John Scalzi gehört zu den bekannteren Science-Fiction-Autoren der Gegenwart. 2005 schrieb er mit „Old Man’s War“ seinen ersten traditionell veröffentlichten Roman. Aus OMW wurde ein Zyklus mit insgesamt sechs Romanen.

Der Roman spielt mehrere hundert Jahre in der Zukunft. Die Menschheit hat dank Sprung-Raumschiffe zahlreiche Planeten anderer Sonnensysteme kolonialisiert.

John Perry ist ein verwitweter 75jähriger Werbetexter, der zum Ausklang seines Lebens für zehn Jahre bei den Kolonial-Streitkräften (CDF) Berufssoldat wird. Und „Berufssoldat“ heißt in diesem Fall: aus dem genetischen Material von Perry wird eine jüngere Ausgabe von ihm geklont, inkl. genetischen „Optimierungen“, Nanorobotern, künstlichem Blut und einen Computer als Gehirnerweiterung. Anschließend wird das Bewusstsein des 75jährigen auf das Hirn des Klons übertragen.

Das Buch begleitet Perry durch seine Ausbildung und die ersten Kämpfe. Der Wendepunkt kommt mit einer Schlacht um den Planeten Coral, bei dem die CDF-Streitkräfte fast komplett zerstört werden, obwohl der Gegner, die Rraey, technologisch noch nicht die Mittel dazu haben sollten. Der schwerverletzte Perry wird von einer Frau der „Ghost Brigade“ gerettet, die äußerlich seiner verstorbenen Frau gleicht.

Die „Ghost Brigade“ ist eine Spezialeinheit der CDF, deren Soldaten nicht von DNA lebendiger Menschen gezüchtet wird, sondern von verstorbenen Menschen – logisch: exklusive Bewusstseinsübertragung. Der Klon hat keinerlei Erinnerung an seinen DNA-Spender. Diese Soldaten werden „as is“ geboren. Ohne Erinnerung, mit leerer Festplatte, aber dank des am Hirn angeschlossenen Computers, mit viel Wissen und sind binnen weniger Wochen Ausbildung in einem kampffähigen Zustand.

Perry versucht sich der Frau, Jane, anzunähern und zusammen versuchen sie die Gründe für die verlorene Schlacht zu finden: woher hatten die Rraey die Technologie? Der Kontakt mit John Perry verändert auch Jane und ihre Einstellung zu sich selbst – geboren ohne Vergangenheit.

Der Roman ist ein Page Turner und unterhaltsam geschrieben. E vermeidetr Plattitüden und Fettnäpfchen, so das ich mich nicht unter Niveau unterhalten fühlte.

Mit den Senioren, die sich für die Streitkräfte verpflichten und in einen geklonten, optimierten Körper transferiert werden und den aus Toten „gezüchteten“ Ghost Brigades, hat Scalzi sich zwei interessante Mechaniken ausgedacht, deren Implikationen er aber, etwas überraschend, nur anreißt. Es ist fast vergeudetet — dachte sich Scalzi auch, denn im zweiten Band „The Ghost Brigades“ geht er anscheinend tiefer darauf ein.

4 von 5 Sternen.