Moinsen. Die letzte Statusmeldung gab ich einige Tage nach meiner OP. Der gute Heilungsprozess hat sich weiter fortgesetzt. Alles gut verheilt. Die finale Nachuntersuchung wird allerdings erst in sechs Wochen stattfinden. Es wird nicht die letzte OP gewesen sein. Im Herbst wird es noch eine letzte OP geben — zur Nachbearbeitung und zum „Geraderücken“.
Die einwöchige Auszeit durch die OP habe ich als Entspannung empfunden. Danach ging mein Alltag schnell Richtung Orkus. Der Moloch Arbeit begann mich mal wieder immer stärker zu vereinnahmen. Die bei mir nur schwach ausgeprägten Schutzwälle wurden schnell durchbrochen. Meine Resilienz besitzt die Stärke einer japanischen Papierwand.
Der Glaube, dass mit dem Livegang von Projekt B im März die Schlagzahl nachlassen würde, und das restliche Jahr in einem normalen Wellengang weitergeschippert würde, erwies sich als Illusion. Aus allen Ecken und in beiden Großprojekten kommen alte und neue Themen hoch, teilweise mit hohem Bedarf an konzeptioneller Arbeit, die sich schlecht mit „wir haben im Sprint 13 Storypoints vorgesehen“-Arbeitsweise vereinbaren lässt, weil kaum ein Tag vergeht, an dem es nicht zu komplett anderen Themen Meetings und Diskussionen gibt.
Es ist mal wieder die Zeit, in der du erst ab ca. 15 Uhr produktiv sein kannst, weil erst dann das Grundrauschen der Kommunikationskanäle nachlässt und du dich auf ein Thema fokussieren kannst. Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Vormittags und Spätnachmittags, liegt locker beim Faktor 2.
„Abhängigkeiten“ eint die meisten Baustellen als Grundthema. Du kannst x nicht machen, weil es y gibt, die wiederum von z abhängen, die dann nochmal ganz andere Wege gehen.
Things I worked on.
Im Projekt „A“ habe ich erstmals ein Akkordeon auf Basis der DETAILS und SUMMARY-HTML-Elemente verbaut. Der Anwendungsfall war recht einfach und wiederum so stark von der bereits vorhandenen Akkordeon-Implementierung entfernt, dass ich dies mal als Testlauf genommen habe.
Grundsätzlich hat es sich als angenehm einfach entpuppt. Bei zwei Bereichen, die hier für diesen Anwendungsfall nicht relevant waren, bin ich mir über die „Solidität“ dieser nativen HTML-Elemente noch nicht sicher.
- Wie flexibel ist das SUMMARY-Element? Kinder-Elemente mit
display: block;
führen zu einer kaputten Darstellung. - Animation zum Öffnen und Schließen der Akkordeons. Ich fürchte fast, dass die Animation wieder eine per JS berechnete maximale Höhe braucht – was halt wieder die Vereinfachung durch den Einsatz von DETAILS/SUMMARY konterkarieren würde.
Die Limitierungen der Clipboard-API der Browser kennengelernt. Bei Einbettung eines iFrames einer anderen Subdomain, kann wegen Sicherheitsmaßnahmen der Browser, die Clipboard-API im JS der eingebetteten Seite nichts in die Zwischenablage schreiben. In unserem konkreten Anwendungsfall haben wir keine Chance über allow
und Server-Header die Clipboard-API freigeschaltet zu bekommen. In den kommenden Wochen werden wir uns mal postMessage
angucken…
Die Version von Stylelint aktualisiert. Ohhh Boy. SCSS-Linting wurde in ein Plug-In ausgelagert. Es wurden etliche neue Regeln eingeführt, teilweise mit Default-Einstellungen, für die die Formulierung „meinungsstark“ zu schwach ist… Beispiel: selector-class-pattern
markiert alle Selektoren mit BEM-Notation als fehlerhaft.
Ich werde weiterhin mit Storybook nicht warm. Wenn du dich nicht in der React(o.ä.)-Welt bewegst, ist der Aufwand Komponenten zu schreiben überproportional hoch, weil du das Code-Endresultat nicht weiter verarbeiten kannst, sondern noch einmal in der Template-Sprache deiner Wahl, schreiben.
Ich mag den massiven Einsatz von JS sowohl für die Komponente als auch für die Konfiguration der Storybook-UI für die Komponente nicht. Ich ziehe hier eine schlankere Kombination vor, die Templates und Konfiguration mit viel weniger Logik auflädt. Iteration, If/else und Vererbung sind ausreichend.
Eine interessante Diskussion mit einer Digitalagentur gehabt, die argumentativ einen Knockout-Blow gegen Sketch und zugunsten Figmas abgeliefert haben. Ich bin mit Figma noch nicht warm geworden, aber mit jeder Nutzung Sketchs steigert mein Hadern mit dem Designtool.
Things I did.
Garten — Büschen im Garten gearbeitet. Salate aufgezogen (ja, ich werde den restlichen Sommer vermutlich keinen Salat mehr kaufen müssen). Erdbeeren gepflückt. Tomaten aufgezogen. Die Zucchinis stehen kurz vor der Blüte.
Der Mai war wettermäßig nicht cool. An etlichen Tagen gab es Regen im Zwei-Stunden-Abstand. Konntest also nur wenig im Garten machen. So richtig Radfahren war auch nicht geil…
Mit der ganzen Arbeit auf dem Tisch, wurden die Tage sich immer ähnlicher: Arbeiten bis 20 Uhr, Essen machen, danach zu müde und/oder leer und/oder antriebslos um mehr zu machen, als noch anderthalb Stunden im Bett zu lesen.
French Press — Meine Handhebel-Maschine musste zur Reparatur. So musste ich knapp zwei Wochen lang auf French Press umsteigen. Jetzt ist die Maschine zurück, aber ich muss erst noch meine Einstellungen wieder finden. Den Mahlgrad der Mühle musste ich wesentlich feiner einstellen. Die Milchlanze und das Überdruckventil sind anders gebogen worden, so dass ich beim Milchaufschäumen noch keine vernünftige Position gefunden habe und daher nur „Betonschaum“ produziere.
Things I read.
- Comic: „East of West“ — Rezension coming up
- Buch: „Bios“ von Daniel Suarez — SF-Thriller. Ich bin bei ca. 75%. Ich habe keine Ahnung wie das Buch auf meinem Reader gelandet ist. Ich bin nicht wirklich begeistert.
- Next up: „Métal Hurlant“. Durch einen Beitrag bei „France 24“ bin ich zufällig auf die Wiederbelebung nach 15 Jahren Pause, aufmerksam geworden. Das Comic-Magazin erscheint nun vierteljährlich als 292 Seiten dicke Anthologie zu einem festen Thema.
Things I watched.
- Rugby — die Playoffs der URC und von Super Rugby Pacific.
Ansonsten faktisch nichts. Ich gucke so wenig Sport, dass ich erwäge, meine Stream-Abos zusammenzustreichen. Bei der BBL frustet mich der Turnover bei den Hamburg Towers (und der Verlust anderer lieb gewonnener Persönlichkeiten, wie John Patrick). Fußball törnt mich auch nicht an. Wenn die Rugby Union-Saison vorbei ist, werde ich entweder zur Rugby League oder Gaelic Football wechseln, bei denen es alle bzw zahlreiche Spiele for free auf YouTube gibt (und ich brauche keine „frische“, sondern nur spoilerfreie „Ware“). - Kino — „Everything, Everywhere, all at once“. Siehe meine Rezension. Mein erster Kinobesuch seit Anno Seuche. Ein feiner Film, der vermutlich auch deswegen auf so viel Sympathien bei mir stieß, weil dieser Mittwochnachmittag ein komplettes und bewusstes Ausschalten von der Arbeit war, inklusive Radfahrt, Essen in einem Imbiss, erster Besuch im Schanzenviertel seit langer Zeit und sehr entspannter Radfahrt an einem schönen Sommerabend. Wie ein (halber) Urlaubstag.
Things I played.
- Back to „Cities: Skylines“ — Etwas spielen, ohne Zeitdruck und ohne wirklich verlieren zu können.