Was war? Komplett in Arbeit untergegangen. Was sonst…
Eh, lasst mich kurz nachsehen, wann hab ich mich zuletzt gemeldet? Ah, Anfang Oktober? Okay, mal gucken ob ich die letzten drei Monate halbwegs eruieren kann.
Im gesundheitlichen Bereich ist alles nach Plan gelaufen.Die Heilungsprozesse sind alle im grünen bis sehr grünen Bereich. Die nächste Etappe wird es Anfang Januar geben. Dann wieder mit zirka zwei Stunden Vollnarkose. Diesmal soll es mich aber nicht ganz so lange ausknocken — nur drei Tage statt einer Woche arbeitsunfähig. Und, Gott sei Dank, diesmal wieder ein Antibiotikum ohne Kalzium-Unverträglichkeit.
Im Garten habe ich aus zeitlichen Gründen kaum etwas machen können. Beim Sichtschutz an der Terrasse muss ich noch nachbessern. Bei Orkanböen riskieren die Pfähle sich freizuwackeln. Den Herbstorkan hat das Ding nur überstanden, weil ich den ersten Pfahl an der Wand festbinden konnte und die zweite Blende mit zwei Ästen abstützen konnte (wie gut, dass ich genügend lange & dicke Äste von der Hasel im Keller aufbewahre…) Physikalisch ist es mir immer noch ein Rätsel, warum der Sichtschutz den Wind nicht von der Straßenseite (immerhin Sackgassenlage), sondern „Rückenwind“ bekommt, also von der eigentlich durch einen anderen Sichtschutz geschützten Seite…
Im November habe ich nach 35 Jahren(!) einen alten Schulfreund (besser: meinen besten Schulfreund bis zur 8ten Klasse oder so) getroffen und wir haben einen Spaziergang lang (Klein Flottbek — Teufelsbrück — Blankenese) lang gequatscht, was wir die letzten 35 Jahren so an Leben gehabt hatten.
Wären meine letzten drei Monate ein Tortendiagramm, wäre das mit weiten Abstand größte Tortenstück, die Arbeit. Und diese sind nicht nur geleisteten/abgerechneten Stunden, sondern inzwischen eine Grundmelodie, die den ganzen Tag, sieben Tage die Woche zu hören ist.
Selbst wenn ich die Wochenende von Arbeit frei halte (was mir fast immer gelungen ist), ist diese Melodie zu hören. Entweder weil ich Dinge nachhole, die unter der Woche liegen geblieben sind (Haushalt) oder weil ich so platt bin, dass ich nur noch passiv vor mich rumgammle (Lesen, TV). Spätestens mit dem Sonntag Nachmittag drehen sich die Gedanken wieder verstärkt um die bevorstehende Arbeitswoche.
Ja, danke. Dass dies nicht gut ist, weiß ich selber. Es fällt mir in Gesprächen und Telefonaten selber auf, dass ich quasi kaum noch Konversation über etwas anderes führen kann. Diese Monothematik ist nicht gut und COVID-19 macht es mir auch nicht einfacher, weil es mir weitere Optionen aus der Hand schlägt. Keine Museen, keine Kinos, keinen Kurzurlaub an der Nordsee, keine Zeichenkurse, keine Sportveranstaltungen.
Things I worked on.
Die Arbeit wird immer noch vor allem durch der Pendelei zwischen Projekt A und B geprägt.
Bei Projekt A ging es mit einer recht großen Prise „Salesforce“ weiter, wobei das Gros dort von meiner Kollegin erledigt wurde und ich eher zugearbeitet habe. Aus meiner Sicht fühlt sich Salesforce nicht wirklich gut an. Ich kann aber den Finger noch nicht darauf legen, ob das Problem Salesforce selber oder eher die Salesforce-Phantasien von Stakeholdern ist.
Bei Projekt B geht es auf die Schlussgerade. Das Ziel „Q1“ ist in Sichtweite. Das Timing für die letzten drei Monaten nimmt immer konkretere Formen an. Nimmt man all‘ das zusammen, was noch umgesetzt werden soll, sieht es erst einmal gut aus.
Was spannend wird, sind die Rumsfeld‘schen „known unknowns and unknown unknowns“. Wir vom Frontend wissen, aus welche Richtung potentielle Probleme könnten (die „known unknowns“). Die Komplexität des Gesamtprojektes ist aber so groß, dass ich mit dem Aufpoppen einiger Unbekannten rechne.
Das, also der Blick auf das Projekt von einer großen Flughöhe aus, macht mir derzeit aber weniger zu schaffen, als der Alltag als Co-Lead im Frontend. Es ist das permanente Springen in den Themen. Telefonkonferenzen, Dokumentation, Ticketausarbeitung, Testen, Code-Abnahme, Überblick über die Auslastung anderer Frontendler, Briefing von Frontendler, Projektmanagement und Grafik undsoweiterundsofort.
Zum Coden selber, komme ich nur morgens ein, zwei Stunden zwischen Frühstück und der ersten Telko und dann am späten Nachmittag, so ab 16 Uhr, wenn das Kommunikationsrauschen deutlich abnimmt, ich wieder Herr über meine Zeit geworden bin und mal mehr als eine halbe Stunde am Stück an einem Thema sitzen kann.
Jetzt auf einmal dreizehn Tage am Stück für mich alleine und nur mit 2–3 Terminen. Es ist wie Weihnachten…