dogfood

Category: Life (page 2 of 9)

Die Highlanders legen gegen die Rebels wieder ein katastrophales Spiel hin, dass sie erst in der Nachspielzeit per Straftritt gewinnen.

Die Fijian Drua dominieren auswärts ein Spiel, verdödeln aber immer wieder den Ball und verlieren am Ende mit 14 bei den Waratahs.

Der Tabellenzweite Brumbies lässt die Western Force gewinnen und drückt damit die Highlanders unterm Strich.

Der FC St. Pauli lässt sich in der Rugby-Bundesliga zweimal vom RK 03 Berlin eine Führung aus den Händen reißen und besiegelt damit seinen sportlichen Abstieg.

Am Vormittag mit leeren Händen von Obi zurückgekehrt. Laut Website hätten sie noch elf Fußbänke (don’t ask) haben sollen. Die sind aber im Lager verschollen. Ich soll es am Dienstag noch mal versuchen.

Heute Nachmittag konnte ich nicht im Garten arbeiten, da meine Nachbarin ihre gesamtes Arsenal an Lidl-Holzbearbeitungs-Elektrowerkzeugen zum Einsatz brachte.

Meine geliebte 70km-Radtour kann ich nicht fahren, weil ich…

  • … wg HSV-Heimspiel nicht durch Stellingen komme
  • … wg Spring- und Dressur-Derby nicht durch Klein Flottbek komme
  • … wg. Baustellen nicht durch Groß Flottbek komme
  • … keinen Bock habe, während der Harley Days entlang des Veranstaltungsgelände am Großmarkt zu fahren

Und um es ganz vorsichtig zu formulieren: nichts wäre nach einer Scheiß-Woche für mich dringlicher gewesen als Bespassung und Abschalten.

Draußen keine drei Tage in Folge über 20 Grad und schon hat sich das Haus mit der Giebelseite Richtung Süden derart aufgeheizt, dass nachts im Schlafzimmer 21ºC sind (trotz Fenster auf Kipp).

Muss endlich oben Rolläden einbauen. Dringend.

Ich bin in letzter Zeit wieder stärker unrund gelaufen. Es spielten verschiedene Faktoren mit rein, die letztendlich zu einem Zustand des Dauer-Gepestet-Seins führten. In der vergangenen Woche habe ich deswegen an allen Strippen gezogen, um mich abends vom Rechner wegzutreiben und die Birne durchzulüften – auch weil das Wetter auch endlich wieder brauchbar war. Nichts gegen Radfahren im Regen, aber ein Kino- oder Ausstellungsbesuch ist halt nicht ganz so geil, wenn du eine Fahrradtasche voller triefend nasser Klamotten mitschleppen musst.

Things I worked on.

Im „Projekt A“ gab es die Entscheidung das weiteres Aussetzen der Frontend-Entwicklungsarbeit aufgrund fehlender Zuarbeiten nicht weiter hinzunehmen. Die Arbeiten haben wieder begonnen.

Im „Projekt B“ habe ich einen Sprint ohne reguläres Ticket und es trotzdem geschafft, jede Woche in den hohen 30er-Stundenzahlen zu kommen, dank eines extrem hohen Anteils an Telkos, Stichwort: Onboarding neuer Mitarbeitenden, Evaluierung von Anforderungen durch neue Drittanbieter und viel „Projektsteuerung“.

Am späten Freitagnachmittag gab es dann noch einen „Überfall“ eines Bekannten. Da sollen für eine Website neue Teilbereiche entstehen. Dabei handelt es sich um eine Nutzeroberfläche für eine Bilddatenbank. Durch ein Kommunikations-Fuck-Up hat der Designer zwar ein Layout geliefert, aber kein pfannenfertiges HTML/CSS etc…-Gedöns … jenes Gedöns, dass am Montag dem Bilddatenbank-Menschen übern Zaun geworfen werden müsste.

Ich habe es am bis Samstagvormittag fertig bekommen. Es war, aus Legacy-Gründen, ein Abstieg in längst vergangene Katakomben der Web-Entwicklung: Bootstrap, jQuery yaddayadda.

Das Basteln von formularlastigen Seiten mit Bootstrap ist kein Spaß. Bootstrap haut häßlich viele unnötige Wrapper und Utility-CSS-Klassen rein. Ich habe mich in meinen Aversionen gegen Utility-CSS (Tailwind, I’m looking at you) bestätigt gefühlt.

Things I did.

Montag: am späten Nachmittag zum Doc in die Hoheluft gefahren.

Danach bin ich die Hoheluftchaussee hoch geschlendert. Ich habe 23 Jahre lang in drei Wohnungen quasi einen Steinwurf entfernt gewohnt und später noch einmal ein halbes Jahr in einer Agentur dort gearbeitet. Ich war über die Gentrifizierung der Hoheluftchaussee erstaunt. Welche Läden es dort nicht mehr gibt, welche dort neu reingekommen sind und wie viele Liefer- und Lebensmittelbringdienste inzwischen abends unterwegs sind.

Danach für sogenannte „Indian Street Kitchen“ ins SVAAdish gefahren. Man macht dort auf authentisches, indisches Essen. Aber es fühlt sich nach Systemrestauration an, die vor allem auf hohen Durchsatz optimiert ist – bei einem Preisniveau, das vergleichbar mit einem klassischen indischen Restaurant ist. Der Hauptraum ist groß und es waren zirka 6 x 5 quadratische Tische aufgestellt. An den Rändern gab es zusätzlich Wandtische und Lounge-Ecken.

Die Vegetable Pakora schienen wie Kugeln aus einem Gemüse-Mix zu sein, die frittiert wurden. Das in den Kugeln verarbeitete Gemüse war nicht mehr identifizierbar – zumindest so lange man nicht auf einen Ingwerstreifen biss. Als Dip gab es Tamarinde Chutney, was ich ketzerisch & ahnungslos als „fruchtige Bratensosse“ beschreiben würde.

Danach nahm ich Chicken Jalfrezi. Das Curry war zwar nicht tomatenlos, aber weiter von cremigen Tomaten weg, als ich es erwartet hatte. Die Hähnchenstücke machten mir nicht den Eindruck, als ob sie mariniert gewesen wären.

Unterm Strich: für diesen Preis darf es gerne restaurantiger und weniger Massenabfertigung sein.

Danach brav mein Leucht-Shirt übergezogen und durch Eimsbüttel, das Niendorfer Gehege und entlang des Flughafens 15,9km mit dem Rad nach Hause gefahren.


Am Dienstag aufgrund eines kolossalen Terminkalender-Fuck-Ups meinerseits, mittags anderthalb Stunden zu früh zu einem Termin in Altona aufgeschlagen und die Zeit mit dem Schlendern durch Ottensen tot geschlagen – und gestaunt über die kurze Halbwertzeit etlicher Läden.

Dann war der Termin und danach durch Altona, Stellingen, Eimsbüttel, das Niendorfer Gehege und entlang des Flughafens 17,6km mit dem Rad nach Hause gefahren.

Am Abend ging es ins Taj Mahal in Langenhorn. Dort nahm ich die gleiche Kombi wie am Montag: Vegetable Pakora und Chicken Jalfrezi. Es war qualitativ weitaus besser und sogar noch einen Hauch günstiger als im SVAAdish.

Die Vegetable Pakora waren feiner frittiert und das Gemüse auch identifizierbar und unterscheidbar. Das Chicken Jalfrezi hatte ein Curry, dass nicht nur dem Namen nach, Tomaten als Basis hatte. Die Hühnchenstücke waren mariniert.

Der einzige Haken am Taj Mahal: man muss Zeit mitbringen. Eine Person in der Küche und eine Person in der Bedienung – macht zwei Stunden.


Am Mittwoch war der vorerst letzte Tag des Films Die Frau im Nebel in den Zeise Kinos in Altona. Also nach Feierabend erst einmal zum Essen ins Salibaba in Eimsbüttel gefahren. Das Salibaba wäre meine Definition von Street Kitchen: gemütlich, aber gleichzeitig unterhalb der Fallhöhe eines veritablen Restaurants, aber oberhalb eines Imbisses.

Der Falafel-Teller war gut. Die Granatapfel-Vinaigrette war auch gut, hat aber viel Säure, auf die meine Zunge nach ca. 80% der Salibaba-Salatmenge, allergisch reagiert.

So gut das Essen war: es ist eine Schande, dass um die Zeit (19 Uhr) sich niemand sonst im Salibaba aufhielt. Stattdessen kamen im 3-Minuten-Rhythmus Lieferbringdienste vorbei, um Essen abzuholen. Das empfand ich in dieser Menge als ziemlich bitter. Kein Wunder, dass Dark Kitchens zunehmen.

„Die Frau im Nebel“ wurde im kleinen Zeise-Kino gezeigt. Filmstart 20h30. Wir waren sieben Personen im Saal. Der Film endete kurz vor 23 Uhr. Danach brav mein Leucht-Shirt übergezogen und durch Altona, Stellingen, Eimsbüttel, das Niendorfer Gehege und entlang des Flughafens 17,2km mit dem Rad nach Hause gefahren. Passend zum Film „Die Frau im Nebel“: im dichter werdenden Nebel.

War es die Kälte in Kombination mit der Feuchtigkeit? Die Fahrt hat mich fertig gemacht. Zuhause musste ich mich auch erst noch runter fahren – es wurde also eine kurze Nacht und den Donnerstag war ich recht alle – auch bedingt durch eine anspruchsvolle Telko, von der ich erst eine halbe Stunde vor Beginn erfuhr.


Und so kamen zwischen Montag und Freitag 104 Kilometer auf dem Rad zusammen.


Things I read.

Die

Ich habe angefangen, den über 650 Seiten starken Hardcover-Band zu lesen, der die zwanzig „Die“-Hefte von Kieron Gillen/Stephanie Hans zusammen bündelt.

Erste Eindrücke: ich lese es sehr gerne, weil sich im Laufe der Hefte ein interessantes, ambivalentes Beziehungs-Geflecht zwischen den Protagonisten offenbart. Ich bin fasziniert, vom Gewicht, das auf den Schultern der Zeichnerin Stephanie Hans lastet, um die abstrakten Kulissen auf Papier zu bringen und wie sie damit farblich umgeht.

Derzeit nimmt die Bewertung Kurs auf vier oder fünf Sterne.


Things I watched.

Die Frau im Nebel

… ist ein ästhetisch sehr ansprechender Film vom „Oldboy“-Regisseur Park Chan-wook. Er kommt hier ohne jene größeren physische Grausamkeiten oder andere Ekeligkeiten aus, die ich wg „Oldboy“ befürchtet hatte.

Es ist die Geschichte eines Kommissars, der in einer Fernbeziehung lebt, und der Ehefrau eines Mordopfers. Die Witwe, ein chinesischer Flüchtling, wird zwar anfänglich verdächtigt, kann aber ein Alibi vorweisen. Der Kommissar observiert die Frau, fängt aber im Laufe der Beschattung an, sich in die Frau zu verlieben.

Aufgrund des Alibis werden die Ermittlungen beendet und der Kommissar trifft sich mit der Frau. Durch einen Zufall kommt der Kommissar darauf, dass das Alibi der Witwe falsch war und sie letztendlich den Mord begangen hat – zu spät: alle Beweismittel sind vernichtet und seine Gefühle für die Frau sind zu groß. Er ist zerstört, wird depressiv und lässt sich in die Stadt seiner Fernbeziehung versetzen.

Ein Jahr später taucht die Frau in dieser Stadt auf. Mit einem neuen Ehemann. Und jener Ehemann wird einige Tage später tot im Swimmingpool aufgefunden…

Der Film „funktioniert“ auf zwei Ebenen. Ästhetisch ist der Film fantastisch fotografiert und es ist sehenswert, wie Park Chan-wook die Szenen visuell miteinander verwebt.

Die zweite Ebene wird durch die Schauspielerin Tang Wei geprägt, die Schauspielerin der Ehefrau/Witwe, die es schafft, das (Männer?)Herz zu erweichen und sehr empathisch zu wirken, aber gleichzeitig auch über zwei Stunden die Ambivalenz aufrecht hält: Hat sie nun? Ist sie nun? Wird sie nun?

Ich habe den Film und seine Perma-Melancholie sehr gemocht – aber gleichzeitig ist es wie ein Duft gewesen, der am nächsten Morgen wieder verflogen war. Ich habe den Film so sehr gemocht, dass ich ihm vier von fünf Sterne geben würde. Aber gleichzeitig hat der Film keine tiefen Spuren hinterlassen, so dass es eigentlich nur drei von fünf Sternen wären.


Ant-Man

Ant-Man“ ist so ein Film, der nicht wirklich schlecht gemacht ist, aber vermutlich exakt dem Feindbild entspricht, das Leute vor ihren Augen haben, wenn sie verächtlich von den ganzen Marvel-Filmen sprechen.

Der Film ist einer weitere Iteration des hinlänglich bekannten Marvel-Filme-Kochrezeptes. Eine Person wird unfreiwillig ein Superheld (hier: Einbrecher entdeckt im Tresor einen Superhelden-Anzug). Person ist ungläubig, widerwillig und bis zum Anschlag selbstironisch, besitzt aber einen guten Kern und wird daher zum Retter.

Dazu fügt man noch einige Mentoren und Buddys und machtbesessene Bösewichter in den Brei. Fertig ist der Film.

Kannste halt gucken, während du den Haushalt machst, weil der Film völlig überraschungs- und nuancenfrei ist. Als Anbieter wie Marvel musst du dich aber auch fragen, inwieweit du dein Angebot mit solcher Dutzendware verwässerst?

Zwei von fünf Sternen.


Thor

Vier Jahre älter als „Ant-Man“ ist der erste Marvel-Film zu Thor. Im Vergleich zu „Ant-Man“ nutzt er die Chancen seiner Vorlage, um öfters aus dem Marvel-Einheitsbrei auszubrechen. Selbst wenn nicht alles gelungen ist, sorgten alleine die „Ausbruchsversuche“ dafür, dass man öfters hinguckte.

Da ein Teil der Handlung auf Ebene der nordischen Götter respektive Asgard, spielte, konnten die gängigen Erzählmuster verlassen werden. Optisch bot Asgard ein aufwändiges, neues Set-Design, das teilweise speierbrechend kitschig war, teilweise schon in Game of Thrones durchgespielt wurde. Aber immerhin konnte man sich angucken, wie denn die Regenbogenbrücke Bifröst aussieht (wie in einer funky 70er-Jahre Disco… nun ja).

Erzählerisch durchaus spannend waren die Familienkonflikte der nordischen Götter. Insbesondere Loki/Tom Hiddleston brachte da Subtilität rein.

Das Geschehen auf der Erde wirkte dagegen vergleichsweise banal und fiel ab.

Was mir inhaltlich aufstösst, ist die krasse Abweichung von der originären Herkunftsgeschichte Thors, Stichwort gehbehinderter Arzt Dr. Don Blake. Aber da bin ich vielleicht zu sehr Traditionalist.

Drei von fünf Sternen.


Coming up

Es ist die Sprint-Übergangswoche in „Projekt B“, weswegen einige längere Telkos anfallen und andere, kürzere Telkos entfallen. Morgen werde ich für den Sprintwechsel Ticketpflege machen.

Ich muss in einem Pro-Bono-Projekt vorwärts kommen.

Ich habe mir grob einen Ausstellungsbesuch ausgeguckt und versuche Urlaubsplanungen für März/April aufzugleisen.

Im Blog habe ich in den letzten Jahren einige OPs erwähnt. Die OPs waren Teil einer grundsätzlichen Geschichte die ich fixen wollte (und wie sich später herausstellte: musste). Das habe ich im Sommer 2020 losgetreten und in der abgelaufenen Woche begann die letzte Phase, mit einem Abschluss voraussichtlich im Herbst des Jahres. Ich wurde letzte Woche zunehmend nervös, aber die letzte Phase ist besser gelaufen, als ich es erwartet hatte – auch wenn noch viel Arbeit bevorsteht. Als Nachklapp der letzten OP wird aufgrund einer kleinen Komplikation auch noch mal eine kleine Extraschleife gedreht werden müssen.

Things I did.

Nach dem Dauerfrost und Dauerregen, den es seit gefühlt letzten November gab, betrat ich unter der Woche erstmals wieder den Garten. In der ersten Runde musste ich erst mal den ganzen Crap aufsammeln, der von der Straße rein geweht wurde, inklusive Böllerüberreste von Silvester.

Alles sah ätzend aus. Der Rasen war entweder vermoost oder durch die (zu vielen) Pflanztöpfe vom letzten Jahr übersät mit kahlen Stellen. Einmal mehr, habe ich keinen Plan zur Strukturierung des Gartens und Vordergarten. Bah.

Erst einmal die Hasel und den Feldahorn gestutzt und das Schnittgut auf den Totholzhaufen geschmissen.

Things I worked on.

Im Projekt A ist die Frontend-Entwicklungsarbeit größtenteils zum Erliegen gekommen. Das Designsystem wurde bei der Umstellung von Sketch auf Figma gegen die Wand gefahren (Pro-Tipp: man stellt kein Layoutraster ohne Rücksprache um). Seit drei Wochen sind Rettungsversuche im Gang.

Projekt B ist mit der Aufteilung der Entwicklungsarbeit in zwei Teilteams beschäftigt. Dabei ist das Wahren der teamübergreifenden Kohärenz ein ziemlicher Schmerzpunkt. An etlichen Punkten prallt hier unterschiedliches Verständnis aufeinander – von Kundenseite über Teamleiter bis runter zu den Entwicklern.

Nicht direkt mit der Projektarbeit, hat aber ein derzeit großes Thema rund um die Webentwicklung zu tun: die aufkeimende „Anti-Framework“-Diskussion, die sich zum zehnjährigen Jubiläum von React entzündet. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich kein großer Freund von React und seinem großen Zusammenpanschen von Markup, Styling und Javascript oder seinem wechselnden Scope (von „eigentlich machen wir nur DOM-Diffs“ über „Wir können alles“ bis hin zu „Server-Side-Rendering wär’ eigentlich scho’ besser“) bin.

Oxford Harrison hat in einem Pamphlet eine Haltung veröffentlicht, mit der ich mich identifizieren kann: Rethinking the Modern Web.

Da wo es „projekt-relevant“ wird, ist für mich die Frage, ob sich hier ein Generationskonflikt wiederspiegelt, zwischen älteren Entwickler:innen („moi“), die mit Web Standards, Separation of Concerns, Kompatibilität und Einfachheit groß geworden sind, und den „Kiddos“, die Frameworks bereits mit der Muttermilch aufgesogen haben und für die Natives keine Qualität ist.

Mir fällt am Verhalten der „Kiddos“ Dinge auf, die mich ratlos hinterlassen. Eine stete Unruhe, fast so, als wäre die Beschäftigung mit nur einem Problem über längerer Zeit so langweilig, dass man sich mit dem ersten „jo, läuft“ zufrieden stellt und zum nächsten Problem rennt – ungeachtet, ob die erste Lösung qualitativ zufriedenstellend ist.

Es scheint, als würde man jede Problemlösung auf den Zustand „gelöst“ und „nicht gelöst“ herunter brechen, ungeachtet der weiteren Bewertungsvektoren, wie: Resilienz, Einfachheit, Wartbarkeit, Performanz, Integration im Gesamtprojekt.

Rennen wir in eine Generation rein, die eine Aufmerksamkeits-/Konzentrationsspanne von einem TikTok hat?

Dies macht mir nicht nur grundsätzlich Sorgen, sondern auch der Umstand, dass viele der „Kiddos“ sich an diesen Punkten nicht zu bewegen scheinen – und damit bei mir die Frage hinterlassen: was mache ich falsch, was muss ich ändern? I don’t know.

Jo, alles furchtbar pauschalisierend, I know, I know…

Things I read.

Die Trisolaris-Trilogie durchgelesen (okay, bis auf die letzten 50 Seiten) und es war unterm Strich enttäuschend. Siehe meine Rezension.

Was am Ende von den 1.500 Seiten für mich übrig bleibt, ist das Konzept des „Dunklen Walds“. Und ich bin eigentlich erst nach Schreibens meiner Rezension darauf gekommen, wie sehr dieses Konzept eigentlich den ersten Runden der Spiele aus der „Civilization“-Reihe entspricht (und perfekt-getimet kommt Stream daher und will mir Civ VI für sechs Euro hinterher schmeißen).

Ich frage mich, was ich in der Trilogie nicht gesehen habe, dass so ein massiver Hype darum entstanden ist. Was aber nicht als Referenz dienen kann, sind die Verfilmungen, die jetzt auf den Markt kommen. Die Trailer kondensieren den Stoff so immens, dass daraus wirklich etwas Ansprechendes wird. Das ist in der Buchvorlage einfach nicht gegeben gewesen. Was nicht ausschließt, dass die Bücher einen interessanten Rohstoff für eine Verfilmung hergeben – ähnlich wie Asimovs Foundation-Serie.

Things I watched.

Kommissar Wallander – Die Kenneth Branagh-Variante. Ich habe die englische Umsetzung bislang nicht angefasst, weil für mich der Wallander auf ewig mit Rolf Lassgård verbunden ist. Kenneth Branagh klingt dagegen für mich nach Star und einer der mit seinem Image die Figur überstrahlt…

Hoooh boy, wurde ich eines Besseren belehrt. Eine Folge hat gereicht, damit ich nicht mehr den Branagh in Wallander sehe, sondern den Wallander in Branagh. Lassgård mag ich zwar immer noch mehr, aber ich verneige mich wie Branagh mit dieser Rolle umgeht. („Kommissar Wallander“ – derzeit als ARD-Produktion bei Amazon Prime)

The Late Late Night Show with Craig Ferguson – Warum auch immer, ich habe auf YouTube mal wieder Craig Ferguson angesteuert und bin nach zwei Folgen wieder süchtig geworden.

Ferguson ist der Anarchist unter den Late Night Shows gewesen. Es spricht für Ferguson, dass es schwer fällt, zu sagen, was gescriptet und was Impro war (Beispiel).

Things I played.

Mitte der Woche wurde die (der?) Early Access von „The Last Starship“ freigeschaltet, dem neuesten Spiel von „Introversion Software“, den Machern u.a. von„Prison Architect“.

Die grundsätzliche Spielidee, das Aufbauen eines Raumschiffes, ist klar umrissen. Nicht ganz so klar, ist der „Flavour“, mit dem man sich von „Star Haven“ oder „Stardeus“ absetzen will. Die Rede ist von Spurenelementen von „FTL“, „Elite“ und „Factorio“.

Diese Spurenelemente lassen sich erkennen. Aber ich bin enttäuscht über den aktuellen Stand – gemessen am Status, der im letzten Juni den Medien gezeigt wurde. Es hat sich nicht viel getan. Es gibt recht wenig Erklärungen und Hilfe. Auch die Steam-Foren sind nicht hilfreich. Stand jetzt, sind 20,– Euro echt nur für Fanatiker lohnenwert.

Bis zum nächsten größeren Update werde ich die Finger davon lassen.

Moinsen. Am Dienstagvormittag gab es einen dreistündigen Arzttermin in Hamburg-Barmbek. Dann binnen einer Stunde diagonal rüber nach Altona zum nächsten Termin. Dann per Auto abgeholt werden, um nach Magdeburg zu fahren und dort den Abend zu verbringen & im Hotel zu übernachten. Dann gemütlich nach Berlin fahren, um von Mittwochmittag bis Donnerstagmittag mit 30 Personen an einen Workshop zum Projekt B teilzunehmen. Donnerstagmittag zurück mit dem Auto nach Hamburg und am Freitag ein Feature bei Projekt A weiter zu programmieren, unterbrochen von einem Meeting zu einer Aufwandsschätzung in Projekt B.

Das war die Woche und es war eine Woche, die für ihre Kompaktheit an Aufgaben und Tätigkeiten, stellvertretend für die letzten Wochen ist. Die Wochen gestalten sich angesichts der Meetings und Deadlines quasi von selber, mit wenig Freiraum. Respektive: der Freiraum muss erkämpft werden und fällt nicht in den Schoss – für mich ein eher suboptimaler Zustand.

Was seit November eine wichtige Rolle spielt, ist das Denken in mehreren Timelines. Weil es eben nicht mehr nur um das Tagesgeschäft geht, sondern auch um die Ausgestaltung von 2023: das Beobachten der Entwicklungen in den Projekten, welche Ziele verfolgt werden und welche Weichenstellungen wann notwendig sind, weil plötzlich bestimmte Themen aufschlagen.

In beiden Projekten werden die anstehenden Aufgaben genau so klar diskutiert, wie auch kommuniziert wird, dass jederzeit jemand mit dem großen Würfelbecher kommen kann, und sich die Prioritäten und/oder Ressourcen verändern können.

Diese „Ungewissheit“ ist… interessant (nur um hier keine Unklarheiten aufkommen zu lassen: die Ungewissheit ist nicht existenziell. Bzgl. Jobsicherheit mache ich mir keinen Kopf).


Kommissar WistingIn der ARD-Mediathek ist die zweite Staffel aufgeschlagen (mit 2 x 4 Teilen). Wisting gewohnt knorrig. Minuspunkte für das Fehlen jeglichen Schnees in Norwegen. Die Struktur ist recht überraschungsfrei: drei Teile lang werden Nebelkerzen gezündet, bevor es im letzten Teil in Richtung des „wahren“ Täters geht.


Trisolaris-Trilogie – Nach dem furchtbaren ersten Band und einem dezent besseren zweiten Band („Der Dunkle Wald“), bin ich inzwischen beim dritten Band angelangt. Zwar bleiben die grundsätzlichen Probleme von Cixins „Schreibe“ bestehen (farblose Charaktere), aber der Plot kommt zumindest vorwärts – auch wenn ich noch nicht weiß, ob der Plot genügend für die knapp 1.000 Seiten her gibt.


Mein „DAZN“-Abo gekündigt. Zu Mitte Februar wäre bei mir für das Jahresabo eine Preiserhöhung von €150,– auf €300,– aufgeschlagen. No, thanks. Damit werde ich erstmals seit einem Vierteljahrhundert ohne Premium-Sport-Abo sein — nicht nur eine Frage der Angebote, sondern auch meines Nutzungsverhalten.


Unter der Woche bin ich also in Berlin-Mitte gewesen und zwischen Hotel an der Friedrichsstraße, Kunden-Hauptstadtsitz und Restaurant am Gendarmenmarkt gependelt, für einen Aktionsradius von max. 1,5 Kilometer.

Berlin-Mitte ist inzwischen ein komplett absurdes Erlebnis. Das Meme „What the Metaverse would look like in real life“ mit einem Kameraschwenk am Brandenburger Tor, spiegelt ziemlich gut diese „Außerkörperliche Erfahrung“ wieder. Es fühlt sich eher nach einem Open World-Game statt richtiger Stadt an. Ich habe mich gefühlt, als würde ich durch eine Kulisse laufen (und vermutlich ist diese Entwicklung von Berlin-Mitte nur ein Extrem dass man in Hamburg auch in der Schanze erleben könnte).

Die Auswahl an Soda-Getränken ist explodiert. Beim Bio-Supermarkt griff ich zur Probe zu einer Spezi-Variante von Wundercola.

“Cola” heißt, wie so häufig im Bio-Bereich, statt Koffein Karamellzuckersirup. Bislang hat mich noch keine Sirup-Variante überzeugt. Weder Karamellzucker- noch Dattelzuckersirup.

Dies ist auch bei Wundercola nicht anders. Für ein Getränk, das auch noch Orangensaftkonzentrat, Citrusgewürzaroma und Zitronensaftkonzentrat enthält, war es erstaunlich frei von jedweden Geschmack.

Nicht wirklich schlecht. Muss ich aber auch nicht nochmal kaufen. Weil: wozu?

Letzte Woche schrieb ich…

Mein Kopf-Thema (Abstand gewinnen, Grübeleien beenden, Entwickeln von worst case-Szenarien abwürgen) bleibt weiterhin auf einen derart positiven Pfad, dass ich anfange misstrauisch zu werden. Und wenn ich nicht dieses Quantum Selbstzweifel hätte, wäre ich nicht mehr ich selbst.

… sage keiner, dass ich mich nicht kennen würde… Gehe wieder zurück auf Los…

Autor Warren Ellis* hat just heute in seinem wöchentlichen Newsletter einen längeren Text über seinen Vater und Depressionen geschrieben: „I Know A Bit About That“

*: Warren Ellis ist jener von https://www.somanyofus.com

Things I worked on.

Projekt A musste aussetzen, weil die Woche das „Über-die-Rampe-bringen-eines-zum-Jahreswechsels-benötigten-Moduls“ in Projekt B absolute Vorfahrt hatte. Das Timing ist aufgrund der technischen und fachlichen Abnahmeprozesse so eng, dass das Testing am morgigen 5.12. beginnen muss, damit es noch ins letzte Jahres-Release rein kommt. Zu allem Überfluss fiel auch noch der Designer krank aus und ich musste ihn in einem Meeting mit zirka neun unterschiedlichen Stakeholdern vertreten.

Und so kommt es, dass das Modul eigentlich für das morgige Testing fertig ist, aber uneigentlich noch kein Plazet vom Design und Kunden gekommen ist.

Ich bin aber nach dieser Woche komplett shot.

Things I did.

Ich habe zwei, drei Texte über die Struktur von Design Tokens gelesen.

Und ich habe gelernt im Einsatz der CSS-Property aspect-ratio vorsichtiger zu sein, dass Safari diese Eigenschaft erst seit September 2021 verarbeiten kann. Damit sollte es leider nicht bei essentiellen Dingen verwendet werden und stattdessen weiterhin der padding-top-Workaround verwendet werden.

Things I read.

Spontan „Warhammer 40,000: Marneus Calgar“ gekauft und entäuscht worden. Mehr darüber, hier im Blog.

Vor wenigen Tagen ist die Trisolaris-Trilogie von Liu Cixin erschienen. Der erste Band „Die drei Sonnen“ („The Three-Body Problem“) war 2006 so etwas wie die Initialzündung für chinesische Science-Fiction im Westen.

Mein erster Eindruck nach dem ersten Viertel: abgesehen von den ersten Kapiteln aus der Zeit der chinesischen Kulturrevolution, ist es ein sehr unterkühlt geschriebener Roman. Ich weiß nicht ob es Cixin oder die chinesische „Schreibe“ ist, aber es liest sich sehr unpersönlich. Trotzdem ist es durchaus unterhaltsam, auch wenn ich etwas andere Erwartungen hatte.

Support your local dealer“ hieß in diesem Fall, dass ich erstmals ein eBook von meinem lokalen Buchhändler gekauft und in der Tolino-App lese. Die Kindle-App sagt mir mehr zu, aber Tolino ist aushaltbar.

Things I listened to.

Passend zu meinem chinesischen Science-Fiction-Konsum, habe ich begonnen die interessante achtteilige Podcast-Serie The Prince: Searching for Xi Jinping des Economists zu hören.

Tatsächlich gibt es eine Querverbindung zu „Die drei Sonnen“: wer sich wundert, wie ein regimetreuer Autor wie Cixin derart kritisch über die Kulturrevolution schreiben kann, findet eine Parallele zu Xi Jinping. Xi Jinpings Familie war ein Opfer der Kulturrevolution. Xi Jinping musste seinen Schulbesuch vorzeitig beenden, eine seiner beiden Schwestern beging Selbstmord und seine Mutter entsagte sich öffentlich von seinem als „Verräter“ geächteten und ins Gefängnis geworfenen Vater.

Things I watched.

Die vierte Staffel von „Taskmaster von 2017 – die bisher beste Staffel, weil die fünf Kandidaten fantastisch zusammengestellt waren: Komiker Hugh Dennis, Komiker Joe Lycett, Schauspielerin Lolly Adefope, (Kochshow-)Moderatorin Mel Giedroyc and Schauspieler Noel Fielding (der Goth-IT-Techniker aus „The IT Crowd“)

Moinsen.

Rückblickend betrachtet war es entweder eine unspektakuläre Woche oder ich muss mir Sorgen um mein Gedächtnis machen.

Mitte der Woche hatte ich nach der OP von Anfang November, eine Nachuntersuchung und Fäden-Ziehen. Die Zufriedenheit des Docs fand leider keine Äquivalenz in der Schmerzlosigkeit des Fäden-Ziehens, aber am nächsten Morgen war wieder alles gut. Langsam wird die Übergabe an den anderen Doc vorbereitet mit einem zweiten Kennenlern-Besuch in zwei Wochen.

Mein Kopf-Thema (Abstand gewinnen, Grübeleien beenden, Entwickeln von worst case-Szenarien abwürgen) bleibt weiterhin auf einen derart positiven Pfad, dass ich anfange misstrauisch zu werden. Und wenn ich nicht dieses Quantum Selbstzweifel hätte, wäre ich nicht mehr ich selbst.

Things I worked on.

Auch hier ging es mit den Themen der Vorwoche weiter. Stichwort „Designsysteme“ — recht kurzfristig erfuhren wir von einem „Entscheidermeeting“ für die 2023er-Themen. Da ich es für notwendig hielt, dem Kunden aus technischer Sicht etwas mehr Substanz und Details an die Hand zu geben, habe ich mir unter der Woche einen ganzen Abend um die Ohren gehauen. Es war mein größtes Problem, mich auf das Essentielle zu konzentrieren und keinen Roman abzuliefern. Positiver Nebeneffekt: durch die zusätzliche Recherche sind mir einige technische Zusammenhänge jetzt erst klar geworden.

Im Projekt „B“ ist auch der offizielle Startschuss für das „Muss ins letzte Deployment des Jahres rein“-Modul gefallen. Technisch schreitet die Umsetzung gut voran. In der kommenden Woche muss ich den Designer auf die letzten offenen Punkte der Specs festnageln, um zeitlich weiterhin gut im Rennen zu liegen.

Mit diesem Modul ist das Projekt „B“ jetzt auch endgültig auf Figma als Design-Spezifikation und -Übergabe umgeschwenkt.

Im Projekt „A“ gibt es noch Diskussionen über die 2023er-Themen, weil Themen, Budget und Ressourcen im Widerspruch stehen und die Stakeholder sich nicht handelseinig werden.


Unter der Woche konnte ich ein Zeitfenster von zwei Stunden nutzen, um mich in ein neues Thema einzulesen: Constructable Stylesheet Objects – diese sind nämlich im Oktober in die Safari Technology Preview aufgeschlagen. In Chrome und Firefox sind sie längst da. D.h. gegen Ende 2023 sollte hinreichend Verbreitung im Browsermarkt da sein, um einsetzbar zu sein.

Zumindest in der Theorie könnte das ein Game Changer für Web Components sein, weil es endlich wieder einen Pfad durch das ShadowDOM schlägt, um CSS von außerhalb der Web Components „wirken“ zu lassen. Aber für die genaueren Implikationen, muss ich die Zeit finden, in kleinen Nebenprojekten Web Components einzusetzen.

Things I did.

Mit Ausnahme des Badezimmers, habe ich im kompletten Haus meine (fassungslos häßlichen) Türen ausgehängt. Das ist unter energetischen Gesichtspunkten nicht ganz so clever. Um dem entgegenzuwirken, habe ich mir vorgenommen, Schlafzimmer und Arbeitszimmer mit Vorhängen auszustatten.

Unter der Woche bin ich im Anschluss an den Arztbesuch mit dem Rad entlang der Kollau 13 Kilometer zu IKEA hoch gefahren und habe mir zwei isolierende Gardinen plus Stangen etc… geholt. Ich habe zumindest im Schlafzimmer die Gardine mit einem Improvisorium vor die Tür gehängt. Und tatsächlich reduzierte sich das Abkühlen nachts und unter Tage, so dass ich nach drei Tagen zwei Grad mehr hatte (wozu auch die wärmeren Außentemperaturen beigetragen haben dürften). Entsprechend konnte ich die Heizungsthermostate nun runterpegeln.

Die finale Installation der Gardinenstange gestaltet sich aber schwieriger als erwartet. Den ersten Satz Schrauben & Dübel kann ich wegschmeißen, da ich aufgrund eines Stahlträgers keine vier Zentimeter rein komme. Jetzt muss ich mich auf der Suche nach 2-Zentimeter-Dübel machen.

Things I watched.

Die dritte Staffel von Taskmaster auf YouTube durchgeguckt.

Über Rezo hat nun auch mich 7 vs Wild: Panama erwischt. Die Abrufzahlen der Folgen sind awesome: 8,3 Mio, 11 Mio, 7,7 Mio, 8,3 Mio, 6,8 Mio, 5,9 Mio, 2,8 Mio (binnen 20 Stunden).

Moinsen.

Es war die Woche 2 nach der OP und damit die Woche der Rückkehr in den tosenden Orkan namens „Job“.

Post-OP-mäßig ist weiterhin alles im grünen Bereich. Just heute Vormittag habe ich mein letztes Antibiotikum eingeworfen. Am Dienstagnachmittag folgt die erste Nachuntersuchung.

Und Job? Zitat von letzter Woche:

Andererseits war ich darüber entsetzt, wie mich so etwas derart triggern konnte. Ich schaffe es nicht, mental Abstand zu nehmen. Ich befinde mich auf einen Kurs, der mich straight in Richtung Magengeschwür bringen wird. Nicht gut. Nicht gut.

Diesen Aspekt betrachtet, war es eine gute Woche. Ich habe an einigen Stellschrauben gedreht (Abstand gewinnen, Grübeleien beenden, Entwickeln von worst case-Szenarien abwürgen) und die Woche relativ gut über die Runden gebracht — nur der Freitag riskierte etwas kritisch zu werden, weil da wieder viele Querschüsse kamen, während ich zeitlich wegen einer Deadline unter Druck war.

Was weiter negativ bleibt: nach Feierabend ist der Akku so leer, dass der abendliche Defaultmodus das „Berieseln“ vor dem Fernseher ist, weil mehr Proaktivität geht nicht.

Things I worked on.

Kampf mit Designsystemen – im positiven und negativen Sinn.

Im Projekt „A“ musste ein Flyout umgesetzt werden, das etliche neue Eigenschaften hatte, so dass wir damit die vierte Flyout-Variante im Header verbauen müssen. Und zwar an einer neuen Platzierung.

Damit ist ein Umbau des Header-Markups erforderlich. Grundsätzlich wäre das kein Problem, solange es nur um die Website des Projektes „A“ gehen würde. Es wird aber bei all den anderen Konsumenten außerhalb der direkten Website zum Problem. Wie hatte ich es am Freitag formuliert: „Für [Portal 1] und [Portal 2] sieht „neues Markup, aber altes CSS“ Kacke aus. Und „altes Markup, aber neues CSS“ sieht genauso Kacke aus“. Ist halt doof, wenn man beschließt Markup und CSS quer durch die Konsumenten in-sync halten zu wollen, aber keine Prozesse auf Projektebene einzieht, um dieses auch zeitlich in sync zu halten.

Im Projekt „B“ muss ein neues Modul entworfen werden, mit exakt zwei Wochen Zeit von Briefing für die Designagentur, über Abstimmung mit Kunden, Abstimmung mit der Entwicklung und Freigabe des Kundens bis hin zum Start der Entwicklung.

Am Donnerstag fiel die Kundenentscheidung. Die Designagentur hat die Specs weitestgehend fertig. Es sieht tatsächlich so aus, als könne bereits am Montag statt Mittwoch der Startschuss für die Entwicklung fallen. Alles lief bislang durch gute Kommunikation und kurzer Wege zwischen Design und Entwicklung sehr geschmeidig.

Die Entwicklung (in diesem Falle: ich) hat ihrerseits nur zwei Wochen für die Umsetzung (weil eine dritte Woche Puffer für das Testing ist und schließlich eine vierte Woche zwischen internem Release und dem letzten Deployment des Jahres in der Woche vor Weihnachten liegen muss — weil Prozesse…)

Things I did.

Die Wetterberichte hatten es angekündigt: an diesem Wochenende würde es frieren. Also musste ich einige empfindliche Pflanzen, die noch nicht ausgetragen hatte, ins Haus bringen. Etliche Paprika und Physalis‘ sind nun quer über die Zimmer verteilt. Ich habe die Pötte sauber gemacht. Umkraut gejätet und Untersetzer gekauft.

Things I watched.

Über YouTube habe ich ein Kleinod von britischer TV-Unterhaltung gefunden: Taskmaster (YouTube-Kanal).

Es handelt sich um eine 45-minütige Show mit „Partyspielen“ für 5 Comedians und anderen TV-Persönlichkeiten. Die Spiele sind kleiner als vergleichbare deutsche Sendungen („Schlag den Raab“, Joko & Klaas), werden größtenteils von den Persönlichkeiten solo durchgeführt und sind größtenteils in einem Haus in London voraufgezeichnet (siehe auch den elaborierten Aufsatz im Guardian).

Beispiele für solche Challenges: mitten im Sommer binnen 60 Minuten einen klassischen Schneemann bauen. Oder einen Minigolf-Kurs mit einem Ei statt eines Golfballs zu absolvieren.

Der Charme der Sendung liegt darin, dass die Aufgaben offen genug sind, um auch komplett abartige Ansätze zuzulassen und in der guten Chemie im Studio selber. Man versucht gar nicht erst in der Kategorie der Monster-Shows mitzuspielen. Stattdessen entsteht eine gemütliche Kaffeekränzchen-Atmo … mit einer Portion Sarkasmus und Sadismus. Wie zum Beispiel, in all seiner Herrlichkeit, bei der Aufgabe eine Kartoffel so schnell wie möglich in ein Golf-Loch zu bekommen, ohne den roten Teppich zu betreten und Joe Wilkinson → YouTube

P.S.: RTL hat sich vor Jahren an einer deutschen Ausgabe versucht, aber zwei Testepisoden mit Atze Schröder wurden nie ausgestrahlt. Es ist mir komplett schleierhaft, wie man auf die Idee kommen kann, dieses Format und den Host Greg Davies mit Atze Schröder zu besetzen.

Things I played.

City Bus Manager“ (Steam) – Ein „Early Access“-Spiel (also: befindet sich noch in der Entwicklung), von dem ich per Zufall auf der Homepage von Steam erfuhr. Da das Thema so ziemlich passgenau auf eine Schwäche von mir abzielt und die Bewertungen halbwegs brauchbar waren, habe ich es mir geholt.

Das Thema ist der Aufbau eines Bus-Streckennetzes in einer Stadt. Dazu muss zum einen ein Busdepot samt Personal aufgebaut und verwaltet werden. Zum anderen klickt man sich durch die Stadt ein Streckennetz samt Fahrplan zusammen.

In diesem Bereich hat es seit „Cities in Motion“ (Steam) keinen validen Vertreter mehr gegeben, also seit neun Jahren.

Leider fühlt sich das Spiel nicht gut an. Ich mache das an zwei Punkten fest, von denen ich befürchte, dass sie derart grundsätzlicher Natur sind, dass sie auch perspektivisch Showstopper sein werden.

Erster Fehler: der Fokus des Spiels irrlichtert zwischen Busdepot-Verwaltung und Streckennetz-Planung. Die Busdepot-Verwaltung ist das xte Gebäude-Management-Spiel à la Theme Hospital, Two Point Campus, Roller Coaster Tycoon etcetera. Ich empfand den (Aus)Bau des Busdepots eher als ablenkend.

Zweiter Fehler: es gibt keine gestalteten Levels. Stattdessen sind Openstreetmap-Pläne die Basis für die Städte. Man kann also eine x-beliebige Stadt eingeben. Dann werden die Daten von Openstreetmap geholt und daraus der Spielplan generiert. Ich befürchte, das ist der Move sein, der das Spiel auf ewig unspielbar machen wird.

Auf der einen Seite wird über die Übernahme von realen Städten versucht Realismus abzubilden. Auf der anderen Seite sehe ich keine Möglichkeit, ausschließlich anhand von Openstreetmap-Material das „Leben“ einer Stadt abzubilden: Rush-Hour, Stadtteilzentren, Bevölkerungsschichten etcetera. Daher glaube ich, dass man sich da in eine nicht überlebensfähige Idee reingeredet hat.

Im aktuellen Zustand ist es ja noch schlimmer. Die Stadtkarten unterscheiden nicht zwischen S-/U-Bahn-Strecken und Straßen. Bevölkerung wird anhand von „Point of Interests“ simuliert und mögliche Haltestellenplatzierungen angeboten, die aber so ziemlich nichts mit dem dort tatsächlich vorhandenen Gewerbe- und Industriegebieten zu tun haben. Es macht nicht den Eindruck, als wären die Infos in irgendeiner Form vernetzt. Es gibt quasi keine Analysetools.

Unterm Strich sehe ich nicht, wie dieses Spiel eine befriedigende Reife erlangen soll.

Things I listened to.

„Siouxie and the Banshees“ rauf und runter gehört – mit Präferenz für die 80er-Jahre-Sachen.

Moin. Am letzten Montag hatte ich meine mutmaßlich letzte OP. Es blieb diesmal bei den prognostizierten nur zwei Stunden Vollnarkose. Entsprechend ist die Birne unter der Woche schneller klar geworden, als bei den vorigen OPs. Samstag habe ich meinen ersten Kaffee zu mir genommen und bin das erste Mal wieder Rad gefahren.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Rekonvaleszenz wie ein Urlaub zu behandeln. Allerdings hatten sich unter der Woche in einem Projekt wichtige strategische Entscheidungen angedeutet, die mich ziemlich getriggert haben. Deswegen verbrachte ich den Donnerstag überwiegend übel gelaunt vor dem Rechner, um mich fachlich einzulesen. Am Freitag überkam mich einerseits Erleichterung, weil eine dritte Seite ein Arbeitspapier vorlegte, das recht nahe an meiner Denke war und mir damit für mich selbst Bestätigung und perspektivisch Unterstützung gab.

Andererseits war ich darüber entsetzt, wie mich so etwas derart triggern konnte. Ich schaffe es nicht, mental Abstand zu nehmen. Ich befinde mich auf einen Kurs, der mich straight in Richtung Magengeschwür bringen wird. Nicht gut. Nicht gut.

Things I did.

  • Die Umstellung von Sketch auf Figma begonnen. Bei Sketch wirkt jedes Update inzwischen wie ein bloßes Herumschieben von bereits vorhandenen Teilideen. Von einer Vision ist nichts zu merken.
    IMHO hat Figma die Ideen von Sketch konsequenter ausgearbeitet und weiter entwickelt. Es lässt sich besser damit arbeiten. Allerdings kostet das Einarbeiten in Figma Zeit, wenn man es nicht nur als vektor- und webdesign-orientiertes Zeichenwerkzeug einsetzt, sondern als Tool für die Entwicklung größerer Websites, vulgo: wenn das Thema „Best Practices“ bzw. nachhaltiges Arbeiten von Bedeutung ist.
  • Auf macOS Ventura aktualisiert. Bislang keine raison d’être für dieses Upgrade gefunden. Die größeren Änderungen sind eher spektakulär schlecht ausgefallen (neues Systemerweiterungs-Panel, Stage-Manager)
  • Als neuen Browser „Arc“ installiert. Zuerst irrlichterte ich zwischen fehlenden Verständnis der Ideen die nun einen neuen Browser notwendig machen und Ratlosigkeit über die konkrete Umsetzungen.
    Eine der Gedankenstränge wirkt wie die konsequente Fortsetzung der neuen linken Tab-Leiste in Safari. Dies ist etwas, was ich eigentlich nicht schätze, da sie zu viel wertvollen horizontalen Bildschirmplatz wegnimmt.
    Zwei Wochen in, hat der Browser aber bei mir seine Nische gefunden, für alles, auf das ich permanent Zugriff haben möchte (z.B. Twitter, Mastodon, Online-Foren). Zumindest auf meinem Drei-Monitore-Bürorechner… To be continued.

Things I read.

Das Trade-Paperback in den Händen haltend
„V for Vendetta“ – Erste Auflage des Trade-Paperbacks von 1990

Remember, Remember, the fifth of November“ ist in England ein bekannter Reim zur Erinnerung an das fehlgeschlagene Bombenattentat vom 5ten November 1605, dem sogenannten Gunpowder Plot. Einer der Attentäter, Guy Fawkes, ist noch heute präsent, in Form dieser Maske die gerne vom Anti-Establishment/Protestbewegungen benutzt werden.

Als am 5ten November der Reim mal wieder auf Twitter die Runde machte, verspürte ich den Drang, den Comic „V for Vendetta“ wieder zu lesen — ein Comic der der Maske zu ihrer Popularität verhalf.

Zwischen 1982 und 1989 entstanden, beschreibt der Comic England im Jahre 1997 als einen Orwell’schen Überwachungsstaat faschistischer Ausprägung. Am Abend des 5ten November 1997 wird die 16jährige Evey von einem Mann mit Guy Fawkes-Maske vor einer Vergewaltigung gerettet und auf ein Dach gebracht. Der Mann, „V“ genannt, löst dort eine Explosion aus, die das britischen Parlament und Big Ben zerstört. „V“ entpuppt sich ein Anarchist, der Staat und Gesellschaft umstürzen will.

Als ich das Buch nun zum ersten Mal seit längerem in den Händen hielt, wurde ich mir bewusst, wie alt ich inzwischen geworden bin. Das Trade-Paperback ist 1990 erschienen. Ich muss es 1990 oder 1991 gekauft haben — also vor fucking 32 Jahren. Das Papier ist schon etwas gelb geworden, was aber ganz gut zur Tonalität der Geschichte und der Zeichnungen im Stile alter englischer Comics aus den 70er Jahren passt.

Zum Schock trug auch dazu bei, dass das Buch etliche Motive enthält, die heute wieder erkennbar sind. Bereits auf Seite 2 heißt es in den Radionachrichten:

In a speech today Mr. Adrian Karel, party minister for industry stated that Britain’s industrial prospects are brighter than at any time since the last war.

Mr. Karel went on to say that it is the duty of every man in this country to seize the initiative and make Britain great again.

Das war vor mehr als 30 Jahren bereits die Beschreibung der Leitmotive von Brexit und MAGA/Trump … als faschistische Rhetorik.

Es hat mich auch erschüttert, wie viel ich vom Buch vergessen hatte — oder einfach nur schlampig gelesen hatte? Ich hatte das Gefühl das Buch zum ersten Mal zu lesen.

Der Comic stellt Faschismus und Anarchismus gegenüber, stellt aber aufgrund eines sehr langen Mittelteils mit Evey im Zentrum des Geschehens, auch die Frage: was darf eine Bewegung alles tun, um ihr Ziel zu erreichen?

Auch 32 Jahre später, ist „V for Vendetta“ ein Meilenstein der Comic-Literatur. 5 von 5 Sterne.

Things I watched.

  • Das fucking beste Rugby-Spiel des Jahres? Das gestrige WM-Finale bei den Frauen. Neuseeland – England in Auckland. Ich schrieb es bereits auf Twitter, dass die World Rugby-Verantwortlichen windelweich geprügelt gehören, sollten sie dieses Spiel nicht irgendwo öffentlich in voller Länge ablegen — haben sie leider bislang nicht getan. Daher hier nur die „extended Highlights“ von 15 Minuten Länge.
  • Nicht das beste Rugby-Spiel des Jahres? Das gestrige Bundesliga-Spiel Hamburger RC – Berliner RC in der Rugby-Arena an der Saarlandstraße. Der HRC bekommt weiterhin seine Probleme bei den Gassen nicht im Griff und war gestern offensiv harmlos. Selbst gegen einen gestern nicht wirklich gut auftretenden BRC, lag da mehr Unterschied als es Platz 1 vs Platz 4 der Nordgruppe suggerierte. Ach, gebt mir doch etwas mehr zum Mitfiebern.
  • „Memoir of a Murderer“ — Ein südkoreanischer Film mit einer interessanten Konstellation. Ein Serienmörder vergangener Tage leidet an fortgeschrittener Demenz. In seiner Umgebung geschehen wieder Serienmorde. Bei einem Auffahrunfall spürt er den Mörder getroffen zu haben. Oder spielt nur sein Hirn verrückt?
    Ich habe viel Sympathien für das Setup, die Schauspieler|innen und das Erzähltempo. 4 von 5 Sternen.

Things I played.

  • „Victoria 3“ — „Spielen“ wäre zu viel gesagt. Ich bin nach ca. sechs Stunden noch im Tutorialmodus und drauf und dran Schweden in den Staatsbankrott zu treiben.
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