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Tag: WorkLife (page 3 of 3)

Was war. Mitte September.

Was war? OP war. Am Montag Nachmittag. Aus den angekündigten zwei wurden drei Stunden unter Vollnarkose. Irgendwann, mir wurde später gesagt: anderthalb Stunden später, bin im Aufwachraum aufgewacht – besser: „aufgedämmert“. Nase und Mund taten noch vom Naseninkubator weh und ich brauchte noch mal eine halbe Stunde um hinreichend viel Bewusstsein und Kreislauf aufzusammeln um meine ersten Gehversuche zu starten. Kurze Zeit später gab es das grüne Licht vom Arzt und Assistenz um ins Auto einer Bekannten geleitet zu werden, die mich nach Hause fuhr.

Der Dienstag lag noch im Nebel. Ich pendelte im Viertelstundenrhythmus zwischen Wach- und Dämmerzustand. Ich war zu müde um Input sauber zu verarbeiten. Alles was mehr als fünf Minuten Aufmerksamkeit verlangte, war schon zu anstrengend. Ab auf die Couch, Fernseher laufen lassen (Nachrichtensender, Phoenix, Franzosen-TV etc…) und dabei immer wegdösen, aufwachen, wegdösen etc…

Die Wachphasen wurden immer länger. Am Mittwoch konnte ich den ganzen Nachmittag wach bleiben und konnte auch wieder anfangen zu lesen.

Die nächsten zwei Nächte waren aber übel. Mein Nacken war inzwischen komplett ramponiert und jeder Versuch im Liegen einzuschlafen, triggerte eine Migräne. Vier Stunden brauchte ich, um ein halbwegs erträgliches Kopfkissenkonstrukt zu finden, das mich zwei Stunden schlafen ließ.

Am Freitag ging ich viel spazieren, massierte meinen Nacken und führte Muskelentspannungsübungen für Nacken/Schulter durch. In der Nacht Freitag auf Samstag war es dann so weit: fünf Stunden durchgeschlafen und damit wieder zum einigermaßen normalen Tagesrhythmus zurückgekehrt. Seit Samstag verbringe ich die Tage normal.

Was immer noch umständlich ist: Frühstück und Abendessen. Durch die Einnahme von bis zu sieben Medikamenten kannste nicht einfach drauflos essen. Stattdessen muss erstmal der Schwung an Medikamenten rein, der in einen leeren Magen rein muss – danach eine halbe Stunde bis zum Essen warten. Mit dem Essen dann die nächste Ladung Medikamente. Und zum Finale kommen die Medikamente die eine halbe bzw eine Stunde nach dem Essen eingenommen werden sollen. Das macht aus Frühstück und Abendessen immer eine Zwei-Stunden-Angelegenheit.

Aber bei allen Umständen: unterm Strich mache ich jeden Tag Fortschritte und der Heilungsprozess ist im Soll.

Things I worked on.

Nope. No work. Just what the doctor ordered.

Things I did.

Büschen Gartenzeug, u.a. den Seitenstreifen auf der Giebelseite versucht ein bisschen zu ordnen.

Things I watched.

Während meines Dämmerzustandes habe ich mich mit Nachrichtensendern, Dokus und französischen Fernsehen volllaufen lassen. Bestens geeignet, um das Hirn an die Hand zu nehmen und irgendwohin zu entführen statt sich mit mir zu beschäftigen.

Je weniger Dämmer, desto mehr Sport, Filme und Serien wurden es.

Zum südkoreanischen Thriller The Inside Men habe ich an anderer Stelle was geschrieben. Gleiches gilt für den Science-Fiction-Film und Adaption des Comics Valerian – Die Stadt der tausend Planeten.


A Child of Afghanistan: 20 Years of War – Doku in Koproduktion von ITV, des WDRs, Arte und Al-Jazeera (der Link geht auf die Al Jazeera, wo ich die Doku letzte Woche gesehen hatte).

Bei dieser 45minütigen Doku handelt es sich um eine 20 Jahre dauernden Langzeitbeobachtung. Nach 9/11 reiste der Filmemacher Phil Grabsky 2001 nach Afghanistan und wollte das Alltagsleben der Afghanen filmen. In der tiefsten Provinz stieß er dabei auf den achtjährigen Mir Hussein, der ihn so faszinierte, dass er Mir 20 Jahre lang begleitete – vom Kind über Jugendlichen bis hin zum Erwachsenen mit Frau und drei Kinder.

Afghanistan war in den letzten Wochen in den Schlagzeilen, aber es ist erst so eine Doku, die es greifbar macht, was im Land vor sich geht und wie es sich von innen anfühlen muss.

Things I listened to.

Ich hatte schon letzte Woche den DLF-Politikpodcast erwähnt. Hier der Hinweis auf die aktuelle Episode „Der Bundestag und das neue Wahlrecht. Hört sich nicht nach einem packenden Thema an, aber tatsächlich war auch ich von den zahlreichen Implikationen und Fragezeichen überrascht.

Was war. Zweite September-Woche

Urlaub. Also so ein bisschen. Seit Mittwoch und bis zu meiner OP am Montag. Danach zwei Wochen Rekonvaleszenz.

Die Vorbereitungen zur OP haben bereits begonnen: was brauche ich noch als Lebensmittel, bzw. was muss alles bis Montag weg. Bei der Apotheke einhundert Euro für Medikamente gelassen und knapp eine halbe Stunde lang Beipackzettel gelesen und ein Timing für die Einnahme der fünf Medikamente erstellt – manche wollen eine halbe Stunde vor Mahlzeiten, manche zu Mahlzeiten, manche auf leeren Magen, und andere eine Stunde nach Mahlzeiten eingenommen werden.

Am Montagnachmittag werde ich aus der Narkose aufwachen und wieder nach Hause geschickt. Nach meiner Erfahrung von der artverwandten OP im Mai, werde ich dann 3-4 Tage lang vor mich hindröhnen und nur konsumieren können. Alle halbe Stunde aufwachen, um nach einer Viertelstunde wieder einzuknacken, während im Körper eine Melange aus Antibiose, Probiotika und Ibuprofen ihr Werk verrichten.

Things I worked on.

Beim Projekt „B“ bin ich am Dienstag mit leeren Akku aus dem Sprint und in den Urlaub getorkelt. Die Auszeit war dringend nötig.

Mich beschäftigt noch immer, wie man bessere Absprachen (im Sinne von „Spezifikation“) zwischen Design, UX und Entwicklung hinbekommt. Ja, ja, ich weiß. Agile Entwicklung und so… Dafür musst du die Zeit haben. Die ist beim Projekt „B“ bis zur Deadline nicht gegeben. Es ist nur das Arbeiten nach Specs möglich. Der Entwickler hat nur einen Schuss und der muss sitzen.

Die Kernfrage: wie kriegt man die Gaps zwischen Grafikdateien und schriftlichen Specs geschlossen, wenn es um Interaktionen und Edge Cases geht. Ich dachte, ich wäre gut darin, dies alles einzufangen. Ich wurde aber nun eines Besseren belehrt.

Things I did.

Am ersten & zweiten Tag meines Urlaubs habe ich endlich, nach fast einem Jahr, die Sichtschutzwände an der Terrasse aufgebaut. Nach dem ersten Tag standen die Sichtschutzwände zumindest prophylaktisch. Kurz vor Ladenschluss habe ich noch bessere Winkel zur Verschraubung gekauft und am zweiten Tag die Winkel ausgetauscht.

Ich bin Zeit meines Lebens ein Einzelgänger gewesen. Ich habe keine Eltern mehr. Meine nächste Verwandtschaft wohnt 1.000km entfernt. Ich führe seit Jahrzehnten mein Leben so, als wäre ich auf mich alleine gestellt. Wenn ich so etwas wie Sichtschutzwände aufstelle, dann stelle ich sie alleine auf. So bin ich gepolt.

Deswegen gibt es bei sowas kein „ich mache das mal schnell“. Ich muss mir stattdessen einen Kopf machen, wie ich 1,8m x 1,8m große Holzwände aufgestellt und fixiert bekomme, so dass ich sie verschrauben kann, während die 2,6m hohen Holzpfähle locker in den Einschlaghülsen stecken. Und das Ganze auch noch als handwerklicher Vollhonk.

Das ist zwar alles furchtbar umständlich, aber gestern war ich dann recht happy, es alleine geschafft zu haben.

Things I read.

Cover des ersten Tradepaperbacks von „Asalom“

Absalom ist eine Serie die im britischen Comic-Magazin „2000 AD“ zwischen 2011 und 2019 erschienen ist und in drei Trade Paperbacks zusammengefasst wurde.

Die Serie ist eine merkwürdige Mischung aus 80er-Jahre-London-Cop-Serie, Lovecraft und Steampunk. Die Story von Gordon Rennie hat mich nicht überzeugt, aber das Ambiente von Rennie und die Zeichnungen von Tiernen Tervallion ließen mich „trotzdem“ die knapp 300 Seiten dran bleiben.

Things I listened to.

Nach dem ich dieses Jahr meine Podcast-Liste entschlackt habe, kommt inzwischen der eine oder andere Neuzugang wieder rein. So auch Der Politikpodcast des Hauptstadtstudios des Deutschlandfunks – irgendwo auf Twitter empfohlen.

Der Podcast erscheint einmal die Woche und beschäftigt sich knapp 30 Minuten mit einem Schwerpunktthema. Am physikalischen und virtuellen Tisch sitzen drei DLF-Redakteur|innen. Dem Format gelingt die heikle Balance einerseits informativ zu sein, andererseits formloser als alle anderen Politikformate des Deutschlandfunks zu sein.

Die Kolleg|innen werden gedutzt und die Sendung hat kein festes Format außer der Gesprächsführung des „Leads“. Was schnell in eine belanglose Plauderei abgleiten könnte, war bislang gehaltvoll – getrieben durch eine hörbare Lust sich und seine/ihre Kompetenz einbringen zu können ohne in ein 3:30-Korsett gezwängt zu werden.

Okay, ich bin bislang nur zwei Folgen dabei. Aber es macht zumindest einen guten Eindruck.

Things I played.

Cities: Skylines weiterhin in Full Force. Ich habe am Mittwoch abends knapp fünf Stunden bis zwei Uhr morgens gespielt.

Ich vertiefe mich zum einen in die faszinierende Welt der Mods. Zum anderen Spiele ich gerade ein Szenario, in der ich binnen 750 Wochen für 1 Million Fahrgäste im ÖPNV sorgen soll

Things I watched.

Die College Football-Saison hat begonnen. Die Berichterstattung bei ESPN wird immer anstrengender. Inzwischen ist alles nur noch eine Jubelarie und das Hochjazzen einiger Spieler, ohne dass da noch ein Hauch von journalistischer Einordnung dahinter steckt.

Einordnung scheint inzwischen bei ESPN nur noch eine Sache der auf Krawall gebürsteten „Opinion-Shows“ zu sein. Ich fühle mich nicht nur im Stich gelassen. Das Vertrauen in die journalistische Kompetenz der Kommentatoren und Analysten geht flöten – selbst bei den großen Namen, denen man bislang vertraute.

Das ist leider nicht nur ein US-Phänomen. Magenta Sport hat in seiner Drittliga-Berichterstattung bereits mehrere Jubel-Beiträge zu Viktoria Berlin gezeigt. Statt eines investorengetriebenen Fußballprojekts ist es der kleine kuschelige David, der zur dritten Berliner Fußballkraft geworden ist. Thomas Wagner bettet sein Interview-Format in eine derartigen Schleimspur ein, dass sein Interviewgast danach unter die Dusche muss.

Was war. Anfang September.

Quasi nichts Neues im Haus. Meine Themen sind die gleichen Themen der letzten Monate geblieben – etwas was mir auch zu schaffen macht. Das Gefühl, dass sich das Leben auf zwei, drei Themen verengt hat.

Things I worked on.

Selbst wenn die Stundenzahlen auf dem Zettel nicht mehr extrem sind, bleiben die beiden großen beruflichen Projekte anstrengend. Permanenter Kontextwechsel. Bei jeder Diskussion musst du hellwach sein und alles Gesagte auf Implikationen abklopfen und gegebenenfalls gegenlenken.

Bei Projekt „B“ verändert sich der Aggregatzustand. Die Deadline ist inzwischen fix und kann nicht mehr geschoben werden. Um das Bewusstsein im Projekt für den nahenden Codefreeze im Januar zu schärfen, haben meine Kollegin und ich mit dem Herunterzählen der verbleibenden Sprints angefangen. „Nur noch fünf Sprints“ hat im Spätsommer eine andere Gravitas als „Ende Januar“.

Meinen Akku lasse ich zwar nicht mehr ins Tiefrote laufen. Aber trotzdem fühlt es sich jeden Montag so an, als würde ich auf einen niedrigeren Stand anfangen, als in der Vorwoche.

Eigentlich sollte die kommende Woche meine letzte Arbeitswoche vor der OP werden. Sie wird nun sogar meine letzte halbe Arbeitswoche vor der OP werden. Nach dem Sprintwechsel am Dienstag bin ich erst mal für zweieinhalb Wochen raus.

Things I did.

In den letzten zehn Tagen bin ich zweimal meine Süderelbe-Schleife gefahren – 74km vom Norden Hamburgs über den „zweiten Grünen Ring“ nach Teufelsbrück runter, mit der Fähre nach Finkenwerder, durch die Obstfelder des Alten Landes runter nach Neuwiedental, quer durch den Harburger Hafen, hoch über die fast straighte Veloroute in Wilhelmsburg und Veddel, Innenstadt, Eimsbush, Lokstedt und Niendorf wieder hoch (der Weg über Teufelsbrück/Finkenwerder ist teils durch den Umstand bedingt, dass die Kattwyckbrücke bis Ende November geschlossen ist und damit der Freihafen nur noch in Harburg gequert werden kann).

Beide Male unter der Woche Nachmittags, um für vier bis fünf Stunden die Birne frei zu bekommen.


Die Vorbereitungen für die OP sind gestartet. In der Apotheke für hundert Euro erst mal die Medikamenten-Liste des Docs gekauft. Im Supermarkt verstärkt wieder weiche Kost gekauft. Anders als bei der ersten OP Mitte Mai, werde ich diesmal komplett auf Babynahrung verzichten und stärker auf püriertes Gemüse bzw. Obst setzen.

Die große Unbekannte werden für mich die ersten zwei, drei Tage nach der OP sein. Anders als im Mai, werde ich nach der immerhin gut zweistündigen OP (inkl. Vollnarkose) gleich nach Hause geschickt. Bedeutet also, dass Schmerzmittel und Antibiose ausschließlich über Tabletten und nicht intravenös ablaufen werden.

Reading List

  • All-Star Superman: The Man Of Action von Ritesh Babu, Comic Book Herald – Das soll wohl eine Rezension sein, ist aber faktisch ein wunderschönes Essay, wie jemand aus dem eigentlich langweiligsten Superheld des Universums, dank der Feder von Grant Morrison, für sich selbst Kraft schöpft.

Things I read.

  • „And Shall Machines Surrender“ von Benjanun Sriduangkaew – ich schwärmte schon letztens vom Buch. Inzwischen habe ich eine Rezension geschrieben.

Things I watched.

Dame, König, As, Spion – Der 2011er-Kinofilm des John Le Carée-Buchs. Ich hatte die namhafte Besetzung des Films gesehen aber mir dabei nichts gedacht. 127 Minuten später lief der Abspann und habe meine Kinnlade nicht mehr zugeklappt bekommen.

Wow, wow, wow. Wie Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, Mark Strong und Benedict Cumberbatch ihren Figuren Leben gaben, hat mich eiskalt erwischt.

Things I played.

An diesem Wochenende den Akku mit stundenlangem Spielen von Cities: Skylines aufgeladen.

Nach dem ich das Spiel nun schon halbes oder ein ganzes Jahr nicht mehr gespielt habe, hat mich die durch die DLC gestiegene Komplexität überrascht, Stichwort Produktionsbäume durch das Industrie-DLC.

Was war. Erste August-Hälfte

Im Fokus dieses Wochenende steht das Aufladen des Akkus. Denn der ist nach zwei anstrengenden Wochen mal wieder leer. Die Arbeit…

Es sind mal wieder zwei Wochen gewesen, in denen die Arbeit eskalierte und am Ende kriegst du den Finger nicht drauf, wo es eskalierte, wie du hättest gegensteuern können und was du tun kannst, um das nächste Mal nicht reinzurennen.

Ich habe einige Puzzleteile vor mir. Aber ich kriege sie nicht zusammengesteckt. Sie laufen letztendlich auf „äußere Umstände“ hinaus und das ist mir zu einfach. Ich kann nur etwas akzeptieren, bei dem ich aktiver Part bin. Alles andere wirkt wie eine lame Entschuldigung.

An diesem Wochenende wird also der Akku aufgeladen. Sport gucken. Bisschen Garten. Bisschen Lesen. Bisschen Haushalt. Und morgen sich wieder in den Mahlstrom schmeißen.

Things I worked on.

Im Job geht es unverändert um die beiden Großprojekte. Ein Grund für den leeren Akku, ist das ganze Drumherum. Gemäß meinem Time Tracking, verbringe ich nur 50% meiner Zeit mit Coding und den Rest mit Kommunikation, Ticketpflege, Specs und Code-Reviews. Verschiedene Projekte, verschiedene Aufgaben, verschiedene Komponenten. Umsetzungen für diesen Sprint, Spezifizierungen für den nächsten Sprint, Planungen für die weiteren Sprints. Der stete Kontextwechsel macht mürbe. Es kommt nicht von ungefähr, dass ich vorzugsweise nach 16 Uhr oder am Wochenende code, weil dies die einzige Zeit ist, in der ich ungestört 1+x Stunden an einem Thema arbeiten kann.

Things I did.

Die Sichtschutzblenden habe ich auch zwei Wochen später noch nicht aufgestellt… was mich kolossal nervt.


Dem Garten konnte ich ein bisschen Pflege angedeihen lassen. Die Ligusterhecke zur Straßenseite bekam von mir „EMs“. Grundsätzlich habe ich im Garten ein Ameisen- und Schneckenproblem und versuche einiges um den Boden gesünder zu machen.

Einiges ist von den Aufzuchtschalen in die Beete und Töpfe gewandert: Basilikum, verschiedene Salate. Meine Paprika und die Buschbohnen machen sich gut. Zucchinis und Fenchel sind dieses Jahr eher so meh…


Jo. Ich habe meine zweite Dosis BioNTech bekommen und bin in meinem Umfeld der einzige gewesen, den es nicht ausgeknockt hat. Jetzt noch ein paar Tage und ich zähle als vollständig geimpft. Was mich aber trotzdem nicht in die Museen oder Kinos der Stadt treiben wird, denn Mitte September steht meine nächste OP an und bis dahin kann ich Freund Delta nicht gebrauchen.

Things I read.

Becky Chambers Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten steht bei mir weiterhin auf on hold.

Bei „Humble Bundle“ gab es Judge Dredd-Comics-Sammlung als ePaper. Ich habe mit den ersten Stories angefangen, Fünf-Seiter aus den Ende der Siebziger Jahre. Von überschaubarer Tiefe, aber zumindest anfangs aus nostalgischen Gründen interessant, ehe es too much wird und macht sich anderem widmen muss.

Wovon ich sehr, sehr angetan bin: And Shall Machines Surrender der Thailänderin Benjanun Sriduangkaew. Eigenbeschreibung: „BDSM-inflected cyberpunk lesbian book“ – hatte ich so nicht erwartet. Ist tatsächlich auch geschmeidig in den Plot eingebaut.

Ein sehr sorgfältiges Setting (Hello Martha Wells!), ohne dass dir jemand alle zwei Seiten zeigen muss, was für ein intensives World Building betrieben wurde (Hello Becky Chambers!). Dialoge ohne Geschwätzigkeit (Hello Martha Wells) und Bilder, die sich langsam zu Charaktere und einer Welt zusammenfügen. Und es gibt sogar einen Plot (Hello Becky Chambers).

Things I watched.

Keine Serien, keine Filme. Stattdessen werde ich langsam wieder mit dem Fußball warm. Gerne außerhalb der Bundesliga und Zweiten Liga. Was sehr schnell mal wieder negativ auffällt, ist die Unfähigkeit der Kommentatoren, die Spiele, Teams und Ligen „as is“ zu verkaufen. Stattdessen werden Vorberichte und Kommentare schnell zu kleinen Kaffeefahrten, in denen die fußballerische Ware schön geredet wird. Was da alles an finanziellen Problemen, Fremdinvestoren und ähnlichem ausgeblendet wird…

Solche Formen der Produktfälschungen müssten eigentlich beim Zoll meldepflichtig sein. Es sagt ja vieles aus, dass man nicht in der Lage ist, solche Dinge offen zu benennen und zu den Problemen zu stehen, sondern weiter plumpe Schimären konstruiert.


Nichts frustriert mich derzeit mehr, als das Ableben von RugbyPass, dem einzigen in Deutschland erhältlichen Streamangebot für internationalen Rugby. Es gab keine offizielle Mitteilung, sondern nur eine Umleitung der Login-Seite und das Abknipsen der Apps.

Anscheinend gab es dieses Jahr einen Besitzer- und Strategiewechsel, der dazu führt, dass man das Asiengeschäft weiter verkauft hat und das Europageschäft schließt.

Pünktlich mit Beginn der neuseeländischen Provinzmeisterschaften und der Rugby Championship der Südhalbkugel wurde der Stecker gezogen – und der deutsche Interessierte hat erst mal keine Alternativen. Binnen eines Jahres vom Rugby-Schlaraffenland zur totalen Wüste – zumal DAZN sich nur noch auf die Six Nations konzentriert.

Coming up

Für mich wird in der kommende Woche das Management meinerselbst im Mittelpunkt stehen. Meine Kollegin aus dem Frontend-Lead nimmt eine Woche quasi off und damit dürfte ich noch ein Stück stärker in Projektdinge außerhalb des Codings involviert sein. In dieser Konstellation muss ich aufpassen, dass ich Ende der Woche nicht wieder in den Seilen hänge.

Was war. Juli 2021

Da ist er hingegangen, der Juli. Was im Kopf bleibt, sind einige sehr heiße Tage und einige sehr regnerische Tage – wenn man draußen im Garten Gemüse hoch zieht oder die Sichtschutzblenden austauscht, ist man etwas wetter-sensibler als andere Menschen.

Davon ab, vergeht die Zeit wie im Flug und es fühlt sich nicht gut an. Bei mir bleibt das Gefühl, dass zu vieles auf der Strecke bleibt und zu vieles auf der To Do-Liste nicht abgearbeitet wird – und auch den Kunden schuldig bleibt.

Es gibt über den Wochenenden keinen Spielraum mehr, zur Kompensation dessen, was unter der Woche, in dem nicht abreißenden Strom an Telefonkonferenzen, Meetings und Chats, unterm Tisch fällt.

Meine Perma-Müdigkeit ist für mich jeden Tag ein Thema. Zehn Wochen nach der OP bzw. sechs Wochen nach der COVID-19-Impfung, bleibt als Erklärung für die Müdigkeit eigentlich nur noch „das Wetter“ oder „du brauchst mal Urlaub“. Zumindest gegen die zweite Erklärung spricht der Umstand, dass sich diese Müdigkeit, die sich meistens durch eine Viertelstunde „Power-Nap“ wieder legt, sich anders als ein „Burnout“ anfühlt.

Things I worked on.

Im Job ist mein großes Thema, das Verwalten meiner „Ressourcen“ (also: mich selbst) quer durch die beiden großen Projekte und den beiden kleineren Kunden – und das Gefühl immer mindestens drei Projekt zu vernachlässigen.

Die großen Projekte waren durch Sommerurlaub und Krankheiten etwas hakelig. Projekt „B“ hat eine feste Agile bzw Sprint-Struktur und dass wir es da halbwegs heil durch das vorher veranschlagte Aufgabenpensum geschafft haben, trotz zahlreicher Ausfälle, ist für mich ein kleines Wunder.

Things I will work on.

Das urlaubsbedingte Wegbrechen der Frontend-Ressourcen wird auch im August zumindest beim Projekt „B“ noch eine große Rolle spielen, zumal wie im Juli, auch noch ein Haufen Spezifizierungsarbeit anfallen wird.

Things I did.

Im Juli bin ich zum ersten Mal seit der OP und dem Eingriff am Becken, wieder 70 Kilometer mit dem Rad gefahren. Es war meine übliche Freihafen-Strecke – allerdings zu einer unüblichen Zeit: am späten Nachmittag. Sehr zu meiner Freude sind drei langwierige Fahrradweg-Baustellen inzwischen beseitigt (Stichworte: Veloroute am Dubbengraben fertig, Velorouten-Durchstich unter der Kornweide fertig, Velorouten-Abschnitte durch den Högenstraßen-KGV fertig).

Viel Zeit ging für den Garten drauf. Ich habe dieses Jahr nicht viel Gemüse gezogen. Das wenige Gemüse das ich zog, zeigt sich bislang sehr zurückhaltend und blass.

Eine andere Neverending-Story ist der Austausch des maroden Sichtschutzes zur Straßenseite hin. Erst fehlten mir ein paar Gewindeschrauben. Dann stellte ich fest, dass ich gar nicht in der Lage bin, Gewindeschrauben so gerade durch Schlaghülsen und 9cm Kanthölzer zu bohren, dass sie auch auf der anderen Seite durch das Loch der Schlaghülse kommen. Also umstellen auf halb so lange Holzschrauben – um dann festzustellen, dass ich die Pfosten einkürzen muss, da ich, anders als meine Vorgänger, die Pfosten nicht 70cm tief in die Erde reinramme (wo die Kanthölzer dir nach fünf Jahren wegschimmeln) … jedesmal zum Baumarkt fahren, dann warten bis es nicht mehr regnet und dir die Arbeit die Zeit lässt und es nicht gerade Mittagsruhe- oder Wochenendzeiten sind, wo du nicht einfach vor dich hin Sägen und Bohren kannst.

Things I will do.

Nächste Woche steht theoretisch meine zweite COVID-19-Impfung an. Ma‘ gucken.

In den letzten Wochen sind die Planungen für die zweite OP fix gemacht worden. In der zweiten September-Hälfte wird es mich wieder ausknocken – dann aber ohne stationären Klinikaufenthalt, sondern nach Vollnarkose gleich wieder zurück nach Hause und erst mal schön wieder die Darmflora per Antibiose wrecken. Auf der anderen Seite: einen besseren urlaub werde ich diesen Sommer nicht mehr bekommen.

Things I read.

Ich quäle mich durch Der lange Weg zu einem kleinen zornigen Planeten von Becky Chambers und war schon an einem Punkt, an dem ich das Buch in die Ecke pfeffern wollte (besser: den eBook-Reader…). Nach einem Lesen der Zusammenfassung in der Wikipedia, versuche ich noch dran zu bleiben.

Als Intermezzo habe ich etliche Comics gelesen – und mich nun gerade in eine Phase reingelesen, wo ich allmählich die Schnauze von einem sinnlos hohen Gore-Anteil habe („Plastic“, „Severed“).

Things I watched.

EM geguckt – mit „zunehmend nachlassenden“ Interesse.

Olympia geguckt – nahezu komplett nur per On-Demand-Stream in der ZDF-Mediathek. Einfach mal tagsüber keine Nachrichten und Twitter lesen und am Abend sich entspannt das Olympia-Menü selber zusammenstellen. Angenehm entspannt.

Die große Überraschung der ersten Olympia-Woche war für mich die Kommentierung der Rugby Sevens-Wettbewerbe im ZDF durch Oliver Schmidt mit Soteras-Merz. Wo kam denn das her, Oliver Schmidt? Genuines, authentisches Interesse und so kompetent kommentiert, als hätte er sich die letzten World Series der Männer und Frauen angesehen. Großartig von Schmidt und großartig für den Sport.

Mit diesem Olympia-Turnier ist für mich Rugby Sevens der Frauen auch endgültig angekommen. Die Spiele hatten mehr Gravitas als das größtenteils leblose Männer-Turnier.

Things I played.

Mini Motorways ist auf Steam herausgekommen und damit erstmals ohne Abo (Apple Arcade) spielbar. Während meines Apple Arcade-Probemonats bin ich mit „Mini Motorways“ nicht warm geworden.

Auf dem Desktop-Rechner hat mir aber das Spiel sofort gefallen – aktuell sogar besser als „Mini Metro“ – auch weil die Macher ein fantastisches Level-Design produziert haben. Die Städte fühlen sich wirklich anders an – auch durch die wirklich sehr charmanten, starken Farbwelten.

Eine interessante Emotion bei diesem Spiel, ist das „Loslassen Können“. Dein Ende kommt nicht plötzlich und unerwartet. Du siehst es locker eine halbe Minute vorher kommen und weißt, dass du es nicht mehr abwenden kannst. Du schließt deinen inneren Frieden mit der Ausweglosigkeit und dem kommenden Ende. So eine Empfindung hatte ich bislang bei keinem anderen Spiel.

Things I listened to.

Diesen Monat den Podcast „Eine Stunde Liebe von Deutschlandfunk Nova entdeckt. Ich mag Deutschlandfunk Nova mit seiner speziellen Mischung aus Musik und langen Wortbeiträgen nicht. Der Podcast hat den Vorteil, dass die Musik rausgeschnitten wird und die Wortbeiträge kompakt daher kommen.

Herr Pahl, was machen Sie eigentlich beruflich?

Das ist tatsächlich eine bannig diffizile Frage, weil sie viele Antworten kennt, je nach Adressat und damit: je nach Differenzierung.

Beginner Level, zum Beispiel für meine verrentete Nachbarin oder nicht-technik-affine Verwandte:

Ich mach so Internet-Zeug. Websites und so

Medium Level, z.B. für Ärzte, bei denen man nicht sicher ist, ob es genuines Interesse oder die implizite Frage nach Liquidität und Einkommensverhältnissen ist.

Ich bin selbständig und arbeite innerhalb von Projektteams für Zeiträume von 3 bis 24 Monaten an größeren Websites. Dabei geht es um die Mitwirkung an Konzepten und Umsetzung von Designs für das sogenannte Frontend, also grob gesagt, das was der User im Browser sehen und bedienen kann.

Das reicht aber nicht für den Experten-Level, für potentielle Auftraggeber oder Projektmanager, aus. Mit inzwischen 20 Jahren Erfahrung auf dem Buckel, liegt mein Mehrwert oberhalb der bloßen Umsetzung von Frontend-Zeug.

Chris Coyier hat im Oktober in seinem Blogeintrag „The Widening Responsibility for Front-End Developers“ viele Fragen und Überlegungen aus seinem Projektalltag angerissen. Sie machen deutlich, wie komplex inzwischen der Weg von Konzept → Design → Umsetzung geworden ist. Das bildet auch meinen Projektalltag wieder.

Wenn Designs und Konzepte das erste Mal aufschlagen, fehlt es ihnen an „Praktikabilität“ und können daher nicht direkt in Code umgesetzt werden. Responsives Design (also anpassungsfähig an unterschiedliche Browser, Browserbreiten und Endgeräten) sind häufig ebenso nur Lippenbekenntnisse wie die Berücksichtigung von Barrierefreiheit-Anforderungen.

Designs werden häufig als komplette Seiten und nicht als wiederverwendbare Bausteine entwickelt. Es gibt auf Designseite häufig weder das Wissen noch die Werkzeuge für diesen „Komponenten-Gedanken“.

Und so besteht ein Teil des Jobs darin, schon vor dem Schreiben der ersten Zeile Code, auf Designs und Konzepte Einfluß zu nehmen. Zum Beispiel darauf zu drängen, dass Seiten systematisch und auf Bausteine-Basis aufgebaut werden. Es ist auch im Sinne des Kunden, wenn nicht jeder Seitentyp seiner Website von Grund auf, neu entwickelt werden muss (wir reden hier nicht über Portfolio-Websites, sondern Websites mit drei- bis fünfstelligen Seitenzahlen).

Ein Teil des Jobs ist, jedes vorgestellte Design auf die Umsetzungsfähigkeit abzuklopfen, bevor das Coding beginnt. Dazu gehört auch die gerne vernachlässigte Frage, wie sich die Komponente verhält, wenn es nicht die „ideale“ Menge an Content gibt. Was passiert bei einer langen Headline? Bei einer Copy, die nur aus einem Satz besteht? Wenn die Nutzungsrechte für das Bild abgelaufen sind?

Funktional erlebe ich es immer wieder, dass es in den Designs Probleme im Umgang zwischen Touch- und Non-Touchdevices gibt. Zum Beispiel wenn es Funktionalitäten gibt, die zwingend auf Hover per Maus angewiesen ist. Oder es wird fälschlicherweise angenommen, dass Browserbreiten mit der Unterscheidung zwischen Tisch- und Tabletgeräten einhergeht (nope, größere Tablets sind inzwischen breiter als schmale Laptops und bei Geräten wie MS Surface verwischt die Grenzziehung komplett).

An der Nahtstelle zwischen Design und Konzeption stehen auch Fragen der Umsetzung im Zusammenhang mit der verwendeten Software auf dem Server. Wenn es zwei ähnliche Komponenten gibt, ist es sinnvoll sie als zwei Komponenten getrennt anzulegen, oder handelt es sich um eine einzige Komponente mit zwei Ausprägungen? Was lässt sich mit der Serversoftware besser abbilden?

Vor der Umsetzung steht dann die Etablierung eines Workflows für die Umsetzung. Welche Werkzeuge werden genutzt, welche Rahmenbedingungen werden geschaffen, welche „Code-Regeln“ werden aufgestellt. SCSS? Semantische Klassen im HTML? Icons umsetzen als… Icon-Fonts, Inline-SVG oder SVG-Sprites?

Dazu gehört auch die Beratung mit dem Backend, wie sich z.B. die Kommunikation bei Serveranfragen durch den Browser gestaltet.


Projekte dieser Größenordnung haben mehrere Interessenten. Kommunikation ist ein Teil des Jobs: Interessenten wollen und müssen abgeholt werden. Es muss zwischen den unterschiedlichen Interessen vermittelt werden. Am Ende des Tages gibt es aber nur einen Interessenten, der die Rechnung zahlt. Die Kommunikation muss daher auch darauf ausgerichtet sein, dass seine Interessen gewahrt werden.


I apologize if I’ve made you feel a little anxious reading this. If you feel like you’re behind in understanding all this stuff, you aren’t alone.

In fact, I don’t think I’ve talked to a single developer who told me they felt entirely comfortable with the entire world of building websites. Everybody has weak spots or entire areas where they just don’t know the first dang thing. You not only can specialize, but specializing is a pretty good idea, and I think you will end up specializing to some degree whether you plan to or not.

Irgendwann in den Nuller Jahren, war ich mir nicht sicher, ob „Webdesigner“ ein Job mit Zukunft wäre. Agenturen gingen aggressiv auf den Markt um mit in Microsoft Word(!!) produzierten Websites Kunden zu ködern. Die Hamburger Arbeitsagentur hat damals massenweise arbeitslose Druckerei-Mitarbeiter in Webdesign-Fortbildungskurse gepackt. In meinen Alpträumen, sah ich irgendwelche Kinder von Firmenchefs am Rechner mit WYSIWYG-Editoren wie Frontpage herumspielen und mich aus dem Business schießen.

So ist es bislang nicht gekommen – weil mein Job mehr umfasst, als man es Laien in nur drei Sätzen erklären kann. Weil mein Job mehr als nur „Umsetzung“ ist und „Berater“ und „Konzepter“-Tätigkeiten beinhaltet. Weil der Job eben nicht nur aus „Nine to Five“ besteht, sondern aus dem Blick über den Tellerrand: was für relevante Technologien gibt es? Wird jQuery wirklich noch gebraucht? Was für Themen kommen in den nächsten Jahren?

Coyiers Blogeintrag macht schon durch die schiere Menge an Fragen deutlich, dass man auch dann genügend auf der Pfanne haben kann, wenn man kein sogenannter „Fullstack-Entwickler“ ist, der die komplette Bandbreite von Server bis Frontend/Browser abdeckt.

Coyiers Blogeintrag macht mir aber auch die Frage bewusst, wie man all diese Detailsfragen und Soft-Skills gegenüber potentiellen Auftraggeber anbringen kann, ohne dass man einen zehnseitigen Aufsatz schreibt. Sondern in eine Form bringt, die gleichberechtigt neben der tabellarischen Aufstellung der rein technischen Skills bestehen kann.

Disconnected

Das Grundthema der letzten Wochen setzt sich weiter fort. Da draußen steht alles im Zeichen des Coronavirus‘. Aber in meiner kleinen Butze ist Coronavirus nur etwas was ich rezipiere, was mich aber wenig im Alltag beeinflusst. Okay, kein Frühstück und kein Essen mehr außerhalb. Selektiveres Einkaufen.

Die Arbeit war eh zu 80% Home-Office – und ist nun zu 100% Home-Office. Das gute Wetter hat auch das Thema Garten in den Vordergrund gerückt. Nachmittags habe ich mich für 3–4 Stunden vom Job abgemeldet habe und sie dann nach Sonnenuntergang und Abendessen, hinten drangehängt.

Insofern: den weggefallenen, nicht-existenten Sportkonsum vermisse vermisse ich nicht. Und ich lese, und lese und lese…


Die letzte Woche war im Projekt t5 anstrengend. Ich hatte drei Tickets gleichzeitig, zwischen denen ich immer springen musste. Dazu kamen drei Code-Reviews, die man auch nicht mal eben durch winkt, sondern auch mal zwei Stunden im Editor und im Browser Zeile für Zeile anguckt. Mein größtes Ticket ist gerade in einer Art Beta mit mutmaßlichen Release Ende April.

Auf der einen Seite hatte ich die Woche das Glücksgefühl, durch 1-2 Stunden Nachdenken und Abwägen von Lösungsansätzen, für ein Ticket zu einer sehr elegante Lösung gekommen zu sein, bei der eine clevere Kombination aus CSS und HTML dazu geführt hat, den Verwaltungsaufwand für das Modul in Javascript niedrig zu halten. Auf der anderen Seite bekam ich an anderer Stelle deutlich die Limits meines Verständnisses von Flexbox und Grid-CSS aufgezeigt. Das war so ein Punkt, wo ich mir am liebsten einen Tag frei genommen hätte, um verschiedene Umsetzungen auszuprobieren.

Mit Beginn der kommenden Woche hat der Kunde des Projektes t5 den Umfang der Buchung meiner Wenigkeit noch einmal hoch geschraubt.


Mein Medienkonsum ist derzeit stark durch das Gratis-Angebot von Image Comics geprägt. Dort gibt es die Auftaktausgaben zahlreicher Serien gratis zu lesen – eine ideale Gelegenheit, in neue Serien reinzuschauen, ob da was brauchbares dabei ist.


Bei Gumroad einige Comics von Andi Watson gekauft.


Überbleibsel von Weihnachten auf der Playstation angespielt: „Watch Dogs 2” und „Spider-Man“ und dabei festgestellt, dass nahkampflastige Spiele, die in den ersten Minuten gleich ein Dutzend unterschiedlicher Controller-Aktionen auf dich drauf schmeissen, nichts mehr für mich sind. Mein Gott, ich vermisse den ersten Crackdown-Teil.


Die Terrasse meines Gartens wird derzeit von Vögeln gut besucht – leider überwiegend sehr photoscheue Exemplare. Ich liebe „meine“ beiden Stare-Kinder, die sich wie übergroße Quietscheentchen anhören. Stargast im Sonnenuntergang war eines Tages ein Buntspecht, der auf einem Pfahl an der Terrasse die Situation auslotete. Und schließlich die knudeligen Schwanzmeisen-Geschwister, die ihren Flaum überall im Garten verteilen, aber wie die beiden Stare-Kids, nur zusammen zu sehen sind – wenn man sie überhaupt vor die Linse bekommt.

Fotomontage Schwanzmeisen-Geschwister
Die Schwanzmeisen-Geschwister. Eine*r der beiden flutscht sogar durch das Gitter des Meisenknödelspenders um besser ranzukommen

Dieses Jahr versuche ich im Garten mehr Schwerpunkte zu setzen, statt alles querbeet über den Garten zu verteilen. Rund um den frisch beschnittenen Apfelbaum habe ich Unkraut gejätet. Um den Lavendel herum, weiteren Lavendel ausgesät (statt fertige Töpfe zu kaufen) und dahinter, zum Zaun hin, orangene Ringelblumen gesät. Angeblich bis zu 60cm hoch wachsend.

Bereich rund um den Apfelbaum. Frisch gejätet und gesät
Unten der bestehende Lavendel (dreieinhalb von sechs Töpfen haben überlebt) und zum Zaun hin, Ringelblumen.

Am Wochenende außerdem auch Salbei und Katzenminze um ihre bestehenden Kollegen gesät und spontan einige Samen abgegriffen um zu versuchen, sie auch drinnen aufzuziehen.

Eierkartons mit Aufzucht im Palmentopf auf dem Fensterbrett
Spontane Aktion: einfach mal versuchen, ein paar Samen aufzuziehen.

Die bipolare Woche

Corona ist der rote Faden durch die letzte Woche gewesen. Die Meldung vom letzten Wochenende, Italien würde alles dicht machen, hat auch bei mir den ersten Schalter umgelegt. Ich habe die Woche genutzt, um mich darauf einzustellen, im worst case 2-3 Woche in Heim-Quarantäne zu gelangen.

Ohne Auto und ca. 15 Fußminuten vom nächsten Supermarkt entfernt, besteht mein „Hamsterkauf“ nicht aus einem vollen Einkaufswagen, sondern über die Woche verteilt, ca. 5–6 Einkäufen in Supermärkten und Drogerien, zu Fuß oder mit Rad. Ich horte nicht, sondern sammle nur Vorräte für 2–3 Wochen an.

Die Zahlen in Deutschland eskalieren leider unverändert und haben sich in den letzten Tagen der italienischen Wachstumskurve angepasst [worldometers.info, FT/$]. Derzeit sieht es so aus, als wäre Italien die Vorschau, was uns in einer Woche in Deutschland erwartet.

Ich werde in den nächsten Wochen auf Frühstück und Mittagessen in Bäckereien bzw Trattoria oder Museums- und Kinobesuchen verzichten. Das Brot mache ich in den kommenden Wochen wieder selber, statt es vom Wochenmarkt oder der Bäckerei zu kaufen, wo es Lieferanten, Angestellte und Passanten in den offenen Auslagen vollgehustet haben könnten. Obst und Gemüse vom Markt ist okay – lässt sich ja abwaschen. Desinfektionsgel zum Händewaschen nach Marktbesuch ist ja in der Jackentasche.

Mein derzeit größter Auftraggeber ist ein internationaler Konzern. Seine unternehmensinterne Kommunikation in Sachen Coronavirus begann recht früh. Abgesehen von Reiseverboten und Selbstquarantäne nach Reisen aus Risikoländern, hat er vor allem Home-Office nahegelegt und dazu in den letzten Wochen die Informationen und Infrastruktur noch einmal verbessert – „Home-Office“ ist seit langer Zeit einer der propagierten Pluspunkte seiner Stellenangeboten.

Als Projektteam hatten wir eh schon überwiegend Home-Office gemacht und nur einmal pro Woche ein Meeting in der Hamburger Zentrale abgehalten. Insofern hat Corona nicht viel an unserer Projektkonstellation geändert – Ende der Woche kam die Ansage, dass wir das Meeting vorübergehend durch eine Telefon-/Videokonferenz ersetzen werden. Ich gehe übrigens mit den derzeit immer wieder gehörten Aussagen nicht d‘accord, dass Video- und Telefonkonferenzen ein vollumfänglicher Ersatz für Treffen mit persönlicher Anwesenheit sind. Dazu sind die Dynamiken in Tel- und VidKos anders als bei persönlichen Treffen.

Unterm Strich ist meine berufliche Situation durch Coronavirus weniger betroffen, als die meines restlichen Alltags. Und selbst was meinen Alltag angeht, bin ich recht happy, dass ich mit meinem Umzug etwas weiter draußen wohne, statt in Eimsbüttel. Ich kann hier locker eine halbe Stunde spazieren gehen, ohne dass ich eine Menschenseele treffe. Ich kann mich, brauchbares Wetter vorausgesetzt – und das Wetter sieht immer brauchbarer aus –, mit dem Garten beschäftigen. Das Übelste ist die Absage meines geplanten Urlaub im Mai. Und in Selbstisolation bin ich seit mehr als einem halben Jahrhundert sowieso sehr geübt.

People who have learned to answer email on Sunday evenings also need to learn how to go to the movies on Monday afternoons.

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