Die Fahrt vor 9 Tagen hat mich irgendwie gefuchst. Ich hatte das Gefühl, den Abschnitt auf dem östlichen Teil des 2. Grünen Rings unter Wert verkauft zu haben. Im Laufe der Tage habe ich mich selber zur Überzeugung gebracht, dass dieser sehr kleinteilig zu fahrende Abschnitt, quer durch diverse Kleingärten und Spazierwege zwischen den Siedlungen durch, besser am Anfang einer Tour zu fahren ist und nicht erst, wenn ich schon 40km in den Knochen habe. Auf der zweiten Hälfte einer Tour will ich lieber großzügige, schnelle, straighte, schöne Teilstücke haben.
Im Laufe des Tages wurde es heute absehbar, dass ich nicht rechtzeitig für einen Ausstellungsbesuch aus der Arbeit raus komme. So bot sich das als Alternative an, um die Birne frei zu bekommen: eine knapp lange 60 Kilometer lange Tour.
Die ersten 30 Kilometer waren der östliche Teil des 2. Grünen Ringes von vor neun Tagen. Danach ging es auf dem 2. Grünen Ring weiter bis runter an die Dove Elbe, einem Seitenarm der Elbe hinter einer Schleuse und schließlich die Norderelbe entlang, bis ich an den Elbbrücken auf meine gewohnte Strecke gen Heimat stieß.
Jo. Ließ sich besser fahren. Aber die 15 Kilometer zwischen Steilshoop und Öjendorf bleiben sehr arhythmisch zu fahren. Ich hasse den Abschnitt nicht, aber meine Sympathien halten sich in Grenzen.
Meine Sympathien gehören dem Abschnitt zwischen Öjendorf und Billwerder, durch Boberg durch. Am Öjendorfer See entlang, dann die Spazierwege des Schleemer Bachs entlang, ehe man in die Wald-Wiesen-Moorlandschaft Bobergs entlassen wird.
Der Abschnitt an Dove Elbe und Norderelbe entlang ist interessant. Zuerst durch die Parkanlage des Eichbaumsees durch und dann eine kleine, ruhige Straße lang, an der sich auf der Dove Elbe-Seiten etliche Werften, Yacht-Anlegeplätze u.ä. aneinerreihen.
Die 6 Kilometer ab der Tatenberger Schleuse sind für Autofahrer gesperrt und eine reine Fahrradstrecke (abgesehen von einem Kleinbus des HVVs der im Studentakt vorbeifährt), was sich auch an der großen Zahl der Feierabend-Rennradler bemerkbar macht. Die Strecke ist allerdings hinterm Deich. Selbst auf dem Deich bekommt man von der Elbe nicht viel mit, da das Ufer recht weit weg ist und der Uferbereich dicht bewachsen ist. Aber der Blick landeinwärts, Richtung Holzhafen und Kaltehofe ist spektakulär, da seit einigen Jahren zu Naturschutzgebieten umgewidmet. Entsprechend haben Vögel dort ihre Nistplätze.
Unterm Strich: kann man machen, aber so richtig geflasht hat mich die Strecke auf Anhieb nicht. Mal sehen… vielleicht irgendeine alternative Heranführung gen Öjendorf überlegen.