„The Quantum Age“

Cover des Ablegers „The Quantum Age“

In der zweiten Jahreshälfte 2018, und damit überschneidend mit den beiden Blöcken des „Age of Doom“-Storybogens, wurde mit „The Quantum Age“ der nächste Ableger aus dem „Black Hammer“-Universum veröffentlicht.

Die Serie spielt in der Zukunft, aber die Superhelden aus 2141 haben Bezüge zu einigen „Black Hammer“-Protagonisten. In Spiral City herrscht inzwischen eine Diktatur, die feindlich gegenüber Außerirdischen gesinnt ist. Die Superhelden agieren als Untergrund gegen die Diktatur.

Wo das Original-„Black Hammer“ den Hauch von „Golden Age“ hatte, weckt „The Quantum Age“ bei mir Assoziationen zu DCs „Legion of Super-Heroes“ aus den 60er–80er Jahren.


Wieder schafft es Lemire glaubwürdige und interessante Charaktere und Interaktionen untereinander zu schaffen. Aber wieder wird es abseits davon, sehr schnell schattig. Im Gegensatz zu „Black Hammer“ bleiben die Örtlichkeiten kalt und unnahbar. Und wieder hat Lemire ein Problem mit der Handlung und dem „Endgame“. Wieder bedient er sich nach einer langen Exposition eines Taschenspielertricks um die Handlung zu einem Pseudo-Ende zu führen und wieder hat es sich für mich als Leser nach Koitus Interruptus angefühlt.


Erwähnen muss man auf jeden Fall Zeichner Wilfredo Torres. Wie man meinen obigen Ausführungen merken kann, schaffe ich es kaum, mich von Originalzeichner Dean Ormston lösen zu können – ich besitze auch einen Band mit „Black Hammer“-Kurzgeschichten von unterschiedlichen Zeichner … dit geht alles nicht. Schlimm. Schlimm. Schlimm.

Torres ist aber tatsächlich neben Ormston der einzige, der mit seinen Zeichnungen aus der Vorlage von Lemire, etwas Eigenständiges, etwas Rundes, schafft. Das mag auch am SF-Szenario liegen, dass Torres‘ sehr glatten, outline-lastigen Linienstil entgegen kommt. Er erinnert mich an Michael Allred.

Mit Ormston gemein, hat Torres eine wahnsinnig gute Beobachtungsgabe für Mimik und Gestik.


„Black Hammer“ ist inzwischen ein ganzes Superhelden-Universum, dessen gemeinsamer Nenner der Autor Jeff Lemire ist. Die Stärken liegen bei den längeren Geschichten in den Charakteren und den zwischen„menschlichen“ Interaktionen. Lemire sieht aber bei den Plots nicht gut aus.. Etliches wirkt wie Füllmaterial. Anderes wirkt unvollendet. Viel gutes Material an Inhalt und Ormston‘schen und Torres‘schen Zeichnungen wird damit unter Potential verkauft.

3–4 von 5 Sternen

Herr Pahl, was machen Sie eigentlich beruflich?

Das ist tatsächlich eine bannig diffizile Frage, weil sie viele Antworten kennt, je nach Adressat und damit: je nach Differenzierung.

Beginner Level, zum Beispiel für meine verrentete Nachbarin oder nicht-technik-affine Verwandte:

Ich mach so Internet-Zeug. Websites und so

Medium Level, z.B. für Ärzte, bei denen man nicht sicher ist, ob es genuines Interesse oder die implizite Frage nach Liquidität und Einkommensverhältnissen ist.

Ich bin selbständig und arbeite innerhalb von Projektteams für Zeiträume von 3 bis 24 Monaten an größeren Websites. Dabei geht es um die Mitwirkung an Konzepten und Umsetzung von Designs für das sogenannte Frontend, also grob gesagt, das was der User im Browser sehen und bedienen kann.

Das reicht aber nicht für den Experten-Level, für potentielle Auftraggeber oder Projektmanager, aus. Mit inzwischen 20 Jahren Erfahrung auf dem Buckel, liegt mein Mehrwert oberhalb der bloßen Umsetzung von Frontend-Zeug.

Chris Coyier hat im Oktober in seinem Blogeintrag „The Widening Responsibility for Front-End Developers“ viele Fragen und Überlegungen aus seinem Projektalltag angerissen. Sie machen deutlich, wie komplex inzwischen der Weg von Konzept → Design → Umsetzung geworden ist. Das bildet auch meinen Projektalltag wieder.

Wenn Designs und Konzepte das erste Mal aufschlagen, fehlt es ihnen an „Praktikabilität“ und können daher nicht direkt in Code umgesetzt werden. Responsives Design (also anpassungsfähig an unterschiedliche Browser, Browserbreiten und Endgeräten) sind häufig ebenso nur Lippenbekenntnisse wie die Berücksichtigung von Barrierefreiheit-Anforderungen.

Designs werden häufig als komplette Seiten und nicht als wiederverwendbare Bausteine entwickelt. Es gibt auf Designseite häufig weder das Wissen noch die Werkzeuge für diesen „Komponenten-Gedanken“.

Und so besteht ein Teil des Jobs darin, schon vor dem Schreiben der ersten Zeile Code, auf Designs und Konzepte Einfluß zu nehmen. Zum Beispiel darauf zu drängen, dass Seiten systematisch und auf Bausteine-Basis aufgebaut werden. Es ist auch im Sinne des Kunden, wenn nicht jeder Seitentyp seiner Website von Grund auf, neu entwickelt werden muss (wir reden hier nicht über Portfolio-Websites, sondern Websites mit drei- bis fünfstelligen Seitenzahlen).

Ein Teil des Jobs ist, jedes vorgestellte Design auf die Umsetzungsfähigkeit abzuklopfen, bevor das Coding beginnt. Dazu gehört auch die gerne vernachlässigte Frage, wie sich die Komponente verhält, wenn es nicht die „ideale“ Menge an Content gibt. Was passiert bei einer langen Headline? Bei einer Copy, die nur aus einem Satz besteht? Wenn die Nutzungsrechte für das Bild abgelaufen sind?

Funktional erlebe ich es immer wieder, dass es in den Designs Probleme im Umgang zwischen Touch- und Non-Touchdevices gibt. Zum Beispiel wenn es Funktionalitäten gibt, die zwingend auf Hover per Maus angewiesen ist. Oder es wird fälschlicherweise angenommen, dass Browserbreiten mit der Unterscheidung zwischen Tisch- und Tabletgeräten einhergeht (nope, größere Tablets sind inzwischen breiter als schmale Laptops und bei Geräten wie MS Surface verwischt die Grenzziehung komplett).

An der Nahtstelle zwischen Design und Konzeption stehen auch Fragen der Umsetzung im Zusammenhang mit der verwendeten Software auf dem Server. Wenn es zwei ähnliche Komponenten gibt, ist es sinnvoll sie als zwei Komponenten getrennt anzulegen, oder handelt es sich um eine einzige Komponente mit zwei Ausprägungen? Was lässt sich mit der Serversoftware besser abbilden?

Vor der Umsetzung steht dann die Etablierung eines Workflows für die Umsetzung. Welche Werkzeuge werden genutzt, welche Rahmenbedingungen werden geschaffen, welche „Code-Regeln“ werden aufgestellt. SCSS? Semantische Klassen im HTML? Icons umsetzen als… Icon-Fonts, Inline-SVG oder SVG-Sprites?

Dazu gehört auch die Beratung mit dem Backend, wie sich z.B. die Kommunikation bei Serveranfragen durch den Browser gestaltet.


Projekte dieser Größenordnung haben mehrere Interessenten. Kommunikation ist ein Teil des Jobs: Interessenten wollen und müssen abgeholt werden. Es muss zwischen den unterschiedlichen Interessen vermittelt werden. Am Ende des Tages gibt es aber nur einen Interessenten, der die Rechnung zahlt. Die Kommunikation muss daher auch darauf ausgerichtet sein, dass seine Interessen gewahrt werden.


I apologize if I’ve made you feel a little anxious reading this. If you feel like you’re behind in understanding all this stuff, you aren’t alone.

In fact, I don’t think I’ve talked to a single developer who told me they felt entirely comfortable with the entire world of building websites. Everybody has weak spots or entire areas where they just don’t know the first dang thing. You not only can specialize, but specializing is a pretty good idea, and I think you will end up specializing to some degree whether you plan to or not.

Irgendwann in den Nuller Jahren, war ich mir nicht sicher, ob „Webdesigner“ ein Job mit Zukunft wäre. Agenturen gingen aggressiv auf den Markt um mit in Microsoft Word(!!) produzierten Websites Kunden zu ködern. Die Hamburger Arbeitsagentur hat damals massenweise arbeitslose Druckerei-Mitarbeiter in Webdesign-Fortbildungskurse gepackt. In meinen Alpträumen, sah ich irgendwelche Kinder von Firmenchefs am Rechner mit WYSIWYG-Editoren wie Frontpage herumspielen und mich aus dem Business schießen.

So ist es bislang nicht gekommen – weil mein Job mehr umfasst, als man es Laien in nur drei Sätzen erklären kann. Weil mein Job mehr als nur „Umsetzung“ ist und „Berater“ und „Konzepter“-Tätigkeiten beinhaltet. Weil der Job eben nicht nur aus „Nine to Five“ besteht, sondern aus dem Blick über den Tellerrand: was für relevante Technologien gibt es? Wird jQuery wirklich noch gebraucht? Was für Themen kommen in den nächsten Jahren?

Coyiers Blogeintrag macht schon durch die schiere Menge an Fragen deutlich, dass man auch dann genügend auf der Pfanne haben kann, wenn man kein sogenannter „Fullstack-Entwickler“ ist, der die komplette Bandbreite von Server bis Frontend/Browser abdeckt.

Coyiers Blogeintrag macht mir aber auch die Frage bewusst, wie man all diese Detailsfragen und Soft-Skills gegenüber potentiellen Auftraggeber anbringen kann, ohne dass man einen zehnseitigen Aufsatz schreibt. Sondern in eine Form bringt, die gleichberechtigt neben der tabellarischen Aufstellung der rein technischen Skills bestehen kann.

Was war. Vor Weihnachten.

In zwei Worten zusammengefasst: viel Müdigkeit.

In den letzten zweieinhalb Wochen ging es nur noch darum irgendwie durchzukommen und Dinge gewuppt zu bekommen. Mit der vorläufig letzten „Deadline-relevante“ Videokonferenz am letzten Donnerstag ist so einiges abgefallen und seit dem werden die Akkus wieder aufgeladen.

Things I worked on.

In der letzten Woche ist ein drittes Projekt aufgegleist worden und alle drei Projekte werden noch für 2–3 Wochen parallel laufen – was insofern machbar ist, da die Arbeit am dritten Projekt anfangs noch den Schwerpunkt der Bestandsaufnahme, Konzeption und Strategie hat.

Das dritte Projekte ist vor etlichen Monaten gestartet worden. Spannend: im Frontend geht es an etlichen Punkten gegen meine „Best Practices“. Ich besitze nicht die Hybris, später in einem Projekt einzusteigen und automatisch dort alles in Frage zu stellen, was nicht meinen „Best Practices“ entspricht. Vielmehr ist es Gelegenheit, mal seine eigenen „Best Practices“ zu hinterfragen. Und dort wo die eigenen „Best Practices“ dann noch Bestand haben, ob und wie man sie in einem bereits laufenden Projekt integriert.

Bei der Verwendung der Maßeinheit rem statt Pixel habe ich mich inzwischen überzeugen lassen. Tatsächlich gehör(t)e ich die letzten Jahre der Fraktion „Browsers handle all the font zooming for us, so we don’t have to convert our typography to relative units in CSS.“ an.

Der Artikel von Kathleen McMahon „Pixels vs. Relative Units in CSS: why it’s still a big deal“ nimmt das sehr schön auseinander und führt plastisch vor, wo die Probleme von Pixel vs rem sind: es ist nicht der klassische Browser-Zoom, sondern die Einstellung der Default-Schriftgröße im Browser, wo die Maßeinheit Pixel ins Schwimmen kommt.

Das Problem, das ich mit rem habe: es macht den Code unleserlich. Anstatt eine Schriftgröße von 13 Pixel einzutragen, steht dort 0.813rem. Du liest margin-bottom: 3.438rem; – und denkst dir nur noch WTF?

Das SCSS-Lesen wird so zu einem permanenten Übersetzungsprozess im Kopf, zumal alle Kommunikation über Design und alle Javascript-basierenden Berechnungen weiterhin in Pixel stattfinden und der Browser zudem bei den ganzen krummen Pixelzahlen, Rundungsfehler einführt.

Aber Barrierefreiheit ist Trumpf und so verschiebt sich die Fragestellung eher in die Richtung, wie man das Tooling (und Design?) verändern kann, um die negativen Konsequenzen aus der Verwendung von rem abzufedern. Mein erster Gedanke geht in Richtung Mixins, die die Angabe von Pixel erlauben und rem ausspucken – ganz banal.


Das Projekt triggert auch weiteres Nachdenken über Markup- und CSS-Strukturen an. Mich beschäftigt immer noch die wachsende Popularität von „funktionalen CSS“ in der „State of CSS 2020“-Umfrage, die ich vor allem auf das Wachstum von Komponenten in React und Co. zurückführe.

Ich sehe mich in der „Seperation of Concerns“-Fraktion und befürworte semantische Klassen-Auszeichnungen. Adam Wathan hat 2017 in einem Blogeintrag beschrieben, wie er sich über mehrere Etappen in einen Befürworter von funktionalem CSS gewandelt hat: „CSS Utility Classes and ‘Separation of Concerns’“ – 2017, das war bevor Adam mit der Entwicklung von Tailwind CSS angefangen hat, womit klar sein dürfte, dass er seine Position in Sachen Funktionales CSS nicht geändert hat.

Adams etappenweise Wandlung im 2017er-Blogeintrag hat mich gut nachvollziehen lassen, wo eigentlich mein Delta zu ihm und funktionales CSS anfängt: die Verwendung von Komponenten unter Ignoranz jeglichen Kontextes.

Das wird im Text im Abschnitt „Dealing with similar components“ deutlich, bei der er semantisches CSS gegen die Wand fahren lässt, weil es ihm nicht gelingt zwei strukturell identische bzw. sehr ähnliche Komponenten so zu verheiraten, dass eine Ausspielung mit unterschiedlicher Optik gelingt, ohne Code-Duplizierung einzuführen.

Wer sehr eng in Komponenten denkt, sieht als einzigen Weg zur Abbildung des Kontextes in einer Komponente, das Erstellen einer Komponenten-Variante, z.B. durch Hinzufügen einer Modifier-Klasse. Meiner Erfahrung nach, reicht es in Atomic Design, den Kontext über Selektoren-Ketten anzusprechen. Bei adäquaten Klassennamen und Verwendung von BEM, muss die Specifity dabei nicht außer Kontrolle geraten.

Aus meiner Erfahrung in Projekten mit Enterprise-CMS-Lösungen ist die von ihm aufgezeigte Lösung mit funktionalem CSS nicht machbar, weil Komponenten in unterschiedlichen Kontexten wieder verwendet werden. Und dieser Kontext ist auch für ein Teil des Aussehens der Komponente verantwortlich. „Funktionales CSS“ wird damit nicht mehr zu einer CSS-Frage, sondern eskaliert sich fröhlich in Richtung Markup, Templating, Content-Strukturen, Java-Klassen und Editoren-Oberfläche.

Bei großen und langwierigen Projekten besteht der Job nicht nur in der Umsetzung von Designs, sondern auch im Steuern des Designs. Zumindest in meiner Realität bewegen sich die Designer noch recht losgelöst von Komponentenzuschnitten und Markup-Realitäten. Und ein Teil des Jobs besteht darin, den Projekt-Stakeholdern klar zu machen, dass wir einen Satz von Lego-Bausteinen haben, mit dem wir bauen und nicht für jedes neue Modul neue Lego-Bausteine produziert werden sollen. Dies hat Implikationen für Kosten, Timings und Wartbarkeit von bestehenden Code. Und diese Message wird in Projekten gehört und häufig genug akzeptiert.

In meiner Projektwirklichkeit wirkt „Funktionales CSS“ wie ein kleines Heftpflasterchen für tiefer sitzende Probleme.

Things I played.

Ich habe auf der Konsole versucht mit „Spiderman“ wieder anzufangen und die Demo von „Dishonored 2“ zu spielen – beides aber wieder schnell abgebrochen.

Ich fange langsam an zu verstehen, was mich derzeit bei Videospielen abtörnt.

  • Komplexe Controller-Schemen, die eine Einarbeitungs/Trainingszeit brauchen. Jeez, ich will mich für ein Spiel nicht eintrainieren müssen
  • Fehlende Tutorials. Zum Beispiel bei Spiderman wirst du gleich atemlos in die Action reingeschickt, ohne dass du entspannt die Controller-Schemen dir anlernen kannst. Drei Minuten lang darfst du im laufenden Kampf fünf, sechs Button-Kombinationen lernen und dann wirst du gleich zur nächsten Station geschickt, wo du die nächsten fünf Tastenkombinationen um die Ohren gehauen bekommst.
  • Anspannung. Bei Dishonored 2 war mir das Schleichen und die Gefahr entdeckt zu werden, zu stressig. Zumindest für ein „mal eben am Abend ein halbes Stündchen spielen wollen“-Spiel.
    Es ist ja nicht so, dass man in Rez nicht sterben würde und dann komplett Game Over ist. Aber hier hat sich das anders angefühlt. Keine Ahnung…

Things I did.

Grundsätzlich versuche ich die Dinge wieder aufzunehmen, die ich seit Ende November sukzessive loslassen musste. Mehr Muße an den Tag legen. Die Meditationen wieder aufnehmen. Wieder intensiver kochen. Verstärkt Baustellen in der Wohnung angehen.

Am letzten Sonntag habe ich vor dem Fernseher hingesetzt und mehrere Stunden ziellos durch die 300 Kabelkanäle durch gezappt. Und es hat sich erholsam angefühlt.

Things I listened to.

Der Soundtrack zum „Area X“-Level von „Rez Infinite“ (YouTube).

Was war. Anfang Dezember

Jesus. Fucking. Christ. Sind schon wieder vier Wochen um?

Nach dem ich vor ein paar Wochen Geburtstag hatte, habe ich die eMails meiner französischen Verwandtschaft alle brav beantwortet. Zur Beschreibung meines derzeitigen Alltags habe ich in den eMails den gleichen Textbaustein verwendet: Jeden Tag zwar keine „Métro“, aber „Boulot“ und „Dodo“.

Die Tage haben sich im Laufe der letzten zwei, drei Monate trichterförmig verengt. Die Tage haben sich verkürzt. Das Wetter ist ungemütlich geworden. Ablenkung durch Museen, Kinos etc… is‘ nicht. Der Meditationskurs ist von Präsenzunterricht auf Zoom geschwenkt. Die Psychotherapeutin ist seit Oktober krank. Gleichzeitig braucht die Arbeit derzeit eine höhere Schlagzahl.

Im Gegenzug fallen links und rechts die meisten außerberuflichen Interessen ab. Garten? Kannste bei dem Wetter nix machen. Dazu eine akute Unlust Filme oder TV-Serien zu gucken, Sport in größeren Mengen zu konsumieren oder Comics zu lesen.

Intellektuell weiß ich, dass die Monotonie aus Arbeit, Schlafen, Lesen am iPad und Nachdenken über Achtsamkeit über einen längeren Zeitraum straight in die Sackgasse führt. Aber jedesmal wenn ich emotional meine Checkliste durchgehe „Und? Willste jetzt ‘nen Comic lesen? Willste jetzt Radfahren? Buch? Konsole? Die restlichen sechs Spieltage des Mitre 10-Cups? Zeichnen?“ … winke ich ab. Hier ein bisschen Haushalt, dort ein bisschen Kochen. Oh, wieder ein Zahnarzt-Termin?

Jo. Irgendwie muss ich mich da durch lavieren. Ich gehe davon aus, dass sich bis März nichts substantiell ändern wird.

Things I listened to.

Die klare Nummer Eins der letzten Wochen: Opposite People“ von Newen Afrobeat ft Seun Kuti & Cheick Tidiane Seck (YouTube).

Das Ding wurde mir als Empfehlung vom ach so verrufenen YouTube Algorithmus reingespült. Dreizehn Minuten großartiger Afro-Beat mit Fela Kuti-DNA. Ganz groß: neun Minuten lang wichst einer/eine nach dem/der anderen ein Solo runter, bevor das erste Mal gesungen wird.

Der Schlagzeuger sieht wie ein achtzehnjähriger Milchbubi frisch vor seinem Antritt zum BWL-Studium aus, und bringt die Drums so speziell auf den Punkt, das ist sooo groß. Was Cheick Tidiane Seck da beim Solo an den Keyboards macht, ist ganz, ganz famos.

Mit klaren Abstand kommt dahinter auf Platz 2 Immer wenn ich high bin (YouTube), eine ältere Nummer von Marsimoto ft Walking Trett.

Things I played.

Ich habe die eine oder andere Stunde mit „Rimworld“ weiter gemacht. Die Drei-Frauen-Kolonie hat inzwischen Zuwachs in Form einer vierten Frau bekommen – einer „Wilden“, die draußen umherirrte, ehe sie wegen Unterkühlung kollabierte. Ich schickte einen Rettungstrupp los und pflegte sie wieder gesund, worauf sie sich der Gruppe anschloss.

Inzwischen habe ich das Geschäftsmodell „Kartoffeln in der nächsten Siedlung verkaufen“ entdeckt. Bald bricht der erste Winter an.

Things I did.

Die neuen Sichtschutzblenden sind immer noch nicht aufgebaut. Bei einem der Herbststürme ist mir eine der neuen Sichtschutzblenden, die nur angelehnt waren, auf den Boden geweht worden. Dabei ist die Bodenleiste kaputt gegangen und zeigte einige morsche Stellen. Ich habe die Leiste inzwischen geschient und teilweise zugespachtelt. Das geschah allerdings während der letzten wärmeren Tage. Seitdem ist es zu kalt um die Blenden zu lasieren.

Läuft.

Things I worked on.

Derzeit laufen zwei größere Projekte parallel und das wird für zirka zehn Tage noch weiter so bleiben. Dabei ist es günstig, dass das zweite Projekt „transatlantisch“ ist und die Video-Konferenzen zeitlich ostküstenkompatibel gelegt werden und damit dem ersten Projekt zeitlich aus dem Weg gehen. Inzwischen habe ich meine Notifications auch so eingestellt, dass ich nicht mehr um drei Uhr nachts aus dem Schlaf gerissen werde, weil jemand in den USA ein Ticket im Board eine Spalte weiter schiebt …

Das erste Quartal 2021 sieht soweit eingetütet aus, dass ich mein morgiges Gespräch mit dem Kieferchirurgen halbwegs entspannt entgegensehen kann.

Things I read.

„State of CSS 2020“ – die alljährliche Umfrage unter Webentwickler zum Stand der Dinge in Sachen CSS. Ich lese solche Auswertungen gerne, um ein Gefühl zu bekommen, was Themen und Trends sind (und ob ich irgendwelche größeren Wissenslücken habe).

Dieses Jahr hat es zwei Datenpunkte gegeben, die mich zweifeln lassen, ob die Entwickler wirklich wussten, was sie da angekreuzt haben. Da behaupten 22,4% aller Entwickler, sie hätten schon einmal aspect-ratio eingesetzt, obwohl das Feature erst seit Sommer 2020 in Firefox und Chrome drin ist und durch eine Flag erst explizit vom Entwickler eingeschaltet werden muss.

Sogar weit über 80% der eher aus USA und Westeuropa stammenden Entwickler behaupten, sie hätten line-break eingesetzt – ein Feature welches nur im Kontext von asiatischen Sprachen sinnvoll eingesetzt wird. Hmmmm…

Zwei Trends habe ich aus der Umfrage extrahiert. Die Zeit der großen CSS-Frameworks ist vorbei. Bootstrap verliert stark und Foundation schmiert sogar massiv ab.

Wovon ich kein großer Freund bin: Atomic CSS und Tailwind CSS (ein populärer Vertreter von Atomic CSS) nehmen recht massiv Fahrt auf. Ich frage mich, inwieweit dieser Trend der schwachen Designs bzw. Design-Strategien geschuldet ist. Mir scheint auf Seiten der Designer|innen und/oder Product-Owner die Denkweise von wiederverwendbare Komponenten unterentwickelt zu sein. Kein Wunder, dass Entwickler dann glauben, sie könnten mehr oder weniger direkt, die CSS-Anweisungen ins Markup kippen.

Dies ist einerseits ein Know-How/Kompetenz-Problem der Frontend-Designer (was, ich wiederhole mich, zehn Jahre nach Einführung des Begriffes „Responsive Web Design“ ein Offenbarungseid für die Branche ist). Andererseits ist es ein Zeitproblem. Spätestens mit der zweiten Korrekturphase drückt die Deadline so sehr, dass Designer|innen ihre bis dato saubere Sketch-Datei verunstalten.

(Jo, meine Welt, zumindest per Jahresumsatz, ist die Welt der Websites mit einer drei- bis fünfstelligen Zahl an Seiten und Enterprise-CMS)


Zenko Mapping von John V. Willshire/Smithery.

Ein sehr angenehmer, kurzer Video-Vortrag von Willshire, den ich auch deswegen so toll fand, weil er auf mehreren Meta-Ebenen funktionierte und eben nicht nur zielgerichtet auf die Präsentation seines Mapping-Tools „Zenko“ ausgerichtet war.

„Zenko“ ist eine Art Visualisierung für Projektstrategien und Entscheidungsoptionen: Wo stehen wir? Was brauchen wir jetzt, um zu entscheiden wo wir hin wollen?

Dabei verwendet Willshire eine Matrix mit einem 3×3 Raster.

Auf der x-Achse von links nach rechts: „Team“, „Qual“ und „Quant“ – eine zunehmende Zahl von „People“ die Einfluß auf das Projekt nehmen. „Qual“ steht für qualitativen Input über Forschung und Umfragen. „Quant“ steht für quantitativen Input durch Statistiken oder Analytics.

Auf der y-Achse von unten nach oben: „Sketch“, „Scaffold“ und „Structure“ der „Reifegrad“ oder Aufwand für das Produkt bzw. Projekt. Von Skizze hin bis zur stabilen, ausgereiften Struktur.

Projekte fangen unten links mit der Frage an: zuerst das Team einen Prototypen basteln lassen oder Recherche starten?

Man kann sich einen Nachmittag mit den Vorträgen und den Texten von Willshire vergnügen.

The Pattern Problem

  • An example becomes a lesson
  • A lesson becomes a method
  • A method becomes a practice
  • A practice becomes a doctrine
  • A doctrine becomes death

Das ist Willshires großes Thema: Werkzeuge für steten Input und Perspektivwechsel.

Information is not liquid, but light

Information ist keine Flüssigkeit, die man umleiten oder in Container füllen kann. Information ist wie ein Licht: sie ist da. Der richtige Weg ist daher, sich der Information zu öffnen oder aus einem anderen Winkel zu betrachten.

Build your own tools. Tools which naturally reinvent themselves. Tools which change behaviour, not simply repeat it.

Willshire benützt dazu häufig verschiedene Formen von Spielkarten-Sets, die auf dem Prinzip beruhen, dass man mit einer zufälligen Kombination von Theorien, Fakten und Ereignissen konfrontiert wird, die dann weitergesponnen werden sollen.

The quickest path to innovation lies in making novel connections

Create → Connect → Reorder

Deal → Shuffle → Order → Stack → Turn → Spread → Rearrange

Was war. Anfang November

Auch in der ersten November-Woche habe ich die Tage nicht zufriedenstellend aufgegleist bekommen. Die Zeit rennt davon, während man die To-Do-Liste in der Kopf abarbeitet. Unter der Woche wird vieles nach hinten geschoben und am Wochenende kommt das nach Hinten geschobene dran und lässt andere Dinge hinten rüber fallen (derzeit: Comics).

Dazu kommt eine gehörige Portion durch die US-Wahl getriggertes „Doom-Scrolling“, das auch überraschend weite Teile meines Umfeldes ergriff.

Things I worked on.

Momentan wird im Hintergrund an den Weichenstellungen für Kundenprojekte der ersten 2021-Wochen und -Monaten gewerkelt. Da sind im Laufe der letzten Woche alle Farben dabei gewesen: rot, gelb und grün.

Von einer Kundin verabschiede ich mich nach fast 20 Jahren, weil sie zum Jahreswechsel in den Ruhestand geht und das Unternehmen verkauft hat. Heute habe ich die Verabschiedung auf der Website publiziert. Das hat mich etwas angefasst.

Für eines der Kundenprojekte erstelle ich gerade eine Beispielseite in Chinesisch. Darüber werden Absprachen mit einem „natural speaker“ erfolgen, wie das CSS auszusehen hat, um die Lesbarkeit der Texte zu gewährleisten. Angeblich sollen zumindest eine größere Spationierung und ein Absatzeinzug notwendig sein.

Ein Abgleich mit „richtigen“ chinesischen Websites gibt das aber nicht her. Auffällig ist dort der größere Zeilendurchschuss, der zwischen 180% und 220% liegt (bei „westlichen“ Websites eher 120–150%).

Things I did.

Das Microsoft Surface-Gerät ist abgekommen. Das Gerät macht einen guten Eindruck. Dass der IE11 noch drauf war, hat mich sehr gefreut, weil es das Testen sehr viel schmerzfreier macht, als irgendwelche VMs hoch zu fahren. Ansonsten hinterließ Windows einen gemischten Eindruck. Ich habe mich gewundert, welche Bullshit-Applikationen per Default installiert wurden („Mobilfunktarife“ anyone?) und wie schwachbrüstig (nope: unbrauchbar) die Default-eMail-Applikation war. Die Systemeinstellungen sind maximalst unübersichtlich und unstrukturiert.

Paradebeispiel: eine Applikation verlangt Anmeldedaten. Der Fokus geht auf das Eingabefeld für den Usernamen und die On-Screen-Tastatur erscheint. Dann geht es zum Passwortfeld und … die On-Screen-Tastatur verschwindet. Man kann den Fokus wechseln so viel man will: ist der Fokus auf dem Passwortfeld, ist die On-Screen-Tastatur weg. Abhilfe schafft ein Tap auf ein Taskbar-Icon halbrechts – dadurch kann man die On-Screen-Tastatur forcieren – aber das ist meilenweit weg, von anfängerfreundlichen UX.


Nachbarn der Siedlung haben ihre Sichtschutzblenden ausgetauscht und weil sie gesehen hatten, dass meine schon runtergekommen waren, fragten sie mich, ob ich sie haben wolle. Eigentlich wollte ich erst nächstes Jahr die Sichtschutzwände austauschen, aber wenn die Gelegenheit nun schon da ist.

Unter der Woche habe ich, über 3–4 Einkäufe verteilt, entsprechende Zaunpfosten, Einschlaghülsen, Schrauben, Winkel, Holzlasur, Wasserwaage und so, eingekauft. Nach dem das Wetter zumindest bis Donnerstag wohl trocken bleibt, habe ich gestern und heute den Zaunpfosten zwei Lasur-Anstriche verpasst. Next up: Reinigen und evtl. Lasieren der Sichtschutzwände. Eventuell dann am nächsten Wochenende der Aus- und Einbau der Wände.

Things I played.

Seit Monaten erstmals wieder ein Computerspiel gespielt: „Rimworld“.

Meine erste Kolonie hat nur drei Tage überlebt. Ich hatte von der Zusammenstellung keine Ahnung gehabt und es zugelassen, dass die Dreier-Gruppe aus zwei Personen bestanden, die über quasi null handwerkliche Eigenschaften verfügten oder manuelle Tätigkeiten durchführen wollten. Am dritten Tag ist die einzige Arbeiterin von einem tollwütigen Eichhörnchen gebissen worden und binnen 17 Stunden verblutet.

In der zweiten Kolonie läuft es besser – wieder drei Frauen, die sich aber alle anpacken und bislang sind auch keine internen Konflikte aufgebrochen.

Things I listened to.

Eine meiner wichtigsten musikalischen Inspirationen ist Don Letts auf BBC 6 Music. Letzten Sonntag waren im „Crucial Vinyl“-Segment Dreadzone mit ihrem 93er-Album „360º” dabei. Ich gebe zu, dass mir der Name nichts sagte, aber das letzte Stück war in der Tat in den 90er Jahren eines jener Stücke nach denen ich süchtig war: House of Dread (Dreadzone hatten 1996 mit „Little Britain“ einen kleinen Chart-Erfolg)

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