Am Sonntag meine bis dato längste Radtour „überlebt“ trotz widriger Umstände. Auf meiner Fahrt nach Neugraben, via Alter Elbtunnel, Freihafen und Moorburg (35,2km), riß mir zirka auf halber Strecke der Bowdenzug für die Gangschaltung hinten. Der Umwerfer sprang damit auf den kleinsten Ritzel, a.k.a. der höchsten Übersetzung. Die zweite Hälfte hatte ich also nur noch drei der 21 Gänge zur Verfügung. Die Bekannte wohnt am Rand der Schwarzen Berge und mitten in einer recht scharfen Steigung. Mehrere hundert Meter vor Ziel musste ich absteigen, weil ich nur mit so viel Druck auf den Pedalen hoch kam, dass die Kette immer wieder abrutschte. Hey, es ist immer noch mein „Bahnhofsrad“ für 150,– €…
Bei der Bekannten konnte ich immerhin für die Rückfahrt die Einstellung am Umwerfer so verändern, dass die Kette „nur“ noch auf dem vierthöchsten Ritzel lag und sich damit die drei verbliebenen Gänge etwas brauchbarer verteilten.
Dafür verfuhr ich mich in Neuwiedenthal und im Harburger Hafen derart komplett, dass aus den 38km 42km wurden. Danke Bezirk Harburg, für eure absurd schlechte Ausschilderung der Velorouten. Grundsätzlich schade. Wenn die Abbauarbeiten an der Wilhelmsburger Reichstraße beendet sind, steht da ein echt gutes Stück Fahrrad„autobahn“ zwischen Harburg und Veddel zur Verfügung.
Birne ist wieder müder geworden und schreit nach Gratifikation, Gratifikation! Sorry pal, durch die Nummer müssen wir beide durch und das wird dauern, bis wir übern Berg sind. Immerhin, so‘n büschen was, ist angeschoben.
Gestern den Kontakt zu einem Bekannten wieder angeknüpft und Birnen-Austausch gemacht. Wollen wir nun regelmäßig machen.
Im Job bleibt mein aktuelles Ticket eine Qual und die Prokrastination lockt gar häufig. Immerhin geht es in Trippelschritten gen Etappenziel. Aber mein Stundenzettel wird diese Woche recht luftig ausfallen.
<Metapheralarm>Das waren drei fast durchgängig verregnete Tage. Aber seit gestern Nachmittag kommt die Sonne wieder durch</Metapheralarm>
Die Arbeit verlief eher zäh. Es war mit meiner Konzentration nicht weit her. Außerdem poppten abseits meines Haupttickets immer wieder andere Themen auf. Dem Hauptticket selber, ein Feature im Kontext der unterschiedlichen nationalen Websites, fehlen die klaren Spezifikationen. Die muss ich im Laufe der Entwicklung selber ausarbeiten und an Projektleitung und Backend zurück spielen. Zusätzlich muss ich Dummy-Daten und deren Strukturen entwickeln. Also mehr Stop‘n‘Go als Autobahn.
Ich habe meine Birne wieder frei bekommen. Viel gelesen, viel telefoniert, viel nachgedacht und viel spazieren gegangen um alles zu verarbeiten. Wenn ich das alles verinnerliche, was ich verarbeitet und mir vorgenommen habe, dann markiert die Woche für mich einen genau so wichtigen „Heureka“-Moment, wie meine beiden anderen Heureka-Momente im November 2017 und Februar 2018. Anschauen. Erkennen. Verstehen. Verinnerlichen. Agieren und Reagieren. Sich öffnen. Sich zeigen. Von alleine auf andere zugehen.
Einige Abos gekickt. NY Times gekündigt (zu wenig gelesen), Eurosport-Player, NFL und NHL gekündigt. Mein TV- (und damit Sport-)Konsum findet derzeit nur an Wochenenden statt und eigentlich sogar nur für die Rugby-Spiele am Samstag und Sonntag statt.
Was wird.
Der Samstagvormittag steht wieder im Zeichen des Rugbys. Durch das frühe Aufstehen („senile Bettflucht“) kann ich das Freitagsspiel von Super Rugby AU nachholen, bevor es um 8h30 zum Livespiel nach Neuseeland geht, gefolgt vom zweiten Australien-Spiel ab ca. 11h.
Drum herum drapiert sich Haushalt, Lesen, Garten und anderes Zeug. Am Abend will ich gucken, dass ich wieder zum Zeichnen komme.
Morgen steht meine längste Radfahrt mit meinem Rad (und ich glaube: ever) an: eine Freundin in Neugraben besuchen. Einmal quer durch Hamburg, vom nördlichen zum südlichen Stadtrand und zurück. Macht pro Fahrt 35 Kilometer.
Am Dienstag das lange vor mich Hergeschobene begonnen und es war unspektakulär – wird mich aber noch, je nach Variante noch einige Monate bis hin zu einem Dreivierteljahr begleiten.
Es bleibt dabei: die Strecke von mir zur Innenstadt, am Alsterlauf und Außenalster entlang, die ist richtig gut für Radfahrer ausgebaut und macht Spaß zum Fahren.
Am späten Nachmittag für den Job mich ‘ne Stunde vor dem Rechner hingesetzt, geärgert, aufgestanden, Rechner in den Ruhezustand gesetzt und erst mal zwei Stunden was anderes gemacht und sich einen neuen Ansatz überlegt. Am Abend mich ‘ne Stunde vor dem Rechner hingesetzt, geärgert, aufgestanden, Rechner in den Ruhezustand gesetzt, zur Startbahn am Krohnstiegtunnel spazieren gegangen und die Sonne über die Startbahn untergehen sehen. Neuen Ansatz überlegt. Heute morgen dann umgesetzt. Im dritten Anlauf.
Ich habe mir beim Versuch eine Vorlage in eine Website-Modul umzusetzen, zweimal eine blutige Nase geholt (Flex: nope, Grid: nope). Beim dritten Mal habe ich den Seitenspiegel weggeschmissen und dann war alles gut.
Mittwoch ist immer der Meeting-Tag mit 5–6 Stunden Audio-Meeting im Kollaborations-Tool (inkl. 1 Stunden Mittagspause). Für Frontendler (wie mich), durchaus anstrengend, weil man bei den vorgestellten (statischen) Designs im Kopf immer wieder Edge-Cases, Problemstellen und unterschiedliche Viewports durch geht.
Danach den Mittwoch Mittwoch sein lassen und mich der Gartenarbeit gewidmet. Das Wetter ermöglichte es endlich den Rasen wieder mähen zu können und die Hecke zu schneiden.
Außerdem erstmals seit ein–zwei Wochen wieder abends auf der Terrasse gegessen.
Es gibt Momente am Tag, da fängt die Birne wieder an zu überlegen, wohin ‘s Leben laufen soll.
Wenn ich zu Fuß ein lange Strecke gehe, dann starre ich nicht auf das ferne Ziel am Horizont. Stattdessen senke ich den Kopf und blicke nach unten, knapp vor meine Füße, und schaue zu, wie meine Füße einen Meter Weg nach dem anderen absolvieren – im Wissen wohin es geht und im Vertrauen, dass du irgendwann ankommst.
Das geht der Birne derzeit häufig ab. Kein Wissen und kein Vertrauen. Und die beunruhigende Frage: woher soll sie?
Was wird.
Im Großprojekt „t5“ muss ich für morgen noch Anforderungen für das oben erwähnte Modul Richtung Backend formulieren. Ich hoffe zudem, dass der abgezeichnete Stundenzettel in meiner Mailbox liegt und ich damit den Monat abrechnen kann.
Außerdem schlugen heute Update-Wünsche von gleich zwei meiner kleineren Kunden auf, die ich irgendwie morgen noch reingeschoben bekommen sollte.
Ich habe am Wochenende „natürlich“ meine eigene Messlatte gerissen und am neuen Zeichentablett nichts wirklich Produktives hervorgebracht. Am Samstag hatte ich die Umstellungsprobleme am neuen Tablett unterschätzt. Alles was dem Zeichenflow im Weg steht. Wo sind im Zeichenprogramm welche Paletten. Warum kann ich die Zeichenfläche auf einmal nicht mehr rotieren. Wie komme ich an Aktionen ran, die ich bislang per Tastaturkürzel aufrief, aber an die ich nicht rankomme, weil die Tastatur nun zu weit weg ist? Ich bin einfach nicht reingekommen.
Dazu kam meine „geistige“ Einstellung. Zu früh zu viel gewollt. Das Motiv im Kopf erwies sich als unbrauchbar, weil es einen zu aufwändigen Hintergrund hatte, den ich mir gedanklich noch nicht ausreichend ausgemalt hatte.
Was einmal mehr zeigt, dass meine Probleme mit der Rückkehr zum Zeichnen, die fehlende Praxis, nicht nur eine Frage der Zeichentechnik ist, sondern auch des Reinkommens, der Denke, des Umschaltens im Kopf.
Die Birne arbeitet immer noch viel. Aber ich habe am Wochenende viel telefoniert, viel gelesen und viel geschrieben und wieder … hmmm … „Kraft“? geschöpft um an mich zu arbeiten.
Ich habe nicht viel im Garten gearbeitet. Es gab quasi stündlich Schauer oder stundenlangen Nieselregen. In den Gemüsetöpfen kommt alles rausgeschossen und ich habe immerhin zwei Rankgitter für die Erbsen gebastelt und Tomaten-Keimlinge pikiert.
Im Job war gestern weiterhin das Server-Applikations-Upgrade und Migration das vorherrschende Thema. Gestern Abend habe ich den Durchstich geschafft und das Frontend erfolgreich migriert – auch wenn ich noch nicht weiß, wie dicht an 100% die Migration gelungen ist und ggf. die eine oder andere Migrations-Mechanik noch mal diskutiert werden muss.
Was wird.
Kurz nach der täglichen Telko werde ich mich für ein paar Stunden aus dem Job ausklinken und in die Stadt fahren, um etwas zu beginnen, was ich seit langer Zeit vor mich herschiebe. Ich weiß noch nicht wie es sich anfühlen wird.
Der nächste anstrengende Tag, weil die Birne nicht auf den Gleisen bleiben wollte und immer wieder an die eigene Mediokrität erinnert. Am Nachmittag ging dann nix mehr und ich bin spazieren gegangen. 8,8km. Ich bin zum ersten Mal rund um die nordwestliche Start-/Landebahn gegangen. Ein Teil davon ist ein Naturschutzgebiet: das Ohmoor, ein Hochmoor. Dann geht es in einen Wald und einer Ansammlung von Häusern, die zu groß für Schrebergärten-Hütten sind, aber zu billig aussehen, um sie als „Bungalows“ zu bezeichnen. Von der Straße geht dann ein schmaler, vollgeschlammter und mit ockerfarbenen Pferdedurchfall zugekoteter Trampelpfad wieder gen Flughafenumzäunung zurück.
Am nordwestlichsten Zipfel gibt es einen kleinen Hügel mit Ausblick. So wie der am Arsch der Welt ist, könnte der sich bei gutem Wetter dazu eignen, mit einem Kaltgetränk in der Hand, in den Sonnenuntergang zu starren.
Die zwei Stunden Spaziergang haben die Birne zumindest soweit wieder aufgegleist, dass ich danach noch drei Stunden lang ein Server-Applikations-Upgrade und die Migration testen und dokumentieren konnte. Da bin ich zwar noch nicht bei 100% angekommen, aber ausreichend weit, um Grün melden zu können.
Am Vormittag habe ich dann noch schriftlichen Input zu einer Präsentation gegeben. Also heute zumindest zwei der drei Dinge von der Liste geschafft.
Am Abend noch den Wochenendeinkauf bei Familla gemacht. 9 Kilometer mit dem Rad rauf und 9 Kilometer wieder runter. Ich glaube, es war das schlechteste Wetter, dass ich bislang bei meinen Fahrten zu Familla hatte. Bedeckter Himmel und trotzdem eigentlich zu warm. Und auf der Rückfahrt waren die Lichtverhältnisse schon grenzwertig – zumindest wenn 80% der Strecke durch Wälder und über Spazierwege führen.
Was wird.
Ich habe mir für das Wochenende ein Thema zum Zeichnen in den Kopf gesetzt. Mal sehen ob ich am Ende des Wochenendes etwas Brauchbares produziert habe (no pressure, Kai, aber es wäre für dein Ego verdammt gut, WENN DU WAS BRAUCHBARES PRODUZIERST!)
Samstag und Sonntag werde ich vermutlich Rugby gucken. Nach Neuseeland startet nun auch Australien in die Saison. Also vier Spiele insgesamt und gut ist. Mein TV- und damit Sport-Konsum wird immer geringer und ich überlege tatsächlich den NFL-Gamepass und vielleicht auch NHL.TV zu kündigen.
Übers Wochenende soll es immer wieder mal regnen. Wenn es genügend lange Regenpausen gibt, werde ich auch im Garten rumpuscheln. Ich muss für meine Erbsen noch mehr Rankgitter aufbauen.
Die letzten Tage waren aus unterschiedlichen Gründen anstrengend. Im t5-Projekt sitze ich an einem komplexen Feature im Zusammenhang mit internationalen Versionen der Website. Zur ermüdenden Komplexität trägt bei, dass ich mir Specs und „User-Story“ selbst zusammentragen muss.
Desweiteren müssen wir im Frontend bereits über Input für die kommende Überarbeitung des Design-Systems nachdenken.
Also wenig straightes „Programmieren“, sondern viel Stop & Go, viel Nachdenken, viel Kommunizieren.
Abseits der Arbeit ging es mit noch mehr Nachdenken weiter. Die Momente in denen ich den Kopf ausschalten kann und/oder unbeschwert die Stunden verbringe, sind sehr rar gesät.
Der vielleicht beste Moment der bisherigen Woche kam am Mittwochabend, beim Zeichnen während eines Telefonats. Das Zeichnen fällt mir immer noch sehr schwer. Der Verlust der Leichtigkeit (= Übung) von vor 20–25 Jahren, belastet mich. Aber beim „Doodling“ während des mehrstündigen Telefonats, ging die Blockade langsam weg und kehrte so etwas wie Spaß am Herumfeilen von Zeichnungen wieder zurück.
Nach den letzten Tagen habe ich mich dann mit einem teuren Kauf selber belohnt.
Was wird.
Ich frühstücke gerade. Ich muss gleich in die Tagesplanungen einsteigen, da ich heute im Job drei Themen anpacken muss und bei einem der Themen fürchte ich Larifari Stunden zu verbrennen, wenn ich mir nicht vorher einen roten Faden vorbereite.
Und ich will auch eine Wochenend-Planung machen um mich in Sachen Zeichnen nach vorne zu bringen. Ich kann nur selten einfach vor mich hin „doodlen“. Dazu bin ich zu kopfgesteuert. Ich muss mir was vornehmen.
Am Wochenende habe ich den Samstag mit Sport im TV und Rumgedödel im Haus und Garten verbracht. In der Nacht auf Sonntag konnte ich wegen der Hitze (so ein Schlafzimmer im ersten Stock eines Hauses mit Südfront hat seine Nachteile…) schlecht schlafen. Ich wachte bereits um 5 Uhr auf und schlürfte runter, um das zweite Rugby-Spiel des Wochenendes aus Neuseeland zu gucken.
Der Sonntag stand ansonsten im Zeichen des Lesens. Ich habe die Inbox leer gelesen und mehrere Stunden, sehr viel länger als ich eigentlich wollte, das Internet zum Thema „Accelerationism“ leer gelesen.
Dabei handelt es sich um eine politische/gesellschaftliche Theorie, deren Ausgangspunkt die Nicht-Reformierbarkeit des politischen und gesellschaftlichen Systems ist. Es muss der Umsturz her. Deswegen werden Konflikte forciert und beschleunigt, um die Gesellschaft zu brechen und umzustürzen. In der neuen Gesellschaft wird Technologie eine zentrale Rolle spielen.
Hinter diesen Punkt verzweigen sich dann unter dem Dachbegriff „Accelerationism“ („/acc”) etliche Varianten. Am bekanntesten ist „Right Wing Accelerationism“ („r/acc“), nicht zuletzt weil im Trump-Umfeld r/acc-affine Personen sind (Steve Bannon, Peter Thiel). Als Endziel für „r/acc“ gilt der Zerfall in kleinere kapitalistisch-autoritäre Einheiten, die von einem CEO statt von der Politik geführt werden.
Accelerationists argue that technology, particularly computer technology, and capitalism, particularly the most aggressive, global variety, should be massively sped up and intensified – either because this is the best way forward for humanity, or because there is no alternative. Accelerationists favour automation. They favour the further merging of the digital and the human. They often favour the deregulation of business, and drastically scaled-back government. They believe that people should stop deluding themselves that economic and technological progress can be controlled. They often believe that social and political upheaval has a value in itself.
Weitere Varianten sind „l/acc“ („Left Wing Accelerationism“), bei der die Technologie zu mehr Automation, kürzeren Arbeitszeiten und universalen Grundeinkommen führt.
„u/acc“ („Unconditional Accelerationism“) – der Versuch Accelerationism zu steuern, bremst ihn nur aus. Daher wird die bedingungslose Beschleunigung gefordert.
„z/acc“ („Zero Accelerationism“) – Beschleunigung, gefolgt von einem Zerfall der Gesellschaften, liegt in der Natur der Gesellschaften. Siehe Römisches Reich. Je nach Theorie, wird von Lebenzyklen von Gesellschaften von 80 bis 250 Jahren gesprochen. Accelerationism ist daher nicht notwendig.
„green/acc“ („Green Accelerationism“) – Der Klimawandel ist nicht zu verhindern und daher als Chance zu verstehen. Klimawandel wird im Kern als ein Überschuss an solarer Energie verstanden, der nur deswegen ein Problem ist, weil die Menschen ihn derzeit nicht nutzen können und deswegen Schaden anrichtet. Neue Technologien werden neue, radikal andere politische und ökologische Strukturen ermöglichen. Zugang zu Ressourcen auch außerhalb der Erde, ermöglichen es, die Widerstandsfähigkeit und Unabhängigkeit der Erde zu erhöhen.
„app/acc“ („Appropriate Accelerationism“) – Die Suche nach Universallösungen dauert zu lange. Daher sollen die Probleme herunter gebrochen werden und app/acc strebt nach kleinen, umsetzungsfähigen Lösungen für Communities statt Gesellschaften an – z.B. Urban Gardening und Vertical Farming um Nahrung zu verbessern.
Last, but not least: „g/acc“ („Gender Accelerationism“) – Den gibt es in zwei unterschiedlichen Ausprägungen. Die eine strebt die Abschaffung von Gender (= „soziales Geschlecht“) per kommunistische Revolution an. Unter dem Kommunismus, nach Verständnis von g/acc, kann jeder, der gerne Brötchen backt, sich als Bäcker identifizieren, ohne dass es darauf basierende Strukturen gibt (Meisterprüfung etc…). Und er/sie kann diese Identifikation jederzeit ändern. Das gleiche gilt für die Geschlechtsidentifikation. Und wo es keine Machtstrukturen gibt, die solche Identifikationen zum Machterhalt benötigen, verlieren solche Identifikationen ihre Notwendigkeit.
Die zweite Variante las sich ein unter Drogenrausch geschriebener Science Fiction-Roman. Wenn man aber die halbwegs brauchbare Quintessenz aussiebt, dann wird eine Zukunft angestrebt, in der die Technik dank künstlicher Befruchtung und Austragung, Geschlechter überflüssig machen wird. Geschlechtsteile dienen nur noch dem Spaß und können dank Technik, beliebig ausgetauscht bzw. ergänzt werden und fortgepflanzt wird per Auto-Reproduktion.
Um es klar zu sagen: ich bin kein Anhänger einer der „Accelerationism“-Theorien und ihrer politischen Richtungen. Es ist eher ein intellektuelles Interesse an den Analysen von aktuellen Problemen und den daraus entwickelten Utopien – wenn man so will, ein „Science Fiction“-Approach.
Was wird.
Die Tage ohne Cappuccino werden heute vorbei sein. Meine Pavoni hatte „unten rum“ geleckt. Ich habe den entsprechenden Dichtungsring ausgetauscht. Nach Wiedereinschalten ist wohl durch Rest-Nässe ein Kurzer entstanden, der die Sicherung hat rausfliegen lassen – und die Pavoni wollte danach nicht mehr heizen. Ich habe sie letzte Woche zur Reparatur weggebracht und kann sie heute wieder abholen – will sagen: mit dem Rad 12km in die Stadt rein und wieder raus.
Die Hitze lässt mich schlecht schlafen. Ich habe schon auf die Stufe „laufender Ventilator im Schlafzimmer“ eskaliert. Einen Vorteil hat es aber: früh auf und früh auf die Terrasse gehen und frühstücken. Neben dem Abendessen auf der Terrasse, der zweite Moment des Tages, an dem ich komplett runterfahre.
Die Arbeitswoche ist zu Ende. Ich habe diese Woche nur kleine Themen gehabt. Am Mittwoch habe ich mir wieder beim Thema „Browser-Besonderheiten“ eine blutige Nase geholt. Zum Hintergrund: es soll ein Modul implementiert werden, dass die Scrollbewegungen des Users („nach unten“, „nach oben“) bei Einblendung dieses Moduls, in ein horizontales Scrolling innerhalb des Moduls, umsetzt.
Nach dem ersten Anlauf stellte ich fest, dass es in Frefox nicht ging. Der Grund: alle(?) neuen Browser geben die Styles eines Elementes über getComputedStyle($el) als Objekt der Klasse CSSStyleDeclaration zurück. Firefox gibt aber die Styles als Objekt der Klasse CSS2Properties zurück. Hier ist transform nur eine vererbte Property und kann daher nicht mit hasOwnProperty() überprüft werden. Firefox ist bei mir negativ durch alle Property-Überprüfungen gerauscht und hat sich daher kein Stück bewegt. Die Überprüfung klappte nur mit dem Einsatz von in, weil dies auch vererbte Props überprüfen kann.
Nach dem zweiten Anlauf zickte dann die Windows-Version von Firefox herum, weil das Scrolling nurstockend klappt. Windows-Firefox ist die einzige Betriebssystem/Browser-Kombination, bei der die Werte des Scrollings per Mausrad (deltaX und deltaY des wheel-Events) nicht in Pixeln, sondern in Bildschirmzeilen („lines“) angegeben werden. Wo andere Browser “10” ausspuckten, gab Firefox nur “0.25” aus. Es brauchte eine zusätzliche Abfrage deltaMode === WheelEvent.DOM_DELTA_LINE um für Firefox/Windows einen veränderten Scrollfaktor mit zu geben.
Ich hatte am Mittwochabend einen gewissen Hass auf die Firefox-Entwickler.
Bei FM4 über „Black Dog“ von Arlo Parks gestolpert. „Black Dog“ ist eine gängige Metapher für Depressionen (der schwarze Hund, der dich begleitet) und Parks beschreibt sehr einfühlsam das Zusammenleben mit einem/einer Depressiven.
Minuten später, hatte ich alle Singles (sie hat noch kein Album herausgebracht) gekauft und heruntergeladen. Einen Überblick über das Œuvre von Parks, kann man sich auf YouTube verschaffen.
Gleich 8h30 und Beginn des ersten Super Rugby Aotearoa-Spiels vom Wochenende. Blues – Highlanders. Nach den ersten zwei Wochen dürften die Blues Mitfavorit auf den Titel sein. Die Highlanders sind eine kleine Truppe aus einer Universitätsstadt, die am ersten Spieltag überraschend die Chiefs in einem spannenden Match schlugen. Super Rugby Aotearoa ist derzeit der Sport, auf den ich mich am meisten freue.
Es gab zwei, drei anstrengende Tage im Job. Am Mittwoch fiel die Entscheidung, dass wir Frontendler das CMS-Upgrade nicht mehr auf den Windows-Entwicklungsrechnern, sondern erst einmal auf den Mac-Entwicklungsrechnern fortsetzen werden. Wir sind auf Windows mit der höllischen Dreieinigkeit Proxies, VPN und Docker in einer Sackgasse geraten. Auf dem Mac sind das CMS und das Verhalten von Docker zwar weiterhin Blackbox, aber zumindest VPN und Proxies fallen als Störfaktoren aus der Gleichung raus.
Die letzten zweieinhalb Tage waren Trial’n’Error. Ich hatte gestern Nachmittag immerhin das CMS zum Laufen bekommen, wenn auch noch ohne Content und User. Meine Kollegin ist nicht so weit gekommen. Was uns bei ihr Zeit gekostet hat, war das Auschecken aus Git, das bei ihr anscheinend mit LF statt CR/LF-Zeilenenden geschah und dazu führte, dass etliche Shell-Skripts auf die Nase fielen. Doch auch nach einem neuerlichen Checkout des Repos, bekommen wir bei ihr die Docker-Images nicht stabil zum Laufen.
Ich fühlte mich wie ein DJ, der vier Plattenteller bespielen musste: meine CMS-Installation vorantreiben, beim Debugging der Kollegin helfen, die Dokumentation schreiben und, ach ja, auch noch mein Mikroanimations-Ticket fertig machen.
Mikroanimations-Ticket ist nun in der Code-Review bzw. das Material auch schon beim Backend. Beim CMS habe ich Inhalt und User importieren können. Ich habe mit den Anpassungen des Frontend begonnen, hänge aber nun darin fest, dass die importierten User vom CMS nicht zur Bearbeitung des Themes (Frontend) zugelassen werden.
Was mir die Laune heute morgen verhagelt hat, ist das Thema „Warren Ellis“. Ein Comic-Autor, den ich sehr schätze. Dessen wöchentlichen Newsletter ich verschlungen habe und dessen „Transmetropolitan“-Serie ich für geradezu hellseherisch halte.
Heute morgen kam via Twitter und als Newsletter eine sehr wohl formulierte, aber auch sehr vage Entschuldigung von Ellis rein. Ellis kündigt ferner seinen vorläufigen Rückzug aus der Öffentlichkeit und Schließung des Newsletters an.
Eine Suche auf Twitter brachte zu Tage, dass Ellis #metoo-artige Vorwürfe gemacht werden. Frauen haben sich dieser Tage geeldet, die Ellis vorwerfen, ihre Jugend und Unerfahrenheit ausgenutzt und manipuliert zu haben, um Beziehungen aufzubauen, nur um sie dann „wegzuschmeißen“. Die Rede ist von einem systematischen „grooming“: hatte Ellis in Vancouver zu tun, hat er gezielt junge Frauen in Vancouver angesprochen und sich „warm gehalten“.
Vor diesem Hintergrund wirkt der Inhalt der Entschuldigung von Ellis zu dünn. Als Rezipient mag ich den Autoren Ellis. Ich hoffe, dass die dürftige Reaktion nur dem überraschenden Moment geschuldet ist und in den kommenden Tagen auch von Ellis, eine tiefere Aufarbeitung folgt.
Wer mehr lesen will, „Bleeding Cool“ ist mit einigen weiterführenden Links, ein guter Startpunkt.