“The Long Game (The Far Reaches collection)” von Ann Leckie. Amazon, 31 Seiten (kostenlos ausleihbar via Amazon Prime)

Amazon hat dieser Tage sechs Kurzgeschichten von namhaften SF-Autoren als “Far Reaches Collection” veröffentlicht. Die sechs eBooks können für €1,99 gekaut werden oder sind kostenlos via Prime Reading ausleihbar.

In Leckies “The Long Game” haben Menschen einen Planeten zum Rohstoffabbau kolonialisiert, entdecken aber dummerweise intelligentes Leben in Form von knapp ein Meter großen Schleim/Schnecken-Wesen. Dummerweise, weil dies die Rohstoffkonzerne dazu verplichtet, sich um diese Lebewesen zu kümmern.

Die Story wird aus der Perspektive eines dieser Wesen erzählt. Diese haben mit i.d.R. zwei Jahren, eine eher kurze Lebensdauer und einen sehr überschaubaren IQ. Aber Leckie erzählt, wie dieses Wesen allmählich den etwas größeren kontext begreift: das es den Weltraum gibt, dass es auch Leben gibt, das älter als zwei Jahre wird. Leckie zeigt eine Art Bewusstseinswerdung oder Reifeprozess.

Das ist im Grunde genommen auch der Clou der 31 Seiten.

Auf der einen Seite ist dieses Erzählen aus der Bodenperspektive eines geistig limitierten Wesens und seines geistigen Wachstums interessant. Auf der anderen Seite fand ich die Schreibe in der Handhabe der “Andersartigkeit” (remember: Außerirdische, Schleim-/Schneckenwesen) nur mäßig überzeugend. Es klang … zu menschlich.
Das Problem hatte ich schon bei Becky Chambers und der Beziehung zwischen Rosemary und der Reptilienfrau Sissix, bei dem menschliche Muster einfach auf ein außerirdisches Ding draufgestülpt wurden.

Die Story ist irgendwie okay. Die Schlußpointe IMHO etwas leichtgewichtig. Aber jut… für 31 Seiten und für lau…

3 von 5 Sternen.