Moin. Zeit für ein Lebenszeichen nach sechs Monaten Blog-Abwesenheit.

Die Blog-Abstinenz kann man schnell erklären: es hat mit dem „dritten Projekt“ zu tun, von dem ich Ende des letzten Jahres sprach und in das meine Kollegin und ich roundabout Jahreswechsel eingestiegen sind. Verkürzt kann man unsere Aufgabe dort als „Red Adair der Web-Entwicklung“ beschreiben. Entsprechend arbeitsintensiv (weil halt zwei bis drei Projekte parallel liefen) und mental anstrengend waren die letzten Monate – mein Alltag wurde zunehmend monothematisch. Zumal die Auswirkungen des Coronavirus auf den Alltag, auch viele Formen der Abwechslung aus der Hand schlugen.

Die letzten zwei Wochen hatte ich meinen ersten „Urlaub“ seit Herbst 2019. Urlaub in An- und Abführungszeichen, denn in Wirklichkeit war es Rekonvaleszenz. Vor zwei Wochen unterzog ich mich einer OP, inkl. fünf Tage Klinikaufenthalt. Das war zwar nahezu komplett schmerzfrei, dank Infusionen und Spritzen von Schmerzmitteln und danach gepflegten Einsatz von Ibuprofen.

Aber ein Eingriffes am Becken bedeutet auch, dass ich meine Reichweite für das Gehen und Radfahren erst wieder aufbauen muss. Stand seit gestern: ich kann 2,8km zu Fuß gehen und damit sind Supermärkte erstmals wieder in meine Reichweite gerückt. Ich kann also wieder selber Einkaufen gehen. Radfahren: na ja, gestern konnte ich bergab 700m nach Hause ausrollen. Aber das Aufsteigen ist noch so grenzwertig, dass ich das erst in einer Woche wieder ausprobieren werde.

Der Urlaub geht zu Ende. Viel Selbstreflexion war im Urlaub nicht drin. Fünf Tage Verabreichung von Schmerzmittel via Infusionen und Spritzen bedeutet auch, fünf Tage bei irgendwo 25 bis 50% Hirnleistung zu sein und mit recht niedrigen Akkustand zu Hause zurückzukehren.

Ab morgen geht der Job wieder los. Ma‘ gucken, ob ich irgendwas von meinen zwei Wochen mitnehmen kann.

Things I watched.

Nach fünf plus x Tage in der Klinik und im drumpfen Zustand zuhause, bin ich so dankbar, für die Existenz der Öffentlich-Rechtlichen. Von deren siebenhundertdreiundachtzig TV-, Radio- und Mediathekenkanälen kann man sich berieseln lassen, ohne dass man Hirnfraß befürchten muss.

For All Mankind

Weil ich noch ein laufendes AppleTV+-Gratis-Abo habe: „For All Mankind“. Ich bin jetzt bei S01E05 angelangt. Die Serie beginnt in den 60er Jahren in den USA und zeigt eine Welt, in der es die Russen sind, die als erstes auf den Mond gelangt sind. Was macht das mit der NASA und den USA?

So ganz warm werde ich mit der Serie nicht. Immerhin hat sie zunehmend gute Momente. Es steht und fällt aber derzeit mit den Charakteren. Die fortschreitende Timeline scheint aber keine Scheu zu haben, den Fokus öfters zu wechseln und aufgebaute Charaktere wieder heraus zu nehmen. Ich weiß daher noch nicht, was ich von der Serie halten soll.

Wisting

Eine norwegische Krimi-Serie in der ARD-Mediathek mit 2x zwei Neunzigminüter. Viel Liebe für den Hauptprotagonisten William Wisting. Stoisch, in sich gekehrt, schmallippig. Dazu Skandinavien-Ambiente wie aus dem Nordic Noir-Bilderbuch.

Wisting ist Kommissar im norwegischen Larvik, 100km südwestlich von Oslo. Im Schnee wird eine Leiche gefunden und Fingerabdrücke stellen einen Zusammenhang zu einem US-Massenmörder her. Aber es ist komplizierter …

Es sind alles klassische und wenig originelle Zutaten. Geliefert wie bestellt. Und hat mir trotzdem gefallen.

4 von 5 Sternen.

Bäckström

„Kommissar Bäckström“ ist ein schwedischer Krimi, aber kein „Nordic Noir“. Die sechs Teile sind eher wie ein normaler Krimi zu konsumieren. Bäckström schlägt aus der Art, weil er mit hinreichend negativen Attributen ausgestattet ist, wie z.B. eine unsägliche Überheblichkeit.

Die Serie ist teilweise recht abenteuerlich und realitätsfern konstruiert. Der Fall ist hanebüchen. Eine Handvoll Charaktere die mehr Tiefe als der Rest des Ensembles bekommen, schaffen es, das Interesse an der Serie hoch zu halten.

Wenn man als Zuschauer bereit ist, durch etliche zirkusreife Stroy-Konstrukte zu springen, kann man halbwegs unterhalten werden.

3 von 5 Sternen.