Tick, Tock. Im Job läuft der Countdown für Projekt B. Morgen beenden wir den aktuellen „Sprint“ (Arbeitszeitraum/-paket) und haben Feature-Freeze. Ab morgen stehen bis zum Livegang „nur“ noch Bug-Tickets an. Wobei angesichts der Abhängigkeiten zu zahllosen externen und internen Systemen, die Grenze zwischen „Feature“ und „Bug“ fließend ist.

Gleich drei meiner beruflichen Projekte haben in den letzten Wochen an Schlagzahl gewonnen. Unter der Woche komme ich kaum noch dazu, mir freie Zeit freizuschaufeln und die Lust aufwändiger selber zu Kochen ist derzeit auch perdu.

Things I worked on.

Projekt „A“, das andere Großprojekt, läuft derzeit mehrgleisig. Dort sitze ich an der Umsetzung eines größeren Themen-Blocks, während wir in den Meetings noch konzeptionelle Ausarbeitungen zu just diesem Thema machen.

Als drittes Projekt ist Projekt „S“ gestartet. Das ist ein kleineres Projekt, bei dem nur ich als Entwickler involviert und mit dem Unternehmen Konzeption und Design entwickle und umsetze. Gestern konnte ich ein mehrere Jahre altes Tool von mir, reaktivieren und aktualisieren. Das Tool wird in diesem Projekt zentraler Bestandteil meines Werkzeugkastens sein. Es hat mich sehr gefreut, dass es noch solide vor sich hinwerkelt.

Wenn es, zumindest in den beiden Großprojekten, so etwas wie eine Begleitmelodie gibt, dann ist es das Nachdenken über Entwicklungsansätze und die Selbstreflexion über die angestrebte Code-Qualität. Es gibt große Unterschiede zwischen den Entwicklern, inwieweit sie in der Lage sind, während ihrer Umsetzung, das Werk aus unterschiedlichen Lufthöhen zu betrachten. Aus großer Lufthöhe: wo steht die Umsetzung im Kontext des Gesamtprojektes und was sich das Gesamtprojekt vorgenommen hat. Verkörpert es das, worauf sich das Team verständigt hat? Und aus geringer Flughöhe: ist die Umsetzung sauber? Ist sie lesbar und gut zu warten?

In diesem Wechsel der Perspektiven zwischen Mikro und Makro, liegt eine wichtige Qualität von Entwicklern und ich habe in den letzten Wochen viele daran scheitern sehen. Scheitern kann man. Wird es immer wieder geben. Aber der Mangel an Bewusstsein dieses Scheiterns, markiert die Grenze zwischen Entwicklern/Entwicklerinnen, die nur die Tickets runterschrubben und Entwicklerin/Entwicklerinnen, die für nachhaltige Produkte sorgen. Für die Einen ist es ein Nine-to-Five-Job, der sie im gewissen Maße auch austauschbar macht.

Things I did.

Wenn ich so etwas wie gute Vorsätze mir vorgenommen habe, dann ist es endlich Dinge auch fertig zu stellen (seit einem Jahr liegt z.B. ein nur halbfertiger Badezimmerschrank im Flur und wartet auf Montage). In den letzten zwei Wochen habe ich ein kleines Holzregal zusammengebaut, lackiert und vor dem Terrassenfenster im Wohnzimmer aufgestellt. Da sollen die Aufzuchtschalen abgelegt werden.

Seit dem letzten Blogeintrag gab es vier oder fünf Stürme und massig Regen. „Hier“, also in Sichtweite, stehen alle Bäume noch. Aber die nicht befestigten Spazierwege sind vom Dauerregen so hoffnungslos zugesuppt, dass du mit dem Rad nicht durchkommst, ohne dass du danach die Klamotten in die Waschmaschine schmeißen und dein Rad eine Stunde lang sauber machen musst.

Im Garten haben Schneeglöckchen, Krokusse und Winterlinge angefangen zu blühen. Rosen und Clematis schreiben nach Beschnitt. Auf der Freifläche vor dem Haus gibt es jeden Februar das gleiche Spektakel: wilder Krokus poppt auf. Das kann man im ganzen Viertel beobachten, aber so eine Freifläche mit … keine Ahnung, tausenden von Krokussen, habe ich nur hier gesehen … jeden Morgen, wenn ich aus dem Fenster meines Arbeitszimmers gucke.


Erstmals seit letzten Oktober, wieder meine 70km-Tour durch Moorburg, Hausbruch und Harburg gemacht. Zum ersten Mal habe ich realisiert, wie sehr die A26-Ost diese Tour vermutlich kaputt machen wird und was es für Moorburg bedeutet, nach der A7 im Westen, dann auch von der A26 im Süden und im Osten umkreist zu werden und was für eine Schneise die A26 auch im Freihafen schlagen wird.